Einfach, schnell und lecker – unsere vegane Reisnudelsuppe mit Rettich und Pilzen macht im Nullkommanix alle satt und happy.
In den vergangenen zwei bis drei Jahren konnten wir beobachtet, wie sich das allgemeine Kochverhalten verändert hat. Es gibt einen spürbaren Trend hin zu noch einfacheren Rezept mit möglichst wenigen Zutaten und minimalem Aufwand. Möglicherweise hat die Pandemie dazu beigetragen, weil man während des Lockdowns vermehrt kochen musste und nun die Lust an der Küchenarbeit erst mal etwas verloren gegangen ist. Vielleicht liegt es auch an der täglichen Flut von Kochvideos auf Social Media, die uns mit neuen Rezepten schon rein optisch (über-)sättigen? Und auch die weiterhin hohen Lebensmittelpreise könnten natürlich auch eine Rolle spielen.
Ich kann jeden dieser Punkte mehr als nur gut nachvollziehen. Trotzdem betrauern wir diese Entwicklung. Kochen sollte eher Spaß und Entspannung bringen und gutes Essen, das ein wohliges Bauchgefühl hinterlässt, zum Alltag gehören. Unter der Woche sollen die Mahlzeiten deshalb auch bei uns frisch, gesund, lecker, sättigend, günstig und vor allem schnell zuzubereiten sein. Offen gesagt, sind sogar einige unserer Lieblingsrezepte aus der Not heraus entstanden, wenn wir keine Zeit und nur wenige Zutaten im Kühlschrank hatten.
Bestes Beispiel ist diese super-aromatische Reisnudelsuppe, die in nur 15 Minuten fertig ist. Merkt man ihr aber garantiert nicht an, versprochen.
Ein Topf, 15 Minuten und 6 Tipps für unsere schnelle vegane Reisnudelsuppe
Tipp 1: Gemüse richtig schneiden
Schneidet Frühlingszwiebeln, Karotten, Champignons, Pak Choi und Rettich so, dass alles gleichzeitig fertig gart. Die Gemüsestücke sollten auch nicht zu klein werden, damit man später alles besser mit den Stäbchen aus der Suppe fischen kann. Rettich in gekochter Form ist übrigens unglaublich lecker – solltet ihr, falls ihr nicht schon Fans seid, unbedingt probieren. Vielleicht kennt ihr ja auch unsere leckeren Rettich Dim Sum schon?
Tipp 2: Eine gute Suppenbasis
Für die Suppenbasis verwenden wir gerne vegane Pilzbrühe anstelle von Gemüsebrühe. Klar, das ist auch ein Fertigpulver, aber das ist bei einem klassischen Brühwürfel auch nicht anders. Außerdem benötigt ihr davon vergleichsweise wenig, um eine richtig leckere, vegane Suppe mit einem feinen, aber intensiven Umami-Aroma zu kochen. Mit etwas Sojasauce, Ingwer und Sternanis schmeckt das Ganze trotz der kurzen Kochzeit von 15 Minuten richtig gut. Das Pilzbrühenpulver findet ihr im gut sortierten Asialaden oder online.
Tipp 3: Perfekte Reisnudeln
Unsere Lieblingsreisnudeln für diese Suppe sind rund, nicht zu dick, vertragen aber eine längere Kochzeit und haben so nach zehnminütigem Kochen in der Brühe die perfekte Konsistenz zum Schlürfen. Natürlich könnt ihr auch andere Reisnudeln verwenden, solltet dann aber immer die angegebene Kochzeit im Blick behalten.
Tipp 4: Sojaschnetzel als Proteinquelle
Als Proteinquelle wandern eine Ladung der guten alten Sojaschnetzel in den Topf. Diese saugen sich schnell mit der leckeren Brühe voll und werden in kürzester Zeit schön zart. Die Schnetzel sind immer noch eine günstige, einfach zu lagernde und schnell zubereitete vegane Eiweißquelle und eine schöne Abwechslung zu Tofu oder Tempeh.
Tipp 5: Gewürze vor dem Servieren entfernen
Vergesst nicht, vor dem Servieren den Ingwer und den Sternanis aus dem Topf zu nehmen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Glaubt mir, auf Sternanis zu beißen, ist wirklich kein Vergnügen.
Tipp 6: Frische Zutaten zum Abschluss
Zum Schluss rundet etwas frischer Limettensaft, fein geschnittenes Frühlingszwiebelgrün und Koriander die vegane Reisnudelsuppe perfekt ab. Wer Koriander nicht mag, kann alternativ auch Petersilie, (Thai-) Basilikum oder ein anderes passendes Küchenkraut verwenden. Hauptsache frisch und grün!
Falls ihr jetzt so richtig Lust auf mehr leichte, asiatische Reisnudelsuppen bekommen habt, lege ich euch auch noch unsere schnelle und „langsame“ vegane Pho ans Herz.
Sagt doch mal, wie steht es denn gerade um eure allgemeine Kochlust? Reicht sie noch für unser heutiges Rezept? Freue mich auf euer Feedback!
Schnelle vegane Reisnudelsuppe mit Rettich und Pilzen
- 350 g Rettich
- 125 g Karotte
- 100 g Champignons
- 2 Frühlingszwiebeln
- 50 g Sojaschnetzel
- 10 g Ingwer in ein oder zwei dicke Scheiben geschnitten
- 2 Stück Sternanis
- 1,3 l Pilzbrühe oder Gemüsebrühe
- 3 EL Sojasauce
- 2 EL Tafelessig
- 2 EL Olivenöl oder Rapsöl
- 150 g Pak Choi
- 200 g chinesische Reisnudeln oder eure liebsten Reisnudeln
Außerdem
- 1 Limette
- 10 g Koriander grob gehackt
- Rettich in etwa 3 cm große Stücke, Karotte schräg in etwa 2–3 mm dicke Scheiben schneiden. Champignons je nach Größe vierteln oder halbieren. Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden. Das Grün der Zwiebel für das Topping beiseitestellen.350 g Rettich, 125 g Karotte, 100 g Champignons, 2 Frühlingszwiebeln
- Das Gemüse zusammen mit Sojaschnetzeln, Ingwerscheiben, Sternanis, Pilzbrühe, Sojasauce, Essig und Olivenöl in einen Topf geben und aufkochen. Bei mittlerer Hitze 5 Minuten köcheln lassen.50 g Sojaschnetzel, 10 g Ingwer, 2 Stück Sternanis, 1,3 l Pilzbrühe, 3 EL Sojasauce, 2 EL Tafelessig, 2 EL Olivenöl
- Währenddessen das Grün vom Pak Choi abschneiden und beiseitelegen. Den weißen Teil in grobe Stücke schneiden.150 g Pak Choi
- Reisnudeln und den weißen Teil vom Pak Choi mit in den Topf geben und weitere 8–10 Minuten mit geschlossenem Deckel bei mittlerer bis niedriger Hitze köcheln lassen. Ab und zu umrühren.200 g chinesische Reisnudeln
- Das Grün vom Pak Choi unterrühren und kurz zusammenfallen lassen. Anschließend Ingwer und Sternanis entfernen, die Suppe auf Schüsseln verteilen und mit dem Frühlingszwiebelgrün, frischem Limettensaft und grob gehacktem Koriander getoppt servieren.1 Limette, 10 g Koriander
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10 Kommentare
Oh ich bin so ein Suppenkasper, jetzt wil ich unbedingt noch Nudelsuppe kochen dieses Wochenende.
Ist es nicht auch sowieso ohne Covid ein trauriger Trend den ich auf jeden Fall beobachte, das sich viele viel weniger Zeit fürs kochen nehmen möchten… keine Zeit, keine Lust, zu stressiger Alltag, etc… dafür aber umso merh und länger am Handy oder am Laptop sitzen und social Media, etc. zu konsumieren?
Für mich ist kochen auch wichtig zum abschalten, offline sein, Sinne spüren (riechen, sehen, schmecken) etc. Und ein Ein oder Zweifarbiges Essen macht einfach keinen Spaß 🙂
Eat the rainbow!
Ja, so sehen wir das auch. Klar, Kochen ist ab einem gewissen Grad auch ein Hobby und nicht alle Leute müssen dieselben Hobbies teilen (glücklicherweise, haha). Es ist trotzdem schade, dass auch vor diesem Punkt häufig die Wertschätzung für das fehlt, was täglich auf dem Tisch landet.
Liebe Nadine, danke für die tollen Rezepte. da ich erst seit zwei Monaten vegan esse und koche,probiere ich gerne und mit Freude ganz viel aus. also, nicht kochmüde. habe gerade eure chorizo Wurst nachgemacht und finde sie super. kann ich die Seitanbraten und -wuerste auch einfrieren? Eure Kartoffelpuffer waren die besten, die ich je gegessen habe und den Rhabarberkuchen mit Haferflocken backe ich bereits mehrfach. also, vielen Dank und liebe Grüße Jutta
Danke für das tolle Feedback, Jutta. Seitan lässt sich super einfrieren, das ist gar kein Problem. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Nadine!
Würde es nicht auch funktionieren, wenn mann getrocknete chinesische Pilze in der Gewürzmühle fein mahlt und aus Suppengrundlage nimmt?
Beste Grüße aus Istanbul, Yoschie
Hallo Yoschie,
in der verlinkten Brühe sind auch noch andere würzende Zutaten. Das Pilzpulver könnte eine ganz gute Basis für ein selbst gemischtes Brühenpulver sein, reicht alleine aber eher nicht. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Mit dem Pilz Würzpulver habe ich schon geliebtäugelt, gut zu wissen, dass es tatsächlich lecker ist. Danke für den Tipp.
Eine echt leckere Alternative zu Soja-Schnetzel sind übrigens auch „Soja-Knoten“ also getrocknete „soy bean curd skin“. Gibt es auch im Asialaden. Sehr proteinreich, nur kurz mitkochen, mag ich sogar noch etwas lieber als „Schnetzel“.
Also mit dem Pilzpulver macht man nichts falsch, das ist für uns jetzt immer ein Must-Have. Die Knoten würden hier auf alle Fälle auch super passen, da hast du absolut recht. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hey,
lecker essen gerne jeden Tag,
länger in der Küche stehen höchstens am Samstag.
Danke für den Tipp mit der veganen Pilzbrühe!
Das Rezept probiere ich aus, ich liebe Asia-Nudelsuppe.
Dann hoffe ich, dass dir das Rezept schmeckt. Danke dir und viel Spaß beim Nachkochen!