Einfach, unkompliziert und fix gemacht – unser gerösteter Fenchel mit weißen Riesenbohnen, Oliven und cremiger Polenta schmeckt so ein bisschen wie ein Kurzurlaub im Süden.
Ich stehe auf schlichte Gerichte. Pellkartoffeln, Leinöl, grobes Meersalz, schwarzer Pfeffer. Feldsalat, weiße Bohnen, Olivenöl, Apfelessig. Jasminreis, Erbsen, Tofu, Sojasauce. Alles Dauerbrenner bei mir. Ehrlich, ich könnte das täglich essen – da spricht mein innerer Monk wieder aus mir. Jörg könnte da einiges erzählen …
Lustigerweise klingen Gerichte auf Fine-Dining-Menükarten oder in Nigel Slaters Kochbüchern recht ähnlich: Drei Zutaten, zwei Kommata – der Rest bleibt der Fantasie überlassen. Nur dass man beim Fine Dining nicht weiß, ob am Ende ein adäquates Türmchen oder ein mysteriöses Espuma daraus wird.
„Fenchel, weiße Bohnen, Oliven, Polenta“ – da weiß man zwar grob, was auf dem Teller landet, aber eben nicht wie. Auch wenn ich diesen reduzierten Headline-Stil total spannend finde, bleibe ich hier lieber unserem bewährten Titelkonzept treu. So bekommst du gleich eine bessere Vorstellung davon, worauf du dich freuen darfst: in der Pfanne gerösteter Fenchel, ganz ohne großes Gewürz-Tamtam. Denn Fenchel kann was, wenn man ihn nur lässt. Zu seinem würzigen Anis-Aroma passt etwas frischer Thymian und Zitronensaft, mehr braucht er nicht.
Dazu gibt’s zarte weiße Riesenbohnen – am liebsten selbst gekocht, aber aus der Dose natürlich völlig okay – und würzige grüne Oliven. Beide kommen erst später und nur zum Aufwärmen mit in die Pfanne. Das alles servieren wir auf samtiger, cremiger Polenta und freuen uns wie Bolle über diesen simplen Gaumenschmeichler.
Gerösteter Fenchel mit Bohnen, Oliven und Polenta – diese Zutaten brauchst du
- Fenchel: Achte beim Einkauf auf pralle, feste Knollen mit frischem Grün. Wenn der Fenchel schrumpelig aussieht oder braune Stellen hat, lass ihn lieber links liegen – er hat dann seine besten Tage schon gesehen.
- Thymian: Mit frischen Zweigen zu kochen, macht einfach Spaß. Falls aber keiner zur Hand ist, tut’s natürlich auch getrockneter.
- Grüne Oliven: Olive ist nicht gleich Olive! Es gibt sie von fahl und fade bis absolut göttlich. Nimm deine Lieblingssorte – und gönn dir ab und zu auch mal die richtig guten. Es lohnt sich!
- Weiße Bohnen: Ob selbst gekocht oder aus dem Glas oder der Dose – alles fein, Hauptsache schön zart.
- Zitrone: Der Zitronensaft bringt die nötige Säure und Frische, die das Gemüse so richtig zur Geltung bringen.
- Polenta: Am besten nimmst du eine schnell kochende Sorte, damit bekommst du in wenigen Minuten ohne ewiges Rühren eine wunderbar cremige Basis, die nach Belieben verfeinert werden kann.
- Olivenöl: Gutes Olivenöl ist leider Luxus geworden. Wenn du keines zur Hand hast, brate den Fenchel einfach in etwas Rapsöl an und gib zum Schluss ein paar Tropfen gutes Olivenöl über das fertige Gericht – ganzes Aroma, halber Preis!
- Hefeflocken: Die Flocken sorgen dafür, dass die Polenta noch ein bisschen würziger und kräftiger wird und wie immer auch für die vegane, leichte „Käsenote“.
Tipps & Tricks für die leckerste und cremigste Polenta
- Lasse die Polenta beim Einrühren wirklich langsam einrieseln, sodass keine Klümpchen entstehen. Am funktioniert das mit einem Schneebesen.
- Polenta dickt immer etwas nach. Ich rühre daher am Ende kurz vor dem Servieren immer noch einen Schluck Sojamilch oder Wasser unter, damit alles wieder cremig wird. Wenn’s mal etwas üppiger sein darf, gerne auch ein Stückchen vegane Butter oder extra Olivenöl.
- Für extra Geschmack und Cremigkeit bereite ich die Polenta gerne mit Gemüsebrühe, Pflanzenmilch und, je nach Rezept, mit Olivenöl oder veganer Butter zu.
Gerösteter Fenchel mit weißen Bohnen, Oliven und Polenta
Für die Polenta
- 400 ml Sojamilch
- 450 ml Gemüsebrühe
- 1 TL schwarzer Pfeffer
- 125 g Polenta schnell kochend
- 2 EL Hefeflocken
- 1 EL Olivenöl
Für das Fenchelgemüse
- 500 g Fenchel
- 1 Zehe Knoblauch
- ½ TL Fenchelsamen
- 1 EL Olivenöl plus etwas mehr als Topping
- 2 Zweige Thymian
- 70 g grüne Oliven
- 240 g gekochte weiße Bohnen Abtropfgewicht
- ½ Zitrone Saft
- Gemüsebrühe und Sojamilch aufkochen. Auf mittlere Hitze herunterschalten, mit Pfeffer würzen und Polenta nach und nach mit Schneebesen einrühren. 2–3 Minuten unter Rühren aufkochen, anschließend mit aufgelegtem Deckel 15 Minuten quellen lassen.400 ml Sojamilch, 450 ml Gemüsebrühe, 1 TL schwarzer Pfeffer, 125 g Polenta
- Fenchel zunächst halbieren und anschließend in etwa 3 cm dicke Spalten schneiden. Knoblauch andrücken und schälen, Fenchelgrün hacken und beiseitestellen.500 g Fenchel, 1 Zehe Knoblauch
- Öl in eine heiße Pfanne geben, Fenchelspalten, Thymian, Knoblauch und Fenchelsamen bei mittlerer Hitze anbraten. Nach 5–7 Minuten Fenchel wenden und von der anderen Seite braten. Das Ganze wiederholen, bis der Fenchel von beiden Seiten schön gebräunt und gar ist.½ TL Fenchelsamen, 1 EL Olivenöl, 2 Zweige Thymian
- Abgetropfte weiße Bohnen und halbierte Oliven dazugeben, zwei Minuten mitbraten und mit Zitronensaft ablöschen. Thymian entfernen.240 g gekochte weiße Bohnen, ½ Zitrone, 70 g grüne Oliven
- Hefeflocken und Öl unter die Polenta rühren und gegebenenfalls noch etwas Sojamilch oder Wasser hinzugeben und mit Salz abschmecken. Die Polenta sollte schön cremig sein.2 EL Hefeflocken, 1 EL Olivenöl
- Fenchel-Bohnengemüse auf der Polenta anrichten und mit Fenchelgrün und etwas Olivenöl getoppt servieren.
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12 Kommentare
So gut, dass ich es gleich zwei mal in einer Woche kochte :] Ihr schafft es sogar Lebensmittel die ich eigentlich gar nicht mag, schmackhaft zu machen und mich auf Zutaten aufmerksam zu machen auf die ich sonst nicht gestoßen wäre! Super wie immer, danke! :3
Hey Lou,
ganz lieben Dank fürs tolle Feedback, freut uns riesig! 🥰
Liebe Grüße
Nadine
Hi Nadine,
Vielen Dank für dieses tolle Rezept. Es macht irgendwie richtig Spaß in der Zubereitung: es brutzelt, köchelt, man hat immer etwas zu tun, aber dennoch ist man nie gestresst. Und in Rekordzeit sitzt man stolz vor einem köstlichen Gericht, das – und jetzt muss ich etwas ins Schwärmen geraten – mehr ist als die Summe seiner Teile und so einfache Zutaten zu etwas sommerlichen, vollwertigen vereint. Ich habe es auch schon mit Zucchini aus dem Garten statt Fenchel probiert, was mir ebenfalls sehr geschmeckt hat.
Also vielen Dank für dieses und die vielen anderen kreativen, köstlichen Rezepte.
Ihr macht irgendwie Dinge, die ich immer für einfach und banal hielt, (z.B. Pfeffer, Pizzateig) kompliziert und Dinge, die ich für kompliziert hielt (Tempehherstellung, Eis selbst machen) macht ihr einfach.
Weiter so, euere Arbeit ist echt wertvoll! 😊
Viele Grüße, Veronika
Oh, da wird man ja fast ein bisschen rot bei dieser mega Rückmeldung! 🙈
Dankeschön dafür, hat uns den Montagmorgen sehr versüßt.
Boah, soooo lecker, vielen Dank für das Rezept, wie ein Kurzurlaub in Italien!!
Werde mir jetzt Eure anderen Polentarezepte vornehmen! Liebe Grüße
Hi Babsi,
ganz lieben Dank, das freut uns wirklich riesig! Und ja, Polenta darf es doch eigentlich gerne öfter sein, oder? 🙂
Liebe Grüße
Nadine
Danke für ein weiteres Rezept von euch, was auf die Liste der Schnell-und-lecker-Lieblingsessen kommt. Ihr seid einfach klasse!
Hi Ric,
tausend Dank, freuen wir uns so! 🥰
Liebe Grüße
Nadine
Es ist soooo lecker. Und ich mag Fenchel eigentlich gar nicht so.
Dankeschön, Alex. Freut uns! 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Ich habe das Gericht heute gekocht und frage mich, warum ich erst jetzt auf Polenta stoße. Habe anstelle von Sojamilch Hafermilch genommen, hat aber auch super geschmeckt. Ich würde den Fenchel das nächste Mal in mundgerechte Stücke schneiden, dann ist er auch schneller durch. Ansonsten fand ich die Kombi mit den Oliven, den Bohnen und der Zitrone echt lecker. Danke für dieses nette Rezept!
Danke dir für das tolle Feedback, Susanne. Klar, den Fenchel kannst du auch etwas kleiner schneiden, wenn es dir nicht so auf die Optik ankommt. 🙂
Liebe Grüße
Jörg