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Richtig gutes Brot backen mit Sauerteig

Reines Roggenbrot mit Sauerteig
Direkt zum Rezept

Es wäre mal sowas von richtig fies gelogen, wenn ich behaupten würde, wir würden seit Jahren selbstgemachtes Sauerteigbrot backen. Am besten noch mit dem Anstellgut, welches uns über Generationen hinweg vererbt wurde und eigentlich schon 175 Jahre auf dem Buckel hat. Gehört sich ja eigentlich so, für Hipster-Bäcker, die was auf sich halten.

Den ewig gehüteten Sauerteig gibt es bei uns leider nicht. Um ehrlich zu sein, sind wir sogar vor relativ kurzer Zeit darauf gekommen, wie schön – und vor allem lecker – es ist, sein eigenes Brot zu backen.

Erst zu den Recherchen zu unserem zweiten Buch Vegan frühstücken kann jeder haben wir uns intensiv damit beschäftigt, Brot auch ohne Hefe zu backen. Nichts gegen die Instant-Päckchen aus der Backabteilung. Wir lieben den Geschmack und auch, wie einfach es ist, Pizzateig auch auf die Schnelle zubereiten zu können. Handwerkliches Geschick? Nicht notwendig. Aber wer fragt schon danach, wenn das Ergebnis einfach nur genial schmeckt?

Aber jetzt mal völlig abgesehen davon, dass auch deine Pizzasession am Wochenende vom gut gehegten, täglich gepflegten und gefütterten Sauerteig profitieren könnte: Die Stärke spielt das lebende Wesen, dessen Ansprüche 80s- und 90s-Kids an Tamagotchis erinnern dürfte (abgesehen von der Grafik. Sauerteig sieht sogar gegen das Pixelding im Kunststoff-Ei eher „meh“ aus) beim Brotbacken aus. Und zwar volle Kanne.

Ich meine: Du machst mit deinem eigenen Sauerteig nicht einfach nur … Brot (ein miserabel doof klingendes Wort, by the way).

Du stellst etwas sehr spezielles, unglaublich elegantes her. Etwas völlig eigenständiges und kreatives. Denn den Sauerteig hast du selbst angesetzt. In einer Art und Weise entworfen und gestaltet. Und jede Back-Session ist erneut irgendwie aufregend und speziell.

Und ich verspreche dir, dass dir das spätestens bewusst wird, wenn du den Ofen öffnest, dein selbstgebackenes Brot das erste mal riechst und dann in die knusprige Krume schneidest. Sorry für den Kitsch, aber es ist schon ein bisschen „magisch“, wenn man selbst aus Mehl, Wasser, Salz und Zeit etwas so wahnsinnig geschmackvolles herstellen kann.

Manchmal gibt es einfach nichts besseres auf der ganzen Welt, als in ein paar Scheiben frisch gebackenes, knuspriges Brot mit deinem liebsten Aufstrich zu bestreichen und einfach nur zu genießen.

Und auch wenn das Ganze mit meinem Gelaber über Pflege und Magie jetzt nach ganz schön viel Arbeit klingt: Versprochen, ist es nicht und ich versuche auch, alle deine Fragen zu beantworten.

Was ist Sauerteig eigentlich?

Sauerteig ist nichts anderes, als ein natürliches Backtriebmittel, das, wie Hefe oder auch Backpulver, Teig „aufgehen“ lässt, also locker macht.

Im Endeffekt entsteht in deinem Sauerteig auch eine Art WG von wilden Hefepilzen und Milchsäurebakterien. Aber keine Sorge: Das ist eine echt angenehme WG. Die feiern nicht, trampeln nicht rum, nur bei der Kehrwoche sind sie nicht so zuverlässig, wie man sich das wünschen würde.

Trotzdem scheuen sich viele davor, den eigenen Sauerteig zu züchten. Klar, er macht Arbeit und setzt eine gewisse Verantwortung voraus. Warum tut man sich das also an?

Zum einen sorgt der Sauerteig Starter nicht nur dafür, dass das Brot aufgeht, sondern auch, dass es schmeckt. Bei der Fermentation, der Sauerteigführung, werden über 300 Aromastoffe gebildet, die natürlich auch in deinem selbstgebackenen Laib landen.

Bei der Sauerteigführung werden Phytinsäuren im Getreide abgebaut, die ansonsten die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen. Er macht das Brot also auch gesünder.

Und schlussendlich hebt er das Volumen an, sorgt für eine feinere, gleichmäßigere Krume und dass es schlicht länger haltbar ist, da die Milchsäurebakterien die Bildung von Schimmelkulturen hemmen.

Man könnte auch sagen: Sauerteig macht alles besser.

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Der Anfang

Egal, wie groß dein Freundeskreis ist. Keinen davon hast du selbst gezüchtet und deshalb machst du deinen BFF am besten gleich mal darauf aufmerksam, dass der Titel nicht mehr ihr oder ihm gehört, sondern einem Glas kultivierter Mehlpampe, welches auf deinem Küchenregal steht und dich ab sofort im Idealfall dein Leben lang begleiten wird.

Und überlege dir schonmal einen schönen Namen, denn dein Sauerteig ist schneller fertig, als du dir vielleicht jetzt denkst. Unserer heißt übrigens „Roswitha“ – fleißige Leser werden erkennen, wem wir unseren Starter gewidmet haben.

Bekannt sind vor allem Roggen- und Weizensauerteige, wobei auch Dinkelmehl als Basis funktioniert. Roggensauerteig hat den Ruf, am einfachsten zu händeln zu sein, weshalb wir dir raten, erstmal damit zu beginnen. Der Start der Beziehung zu dem Lebewesen, das sich in Zukunft bei dir in der Küche breit macht, ist aber immer gleich:

Verrühre in einem nicht zu kleinen Glas 3 EL biologisches Vollkornmehl mit etwa 3 EL 27 °C warmem Wasser, so dass ein geschmeidiger Teig entsteht, der leicht vom Löffel rinnt. Tut er das noch nicht, gib etwas mehr Wasser dazu. Ist die Mischung zu suppig, etwas mehr Mehl – hier musst du nicht zu genau sein.

Warum es Bio-Vollkornmehl sein muss, fragst du dich? Ganz einfach, an biologischem Vollkorn finden sich mehr natürlich vorkommende Hefekulturen und Bakterien, die für den Sauerteig notwendig sind. Für das Brot verwenden wir allerdings feiner gemahlenes Bio-Mehl.

Nun stellst du das Glas in eine nicht zu kalte, möglichst dunkle Ecke deiner Küche und legst leicht den Deckel auf, so dass dein neuer bester Kumpel zum einen Luft bekommt, aber auch ablassen kann, denn – da muss ich jetzt schonungslos ehrlich sein – die Hefen und Bakterien rülpsen und pupsen etwas herum. Glücklicherweise ziemlich geruchslos, also keine Sorge.

Hier bleibt dein neuer Sauerteig Starter ein bis drei Tage lang stehen, bis er wieder Hunger hat und mit weiteren 3 EL Mehl und Wasser gefüttert wird, bevor er einen weiteren Tag auf sein Plätzchen geschickt wird. Scherz. Laufen kann er noch nicht alleine. Noch!

Spätestens jetzt siehst du kleine Bläschen aufsteigen und der Sauerteig Starter fängt an, angenehm säuerlich zu riechen. Das ist ein gutes Zeichen!

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Das Spiel wiederholt sich erneut. Diesmal allerdings mit 100 g Mehl und 100 ml warmem Wasser. Gut verrühren und weitere 24 Stunden auf den angestammten Platz.

Nun solltest du bereits sehen können, wie der Teig aufgeht und sich viele Blasen bilden. Er sollte nun etwas stärker, aber weiterhin angenehm duften. Leicht nach Hefe und süßlich, wie ein sehr dezenter Essig oder auch ein wenig nach Apfelsaft. Riecht er zu sauer oder vergoren: Weg damit und neu anfangen. Ich hoffe, du hast noch keine allzu emotionale Bindung aufgebaut.

Wenn du allerdings bis hierhin gekommen bist: Gratulation, du hast deinen ersten Sauerteig Starter gezüchtet! Hast du schon einen Namen für den Nachwuchs?

Das Brotbacken

Es ist nicht willkürlich, dass – zumindest hierzulande –Sauerteig meist zu Roggenbrot verarbeitet wird. Roggen benötigt zwangsläufig Säure, um überhaupt aufzugehen. Ein Roggenbrot ausschließlich mit Hefe zu backen ist nicht möglich.

Und weil wir für den Anfang alles so einfach wie möglich halten möchten, backen wir das einfachste, reine Roggenbrot mit Sauerteig überhaupt, zu dessen Rezept uns nicht zuletzt unser Besuch auf der Kalchkendlalm in Österreich inspiriert hat.

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Für2 kg

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Vorbereitungszeit 4 Stunden
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gesamtzeit 5 Stunden
  • 200 g Sauerteig-Starter Roggen
  • 600 ml Wasser 27 °C warm
  • 1 kg Roggenmehl Type 1150 Type 1150
  • 20 g Salz
  • Sauerteig-Starter vorsichtig in Wasser einrühren, anschließend Mehl und Salz unterheben und gut vermischen. Bei reinen Roggenteigen ist es nicht notwendig, zu kneten.
  • Abgedeckt an einem warmen Ort 4 Stunden ruhen lassen, bis sich das Volumen sichtbar vergrößert hat.

Backen im Gusseisentopf oder auf dem Pizzastein

  • Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in – wieder gut bemehlte – Gärkörbe geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
  • Backofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze mit Gusseisentopf oder Pizzastein vorheizen. Wird auf dem Stein gebacken, zusätzlich eine feuerfeste Schüssel mit Wasser auf den Ofenboden stellen, so wird Dampf erzeugt.
  • Brot aus dem Gärkorb in den Gusseisentopf oder auf den Stein stürzen und (beim Gusseisentopf mit Deckel) 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren, Deckel abnehmen und weitere 30 Minuten fertig backen.
  • Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
  • Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.

Backen in der Kastenform

  • Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in mit Backpapier ausgekleidete Kastenformen geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
  • 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren und weitere 30 Minuten fertig backen.
  • Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
  • Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.

Tipps

Uns gefällt die Zubereitung im Gusseisentopf am besten. Wir verwenden dafür einen mit 24 cm Durchmesser. Im Topf herrschen ähnliche Temperatur- und Klimaverhältnisse, wie in einem "richtigen" Brotofen und das Brot behält perfekt seine Form.
Das selbstgebackene Sauerteigbrot hält sich, eingeschlagen in ein Leinentuch oder in einem Brotkorb, bis zu zwei Wochen und schmeckt tatsächlich 1-2 Tage nach dem Backen am besten.
Wichtig! Einige Leser meldeten sich zurück und waren traurig darüber, dass ihr Brot nicht aufging. Auf Rückfrage stellte sich dann heraus, dass auch für das Brot Vollkornmehl verwendet wurde, anstelle vom 1150er-Mehl aus der Zutatenliste. 
Wir haben selbst gemischte Erfahrungen mit reinem Roggenvollkornmehl gemacht. Manches funktioniert, manches eher schlecht als recht. Auf alle Fälle ist ein superaktiver Sauerteigstarter notwendig, um das schwere Vollkornmehl auf Touren zu bringen.
Taste dich deshalb am besten erstmal mit dem 1150er und dann Mischungen heran. Wenn du deinen Starter dann im Griff hast und das richtige Mehl gefunden hast, steht auch dem reinen Vollkornbrot nichts mehr im Weg.

Den Sauerteig am leben halten

Wenn du alles richtig gemacht hast, hast du noch etwa 2 EL Sauerteig übrig, den du in der ersten Zeit täglich weiter füttern musst. Mach einfach ein Ritual draus. Gib dem Schlingel morgens etwas zu essen, während du darauf wartest, bis der Wasserkocher für die erste Tasse Kaffee oder Tee auf Temperatur ist. Jeden Tag 2-3 EL Mehl und Wasser, dann ist der Starter happy.

Mit der Zeit wird dein Anstellgut immer stabiler und berechenbarer. Dann reicht es auch, etwa einmal in der Woche zu füttern. Wie lange es dauert, bis der Starter so stabil ist, ist unterschiedlich – du wirst dafür aber ein Gefühl entwickeln, das ist ein Versprechen. Übrigens haben wir festgestellt, dass das Füttern sehr gut mit feiner gemahlenem Mehl funktioniert. Vollkornmehl kannst du ihm ab und zu als Belohnung geben.

Mit der Zeit sammelt sich da einiges an Anstellgut an und man kann ja nicht alle zwei Tage Brot backen. Also muss immer mal wieder einiges davon aus dem Glas ausziehen. Du kannst den übrigen Starter an Freunde und Verwandte verteilen, auf dass sie sich in Zukunft mit dem selben „Problem“ herumschlagen müssen, du kannst ihn einfach wegwerfen oder – und das ist unsere liebste Variante – du kannst ihn zu schnellen, herzhaften Sauerteigpancakes verarbeiten.

Den Sauerteig lagern

Wir schreiben das Jahr 2017 und auch die Großeltern sollten mittlerweile vom wichtigen Thema Backup gehört haben. Die Datensicherung deines Laptops lässt sich aber auch super auf den jahrtausende alten Sauerteig übertragen.

Denn sind wir mal ehrlich: Weder ist es möglich, am laufenden Band Brot zu backen, noch möchtest du dir vielleicht jeden Morgen einen Sauerteig-Pancake zum Frühstück gönnen.

Also brauchen wir eine Möglichkeit, uns selbst eine Sauerteigpause zu verschaffen.

Kurzfristige Lagerung im Kühlschrank

Planst du, etwa alle 7-14 Tage Brot zu backen, wandert dein Starter gut verschlossen einfach ins Gemüsefach deines Kühlschranks.

Die Fermentation wird hier nicht ganz gestoppt, aber stark verlangsamt. Einmal in der Woche solltest du ihn füttern und wieder gut verschließen.

Am Tag vor dem Backtag nimmst du ihn aus dem Kühlschrank und fütterst ihn wie gehabt mit Mehl und warmem Wasser. 24 Stunden später sollte er wieder topfit sein und bereit dazu, das nächstes Brot zu backen.

Mittelfristige Lagerung im Gefrierfach

Möchtest du dich nicht so recht auf einen regelmäßigen Backtag festlegen, wandert dein Starter ins Gefrierfach.

Füttere ihn ein letztes mal und lass ihn ein paar Stunden stehen, bis er schön aufgegangen ist. Jetzt packst du ihn gut verschlossen ins Gefrierfach. Hier wird die Fermentation komplett gestoppt, du musst ihn nicht füttern und trotzdem kann er hier über Monate überleben. Ich erinnere mich gerade an den Film Demolition Man.

Um ihn wieder aus dem Kälteschlaf zu holen, lässt du ihn schonend im Kühlschrank auftauen und verfährst dann, wie oben beschrieben.

Langfristige Lagerung getrocknet

Möchtest du sichergehen, dass dein gezüchteter Sauerteig-Stammbaum für die Ewigkeit konserviert wird, dann trocknest du ihn am besten.

Dazu streichst du einige Esslöffel deines aktiven Sauerteig-Starters dünn auf Backpapier und lässt es an einem warmen, trockenen Ort so lange trocknen, bis du den Teig einfach abziehen und leicht zermahlen kannst. Luftdicht verpackt kannst du ihn jetzt in einen Tresor packen und bist sicher, dass du ein Backup hast, solltest du mit deinem aktiven, wachen Anstellgut scheiße bauen. Peace of mind, sage ich da nur.

Aber auch beim Umzug oder falls du mit deinem eigenen Starter verreisen möchtest, bietet es sich an, ihn „trocken zu legen“.

Zum „Reanimieren“ wird der getrocknete Starter fein gemahlen, mit etwas Mehl und warmem Wasser verrührt und stehengelassen. Den Rest kennst du ja bereits.

So kann nichts mehr schief gehen.

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Ein Roggensauerteigbrot mit Schabzigerklee und ganz viele Ideen für den Belag findest du auch in unserem Buch Vegan frühstücken kann jeder.

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


484 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hallo und vielen Dank für die ausführliche Anleitung und das tolle Rezept! Mein erster Sauerteig (Timotheus) ist jetzt schon ca. 1 Monat alt und gerade wieder im Kühlschrank schlafen gegangen. Gestern habe ich mit ihm mein 4. Brot gebacken und muss sagen, so langsam ähnelt es in Geschmack und Aussehen einem „richtigen“ Brot. Da das vorletzte (Nr. 3) auch sehr lecker, aber recht trocken wurde, habe ich noch folgenden Tipp aus einem anderen Rezept zu ergänzen: Beim heißen Anbacken (240 Grad für die Kruste) eine flache Schale (Auflaufform o.ä.) mit Wasser in den Ofen stellen. Die kann man beim Runterschalten auf 150 Grad wieder entfernen. So wird die Kruste nicht gar so beinhart und auch das Innere ist weicher. Ich habe das Brot mit Dinkel-, Roggen- und Roggenvollkornmehl gemacht, also nicht ganz streng nach Rezept. Emmer ist auch lecker. Natürlich alles bio.

  2. Hallo. Bisher hat alles gut geklappt mit meinem Sauerteig. Allerdings war zum letzten Arbeitsschritt ( 100 g Mehl und 100 ml Wasser) das Glas zu klein und ich habe den Teig in eine Plastikschüssel gefüllt. Jetzt möchte ich backen aber jetzt wirft er keine Bläschen mehr. Liegt das vielleicht an der Plastikschüssel? Grüße Miriam

    1. Hallo liebe Miriam,

      ne, da brauchst du dir keine Gedanken machen. Unser Sauerteig lebt – aus praktischen Gründen – gerade ebenfalls in einem Kunststoffbehälter. Er muss auch nicht zwangsläufig Bläschen bilden. Wenn der Sauerteig etwas stabiler ist, geht auch die sichtbare Bläschenbildung zurück 😉

      Liebe Grüße
      Jörg

  3. Hallo ihr Lieben,

    Vielen Dank für die tolle detaillierte Anleitung. Das hatte mich gleich inspiriert loszulegen und während ich hier schreibe wächst und gedeiht mein neuer Kumpel schon prächtig. Juhu!
    Eine Frage habe ich: Wenn es dann soweit ist und das Brot gebacken werden kann, ist es zwingend notwendig den Teig nach dem Kneten in einem Gärkorb gehen zu lassen? Würde es eine normale Schüssel auch tun?

    Danke & Liebste Grüße,
    Bianca

    1. Hallo liebe Bianca,

      Roggenteig klebt recht stark. Durch die Oberfläche der Gärkörbe und dem Mehl, mit dem du den Korb bestäubst, kann sich der Kerl eben nicht ganz so festsetzen, wie in einer Schüssel 😉

      Insofern: Es ginge schon, ist aber nicht ideal. Für den ersten Backversuch kannst du es gerne in einer Schüssel probieren (dann bemehlst du am besten den Teig selbst) oder du zweckentfremdest einen Brotkorb dafür 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Hallo Ihr beiden 🙂

    Bevor ich euren tollen Coquette bekommen habe, versuchte ich mich zuletzt auch an einem Sauerteigbrot aus dem Gusseisentopf, den ich von Le Creuset zuhause stehen habe. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es ein fertiger Starter aus der Tüte war. Also ein riesiges, 1kg Mehl schweres Brot zubereitet und zack – es blieb einfach im Topf kleben. So stark, dass ich Angst hatte, den Topf nie wieder davon befreit zu bekommen. Nun wollte ich die schändliche Tütchenbäckerei hinter mir lassen (zumal der zerkrümmelte Rest aus dem Topf einfach nicht geschmeckt hat) und meinen eigenen Starter ansetzen, habe jedoch Angst, dass er mir beim Backen wieder festklebt.

    Habt ihr das auch schon Mal erlebt? Sollte man den Topf irgendwie fetten? Oder lag es daran, dass ich den Topf nicht mit vorgeheizt habe sondern den Teig schon darin habe aufgehen lassen? :/

    Da der Coquette ja etwas kleiner ist, werde ich den Teig dann wohl mal dritteln 🙂 Bin gespannt wie es schmeckt und schon ganz aufgeregt!

    1. Hallo liebe Victoria,

      also abgesehen davon, dass du in den Tüten, auf denen Sauerteig steht, eigentlich nur tote, leicht säuerliche Kulturreste und keinen lebendigen Sauerteig findest, solltest du den Teig tatsächlich nicht im Topf direkt aufgehen lassen, da sich dieser dann natürlich in jeder noch so kleinen Ritze festsetzen kann. Gibst du den aufgegangenen, leicht bemehlten Laib in den Topf, funktioniert’s 😉

      Fetten musst du die Coquette jedenfalls nicht und auch im Le Creuset sollte das dann funktionieren 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  5. Hallo,
    euer Artikel ist echt motivierend, vor allem diese wunderbaren Bilder, die mir sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Deshalb habe ich mir sofort einen Sauerteig-Starter angesetzt, mal sehen was draus wird.
    Die Anleitung habe ich aber natürlich auch zu Ende gelesen und da ich bald auf Reisen sein werde, habe ich eine Frage. Wenn man seinen Sauerteig trocknet, um ihn mitzunehmen, wie aktiviert man ihn wieder? Muss man einfach etwas Wasser dazugeben?

    Liebe Grüße
    Charlotte

    1. Hallo liebe Charlotte,

      yay, freut uns sehr, dass durch den Post auch bei dir ein neuer Sauerteig entsteht 😊

      Die Info zum „Reanimieren“ des getrockneten Starters habe ich gerade ergänzt.

      Liebe Grüße
      Jörg

  6. Hallo Jörg,

    seit einem halben Jahr bin ich dem Brotbacken verfallen und nutze seit diesem Zeitpunkt auch meinen selbst angesetzten Sauerteig. Auf der Suche nach einem neuen Rezept bin ich gestern auf dein Reines Roggenbrot gestossen. Die Methode mit dem Bräter habe ich zuvor nur für das No-Knead-Bread genutzt. Ich nutzte ansonsten den Backstein. Das Brot habe ich heute im Bräter gebacken, die erste halbe Stunde sogar mit Deckel. Das Brot ist fantastisch geworden, so simpel und sehr lecker! Mein 10-jähriger Sohn hat es sofort als neues Lieblingsbrot auserkoren.
    Vielen lieben dank für das tolle Rezept!

    LG Patricia

  7. Hallo liebe Brotbäcker,
    schon seit mehreren Jahren backe ich mein Brot ca. einmal in der Woche selber, mit Sauerteig. Meine Methode verzichtet gänzlich auf das Abwiegen: Morgens vor der Arbeit 2 EL Sauerteig aus dem Kühlschrank mit 2 Tassen warmen Wasser verrühren und Vollkorn-Roggenmehl zugeben bis man damit Wände verputzen kann. Abdecken und hoch stellen (oben ist die Raumluft wärmer). Das alles dauert nicht länger als 3 Minuten. Abends dann von dem aufgegangenen Sauerteig wieder 2 Löffel abnehmen und in den Kühlschrank zurück für’s nächste Mal. Dann in 1 Tasse Wasser einen halben Würfel Hefe auflösen und unter den Sauerteig rühren, Körner (SB, Leinsamen) zugeben sowie 1 TL Salz und dann Vollkorn-Weizenmehl zugeben und kneten bis zur richtigen Brotteig-Konsistenz. Den Batzen gut bemehlen und im Gärkorb abgedeckt gehen lassen, ca. 1 -1,5 Std. Anschließend stürzen und ab in den Ofen zum Backen. Das ganze macht kaum Arbeit und spart außerdem Geld, zudem hat man das beste Brot.

    Viel Erfolg

    Michael

  8. Hey,

    ich mag eure Seite 🙂
    Das Sauerteigbrot wollte ich unbedingt ausprobieren. Hat auch soweit funktioniert, bis zu dem Punkt aufgehn…..
    Sauerteig-Starter (Ich nenne ihn Klaus) ist schön gewachsen und begann säuerlich zu riechen.
    Ich habe die Menge an Zutaten alle halbiert, da ich so viel auf einmal nicht brauche, aber das sollte prinzipiell ja auch kein Problem sein.
    Als meine Teigkugel 4 Stunden ruhte machte sie jedoch keine Anstallten größer zu werden.
    Auch beim Backen keine Spur von Wachstum. Jetzt besitze ich ein Schlaginstrument aus Roggenteig das man nicht essen kann 😀

    Woran könnte es liegen? Beim vermischen der Zutaten vielleicht?
    In eurem Rezept habe ich es so verstanden, das man den Sauerteig-Starter zuerst mit dem Wasser vermengt und anschließend das „Hauptmehl“ und das Salz hinzugibt. Muss der Starter sich komplett in dem Wasser lösen? Ich habe nämlich nur eine Suppe aus Starterbrocken und Wasser gehabt, weil ich Angst hatte mit weiterem verrühren Klaus das Handwerk zu legen. Hab den Teig anschließend auch geknetet und nicht nur gerührt.

    Ich will doch so gern Brot backen :/ Hilfe?

    Liebe Grüße
    Dominique

    1. Hallo liebe Dominique,

      also beim Verrühren wirst du Klaus nicht so weit aus der Ruhe bringen, dass er die Arbeit einstellt, keine Sorge. Ansonsten ist es auf die Ferne schwer zu beurteilen, was schief gelaufen sein könnte. War das Wasser vielleicht zu heiß?

      Liebe Grüße

    1. Hi Günter,

      das haben wir leider selbst noch nicht erlebt 🤔 Man muss am Anfang auf jeden Fall ein bisschen mit der Temperatur und der Backzeit experimentieren, denn jeder Ofen ist bekanntlich anders 😉

      LG,
      Nadine

  9. Hallo ihr beiden!
    Vielen Dank für die famose Anregung!!
    Schnelle Frage: bei Rezepten ist das ja oft so eine Sache mit dem Halbieren. Kann man eures einfach nur zur Hälfte ansetzen, wenn man nur einen Laib haben möchte, oder stimmen dann die Verhältnisse nicht mehr?
    Beste Grüße,
    Manon

    1. Hi!

      vielen lieben Dank 🙂

      Doch, das Rezept klappt grundsätzlich auch mit dem halben Teig. Dann solltest du die Backzeit etwas verkürzen und immer wieder sicherheitshalber nachschauen.

      Liebe Grüße
      Jörg