Saftiges Karottenbrot mit Saaten

Saftiges Karottenbrot mit Saaten
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Eigentlich sollte man als Foodblogger ja von sich behaupten, immer ganz vorn mit dabei zu sein, wenn es um Food Trends geht. Immer einen Plan zu haben, welche Rezept, welche How Tos, welches Küchentipps gerade super gefragt sind.

Ich verrate dir was: Haben wir nicht. Wir kochen immer „frei Schnauze“. Wobei, klar, man wird natürlich auch inspiriert von Dingen, über die gerade gesprochen wird, aber ab diesem Punkt läuft bei uns alles auf niederster Instinktebene ab.

Lust drauf? Jo. Dann lass mal machen.

Wir waren also schon mehr als happy, dass sich so viele Leser unseren Ausflügen ins Brotbacken und der Hege und Pflege des eigenen Sauerteigs angeschlossen haben. Wir hätten nie und nimmer damit gerechnet, dass die Kommentarspalten zu unserer Sauerteig-Anleitung und unserem Dinkel-Sauerteigbrot schon beinahe zum Forum für den Ideenaustausch werden. Wir hatten einfach nur Lust aufs Brot backen und unsere Leser scheinbar auch. Dafür sagen wir einfach mal Danke!

Und wir revanchieren uns heute mit einem Rezept, das ein wenig von unseren bisherigen Basic-Broten abdriftet, aber trotzdem simpel vorzubereiten ist, sich superlange frisch hält und dir bei jeder verputzten Scheibe eine Ladung Gemüse extra ins Gesicht pfeffert.

Vorhang (korrekter: die Klappe des Brotkorbs) auf für unser saftiges Karottenbrot mit gerösteten Saaten aus Dinkel und Roggen.

Richtig, wir machen ein Mischbrot. Warum das denn? Klingt doch so angestaubt.

Weil wir können. Und weil es natürlich auch einen großen Unterschied macht, mit welchen Mehlanteilen du Brot backst.

Wäre reines Roggenbrot der etwas ruppige, wortkarte Typ und Dinkelmehl aus gutem Hause und hätte immer den Knigge als Lieblingslektüre dabei, wäre unser Mischbrot immer noch ganz schön hart drauf, aber irgendwie trotzdem elegant.

Sorry für die beknackte Metapher, aber du verstehst, worauf ich hinauswill. Unser Karottenbrot vereint einfach den Geschmack von Roggen mit der etwas fluffigeren Krume, die du nur mit Weizen- oder Dinkelmehl hinbekommst. Dazu packen wir frische Karottenraspel, weil es verdammt gut schmeckt und sie das Brot einfach tagelang saftig halten. Ein paar geröstete Saaten dazu und fertig ist dein neues Lieblingsbrot. Wenn das mal kein Match ist, weiß ich auch nicht. Ich sollte Küchen-Tinder erfinden #swiperightforbread

Und wenn du jetzt irgendwie befürchtest, dass dein angesetzter Roggensauerteig sich mit dem Dinkelmehl kabbeln wird: Keine Sorge, man kann sich zwar in Details verschiedener Sauerteig-Mehl-Kombinationen verlieren, aber das überlassen wir den Profis (Lutz, solltest du dich hierher verirren: Wir sind Fans!). Wir backen hier einfachere Brötchen … äh, Brote und das klappt, egal, welche Sauerteigbasis du gezüchtet hast.

Unser Karottenbrot mit Roggen und Dinkel ist deshalb auch echt easy vorzubereiten. Wir kneten alles zusammen, lassen den Sauerteig für einige Stunden machen, was er am besten kann (also er lässt übrigens das Brot aufgehen. Wenn du das nicht wusstest, dann bitte mal hier entlang), kneten dann nochmal durch und dann wandert das Brot in die Kastenform.

Noch einfacher geht eigentlich nicht. Es sei denn, du besitzt einen Brotbackautomaten wie den SD-ZB2512 von unseren wunderbaren Freunden von Panasonic. Der kann alles, außer einen schönen Namen haben. Sorry, ist nunmal so. Die Bezeichnung kommt einem eher schwer von den Lippen. Wir nennen ihn deshalb einfach Breadmaker. Klingt so nach 80s Actionheld.

Und beim Karottenbrot glänzt er doppelt. Denn wenn man auch unter der Woche, wenn die Zeit ohnehin schon knapp ist, einfach nur alles oben rein kippen muss, dann auf’s Knöpfchen drückt und 6 Stunden später bestes Brot entnehmen kann, hat das schon was für sich.

Vom Handwerk lassen wir uns trotzdem nicht ganz abbringen. Das Kneten und Falten hat eben doch etwas beinahe schon meditatives. Aber wenn es schnell gehen muss, darf der Breadmaker auch bei uns machen, was er am besten kann.

Also, ran an den Teig – oder den Breadmaker – und los geht’s.


Portionen 1 kg

Saftiges Karottenbrot mit Saaten

Vorbereitungszeit 7 Stunden
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 7 Stunden 20 Minuten

Für den Sauerteig

  • 75 g Sauerteig-Starter nach unserem Rezept
  • 75 g Roggenvollkornmehl
  • 75 g Wasser 28 °C warm

Für den Hauptteig

  • Kerne in einer heißen Pfanne ohne Öl unter häufigem Rühren 5 Minuten rösten, bis sie duften. Vom Herd nehmen und beiseitestellen.
  • Karotten fein raspeln

Zubereitung im Backofen

  • Zutaten für den Sauerteig zu einem glatten Teig vermischen. Abgedeckt an einem warmen Ort 2 Stunden reifen lassen.
  • Sauerteig, die Zutaten für den Hauptteig, geröstete Saaten und Karotte in der Küchenmaschine oder von Hand 10 Minuten gut verkneten. Teig in eine Schüssel geben, abdecken und an einem warmen Ort 2 Stunden gehen lassen.
  • Erneut durchkneten und weitere 2 Stunden gehen lassen.
  • Teig in eine mit Backpapier ausgeschlagene Kastenform geben. Abdecken und 20 Minuten ruhen lassen. Währenddessen den Backofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren und weitere 30 Minuten fertig backen.
  • Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
  • Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.

Zubereitung im Brotbackautomaten

  • Zutaten für den Sauerteig zu einem glatten Teig vermischen. Abgedeckt an einem warmen Ort 2 Stunden reifen lassen.
  • Alle Zutaten zusammen in den Brotbackautomaten geben und ein Knetprogramm einstellen, das nach 10 Minuten abgebrochen wird.

    Im
    Panasonic Bread Maker verwenden wir Programm 28.
  • Ein Programm einstellen, das möglichst lange Geh- und Gärphasen beinhaltet und etwa 6 Stunden lang läuft.
    Im Panasonic Bread Maker verwenden wir Programm 9 für "Französisches Brot". Dieses beginnt mit einer langen Gehphase und hat auch eine lange zweite Gärphase eingeplant.
  • Brot aus dem Brotbackautomaten nehmen und vor dem Anschneiden komplett auskühlen lassen.

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von Panasonic Marketing Europe GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, Panasonic und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


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  1. Kann man den Teig in allen Schritten so lang gehen lassen wie man möchte, als auch über Nacht? Oder sollte es nicht länger als 2h bzw. 20min in der Form sein?
    Danke! 🙂

    1. Hallo Christoph,

      meinst du bei jedem Reifeschritt? Das würde zu einer Übergare führen, die natürlichen Hefen und Bakterien im Sauerteig hätten dann recht schnell kein „Futter“ mehr.

      Du könntest den Brotteig nach Schritt 3 für eine Über-Nacht-Gare in den Kühlschrank stellen. Das klappt auf jeden Fall. Lass ihn dann vor dem Backen für etwa 1-2 Stunden auf (halbwegs) Zimmertemperatur aufwärmen.

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Erst einmal: ich bin großer Fan eurer Seite und habe schon viele Rezepte nachgekocht.

    Unser Brot backe ich fast nur noch selber, euer Sauerteig-Mehrkornbrot mit Dinkel & Roggen ist schon regelmäßig dabei und wenn es schnell gehen soll euer schnelles veganes Vollkornbrot (mit Hefe).

    Heute habe ich zum ersten Mal dieses Rezept probiert und es ist super geworden, einfach perfekt. Und es schmeckt herrlich. Das wird auf jeden Fall auch regelmäßig gebacken werden.

    Ich habe den Sauerteig auch über Nacht gehen lassen und Dinkelvollkornmehl genommen, hat damit prima geklappt.

    Vielen Dank für euere Mühe und euere Liebe beim Gestalten euerer Seite.

    Grüße, Ulrike

  3. Hallo 😊Wunder-volles Rezept …. Ist ein richtig saftiges, trotzdem festes und schönes Brot geworden … ist zwar „ne Handvoll“ geraspelter Karotten mehr drin und der Sauerteig ging über Nacht statt der 2 Stunden , hat aber toll geklappt … DANKE

  4. Wieder mal ein tolles Rezept! Vielen Dank dafür! Ich hatte auch kein Dinkelmehl Type 630. Habe es je zur Hälfte mit Type 1050 und Weizenmehl Type 550 ersetzt und das hat hervorragend funktioniert. Könnte mir beim nächsten Mal noch Gewürze und weitere Saaten/Nüsse vorstellen. 🙂

      1. Haben das Brot seither x Male erfolgreich in verschiedenen Varianten gebacken: In Ermangelung von Karotten haben wir schon Kürbis, Apfel (längere Backzeit) und Kartoffeln (unser Favorit!) verwendet. Außerdem Gewürze hinzugefügt (Fenchel, Kümmel, Koriander) sowie Kürbiskerne oder Walnüsse (beste!). Mein Freund verwendet auch Dinkelvollkornmehl statt hellem Dinkelmehl. Ein wunderbares Rezept!

      2. Oh, das Kartoffelbrot klingt super. Gerade mit Gewürzen. Ich glaube, in die Richtung müssen wir noch etwas aufs Blog packen, danke für die Inspo! 🙂

  5. Hallo, ich habe eine Frage. Ich habe meinen Sauerteig im Kühlschrank gelagert. Reichen dann trotzdem die zwei Stunden Gehzeit mit dem Anstellgut aus, oder muss ich es dann mindestens 12 Stunden gehen lassen?

    Liebe Grüße
    Hannah