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Vegane Semmelknödel

Vegane Semmelknödel
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Vegane Semmelknödel. Herzhafter Klassiker, allerliebste Beilage, Comfort Food in Reinform. Egal, ob zum Weihnachtsmenü, leckerstem Pilzgulasch oder einfach so: Deine Gäste werden sich um den letzten Knödel reißen, wollen wir wetten?

Gehörst du auch zu den sprichwörtlichen Knödelvernichtungsmaschinen, die sich bei großangelegten Feiertags- oder Sonntags-Fressorgien auf nichts mehr freuen, als auf die runden Klopse und für die eigentlich alle anderen Leckereien auf dem Tisch als Beilage zählen? Yeah, willkommen im Club!

Natürlich hat auch unser Seitan-Rollbraten mit veganer Bacon-Kruste und logischerweise auch unser Rotkohl mit Feigen zu unserem diesjährigen Weihnachtsmenü ordentlich Beachtung verdient, aber so ein richtig großer, prächtiger Semmelknödel auf dem Teller, getränkt in unserer besten veganen Bratensauce ist schon ein ziemlich unverschämter Anblick, oder? #WiebeiOma eben. Zu einem zweiten oder dritten Nein zu sagen, halte ich für ein absolutes Sakrileg. Allerdings bleibt dann ja mehr für mich übrig, weshalb ich mich raushalte, falls du echt so drauf bist und dir ein einzelner Knödel als „Beilage“ ausreicht.

Allerdings zählen Semmelknödel für viele begeisterte Hobbyköche auch zu den absoluten Endgegnern in der Küche. Und ich kann das verstehen. Die Angst davor, dass sich die mit viel Liebe geformten Teile im Topf in Wohlgefallen auflösen, ist auch nicht ganz unberechtigt. Auch Nadine und mir (okay, eigentlich war nur ich schuld, aber mitgefangen, mitgehangen, was?) ging es schon so, dass wir anstelle von perfekten Knödeln plötzlich eine eher dünne, ziemlich geschmacksneutrale Brotsuppe auf dem Herd stehen hatten. Und klar, das macht jetzt eher weniger Lust auf den nächsten Versuch.

Vegane Semmelknödel

Ganz besonders große Schweißperlen auf der Stirn, am Hals, unter den Achseln oder vielleicht auch an anderen, weniger appetitlichen Stellen bekommen viele bei dem Gedanken, vegane Semmelknödel zubereiten zu müssen, kann man sich beim Original ja wenigstens noch auf die Bindefähigkeit der Eier verlassen, die vielleicht den ein oder anderen Fauxpas bei der Zubereitung ausgleichen.

Aber keine Panik, mit unserem Rezept schüttelst du die Knödel quasi mit links aus dem Ärmel, denn ganz im Ernst: Vegane Semmelknödel sind eigentlich lächerlich einfach, wenn du dich an ein paar einfache Spielregeln hältst. Wollen wir wetten, dass dir „Knödel als Weeknight-Dinner“ gleich gar nicht mehr so irrwitzig vorkommen werden? Ja, ich habe gerade in Aussicht gestellt, dass du stressige Tage in Zukunft auch mit Knödeln und damit mit einem wohligen Lächeln auf dem Gesicht ausklingen lassen kannst, denn Knödel ziehen dir doch wirklich auch nach dem ärgsten Stresstag die Mundwinkel nach oben, oder?

Vegane Semmelknödel

Du solltest einfach besonderes Augenmerk darauf legen, wirklich trockene Brötchen zu verwenden und diese in kleine, etwa einen Zentimeter große Würfel zu schneiden. Diese werden mit Sojamilch und einer bindenden Masse aus Sojamehl und Kartoffelstärke, kurz angeschwitzten Zwiebeln und Petersilie und einem Touch Muskat ordentlich vermengt.

Die Brötchenmasse darf dabei auf keinen Fall trocken wirken, denn andernfalls forderst du die Knödel regelrecht dazu auf, das Kochwasser „auf Ex“ auszutrinken und na ja, dann bist du wirklich „auf der Brotsupp’ daherg’schwommen“. Ich habe dich gewarnt!

Der Teig darf nun noch zehn Minuten relaxen, bevor du ihn in Form und deine persönliche Knödellieblingsgröße bringst. Groß, klein, vollkommen egal, wer würde bei Knödeln schon auf Äußerlichkeiten achten? Die leckere Gang dümpelt anschließend im Salzwasser sanft für etwa 15 Minuten herum und das war es auch schon.

Auch wenn „eine Wagenladung vegane Semmelknödel“ echte Knödelvernichtungsmaschinen bereits alleine glücklich machen dürfte: Die Dinger passen natürlich am besten zu unserem brandaktuellen Weihnachtsmenü, aber selbstverständlich auch zu unseren anderen Ideen für die Feiertage, zu unseren cremigen veganen Rahmchampignons, unserem Pilzgulasch à la bourguignonne oder – sind wir mal ganz ehrlich – einfach so, ohne alles!

Vegane Semmelknödel

Für8 Knödel

Vegane Semmelknödel

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Ruhezeit 10 Minuten
Gesamtzeit 40 Minuten
  • Brötchen in etwa 1 cm große Stücke schneiden. Mit 275 ml Sojadrink übergießen und kurz verrühren.
  • Den restlichen Sojadrink mit Sojamehl glatt rühren und mit Salz und Muskat würzen. Unter die Brötchenmasse heben und gut vermengen.
  • Zwiebel fein würfeln, Petersilie hacken. Öl in eine heiße Pfanne geben, Zwiebelwürfel bei niedriger bis mittlerer Hitze 5 Minuten anbraten, bis sie leicht gebräunt sind. Petersilie dazugeben, unter Rühren weitere 2 Minuten rösten. Anschließend zusammen mit Semmelbröseln und Kartoffelstärke zur Knödelmasse geben, gut durchkneten und anschließend abgedeckt 10 Minuten quellen lassen.
  • Mit trockenen Händen 8 Knödel formen und reichlich Salzwasser sanft zum Kochen bringen. Hitze auf niedrige Stufe stellen – das Wasser sollte nicht mehr kochen – und die Knödel 15-20 Minuten sieden lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.

Tipps

Übrige vegane Semmelknödel können am nächsten Tag in der Pfanne angebraten werden. Aber das weißt du ja schon, du Knödel-Experte! 💪

Seitan-Rollbraten mit veganer Bacon-Kruste

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


98 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hi ich hab das Rezept heute ausprobiert, die Knödel sind echt Hammer. Ich habe das Sojamehl durch Kichererbsenmehl ersetzt aufgrund der Verfügbarkeit, hab es im Laden nicht gefunden… Oder ich bin blind 🙂 Es hat bei mir gut funktioniert, danke euch

  2. Hallo zusammen,

    ich freue mich schon total das Rezept an Weihnachten zu nutzen.

    Wie bereite ich die Knödel am besten für 20 Personen vor? Könnt ihr mir ein paar Erfahrungswerte mitteilen oder Tipps geben?

    Beste Grüße

    1. Mit „normalen“ Hausmitteln Knödel für 20 Personen zu kochen ist schon eine Ansage. Der Teig kann vorbereitet werden, die Knödel würde ich aber erst am „großen Tag“ zubereiten, sonst werden sie zu trocken. Vor dem Servieren könntest du sie dann im Dämpfaufsatz aufwärmen.

      Liebe Grüße
      Jörg

    2. Ich backe die Knoedelmasse immer im Ofen bei 200 Grad. 35 Minuten mit Deckel, 10 Minuten ohne (Dutch Oven). So koennen diese gar nicht als waessrige Brotsuppe ebden). Echt megagut das Rezept. Wer braucht schon Eier… liebe Gruesse.

    1. Hallo liebe Karin,

      Hafermilch geht sicherlich, das Sojamehl würde ich eher nicht ersetzen, aber lies dir dazu auch mal die anderen Kommentare durch. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Ganz herzlichen Dank!
        Ich probiere es dann mal so und bin gespannt
        liebe Grüße, Karin

  3. Sehr lecker. Ich habe die Knödel im Thermomix gedampfgart, klappt super! Bin begeistert und freue mich schon auf das nächste Mal Semmelknödel!
    Danke,
    Lilith

    1. Hi Lilith,

      klasse, freut uns, dass es geklappt und geschmeckt hat! Wie ich jetzt schon zu häufig erwähnt habe: Das mit dem Dämpfen müssen wir unbedingt auch ausprobieren. Scheint ja der Shit zu sein, bei Semmelknödeln! 😆

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Es ist der Shit bei Semmelknödeln 👍 dampfgaren klappt da echt super und sie können ja quasi gar nicht verkochen 👍 ich werde eure heute Abend zum ersten Mal machen und bin sehr gespannt nachdem meine ersten ( nach einem anderen Rezept ) kruppsteinhart waren 😂🙈

      2. Verdammt! Wir haben es immer noch nicht getestet. 🙈
        Wird wohl doch Zeit für Sommer-Semmelknödel.

  4. Super! Im Zusammenhang mit dem Braten wird das sicherlich ein Festschmaus am 24. Danke für die beiden tollen Rezepte! Kurze Rückfrage: spielt das Soja (Sojamilch und Sojamehl) hier eine entscheidende Rolle, oder kann ich es problemlos durch z. B. Hafermilch und -mehl ersetzen?

    1. Hi Christian,

      die Sojamilch kannst du sicher durch Hafermilch austauschen. Das Sojamehl dient eben als Bindemittel und dafür gibt es kaum gleichwertige Austauschprodukte. Darf ich fragen, warum du auf die Sojaprodukte verzichten möchtest?

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hallo Jörg,

        danke für Deine Rückmeldung. Ich vertrage Soja (inkl. Tofu etc.) leider nicht. Werde es mal mit gemahlenen Leinsamen und Wasser probieren.

        Viele Grüße
        Christian

      2. Hallo Christian,

        in dem Fall würde ich auf einen fertigen Ei-Ersatz zurückgreifen. Sollte besser funktionieren, als die sonst super funktionierende Leinsamenmischung. 🙂

        Liebe Grüße
        Jörg

      3. Hach, wie immer einfach suuuper lecker!! Ich habe Kichererbsenmehl verwendet (Sojamehl war aufgebraucht) und die Knödel gedämpft (Danke an Isabell für diesen Tip). Das Ergebniss war unglaublich gut!

      4. Hi Tanja,

        super, das freut uns. Vor allem, dass das mit dem Dämpfen geklappt hat – haben wir leider immer noch nicht selbst getestet, aber gut zu wissen, dass das so verlässlich funktioniert. 👍

        Liebe Grüße
        Jörg

  5. Immer wieder gut. Ich umgehe das Wasserbad mittlerweile und mache meine Knödel im Dampfgarer! Da fällt nichts auseinander oder wird zur Suppe. Sojamehl ist bei uns nämlich nicht immer im Standardschrank vertreten.
    Liebste Grüße,
    Melli

      1. Da schließe ich mich an. Bei uns werden die Semmelknödel auch immer im Dampfeinsatz des Kochtopfs gedämpft. Das klappt immer super.

      2. Interessant. Scheint, als hätten wir bisher unter einem Stein gelebt, was die Zubereitung von Semmelknödeln angeht. 🙈

  6. Hallo ihr beiden,
    Meine Oma hat die „omnivoren“ knödel früher immer gedämpft, dann war auch die Gefahr, dass sie auseinander fallen nicht so groß. Meint ihr das geht mit diesen hier auch?

    Übrigens koche ich in diesem Jahr schon mein zweites veganes Weihnachtsdinner als kleine Weihnachtsfeier mit Freunden, fast ausschließlich aus euren Rezepten zusammengestellt. Danke dafür! 🙂 🙂

    Viele Grüße
    Isabelle

    1. Hallo liebe Isabelle,

      Knödel zu dämpfen kam uns bisher nicht in den Sinn, aber das klingt einfach genial. So ein bisschen nach „Kopf platzt“-Moment. Ich würde meinen, dass das klappen sollte, ausprobiert haben wir es aber nicht.

      Tausend Dank für das liebe Feedback und lass uns wissen, falls du die Dampfknödel ausprobierst.

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Kleines Update:
        Ich hab die Knödel am Vortag vorbereitet und mit einem feuchten geschirrtuch abgedeckt im Kühlschrank gelagert (noch ein Tipp von Oma 😉 ) und am nächsten Tag im Dampfgar Aufsatz gemacht, war Top!

        Liebe Grüße und ein schönes Weihnachtsfest
        Isabelle

      2. Bei uns gab es heute diese Knödel, und wir haben sie auch gedämpft, was super geklappt hat. 100 g Brötchen pro Person ist als Richtwert ok, wenn es Personen mit gutem Hunger sind. Bei uns wurden aus 100 g Brötchen 4 kleinere Knödel. Ich mußte allerdings mehr Sojamilch nehmen als im Rezept angegeben, was wahrscheinlich daran lag, daß wir Dinkelvollkornbrötchen hatten, die mehr Flüssigkeit aufsaugen, wenn sie quellen. Dank an Julia für die Idee mit dem gemahlenen Sojagranulat – wir hatten nämlich auch kein Sojamehl da.

  7. Hallo Ihr, wie schön, daß nun genau das passende Rezept kommt, nach dem ich eh suchen wollte…
    Ich bin aber kein Fan von Soja – kann ich das Sojamehl irgendwie sinnvoll ersetzen? Vielleicht mit mehr Stärke oder so?
    Den Sojadrink würde ich durch selbstgemachten Haferdrink ersetzen, da sehe ich eigentlich kein Problem. Aber beim Sojamehl…hmm…???
    Danke für Eure Hilfe und lieber Gruß
    Heike

    1. Hallo liebe Heike,

      die Sojamilch kannst du sicher auch durch Hafermilch ersetzen. Aber lass mich doch bitte wissen, warum du kein „Fan“ von Soja bist, das Sojamehl ist als Bindemittel hier für die Konsistenz nicht wirklich gleichwertig ersetzbar.

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hallo Jörg, danke für Deine Antwort!
        Ich habe bei Sojaprodukten immer das Gefühl, daß es mir unendlich im Magen liegt. Bei Tofu ist das nicht der Fall, aber bei Sojamilch, Sojajoghurt und Sojamehl.
        Ich hab mir überlegt nun Kichererbsenmehl zu nehmen. Das hat zwar einen leichten Eigengeschmack aber bei der kleinen Menge, wird das schon gehen.
        Euch einen schönen dritten Advent und vielen Dank für Eure tollen Rezept und für den tollen Blog!
        Heike

      2. Hallo liebe Heike,

        Hallo Christian,

        in dem Fall würde ich auf einen fertigen Ei-Ersatz ohne Soja zurückgreifen. Sollte besser funktionieren und besser schmecken, als Kichererbsenmehl. 🙂

        Liebe Grüße
        Jörg