Ein superschnelles, einfaches, leckereres und gesundes Stew mit dem Trio Infernale Kimchi, Kartoffeln und Tofu gefällig? Dann probiere unseren schnellen Kimchi-Kartoffel-Eintopf, der – falls du Kimchi-Fan bist – garantiert bald auch zu deinen Alltagshelden zählt!
Selbst unsere Nachbarskatze weiß inzwischen, wie sehr wir dem koreanischen Nationalgericht Kimchi verfallen sind. Der spicy milchsauer vergorene Chinakohl lässt unsere Geschmacksknospen immer wieder tanzen und hat ziemlich schnell unseren alltäglichen Speiseplan erobert. Ein Leben ohne Kimchi? Für uns nicht mehr denkbar.
Wir essen das würzige Kraut schon lange nicht mehr nur zusammen mit klassischen koreanischen Gerichten wie zum Beispiel Bibimbap oder Bibim Guksu. Bei uns landet die genial leckere und auch noch gesunde Fermentationsexplosion auch auf dem Frühstücksbrot mit Tofu-Rührei, schlicht zu einer Portion Reis, als Topping zu Ofenpommes oder wenn mal wieder der Spätzle-Appetit im Anflug ist, als Kimchi-Spätzle. Übrigens eine Bomben-Kombi – schon probiert?
Dass Kimchi in Korea als Beilage oder Topping zu sehr vielen Gerichten gegessen oder generell wichtiger Bestandteil von unzähligen Rezepten ist, können wir so was von nachvollziehen. Es schmeckt einfach: Perfekt. Solo sowieso und alles, was damit in Berührung kommt, wird einfach noch besser. Es ist also überhaupt nicht verwunderlich, dass sich daraus im Handumdrehen ein wunderbarer Schlemmer-Eintopf zaubern lässt. Durch eine ordentliche Portion Kimchi bekommt unser Kimchi-Kartoffel-Eintopf eine regelrecht komplexe Tiefe und dass auch ohne stundenlang auf dem Herd zu kochen. Fermentiertem sei Dank!
Das Originalrezept, an dem wir uns heute ein bisschen anlehnen, heißt kimchi jjigae und gehört in Südkorea – nicht groß überraschend – zu den beliebtesten Eintöpfen überhaupt. Einen großen Pott voll unheimlich lecker schmeckender, dampfender und schlicht und ergreifend wohltuender Suppe mit ordentlicher Einlage kann man ja auch einfach nur lieb haben.
Was den angenehmen Schärfegrad von Kimchi und allen damit verbandelten Gerichten gehört, scheiden sich die Geister in unseren Breitengraden. Jörg und ich empfinden alles, was mit Gochugaru – den koreanischen, leuchtenden Chiliflocken – eingelegtem Kohl zu tun hat als eher leicht bis maximal mittelscharf. Mein Papa würde bei unserem Kimchi-Kartoffel-Eintopf allerdings als komplett untrainierter Scoville-Novize schon leidend das Gesicht verziehen und sich das ein oder andere Mal räuspern und prusten. Wenn du allerdings sowieso gerne mit Tabasco und Sriracha hantierst, dürfte dir der Schärfelevel genehm sein. Die obligatorische Schüssel Reis neutralisiert zusätzlich zwischen den spicy Bissen.
Wie gesagt, kochen wir hier unser eigenes Süppchen (der musste sein) und lehnen uns an die Idee von kimchi jjigae lediglich an. Ein Freestyle-Kimchi-Stew, wenn du so willst. Während in das Originalrezept häufig Fleisch wie zum Beispiel Schweinebauch wandert, schmeißen wir neben einer Ladung Zwiebeln heute meine heiß geliebten Erdäpfel mit in das blubbernde Fermentations-Jacuzzi. Die nehmen die ganzen Umami-Aromen von Gochujang, der koreanischen Chilipaste, Sojasauce und Kimchi aus der Brühe auf und sorgen neben dem Tofu auch noch für den richtigen Biss. Für das Tofu-Topping verwenden wir gerne sowohl guten, eher weicheren Naturtofu als auch – besonders an kalten Tagen – schön deftigen Räuchertofu.
Wir futtern den Eintopf aber natürlich nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über – oft ein bis zweimal die Woche. Wenn’s nach mir ginge, könnte ich ihn locker auch mal eine Woche am Stück essen. Die Vorbereitungszeit dauert gerade mal fünf bis zehn Minuten, je nach vorhandenen Messerfertigkeit und dann wandert einfach alles zusammen in einen Topf und blubbert alleine fröhlich 20 Minuten vor sich hin. Einfacher, schneller und leckerer geht Eintopf kaum.
Welches Kimchi-Rezept wünschst du dir als Nächstes? Unsere randvollen Kimchigläser und wir stehen jedenfalls schon in den Startlöchern!
Schneller Kimchi-Kartoffel-Eintopf
- 2 Zwiebeln
- 300 g Kartoffeln
- 3 Frühlingszwiebeln
- 1 Zehe Knoblauch
- 350 g Kimchi so „alt“ wie möglich
- 1 EL Gochujang (koreanische Chilipaste)
- ½ TL Salz
- 2 EL Sojasauce
- 1 TL Rohrohrzucker
- 500 ml Wasser oder wer mehr Zeit hat: selbst gemachte Kombubrühe
- 250 g Tofu oder Räuchertofu
- 1 ½ TL Speisestärke
- 2 TL Sesamöl
- 2 TL heller Sesam geröstet
- Zwiebeln und Kartoffeln in etwa 3 cm große, mundgerechte Stücke schneiden.
- Das Weiße der Frühlingszwiebel in grobe Stücke, das Grün in feine Ringe schneiden. Das Grün für das Topping beiseitestellen.
- Kimchi grob hacken. Knoblauch fein reiben.
- Zwiebeln, Kartoffeln, Kimchi, Knoblauch, Gochujang, Salz, Sojasauce und Zucker in einen Topf geben und zusammen mit 500 ml Wasser aufkochen. Mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
- Inzwischen Tofu in 1 cm dicke Scheiben schneiden, Speisestärke mit 2 EL kaltem Wasser anrühren.
- Angerührte Speisestärke zum Eintopf geben und gut umrühren. Sesamöl unterrühren und mit Tofuscheiben toppen. Weitere 10 Minuten mit geschlossenem Deckel köcheln lassen.
- Kimchi-Kartoffel-Eintopf mit Frühlingszwiebelgrün und gerösteten Sesamsamen toppen und mit Reis servieren.
Tipps
- Je „älter“, also je länger dein Kimchi Zeit für die Reife und Geschmacksentwicklung hatte, desto vielschichtiger und leckerer wird der Geschmack deines Eintopfs!
- Die richtigen Kimchi-Eintopf-Pros stellen sich einen kleinen Gas- kocher auf den Tisch und lassen das Stew dort direkt noch eine Runde weiter blubbern. Zum einen bleibt der Eintopf so immer schön heiß, zum anderen ergibt sich dadurch eine super gemütliche Atmosphäre.
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24 Kommentare
wow, ich liebe kimchi und als eintopf habe ich es noch nie gegessen ~ danke für die tolle inspiration 🥰
ich werde am rezept folgende änderungen vornehmen:
– ich werde den zucker weglassen. ich hatte bei einer ernährungsberaterin gelesen, dass solange man zucker isst, ernährt man sich ungesund, unabhängig davon, wie gesund man sich sonst ernährt. seitdem ich keinen zucker mehr esse, sind meine allergien um 90% zurückgegangen.
– kimchi ist ja wegen der bakterien so gesund. wenn kimchi erhitzt wird, sterben die bakterien bei 42 grad und die gesunde wirkung ist weg. ich denke, ich werde den eintopf auf dem teller etwas abkühlen lassen und dann kimchi in den fertigen eintopf unterrühren.
– da ich eine soja-allergie habe, lasse ich den tofu weg. ich werde möhren und süßkartoffel in den eintopf tun und couscous aus kichererbsen und linsen.
danke für dein tolles rezept ♥️ ich bin so gespannt, wie es schmecken wird 😋
Hallo Olivera,
vielen Dank für das tolle Feedback. Klar, den Zucker kannst du nach Geschmack natürlich auch weglassen. Bei diesem Rezept geht es nicht mehr um die Bakterien im Kimchi, auch in Korea wird er traditionell mit gekocht. Dabei bilden sich andere Aromen. Aber du kannst ihn auch gerne versuchen, nur unterzurühren, der Eintopf wird aber anders schmecken. 🙂
Liebe Grüße
Jörg