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Vegane Walnuss-Birnen-Muffins

Vegane Walnuss-Birnen-Muffins
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Wenn draußen der Wind weht und drinnen Zimt, Ingwer und Kardamom durch die Küche duften, ist klar: Der Herbst ist da! Und mit ihm unsere liebsten Walnuss-Birnen-Muffins.

Seit wir einen Garten direkt vor der Nase haben, brauchen wir keinen Kalender mehr, um den Herbstbeginn zu erkennen. Apfel-, Birnen- und Walnussbäume geben uns ziemlich zuverlässig Bescheid – mit einem Obst- und Nussfeuerwerk vor der Haustür. Die Birnen waren dieses Jahr übrigens erstaunlich früh dran.

Bei den Walnüssen war es in den letzten zwei Wochen ein ständiger Wettlauf mit dem Regen. Der bekommt den „Schließfrüchten“ nämlich gar nicht gut und sorgt dafür , dass sie schneller gammeln, als man „Nusskuchen“ sagen kann. Letztes Jahr haben wir die warme Herbstsonne tagsüber noch ausnutzen wollen, um die Nüsse zu trocknen – haben dann aber leider vergessen, sie über Nacht reinzuholen. Und schon ist anscheinend zu viel Feuchtigkeit eingedrungen und viele der Nüsse waren innen schimmelig und mussten dann leider entsorgt werden. Gnaah, so ärgerlich!

Dieses Jahr haben wir also sehr darauf geachtet, sie abends schleunigst wieder in den trockenen Hausflur zu stellen. Frisch geknackt schmecken sie übrigens richtig gut. Wussten wir noch gar nicht! Dafür muss man vorher nur die dünne weiße Haut abpulen, die erst nach der Trocknung und längerer Lagerung ihre Bitterkeit verliert. Für unsere Muffins haben wir aber trotzdem auf den gekauften Vorrat zurückgegriffen. Die Garten-Nüsse dürfen in Ruhe trocknen – und werden eh lieber pur geknabbert.

Nachdem die Birnen aber alle gleichzeitig im Akkord reif waren und sich leider nicht besonders lange lagern lassen, sind diese direkt in die Muffins gewandert. Und zwar aufgrund der Menge auch als Püree und damit Apfelmarksatz. Das sorgt außerdem für unsere Bindung, ist hier also gleichzeitig unsere Ei-Alternative. Wer gerade – wie vermutlich die meisten – keinen akuten Birnenüberschuss hat, kann stattdessen ganz einfach Apfelmark nehmen. Apfelmus geht natürlich auch, enthält aber immer extra Zucker – brauchen wir nicht.

Nachdem ich in den Übergangszeiten ganz gerne mal nonstop friere, dürfen die wärmenden Gewürzklassiker wie Zimt, Ingwer und Kardamom auf gar keinen Fall fehlen. Alles, was auch meinen geliebten Masala Chai so schön einheizend macht (der natürlich auch perfekt zu den Muffins passt!), kommt auch großzügig mit in die Teigmasse. Richtig schön satt und wunderbar schokoladig wird das Ganze mit dunklem Backkakao.

Walnuss-Birnen-Muffins

Tipps & Tricks für saftig-fluffige vegane Walnuss-Birnen-Muffins

Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Warum? Gerade bei Rührteigen verbinden sich die Zutaten mit ähnlicher Temperatur einfach besser, sprich der Teig wird homogener, glatter und luftiger und das Backergebnis später gleichmäßiger.

Außerdem gilt (wie immer bei Kuchenteig): Bloß nicht zu lange rühren, damit wir das Gluten nicht zu stark triggern. Andernfalls werden die Walnuss-Birnen-Muffins nicht locker, sondern ähneln eher Brotteig.

Backpulver, Apfelessig und kohlensäurehaltiges Mineralwasser sind auch hier wieder unsere zuverlässigen rein pflanzlichen Helferlein. Das magische Kuchen-Trio! Sie erfüllen alle eine ähnliche, aber jeweils etwas andere Funktion: Sie lockern den Teig und machen ihn fluffig.

  • Backpulver setzt beim Backen Kohlendioxid frei, was kleine Gasbläschen bildet und den Teig aufgehen und locker werden lässt.
  • Apfelessig alleine wirkt noch nicht „treibend“, aber in Kombination mit Natron, welches praktischerweise schon im Backpulver enthalten ist. Die Essigsäure reagiert mit dem basischen Natron ebenfalls zu Kohlendioxid, was die Lockerung zusätzlich verstärkt.
  • Mineralwasser mit Kohlensäure bringt bereits beim Vermischen etwas Luftigkeit in den Teig. Wichtig: Nicht zu stark rühren, sonst verliert man die auflockernde Wirkung der feinen Bläschen. Also auch wirklich nur so lange rühren, bis die Zutaten schön vermengt sind.
Vegane Schoko-Muffins mit Walnuss und Birne

Für12 Stück

Vegane Walnuss-Birnen-Muffins

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gesamtzeit 45 Minuten
  • Walnüsse in einer heißen Pfanne ohne Öl 3-4 Minuten rösten. Anschließend 175 g im Mixer oder Foodprocessor mahlen, 25 g grob hacken. Die gehackten Nüsse als Topping beiseitestellen.
    200 g Walnüsse
  • Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Trockene Zutaten in einer Rührschüssel vermengen. Birne in Stückchen schneiden.
    360 g Dinkelmehl Type 630, 150 g Vollrohrzucker, 4 TL Backpulver, 6 EL dunkles Kakaopulver, 2 TL Zimt, 2 TL Kardamom, 2 TL Ingwerpulver, 1 Birne
  • Birnen- oder Apfelmark, Essig, Wasser und Öl vorsichtig und rasch unterrühren, bis ein gleichmäßiger Teig entsteht.
    360 g Birnen- oder Apfelmark, 1 ½ TL Apfelessig, 120 ml Rapsöl mit Buttergeschmack, 150 ml Mineralwasser
  • Teig in eine eingefettete Muffinform füllen und mit den Walnuss- und Birnenstückchen toppen. Die Toppings leicht in den Teig drücken, damit später nichts verbrennt.
  • Auf mittlerer Schiene 30-35 Minuten backen.
  • Nach dem Backen auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen.

Vegane Walnuss-Birnen-Muffins

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Zu Steady

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.


15 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Liebe Nadine,
    vielen dank für dieses superleckere und vor allem, schön herbstliche Rezept! 😍
    Ich liebe Kardamom, Birnen und Schoko, deshalb kam dieses Rezept wie gerufen! 🙂 Die Muffins sind nicht nur lecker, sondern auch richtig schön geworden durch die Toppings 🍐
    Ich fru mich schon auf weitere Herbst- und dann natürlich die Weihnachts- Rezepte ☺️

    Liebe Grüße und einen schönen Herbst,
    Elena

  2. Liebe Nadine, lieber Jörg,

    schon lange wollte ich mich für eure kreativen Ideen bedanken! Diese Muffins versöhnen mit dem doch sehr abrupten Jahreszeiten Wechsel und lassen gar leise Vorfreude auf den Winter aufkommen, oder, mit meinem Sohn: „da hat man den ganzen Mund voll Weihnachten“… Ich freue mich auf weitere Inspirationen!

    LG Michaela

    1. Ach, das ist ja auch ein wirklich tolles Feedback! Und da die Lebkuchen ja auch schon wieder im Supermarkt ausgestellt sind, könnte man damit ja auch schon jetzt hausieren gehen. 😅

      Vielen lieben Dank für den Kommentar und das Lob.

      Liebe Grüße – auch an den Sohnemann
      Jörg

  3. Hej there!

    Die Muffins sind eine tolle Idee, um Birnen zu verwerten; klingen wirklich lecker!
    Gestolpert bin ich über: Leider sind reife Birnen nicht wirklich lagerfähig…

    Ich habe mich in diesem Jahr für „trocken einkochen“ entschieden; kanns euch sehr empfehlen.. Ist super easy und die Birnen könnten auch im Winter noch für Muffins herhalten 🙂

    Herzliche Grüsse,
    Anne

    1. Hallo Anne!

      Das war natürlich auf die frischen Früchte bezogen – Äpfel versuchen wir gerade so gut es geht zumindest für einige Zeit im Treppenhaus unterzubekommen, die Birnen sind uns regelrecht „davongereift“. 😅

      Wir haben einige in Stücken eingefroren, für nächstes Jahr werde ich mal das „trocken einkochen“ vormerken. Kannte ich als Begriff tatsächlich noch nicht – vielen Dank für die Idee!

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Ich hätte eine Frage zu dem Rezept: Ich backe gerne auch mal ohne Zucker, und mit soviel Birne/ Birnenmark würde ich vermuten, dass die Muffins auch so schon eine leichte Süße haben. Würdet Ihr sagen, dass man den Zucker einfach weglassen kann oder stimmt dann die Konsistenz nicht mehr? Sieht echt lecker aus!

    1. Hallo Ina,

      wir verwenden auch gerne wenig oder manchmal auch gar keinen Zucker. Je nach Süße der Birnen könntest du das Rezept auf jeden Fall mal ohne Zucker ausprobieren – jedoch müsstest du die Flüssigkeitsmenge anpassen. Ich würde das Mineralwasser mal nach und nach zugeben und aufhören, wenn der Rührteig eine gute Konsistenz hat.

      Lass uns wissen, wie es geklappt hat!

      Liebe Grüße
      Jörg

  5. Bin gespannt, wann endlich auch „Scheuermilch“ etc. umbenannt werden müssen – oder in Leberwurst auch Leber sein muss …
    So absurd – anstatt drängendere Probleme zu lösen und/oder Verbraucherschutz tatsächlich ernst zu nehmen.
    Trotzdem:ein schönes Wochenende, gute Besserung!

    1. Hallo Sonja,

      tatsächlich besteht Leberwurst in der Regel aus Leber, aber das nur nebenbei. 😅

      Vielen lieben Dank für den Kommentar und die Wünsche. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Aus meiner Sicht zum Glück tatsächlich meist nur in Spuren – darf trotzdem Leberwurst heißen…