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Veganes Cassoulet – unsere Version vom französischen Bohneneintopf

Veganes Cassoulet
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Die Zeitumstellung wirbelt dir ordentlich die innere Uhr durcheinander und der Kalender rast auf den Winter zu. Das heißt, wir stecken mittendrin in der Eintopf-Saison und wenn wir ganz ehrlich sind, wir finden das doch alle super, oder? Zum diesjährigen Weltvegantag servieren wir dir unser einfaches veganes Cassoulet aus einem einzigen Topf. Und ja, dabei lassen auch wir uns nicht das Würstchen-Topping nehmen.

Wie ich ja schon im Rezept zu unserem Pilzgulasch à la bourguignonne festgestellt habe: Die französische Küche klingt irgendwie immer fancy. Mit einem vorangestellten à la sowieso. Ich glaube auch – und ja, mit der aufgestellten Behauptung könnte ich mir Feinde machen, die ich nicht haben will –, dass das hohe Ansehen der französischen Küche zumindest zum Teil mit diesem ja wohl kaum zu verleugnenden Umstand zu tun hat.

Ich meine, niemand wird mit mir einen handfesten Streit über die Tatsache anfangen wollen, dass „Cassoulet“ schlichtweg um einiges schicker klingt, um einiges luxuriöser und schlussendlich, sind wir mal ganz ehrlich, um einiges leckerer, als der „Bohneneintopf mit Wurst“. Für uns klingt es auch besser, als „Bohneneintopf mit Entenkeulen“, was klar sein dürfte, bevorzugen wir Entenkeulen schließlich am noch lebenden Vogel.

Phonetisch könnte man sagen, hier steht der Adel dem Proletariat gegenüber und das, obwohl das Cassoulet als eine Art verkapptes Nationalgericht Frankreichs dem Volksmund nach von letzterem erfunden wurde. Ja, wir haben es mal wieder mit einem Arme-Leute-Essen zu tun, welches über die Jahrhunderte einen großen kulinarischen Impact hatte.

Veganes Cassoulet

Ins Original, welches wohl als Resteessen während des 100-jährigen Kriegs entstand und um dessen Erfindung sich gleich drei französische Städte streiten, wandert alles Mögliche von allen möglichen Tieren – im Regelfall eingelegtes oder gepökeltes – und, und das ist quasi unsere „Rettung“, weiße Bohnen, die, da sind sich sowohl die Einwohner von Toulouse, Carcassonne und Castelnaudary sicher, eigentlicher, wenn auch vielleicht geheimer Mittelpunkt des Schmortopfs sind.

Wir kochen heute allerdings nicht nur eine vegane und damit ohnehin schon fernab jeder Authentizität laufende Variante, wir schummeln auch noch am laufenden Band. Ein traditionelles Cassoulet schmort nämlich stundenlang in der „Cassole“, dem namensgebenden Tontopf (den wir uns nicht besorgt haben, sorry, not sorry) und von dieser Zeit geht selbstverständlich ein Großteil dafür drauf, den Entenfuß essbar zu machen. Wollen wir nicht, brauchen wir nicht und deshalb steht unser veganes Cassoulet in mindestens vierzig Minuten auf dem Tisch und wenn du es dir leisten kannst und dir nicht bereits eine hungrige Meute an den Kragen möchte, auch in sechzig.

Auf eines verzichten aber auch wir nicht – abgesehen vom Geschmack, versteht sich: auf das „geschummelte“ Wurst-Topping. Ja, das liest sich eigenartig, das gebe ich zu, schmeckt aber umso leckerer.

Die Like Schinken-Bratwurst aus Erbse von LikeMeat passt mit ihrem rauchigen, intensiven Aroma, der ordentlichen Ladung Umami und ihrem besonders knackigen Biss eben auch perfekt zum handfesten, herbstlich-winterlichen Schmortopf.

Wie auch alle anderen LikeMeat-Produkte ist die Like Schinken-Bratwurst eine leckere Protein- und Ballaststoffquelle (für die Zahlenschubser: Je 100 g enthält sie 13 g Eiweiß und 4,9 g Ballaststoffe), dabei glutenfrei, selbstverständlich vegan und mittlerweile deutschlandweit im gut sortierten Supermarkt erhältlich. Du weißt Bescheid, wenn LikeMeat im Kühlregal deines Stammmarktes nur mit Abwesenheit glänzt, frag nach! Die Händler bestellen bei Nachfrage in der Regel gern.

Like Meat - Schinken-Bratwurst

Bevor allerdings die Wurst in den Topf kommt, würfeln wir Zwiebeln, Karotten und Stangensellerie für unsere „Mirepoix“ fein (ich sag’s ja, die französische Sprache) und rösten diese in einem idealerweise ofenfesten Topf in etwas Rapsöl mit Buttergeschmack an, bis das Gemüse durch die Maillard-Reaktion bräunt und schön karamellisiert.

Dabei braten wir auch direkt unsere veganen Würste mit an, bis sie rundherum gebräunt sind, nehmen sie anschließend allerdings wieder aus dem Topf, den großen Auftritt haben sie erst später.

Jetzt kommt Tomatenmark, eine grob gehackte, frische Tomate oder alternativ perfekt gereifte geschälte Tomaten aus der Konserve und gekochte weiße Bohnen dazu. Natürlich darfst du auch hier auf die Dose aus dem Vorratsschrank zurückgreifen, Bonuspunkte und Bonusgeschmack gibts allerdings, wenn du Cannellini- oder Lingot-Bohnen nach unserem Deluxe-Rezept zubereitest.

Weiße Riesenbohnen deluxe für deinen Meal Prep

Das Ganze wird mit einem möglichst guten Gemüsefond und dem Kochwasser der Bohnen, also dem Aqua Faba aufgegossen, mit frischem Thymian, Lorbeer, Piment d’Esplette, Salz und Pfeffer abgeschmeckt, so dekorativ, wie es eben geht, mit den Würstchen belegt und wandert nun bei 200 °C in den Ofen, wo der Schmortopf sozusagen überbackt (psst, mit dem Originalrezept hat das nichts zu tun, aber eine großzügige Handvoll veganer Reibekäse schmeckt grandios als Topping!). Und zwar für 30 Minuten. Oder auch ein paar Minuten länger, wenn du Zeit hast, die Würstchen nicht schon verkohlt sind und auch niemand vor lauter Hunger Pläne für eine kleine französische Küchenrevolution schmiedet. Vielleicht räumst du sicherheitshalber trotzdem mal die Messer weg, die zur provisorischen Guillotine umfunktioniert werden könnten.

Zum Schluss kommt etwas Rotweinessig für die Frische und fein gehackte Petersilie dazu – und wenn es nur für die Optik ist – und ich wette mit dir, wenn du unser veganes Cassoulet jetzt noch mit knusprigem, frisch getoasteten Knoblauchbrot servierst, lassen auch französische Spitzenköche den Entenfuß am Federvieh.

Damit bleibt mir nichts mehr zu sagen, als Bon appétit und wenn du unser veganes Cassoulet nachgekocht hast, freue ich mich über einen Kommentar. Aber nur, wenn es dir geschmeckt hat, Deal?

Veganes Cassoulet

Für4 Portionen

Veganes Cassoulet – unsere Version vom französischen Bohneneintopf

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gesamtzeit 45 Minuten
  • Zwiebel, Karotte und Sellerie für das Mirepoix fein würfeln.
    1 große Zwiebel, 100 g Karotte, 100 g Stangensellerie
  • Backofen auf 200 °C Oberhitze vorheizen.
  • Öl in einen heißen ofenfesten Topf geben, LikeMeat Like Schinken-Bratwurst bei mittlerer bis hoher Hitze 2 Minuten pro Seite scharf anbraten, anschließend aus dem Topf nehmen.
    1-2 Pkg LikeMeat Like Schinken-Bratwurst, 2 EL Rapsöl mit Buttergeschmack
  • Zwiebel, Karotte und Sellerie in den Topf geben, mit Salz und Ahornsirup würzen und bei mittlerer Hitze 7-8 Minuten rösten, bis das Gemüse gebräunt ist.
    1 ½ TL Salz, 1 TL Ahornsirup
  • Tomaten grob, Knoblauch fein hacken und zusammen mit dem Tomatenmark zum Gemüse geben. 2 Minuten rösten, anschließend Lorbeer, Thymian, Piment d’Esplette, Pfeffer und Bohnen dazugeben, mit Gemüsefond und Bohnenwasser ablöschen, bei Bedarf mit Salz abschmecken, gut umrühren und kurz aufkochen.
    150 g Tomaten, 5 Zehen Knoblauch, 2 EL Tomatenmark, 3 Blätter Lorbeer, ½ Zweig Thymian, ½ TL Piment d'Esplette, ½ TL schwarzer Pfeffer, 500 g gekochte weiße Bohnen, 250 ml Gemüsebrühe, 100 ml Aquafaba
  • LikeMeat Like Schinken-Bratwurst auf dem Bohneneintopf verteilen und das vegane Cassoulet mit aufgelegtem Deckel 30-45 Minuten im Ofen auf unterster Schiene bei Oberhitze schmoren lassen. 5-10 Minuten vor Ende der Garzeit Deckel abnehmen, damit das Cassoulet etwas einreduzieren kann.
  • Mit frisch gehackter Petersilie und Rotweinessig toppen und mit Knoblauchbrot servieren.
    2 EL Rotweinessig

Tipps

Hast du keinen feuerfesten Topf, kannst du den Eintopf auch vorbereiten und vor dem Backen in eine feuerfeste Auflaufform umfüllen.

Veganes Cassoulet

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von LikeMeat GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, LikeMeat und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


62 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Auch von diesem Rezept war ich mal wieder begeistert! Allerdings habe ich die Würste selbstgemacht nach Eurem Bratwurst-Rezept, und das hat wunderbar gepasst. Ich mag die von Like Meat einfach nicht. Dankeschön für das Rezept!

    1. Ah, sehr cool! Das müssen wir tatsächlich auch mal testen. Und magst du denn sämtliche Like Meat Würste nicht? Wir finden, es gibt da große Unterschiede. 🙂

  2. Gerade auf der Suche nach einem Rezept gewesen und mich sehr gefreut, dass der Teller, den ich entworfen habe (der mit den Würstchen drauf), in einem veganen Rezept auftaucht, das wir am Wochenende kochen werden 🙂

    Vielen Dank für die tollen Rezepte hier!

    1. Ja voll cool! Den Teller (bzw. die Teller, sind mehrere geworden) haben wir noch recht frisch, lieben ihn aber jetzt schon!

      Dann lasst es euch schmecken und schreib uns gerne eine Mail, falls es noch andere schicke Dinge aus Keramik von dir gibt. 😉

  3. Wow, war das lecker! Die 4 Portionen gerade zu zweit verputzt und noch die Schüssel ausgeleckt 😀
    Ich hatte mich gefragt, ob es einen Unterschied macht, den Eintopf einfach zu kochen oder in den Ofen zu stellen. Habe ihn dann wie vorgeschlagen in den Ofen und ja, das macht einen Unterschied!!!
    Auch die Würstchen passen total gut dazu, zum ersten Mal probiert.

    Danke für die 1a Rezepte!

    1. Ah, voll gut. Lieben Dank für das mega Feedback. Und ja, der Ofen macht einen Unterschied. So kommt die Hitze eben von allen Seiten, was dann auch die Oberfläche und die Würstchen karamellisieren lässt. 😉

    1. Na ja, ein Eintopf schmeckt ja im Regelfall immer besser, wenn er länger kocht. Im Ofen kommt die Hitze dann von allen Seiten und reduziert somit nicht nur den Flüssigkeitsanteil ein, sondern karamellisiert auch die Oberfläche. 😉

      1. Aaah, danke. Es war auf jeden Fall total lecker. Hast du einen Tipp, wie man den Rauchgeschmack ohne die Würstchen hinbekommt? Die mochten wir nicht so gerne, zumal wir selten hoch verarbeitete Lebensmittel kaufen. Viele Grüße!

  4. Seien wir Mal ehrlich: Welches Gericht mit 5 Knoblauchzehen schmeckt denn bitte nicht? 😅

    Dankeschön für dieses Wohlfühlgericht! Wir haben es sehr genossen und der Geruch, den dieses Gericht verströmt, ist herrlich. Vermutlich müssen wir es nächste Woche wieder kochen. 😉

    1. Ach, es haben sich schon Leser wegen zweien beschwert. Und tatsächlich landeten in unserem „Originalrezept“ sogar sieben, aber das wollten wir dann doch niemandem antun. 😅

      Lieben Dank für das Feedback!

  5. Wow, das Essen war super super lecker – so lecker, dass jetzt kaum nach was für meinen Mann morgen zum Mittag übrig ist. 😀 Das wird es auf jeden Fall noch öfter geben – das nächste Mal dann auch mit den Würsten von LikeMeat. 🙂

    Danke für eure echt tolle Arbeit! :))

    Viele Grüße
    Franzi

    1. Der arme! 😅

      Lieben Dank für das Feedback. Wir sind gespannt, wie es euch dann mit Würstchen-Topping schmeckt. Gibt unserer Meinung nach schon noch so einen kleinen Soulfood-Kick.

      Liebe Grüße
      Jörg

  6. Hello =)
    Ich dachte ja, dass es gut wird… aber so gut? MEGA! Die Seitan-Würstchen mussten weg und da kam das Rezept echt wie gerufen. Hatte nur noch eine kleine Dose weiße Bohnen und hab dazu dann noch Kidneybohnen genommen. Bei mir gabs statt Zitrone und Lorbeer: Räucherpaprika und Cafe de Paris Gewürz 😉 Das gibts im Herbst / Winter sicher öfter. Dickes Danke von mir an Euch 🙂

    Liebe Grüße
    Kerstin

    1. Hey Kerstin,

      klasse, das freut uns. Die Kidneybohnen schmecken sicherlich auch super, auch wenn sie natürlich nicht klassisch sind. Probier‘ beim nächsten Mal aber unbedingt die LikeMeat-Würstchen, die würden wir auch ohne Sponsoring für dieses Gericht jedes Mal empfehlen. 😅

      Liebe Grüße
      Jörg

  7. Hallo Ihr Lieben, mit einem Tag Verspätung (Tag der Veganer) hab ich es nachgelockt. Es ist megalecker! Schon alleine die Bohnen mit Knoblauch, Zitrone und Lorbeer , ein Gedicht.
    Vielen Dank eine echte Bereicherung.

  8. Das ist mal richtig richtig richtig lecker!!! Sooo gut, deftig, scharf, heiß und wärmt Körper und Seele!
    Zu dem Ahornsirup gab’s irgendwie keine Mengenangabe, also hab ich nen Teelöffel voll genommen.
    Das gibt’s auf jeden Fall nochmal, ein tolles Essen für kalte Tage.

    Liebe Grüße
    Kerstin

    1. Hallo liebe Kerstin,

      oh klasse, das freut uns mega. Lieben Dank für das Feedback. Und ja, sorry, der Ahornsirup war eine „Last-Minute“-Ergänzung, den habe ich dann wohl direkt vergessen, bei den Zutaten aufzuschreiben. Hast aber alles richtig gemacht. 😉

      Liebe Grüße
      Jörg