Es wäre mal sowas von richtig fies gelogen, wenn ich behaupten würde, wir würden seit Jahren selbstgemachtes Sauerteigbrot backen. Am besten noch mit dem Anstellgut, welches uns über Generationen hinweg vererbt wurde und eigentlich schon 175 Jahre auf dem Buckel hat. Gehört sich ja eigentlich so, für Hipster-Bäcker, die was auf sich halten.
Den ewig gehüteten Sauerteig gibt es bei uns leider nicht. Um ehrlich zu sein, sind wir sogar vor relativ kurzer Zeit darauf gekommen, wie schön – und vor allem lecker – es ist, sein eigenes Brot zu backen.
Erst zu den Recherchen zu unserem zweiten Buch Vegan frühstücken kann jeder haben wir uns intensiv damit beschäftigt, Brot auch ohne Hefe zu backen. Nichts gegen die Instant-Päckchen aus der Backabteilung. Wir lieben den Geschmack und auch, wie einfach es ist, Pizzateig auch auf die Schnelle zubereiten zu können. Handwerkliches Geschick? Nicht notwendig. Aber wer fragt schon danach, wenn das Ergebnis einfach nur genial schmeckt?
Aber jetzt mal völlig abgesehen davon, dass auch deine Pizzasession am Wochenende vom gut gehegten, täglich gepflegten und gefütterten Sauerteig profitieren könnte: Die Stärke spielt das lebende Wesen, dessen Ansprüche 80s- und 90s-Kids an Tamagotchis erinnern dürfte (abgesehen von der Grafik. Sauerteig sieht sogar gegen das Pixelding im Kunststoff-Ei eher „meh“ aus) beim Brotbacken aus. Und zwar volle Kanne.
Ich meine: Du machst mit deinem eigenen Sauerteig nicht einfach nur … Brot (ein miserabel doof klingendes Wort, by the way).
Du stellst etwas sehr spezielles, unglaublich elegantes her. Etwas völlig eigenständiges und kreatives. Denn den Sauerteig hast du selbst angesetzt. In einer Art und Weise entworfen und gestaltet. Und jede Back-Session ist erneut irgendwie aufregend und speziell.
Und ich verspreche dir, dass dir das spätestens bewusst wird, wenn du den Ofen öffnest, dein selbstgebackenes Brot das erste mal riechst und dann in die knusprige Krume schneidest. Sorry für den Kitsch, aber es ist schon ein bisschen „magisch“, wenn man selbst aus Mehl, Wasser, Salz und Zeit etwas so wahnsinnig geschmackvolles herstellen kann.
Manchmal gibt es einfach nichts besseres auf der ganzen Welt, als in ein paar Scheiben frisch gebackenes, knuspriges Brot mit deinem liebsten Aufstrich zu bestreichen und einfach nur zu genießen.
Und auch wenn das Ganze mit meinem Gelaber über Pflege und Magie jetzt nach ganz schön viel Arbeit klingt: Versprochen, ist es nicht und ich versuche auch, alle deine Fragen zu beantworten.
Was ist Sauerteig eigentlich?
Sauerteig ist nichts anderes, als ein natürliches Backtriebmittel, das, wie Hefe oder auch Backpulver, Teig „aufgehen“ lässt, also locker macht.
Im Endeffekt entsteht in deinem Sauerteig auch eine Art WG von wilden Hefepilzen und Milchsäurebakterien. Aber keine Sorge: Das ist eine echt angenehme WG. Die feiern nicht, trampeln nicht rum, nur bei der Kehrwoche sind sie nicht so zuverlässig, wie man sich das wünschen würde.
Trotzdem scheuen sich viele davor, den eigenen Sauerteig zu züchten. Klar, er macht Arbeit und setzt eine gewisse Verantwortung voraus. Warum tut man sich das also an?
Zum einen sorgt der Sauerteig Starter nicht nur dafür, dass das Brot aufgeht, sondern auch, dass es schmeckt. Bei der Fermentation, der Sauerteigführung, werden über 300 Aromastoffe gebildet, die natürlich auch in deinem selbstgebackenen Laib landen.
Bei der Sauerteigführung werden Phytinsäuren im Getreide abgebaut, die ansonsten die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen. Er macht das Brot also auch gesünder.
Und schlussendlich hebt er das Volumen an, sorgt für eine feinere, gleichmäßigere Krume und dass es schlicht länger haltbar ist, da die Milchsäurebakterien die Bildung von Schimmelkulturen hemmen.
Man könnte auch sagen: Sauerteig macht alles besser.
Der Anfang
Egal, wie groß dein Freundeskreis ist. Keinen davon hast du selbst gezüchtet und deshalb machst du deinen BFF am besten gleich mal darauf aufmerksam, dass der Titel nicht mehr ihr oder ihm gehört, sondern einem Glas kultivierter Mehlpampe, welches auf deinem Küchenregal steht und dich ab sofort im Idealfall dein Leben lang begleiten wird.
Und überlege dir schonmal einen schönen Namen, denn dein Sauerteig ist schneller fertig, als du dir vielleicht jetzt denkst. Unserer heißt übrigens „Roswitha“ – fleißige Leser werden erkennen, wem wir unseren Starter gewidmet haben.
Bekannt sind vor allem Roggen- und Weizensauerteige, wobei auch Dinkelmehl als Basis funktioniert. Roggensauerteig hat den Ruf, am einfachsten zu händeln zu sein, weshalb wir dir raten, erstmal damit zu beginnen. Der Start der Beziehung zu dem Lebewesen, das sich in Zukunft bei dir in der Küche breit macht, ist aber immer gleich:
Verrühre in einem nicht zu kleinen Glas 3 EL biologisches Vollkornmehl mit etwa 3 EL 27 °C warmem Wasser, so dass ein geschmeidiger Teig entsteht, der leicht vom Löffel rinnt. Tut er das noch nicht, gib etwas mehr Wasser dazu. Ist die Mischung zu suppig, etwas mehr Mehl – hier musst du nicht zu genau sein.
Warum es Bio-Vollkornmehl sein muss, fragst du dich? Ganz einfach, an biologischem Vollkorn finden sich mehr natürlich vorkommende Hefekulturen und Bakterien, die für den Sauerteig notwendig sind. Für das Brot verwenden wir allerdings feiner gemahlenes Bio-Mehl.
Nun stellst du das Glas in eine nicht zu kalte, möglichst dunkle Ecke deiner Küche und legst leicht den Deckel auf, so dass dein neuer bester Kumpel zum einen Luft bekommt, aber auch ablassen kann, denn – da muss ich jetzt schonungslos ehrlich sein – die Hefen und Bakterien rülpsen und pupsen etwas herum. Glücklicherweise ziemlich geruchslos, also keine Sorge.
Hier bleibt dein neuer Sauerteig Starter ein bis drei Tage lang stehen, bis er wieder Hunger hat und mit weiteren 3 EL Mehl und Wasser gefüttert wird, bevor er einen weiteren Tag auf sein Plätzchen geschickt wird. Scherz. Laufen kann er noch nicht alleine. Noch!
Spätestens jetzt siehst du kleine Bläschen aufsteigen und der Sauerteig Starter fängt an, angenehm säuerlich zu riechen. Das ist ein gutes Zeichen!
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Das Spiel wiederholt sich erneut. Diesmal allerdings mit 100 g Mehl und 100 ml warmem Wasser. Gut verrühren und weitere 24 Stunden auf den angestammten Platz.
Nun solltest du bereits sehen können, wie der Teig aufgeht und sich viele Blasen bilden. Er sollte nun etwas stärker, aber weiterhin angenehm duften. Leicht nach Hefe und süßlich, wie ein sehr dezenter Essig oder auch ein wenig nach Apfelsaft. Riecht er zu sauer oder vergoren: Weg damit und neu anfangen. Ich hoffe, du hast noch keine allzu emotionale Bindung aufgebaut.
Wenn du allerdings bis hierhin gekommen bist: Gratulation, du hast deinen ersten Sauerteig Starter gezüchtet! Hast du schon einen Namen für den Nachwuchs?
Das Brotbacken
Es ist nicht willkürlich, dass – zumindest hierzulande –Sauerteig meist zu Roggenbrot verarbeitet wird. Roggen benötigt zwangsläufig Säure, um überhaupt aufzugehen. Ein Roggenbrot ausschließlich mit Hefe zu backen ist nicht möglich.
Und weil wir für den Anfang alles so einfach wie möglich halten möchten, backen wir das einfachste, reine Roggenbrot mit Sauerteig überhaupt, zu dessen Rezept uns nicht zuletzt unser Besuch auf der Kalchkendlalm in Österreich inspiriert hat.
Reines Roggenbrot mit Sauerteig
- 200 g Sauerteig-Starter Roggen
- 600 ml Wasser 27 °C warm
- 1 kg Roggenmehl Type 1150 Type 1150
- 20 g Salz
- Sauerteig-Starter vorsichtig in Wasser einrühren, anschließend Mehl und Salz unterheben und gut vermischen. Bei reinen Roggenteigen ist es nicht notwendig, zu kneten.
- Abgedeckt an einem warmen Ort 4 Stunden ruhen lassen, bis sich das Volumen sichtbar vergrößert hat.
Backen im Gusseisentopf oder auf dem Pizzastein
- Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in – wieder gut bemehlte – Gärkörbe geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
- Backofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze mit Gusseisentopf oder Pizzastein vorheizen. Wird auf dem Stein gebacken, zusätzlich eine feuerfeste Schüssel mit Wasser auf den Ofenboden stellen, so wird Dampf erzeugt.
- Brot aus dem Gärkorb in den Gusseisentopf oder auf den Stein stürzen und (beim Gusseisentopf mit Deckel) 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren, Deckel abnehmen und weitere 30 Minuten fertig backen.
- Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
- Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.
Backen in der Kastenform
- Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in mit Backpapier ausgekleidete Kastenformen geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
- 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren und weitere 30 Minuten fertig backen.
- Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
- Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.
Tipps
Den Sauerteig am leben halten
Wenn du alles richtig gemacht hast, hast du noch etwa 2 EL Sauerteig übrig, den du in der ersten Zeit täglich weiter füttern musst. Mach einfach ein Ritual draus. Gib dem Schlingel morgens etwas zu essen, während du darauf wartest, bis der Wasserkocher für die erste Tasse Kaffee oder Tee auf Temperatur ist. Jeden Tag 2-3 EL Mehl und Wasser, dann ist der Starter happy.
Mit der Zeit wird dein Anstellgut immer stabiler und berechenbarer. Dann reicht es auch, etwa einmal in der Woche zu füttern. Wie lange es dauert, bis der Starter so stabil ist, ist unterschiedlich – du wirst dafür aber ein Gefühl entwickeln, das ist ein Versprechen. Übrigens haben wir festgestellt, dass das Füttern sehr gut mit feiner gemahlenem Mehl funktioniert. Vollkornmehl kannst du ihm ab und zu als Belohnung geben.
Mit der Zeit sammelt sich da einiges an Anstellgut an und man kann ja nicht alle zwei Tage Brot backen. Also muss immer mal wieder einiges davon aus dem Glas ausziehen. Du kannst den übrigen Starter an Freunde und Verwandte verteilen, auf dass sie sich in Zukunft mit dem selben „Problem“ herumschlagen müssen, du kannst ihn einfach wegwerfen oder – und das ist unsere liebste Variante – du kannst ihn zu schnellen, herzhaften Sauerteigpancakes verarbeiten.
Den Sauerteig lagern
Wir schreiben das Jahr 2017 und auch die Großeltern sollten mittlerweile vom wichtigen Thema Backup gehört haben. Die Datensicherung deines Laptops lässt sich aber auch super auf den jahrtausende alten Sauerteig übertragen.
Denn sind wir mal ehrlich: Weder ist es möglich, am laufenden Band Brot zu backen, noch möchtest du dir vielleicht jeden Morgen einen Sauerteig-Pancake zum Frühstück gönnen.
Also brauchen wir eine Möglichkeit, uns selbst eine Sauerteigpause zu verschaffen.
Kurzfristige Lagerung im Kühlschrank
Planst du, etwa alle 7-14 Tage Brot zu backen, wandert dein Starter gut verschlossen einfach ins Gemüsefach deines Kühlschranks.
Die Fermentation wird hier nicht ganz gestoppt, aber stark verlangsamt. Einmal in der Woche solltest du ihn füttern und wieder gut verschließen.
Am Tag vor dem Backtag nimmst du ihn aus dem Kühlschrank und fütterst ihn wie gehabt mit Mehl und warmem Wasser. 24 Stunden später sollte er wieder topfit sein und bereit dazu, das nächstes Brot zu backen.
Mittelfristige Lagerung im Gefrierfach
Möchtest du dich nicht so recht auf einen regelmäßigen Backtag festlegen, wandert dein Starter ins Gefrierfach.
Füttere ihn ein letztes mal und lass ihn ein paar Stunden stehen, bis er schön aufgegangen ist. Jetzt packst du ihn gut verschlossen ins Gefrierfach. Hier wird die Fermentation komplett gestoppt, du musst ihn nicht füttern und trotzdem kann er hier über Monate überleben. Ich erinnere mich gerade an den Film Demolition Man.
Um ihn wieder aus dem Kälteschlaf zu holen, lässt du ihn schonend im Kühlschrank auftauen und verfährst dann, wie oben beschrieben.
Langfristige Lagerung getrocknet
Möchtest du sichergehen, dass dein gezüchteter Sauerteig-Stammbaum für die Ewigkeit konserviert wird, dann trocknest du ihn am besten.
Dazu streichst du einige Esslöffel deines aktiven Sauerteig-Starters dünn auf Backpapier und lässt es an einem warmen, trockenen Ort so lange trocknen, bis du den Teig einfach abziehen und leicht zermahlen kannst. Luftdicht verpackt kannst du ihn jetzt in einen Tresor packen und bist sicher, dass du ein Backup hast, solltest du mit deinem aktiven, wachen Anstellgut scheiße bauen. Peace of mind, sage ich da nur.
Aber auch beim Umzug oder falls du mit deinem eigenen Starter verreisen möchtest, bietet es sich an, ihn „trocken zu legen“.
Zum „Reanimieren“ wird der getrocknete Starter fein gemahlen, mit etwas Mehl und warmem Wasser verrührt und stehengelassen. Den Rest kennst du ja bereits.
So kann nichts mehr schief gehen.
Ein Roggensauerteigbrot mit Schabzigerklee und ganz viele Ideen für den Belag findest du auch in unserem Buch Vegan frühstücken kann jeder.
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485 Kommentare
Hey ihr Lieben,
vermutlich steh ich gerade auf dem Schlauch, aber in der Beschreibung steht, dass man den aufgefangenen Brotteig in zwei Laiber formt und dann in den Gärkörben ziehen lässt. Also habe ich dann einfach 2 Brote?
Wenn dem so sei, kann ich die Zutaten dann eh halbieren und einfach nur eins machen, oder?
Haha sorry für die banale Frage, komme mir gerade schon auch sehr langsam vor, aber wollte sichergehen.
Liebe Grüße
Nina
Ja, du backst zwei Brote. Und warum nur eins backen, wenn du zwei haben kannst? 😉
Hallo ihr beiden,
ich hab mir vor kurzem auch einen gusseisernen Topf zugelegt und taste mich gerade ans Kochen und Backen damit heran, bin also noch Gusseisen-Neuling. (Falls ihr da noch generelle Tipps habt – nichts wie her damit!)
Ich hab auch schon Sauerteigbrot darin ausprobiert und war sehr begeistert!!
Ich wollte aber nochmal nachfragen wie das mit dem Erhitzen des Topfs genau funktioniert. Das soll ja bei den gusseisernen Schmuckstücken nur langsam passieren wie ich gelesen hab. Verstehe ich es richtig, dass ihr den Topf mitsamt Deckel auf einen Rost in den Ofen stellt und dann auf 240° aufheizt? Und dee Teig kommt dann erst in den Topf wenn der auch richtig heiß ist?
Da bin ich mir eben noch ein bisschen unsicher
Danke schon Mal 🙂
Genauso, wie du es beschreibst. 👍🙂
Hallo. Ich würde mir gern auch einen Anton züchten. Allerdings heizen wir mit Holzbriketts und lassen den Ofen über Nacht ausgehen. So kühlt unser Haus auf ca 17-18 Grad über Nacht aus – manchmal wird es auch noch kälter. Das ist dann allerdings zu kalt für den Sauerteig – oder geht das trotzdem? Ich hatte mir schon den Backofen überlegt, aber ich kann ja wohl kaum den Backofen 3 Tage laufen lassen. – Danke für einen Tipp. LG
Also gehen tut das schon, es könnte sein, dass der junge Starter so ein büschn unvorhersehbarer reagiert, ihr solltet also darauf achten, wann ihr ihn am besten füttert (wenn die Blasen zurückgehen). Mit der Zeit könnte er sich aber auch bei euren Temperaturen stabilisieren. Wir lagern unseren Starter auch im Wohnungsflur und der wird zwangsläufig im Winter auch etwas kälter.
Toll! Da ist die Antwort auf eine Frage, die ich hatte: woran erkennt man, wann man den Starter „füttern“ muss: wenn die Blasen zurückgehen! Stimmt´s?
Kurz gesagt: Ja, das ist ein Indikator … das muss bei einem reiferen/stabileren Teig nicht so „religiös“ eingehalten werden. Für den Anfang kannst du dich aber einigermaßen danach richten, damit machst du nichts falsch. 👍
Ich lasse den Sauerteig im Backofen mit eingeschalteter Beleuchtung blubbern. Hat bisher gut funktioniert.
Hey 🙂
Ich habe große Lust dieses Brot zu backen, züchte aber keinen eigenen Sauerteig… Wie verändert sich denn die Mengenangabe des Sauerteig(starters), wenn ich fertigen, flüssigen Sauerteig nehme?
Liebe Grüße
Lisa
Hi Lisa,
die Mengenangabe verändert sich gar nicht, denn der „fertige“ Sauerteig aus dem Supermarkt ist eigentlich kein Sauerteig mehr. Das Zeug ist „tot“ und eigentlich nur noch als Aroma zu gebrauchen. Aber das Züchten vom Starter ist ja sehr easy, wie du siehst – also los geht’s. 😉
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
Ich habe vor 2 Tagen meinen ersten Anton angesetzt, jetzt hat er Blasen gebildet, muss ich ihn dann füttern? Oder muss ich das jeden Tag tun?
Lg Birgit
Genau jetzt füttern, so, wie beschrieben. 🙂
Hallo zusammen,
ich war jetzt richtig glücklich darüber einen Roggenstarter zu haben, also nicht mit 1150er, mit dem ich schon drei Brote gebacken habe.
Heute wollte ich ihn füttern und muss feststellen daß er schimmlig ist. Er steht dunkel, warm und trocken. Wie kann das den passieren. Ich fange jetzt wohl wieder von vorne an :-(.
Viele Grüße und Danke vorab für eine Rückmeldung
Andy
Hallo Andy,
ein Starter schimmelt eigentlich nur, wenn „Krempel“ mit in den Behälter geraten ist, der da nicht hingehört. Achte beim nächsten Mal einfach besser darauf, dass das Glas sauber ist und du auch beim Füttern einigermaßen darauf achtest, dass Löffel, Abdeckung etc. gut gereinigt sind.
Liebe Grüße
Jörg
Was ist der Unterschied zwischen Roggen vollkornmehl und und Roggenmehl 1150. Ich wohne in den USA und mahle mir mein Getreide selber.
Vielen Dank
Hi Gisela,
Roggenvollkornmehl ist eben das Mehl aus dem vollen Korn, 1150er ist eben bereits ein Auszugmehl mit hohem Mineralstoffgehalt.
Liebe Grüße
Jörg
Guten Morgen Jörg, heute traue ich mich das erste Mal an die ganze Sache heran.
Habe Dein Rezept geteilt und teste einfach das ganze mal.
Bin total verunsichert und weiß nicht, ob ich alles richtig verstanden habe oder gemacht habe.
Nun liegt er im Gärkorb und hoffe mal, er wird noch größer…..
Liebe Grüße
Tanja
Hallo,
ich möchte mich auch an diesem Rezept versuchen, habe allerdings nur einen großen Gußeisentopf, ca. 28 cm Durchmesser.
Kann ich diesen auch benutzen, wenn ich den Teig auf einmal backe?
Benötige ich dann einen Gärtopf mit 25 cm Durchmesser, als für ca. 1,5 kg oder muß er größer sein?
Danke für eure Hilfe.
Liebe Grüße Maria
Hi Maria,
du kannst die angegebenen Mengen auch in deinem 28 cm-Topf backen (oder aber dich an die richtige Teigmenge herantasten. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Frage zu Temperatur und Backdauer
Liebe panadictos, inzwischen ist bei mir ziemlich Brotbackroutine eingekehrt. Aber der Perfektionismus liegt wahrscheinlich nicht nur mir im Blut. Soweit ich das verstanden habe, dient die erste Hälfte im geschlossenen Topf dazu, dass der Teig dank des Dampfs gut aufgeht, bevor er zu heiß wird und alles Leben in ihm abstirbt. Bei offenem Deckel wird dann „geröstet“ und die Kruste ausgebacken.
Ich arbeite inzwischen mit der Maximaltemperatur des Ofens (so um die 270 Grad), weil ich es gerne kross mag. Laut Anleitung sollte man anfangs mit höherer Temperatur arbeiten und diese in der zweiten Phase absenken.
Ich frage mich inzwischen wieso nicht andersrum ? Wäre es nicht sinnvoller anfangs mit niedrigerer Temperatur zu arbeiten, um den Teig bis zum Exodus mehr Zeit zum Aufgehen zu geben und dann zu powern ? Hat jemand bereits experimentiert ?
Liebe Grüße Martin
Hi Martin,
tatsächlich sorgt Dampf, der sich im Topf bildet (oder der über eine mit in den Ofen gestellte Schale mit Wasser erzeugt werden kann) dafür, dass sich die Oberfläche etwas langsamer festigt, was wiederum dafür sorgt, dass der Laib länger aufgehen kann, bevor die Kerntemperatur so weit steigt, dass die Hefen ihre Arbeit einstellen.
Aus demselben Grund bäckt man auch zuerst mit der höheren Temperatur, die für ein schnelles Wachstum sorgt, bevor sich die Kruste bildet. Würdest du bei einer niedrigeren Temperatur „Anbacken“, würde die Außenhaut anfangen, fest zu werden, während im Inneren noch genügend aktive Hefen wären, um den Laib noch weiter aufzupusten.
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Jörg, ich habe einen Starter für 1 kg Brot angesetzt, hat wunderbar geklappt. Ich möchte mein Brot auf dem Pizzastein backen, deine Diesbezügliche Anleitung bezieht sich alternativ auf Pizzastein oder Gusstopf. Ist die Temperaturführung (30min 240°C, 30 min. 150°C für den Gusstopf und den Pizzastein die Gleiche?
Ich überlege, meinen Weber-Gasgrill anstelle des Backofens zum Backen zu verwenden. Würde das auch gehen?
Liebe Grüße aus Eschborn, Thomas
Hi Thomas,
die Temperaturführung ist die gleiche, deshalb habe ich die Zubereitungen zusammengefasst. Immer mal wieder in den Ofen schauen musst du aber so oder so. Allerdings fällt mir gerade auf, dass ich nicht erwähnt habe, dass beim Pizzastein eine Schüssel mit Wasser für den Dampf mit in den Ofen geschoben werden sollte.
Du kannst das Brot auch im Grill backen, sofern die Temperaturregelung zuverlässig funktioniert. Wirf noch ein paar Räucherchips mit rein, dann hast du auch ein wenig Steinofen-Aroma. 😉
Liebe Grüße
Jörg
Könnte ich einen Roggensauerteigstarter auch irgendwann mit Dinkelmehl füttern, oder mit dem Roggensauerteig und Dinkelmehl Brot backen?
Ja, du kannst den Sauerteig auch „umerziehen“. Dazu einfach nach und nach anderes Mehl zum Füttern verwenden.