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Richtig gutes Brot backen mit Sauerteig

Reines Roggenbrot mit Sauerteig
Direkt zum Rezept

Es wäre mal sowas von richtig fies gelogen, wenn ich behaupten würde, wir würden seit Jahren selbstgemachtes Sauerteigbrot backen. Am besten noch mit dem Anstellgut, welches uns über Generationen hinweg vererbt wurde und eigentlich schon 175 Jahre auf dem Buckel hat. Gehört sich ja eigentlich so, für Hipster-Bäcker, die was auf sich halten.

Den ewig gehüteten Sauerteig gibt es bei uns leider nicht. Um ehrlich zu sein, sind wir sogar vor relativ kurzer Zeit darauf gekommen, wie schön – und vor allem lecker – es ist, sein eigenes Brot zu backen.

Erst zu den Recherchen zu unserem zweiten Buch Vegan frühstücken kann jeder haben wir uns intensiv damit beschäftigt, Brot auch ohne Hefe zu backen. Nichts gegen die Instant-Päckchen aus der Backabteilung. Wir lieben den Geschmack und auch, wie einfach es ist, Pizzateig auch auf die Schnelle zubereiten zu können. Handwerkliches Geschick? Nicht notwendig. Aber wer fragt schon danach, wenn das Ergebnis einfach nur genial schmeckt?

Aber jetzt mal völlig abgesehen davon, dass auch deine Pizzasession am Wochenende vom gut gehegten, täglich gepflegten und gefütterten Sauerteig profitieren könnte: Die Stärke spielt das lebende Wesen, dessen Ansprüche 80s- und 90s-Kids an Tamagotchis erinnern dürfte (abgesehen von der Grafik. Sauerteig sieht sogar gegen das Pixelding im Kunststoff-Ei eher „meh“ aus) beim Brotbacken aus. Und zwar volle Kanne.

Ich meine: Du machst mit deinem eigenen Sauerteig nicht einfach nur … Brot (ein miserabel doof klingendes Wort, by the way).

Du stellst etwas sehr spezielles, unglaublich elegantes her. Etwas völlig eigenständiges und kreatives. Denn den Sauerteig hast du selbst angesetzt. In einer Art und Weise entworfen und gestaltet. Und jede Back-Session ist erneut irgendwie aufregend und speziell.

Und ich verspreche dir, dass dir das spätestens bewusst wird, wenn du den Ofen öffnest, dein selbstgebackenes Brot das erste mal riechst und dann in die knusprige Krume schneidest. Sorry für den Kitsch, aber es ist schon ein bisschen „magisch“, wenn man selbst aus Mehl, Wasser, Salz und Zeit etwas so wahnsinnig geschmackvolles herstellen kann.

Manchmal gibt es einfach nichts besseres auf der ganzen Welt, als in ein paar Scheiben frisch gebackenes, knuspriges Brot mit deinem liebsten Aufstrich zu bestreichen und einfach nur zu genießen.

Und auch wenn das Ganze mit meinem Gelaber über Pflege und Magie jetzt nach ganz schön viel Arbeit klingt: Versprochen, ist es nicht und ich versuche auch, alle deine Fragen zu beantworten.

Was ist Sauerteig eigentlich?

Sauerteig ist nichts anderes, als ein natürliches Backtriebmittel, das, wie Hefe oder auch Backpulver, Teig „aufgehen“ lässt, also locker macht.

Im Endeffekt entsteht in deinem Sauerteig auch eine Art WG von wilden Hefepilzen und Milchsäurebakterien. Aber keine Sorge: Das ist eine echt angenehme WG. Die feiern nicht, trampeln nicht rum, nur bei der Kehrwoche sind sie nicht so zuverlässig, wie man sich das wünschen würde.

Trotzdem scheuen sich viele davor, den eigenen Sauerteig zu züchten. Klar, er macht Arbeit und setzt eine gewisse Verantwortung voraus. Warum tut man sich das also an?

Zum einen sorgt der Sauerteig Starter nicht nur dafür, dass das Brot aufgeht, sondern auch, dass es schmeckt. Bei der Fermentation, der Sauerteigführung, werden über 300 Aromastoffe gebildet, die natürlich auch in deinem selbstgebackenen Laib landen.

Bei der Sauerteigführung werden Phytinsäuren im Getreide abgebaut, die ansonsten die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen. Er macht das Brot also auch gesünder.

Und schlussendlich hebt er das Volumen an, sorgt für eine feinere, gleichmäßigere Krume und dass es schlicht länger haltbar ist, da die Milchsäurebakterien die Bildung von Schimmelkulturen hemmen.

Man könnte auch sagen: Sauerteig macht alles besser.

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Der Anfang

Egal, wie groß dein Freundeskreis ist. Keinen davon hast du selbst gezüchtet und deshalb machst du deinen BFF am besten gleich mal darauf aufmerksam, dass der Titel nicht mehr ihr oder ihm gehört, sondern einem Glas kultivierter Mehlpampe, welches auf deinem Küchenregal steht und dich ab sofort im Idealfall dein Leben lang begleiten wird.

Und überlege dir schonmal einen schönen Namen, denn dein Sauerteig ist schneller fertig, als du dir vielleicht jetzt denkst. Unserer heißt übrigens „Roswitha“ – fleißige Leser werden erkennen, wem wir unseren Starter gewidmet haben.

Bekannt sind vor allem Roggen- und Weizensauerteige, wobei auch Dinkelmehl als Basis funktioniert. Roggensauerteig hat den Ruf, am einfachsten zu händeln zu sein, weshalb wir dir raten, erstmal damit zu beginnen. Der Start der Beziehung zu dem Lebewesen, das sich in Zukunft bei dir in der Küche breit macht, ist aber immer gleich:

Verrühre in einem nicht zu kleinen Glas 3 EL biologisches Vollkornmehl mit etwa 3 EL 27 °C warmem Wasser, so dass ein geschmeidiger Teig entsteht, der leicht vom Löffel rinnt. Tut er das noch nicht, gib etwas mehr Wasser dazu. Ist die Mischung zu suppig, etwas mehr Mehl – hier musst du nicht zu genau sein.

Warum es Bio-Vollkornmehl sein muss, fragst du dich? Ganz einfach, an biologischem Vollkorn finden sich mehr natürlich vorkommende Hefekulturen und Bakterien, die für den Sauerteig notwendig sind. Für das Brot verwenden wir allerdings feiner gemahlenes Bio-Mehl.

Nun stellst du das Glas in eine nicht zu kalte, möglichst dunkle Ecke deiner Küche und legst leicht den Deckel auf, so dass dein neuer bester Kumpel zum einen Luft bekommt, aber auch ablassen kann, denn – da muss ich jetzt schonungslos ehrlich sein – die Hefen und Bakterien rülpsen und pupsen etwas herum. Glücklicherweise ziemlich geruchslos, also keine Sorge.

Hier bleibt dein neuer Sauerteig Starter ein bis drei Tage lang stehen, bis er wieder Hunger hat und mit weiteren 3 EL Mehl und Wasser gefüttert wird, bevor er einen weiteren Tag auf sein Plätzchen geschickt wird. Scherz. Laufen kann er noch nicht alleine. Noch!

Spätestens jetzt siehst du kleine Bläschen aufsteigen und der Sauerteig Starter fängt an, angenehm säuerlich zu riechen. Das ist ein gutes Zeichen!

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Das Spiel wiederholt sich erneut. Diesmal allerdings mit 100 g Mehl und 100 ml warmem Wasser. Gut verrühren und weitere 24 Stunden auf den angestammten Platz.

Nun solltest du bereits sehen können, wie der Teig aufgeht und sich viele Blasen bilden. Er sollte nun etwas stärker, aber weiterhin angenehm duften. Leicht nach Hefe und süßlich, wie ein sehr dezenter Essig oder auch ein wenig nach Apfelsaft. Riecht er zu sauer oder vergoren: Weg damit und neu anfangen. Ich hoffe, du hast noch keine allzu emotionale Bindung aufgebaut.

Wenn du allerdings bis hierhin gekommen bist: Gratulation, du hast deinen ersten Sauerteig Starter gezüchtet! Hast du schon einen Namen für den Nachwuchs?

Das Brotbacken

Es ist nicht willkürlich, dass – zumindest hierzulande –Sauerteig meist zu Roggenbrot verarbeitet wird. Roggen benötigt zwangsläufig Säure, um überhaupt aufzugehen. Ein Roggenbrot ausschließlich mit Hefe zu backen ist nicht möglich.

Und weil wir für den Anfang alles so einfach wie möglich halten möchten, backen wir das einfachste, reine Roggenbrot mit Sauerteig überhaupt, zu dessen Rezept uns nicht zuletzt unser Besuch auf der Kalchkendlalm in Österreich inspiriert hat.

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Für2 kg

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Vorbereitungszeit 4 Stunden
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gesamtzeit 5 Stunden
  • 200 g Sauerteig-Starter Roggen
  • 600 ml Wasser 27 °C warm
  • 1 kg Roggenmehl Type 1150 Type 1150
  • 20 g Salz
  • Sauerteig-Starter vorsichtig in Wasser einrühren, anschließend Mehl und Salz unterheben und gut vermischen. Bei reinen Roggenteigen ist es nicht notwendig, zu kneten.
  • Abgedeckt an einem warmen Ort 4 Stunden ruhen lassen, bis sich das Volumen sichtbar vergrößert hat.

Backen im Gusseisentopf oder auf dem Pizzastein

  • Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in – wieder gut bemehlte – Gärkörbe geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
  • Backofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze mit Gusseisentopf oder Pizzastein vorheizen. Wird auf dem Stein gebacken, zusätzlich eine feuerfeste Schüssel mit Wasser auf den Ofenboden stellen, so wird Dampf erzeugt.
  • Brot aus dem Gärkorb in den Gusseisentopf oder auf den Stein stürzen und (beim Gusseisentopf mit Deckel) 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren, Deckel abnehmen und weitere 30 Minuten fertig backen.
  • Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
  • Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.

Backen in der Kastenform

  • Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in mit Backpapier ausgekleidete Kastenformen geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
  • 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren und weitere 30 Minuten fertig backen.
  • Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
  • Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.

Tipps

Uns gefällt die Zubereitung im Gusseisentopf am besten. Wir verwenden dafür einen mit 24 cm Durchmesser. Im Topf herrschen ähnliche Temperatur- und Klimaverhältnisse, wie in einem "richtigen" Brotofen und das Brot behält perfekt seine Form.
Das selbstgebackene Sauerteigbrot hält sich, eingeschlagen in ein Leinentuch oder in einem Brotkorb, bis zu zwei Wochen und schmeckt tatsächlich 1-2 Tage nach dem Backen am besten.
Wichtig! Einige Leser meldeten sich zurück und waren traurig darüber, dass ihr Brot nicht aufging. Auf Rückfrage stellte sich dann heraus, dass auch für das Brot Vollkornmehl verwendet wurde, anstelle vom 1150er-Mehl aus der Zutatenliste. 
Wir haben selbst gemischte Erfahrungen mit reinem Roggenvollkornmehl gemacht. Manches funktioniert, manches eher schlecht als recht. Auf alle Fälle ist ein superaktiver Sauerteigstarter notwendig, um das schwere Vollkornmehl auf Touren zu bringen.
Taste dich deshalb am besten erstmal mit dem 1150er und dann Mischungen heran. Wenn du deinen Starter dann im Griff hast und das richtige Mehl gefunden hast, steht auch dem reinen Vollkornbrot nichts mehr im Weg.

Den Sauerteig am leben halten

Wenn du alles richtig gemacht hast, hast du noch etwa 2 EL Sauerteig übrig, den du in der ersten Zeit täglich weiter füttern musst. Mach einfach ein Ritual draus. Gib dem Schlingel morgens etwas zu essen, während du darauf wartest, bis der Wasserkocher für die erste Tasse Kaffee oder Tee auf Temperatur ist. Jeden Tag 2-3 EL Mehl und Wasser, dann ist der Starter happy.

Mit der Zeit wird dein Anstellgut immer stabiler und berechenbarer. Dann reicht es auch, etwa einmal in der Woche zu füttern. Wie lange es dauert, bis der Starter so stabil ist, ist unterschiedlich – du wirst dafür aber ein Gefühl entwickeln, das ist ein Versprechen. Übrigens haben wir festgestellt, dass das Füttern sehr gut mit feiner gemahlenem Mehl funktioniert. Vollkornmehl kannst du ihm ab und zu als Belohnung geben.

Mit der Zeit sammelt sich da einiges an Anstellgut an und man kann ja nicht alle zwei Tage Brot backen. Also muss immer mal wieder einiges davon aus dem Glas ausziehen. Du kannst den übrigen Starter an Freunde und Verwandte verteilen, auf dass sie sich in Zukunft mit dem selben „Problem“ herumschlagen müssen, du kannst ihn einfach wegwerfen oder – und das ist unsere liebste Variante – du kannst ihn zu schnellen, herzhaften Sauerteigpancakes verarbeiten.

Den Sauerteig lagern

Wir schreiben das Jahr 2017 und auch die Großeltern sollten mittlerweile vom wichtigen Thema Backup gehört haben. Die Datensicherung deines Laptops lässt sich aber auch super auf den jahrtausende alten Sauerteig übertragen.

Denn sind wir mal ehrlich: Weder ist es möglich, am laufenden Band Brot zu backen, noch möchtest du dir vielleicht jeden Morgen einen Sauerteig-Pancake zum Frühstück gönnen.

Also brauchen wir eine Möglichkeit, uns selbst eine Sauerteigpause zu verschaffen.

Kurzfristige Lagerung im Kühlschrank

Planst du, etwa alle 7-14 Tage Brot zu backen, wandert dein Starter gut verschlossen einfach ins Gemüsefach deines Kühlschranks.

Die Fermentation wird hier nicht ganz gestoppt, aber stark verlangsamt. Einmal in der Woche solltest du ihn füttern und wieder gut verschließen.

Am Tag vor dem Backtag nimmst du ihn aus dem Kühlschrank und fütterst ihn wie gehabt mit Mehl und warmem Wasser. 24 Stunden später sollte er wieder topfit sein und bereit dazu, das nächstes Brot zu backen.

Mittelfristige Lagerung im Gefrierfach

Möchtest du dich nicht so recht auf einen regelmäßigen Backtag festlegen, wandert dein Starter ins Gefrierfach.

Füttere ihn ein letztes mal und lass ihn ein paar Stunden stehen, bis er schön aufgegangen ist. Jetzt packst du ihn gut verschlossen ins Gefrierfach. Hier wird die Fermentation komplett gestoppt, du musst ihn nicht füttern und trotzdem kann er hier über Monate überleben. Ich erinnere mich gerade an den Film Demolition Man.

Um ihn wieder aus dem Kälteschlaf zu holen, lässt du ihn schonend im Kühlschrank auftauen und verfährst dann, wie oben beschrieben.

Langfristige Lagerung getrocknet

Möchtest du sichergehen, dass dein gezüchteter Sauerteig-Stammbaum für die Ewigkeit konserviert wird, dann trocknest du ihn am besten.

Dazu streichst du einige Esslöffel deines aktiven Sauerteig-Starters dünn auf Backpapier und lässt es an einem warmen, trockenen Ort so lange trocknen, bis du den Teig einfach abziehen und leicht zermahlen kannst. Luftdicht verpackt kannst du ihn jetzt in einen Tresor packen und bist sicher, dass du ein Backup hast, solltest du mit deinem aktiven, wachen Anstellgut scheiße bauen. Peace of mind, sage ich da nur.

Aber auch beim Umzug oder falls du mit deinem eigenen Starter verreisen möchtest, bietet es sich an, ihn „trocken zu legen“.

Zum „Reanimieren“ wird der getrocknete Starter fein gemahlen, mit etwas Mehl und warmem Wasser verrührt und stehengelassen. Den Rest kennst du ja bereits.

So kann nichts mehr schief gehen.

Reines Roggenbrot mit Sauerteig

Ein Roggensauerteigbrot mit Schabzigerklee und ganz viele Ideen für den Belag findest du auch in unserem Buch Vegan frühstücken kann jeder.

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


484 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hallo Ihr Lieben.
    Eine Frage: Habe den Sauerteig angesetzt, hatte Blasen, Geruch in Ordnung, habe ihn gefüttert mit den 3 EL Mehl und Wasser, dann hat sich oben Wasser abgesetzt; vom Geruch hat aber alles nach wie vor gepasst und ich habe kleine Bläschen.
    Den Fusel habe ich einfach unter gerührt. Gestern habe ich dann die 100g Mehl + 100ml Wasser dazu gegeben und irgendwie passiert so gar nichts.
    Der Geruch ist nach wie vor in Ordnung, leicht süßlich sauer, kein Schimmel oder ähnliches, nur geht der Teig gar nicht wirklich auf oder zeigt Blasen. Als Mehl habe ich für den Ansatz ein Bio Vollkorn Roggenmehl verwendet.
    Kann ich nun den backen oder muss ich noch warten?
    Lieben Dank schon mal für Tipps.
    Liebe Grüße
    Linda

    1. Hi Linda,

      wie alt und aktiv ist dein Starter denn? Wie ich ja schon schrieb, die Triebkraft stabilisiert sich mit der Zeit, am Anfang kann er auch mal etwas länger brauchen. Lies‘ dir außerdem am besten nochmal die Notiz unter dem Rezept zum Thema Vollkornmehl durch. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hallo Jörg,
        Lieben Dank.
        Ja also vielleicht ist das Mehr einfach zu schwer da es nicht das 1150 Mehl ist.
        Am Tag des Kommentars war der Ansatz bereits 5 Tage alt.
        Versuche es gerade nochmals, ich werde dann einfach erst mal Hefe dazu nehmen und backen und fürs nächste Mal das empfohlene Mehl besorgen.

        Liebe Grüße
        Linda

  2. Hallo ihr Beiden,

    das ist jetzt vielleicht eine ganz doofe Frage (habe absolut keine Erfahrung im Brotbacken) 🙂 aber eignet sich euer Sauerteig auch zum Brötchen backen? Also kann ich quasi einfach statt einem großen Laib ganz viele kleine machen? Die Backzeit würde dann natürlich variieren.

  3. Euer Artikel hat mich dazu motiviert und inspiriert Sauerteig anzusetzen, mit dem Ziel mein erstes eigenes Brot zu backen. Engagiert habe ich mir ein Gärkorb bestellt, die nötigen Mehle besorgt und den Sauerteig angesetzt. Am Anfang war ich sehr unsicher, wie die Konsistenz sein soll und ob der Geruch nun gut oder schlecht ist. Die ersten paar Versuche sind auch leider gescheitert, weil das Mehl nicht so richtig wollte, das Wasser zu heiß war oder die Versuche einfach so gestorben sind.. Ich hab nicht lange getrauert und mich auch nicht zu sehr mit der Fehlersuche beschäftigt, sondern einfach neu versucht und siehe da.. irgendwann hat es geklappt und ich hatte endlich einen aktiven Starter. 😀 Einen Namen hat er noch nicht. Das vergeben von Namen hatte ich aufgegeben, nachdem mir die ersten paar Kumpel so schell weggestorben sind, aber vielleicht könnt ihr mir dabei helfen. 😉
    Das erste Rezept, das ich in Angriff genommen habe, war euer Sauerteig-Mehrkornbrot mit Dinkel & Roggen. Dabei habe ich das Rezept von euch genommen und mich in der Zubereitung an eine andere allgemeine Anleitung gehalten und es ist perfekt geworden. Ich habe das Brot mangels Gusseisentopf in einer Glas-Auflaufform mit Glasdeckel gebacken. Die habe ich nicht vorgeheizt, sondern erst mit dem Brot in den Ofen gestellt und es dann mit Deckel 25 bis 30 min backen lassen. Das hat richtig gut geklappt und man kann die ganze Zeit vor dem Backofen sitzen und seinem Brot beim Aufgehen zusehen.
    Vielen, vielen Dank euch beiden für die tolle Motivation und Inspiration und die einfache Anleitung! Ohne euch hätte ich nie darüber nachgedacht, ein Sauerteigbrot zu backen!

    1. Ja voll gut. Du bist ein perfektes Beispiel dafür, dass es vielleicht hier und da mal einen zusätzlichen Versuch braucht, bis es klappt. Freut uns also umso mehr. Lieben Dank für das Feedback! 🙂

      1. Hallo lieber Jörg,
        ich habe einen Starter geschenkt bekommen und fleißig gefüttert. Morgen ist es dann so weit, mein erstes Brot wird gebacken und ich freu mich schon drauf.
        Bisher habe ich Brot im Römertopf gebacken. Würde das auch funktionieren?
        Ebenfalls fehlt mir noch ein Garkorb den ich durch ein Küchensieb mit bemehltem Küchenhandtuch ersetzen würde.
        Herausforderung: das Sieb ist rund, der Römertopf oval.
        Verzeiht der Teig die Formwandlung kurz vorm Backen?
        Gespannte Grüße 😊

      2. Hey Bettina,

        klar, ein Römertopf funktioniert 1A. Solange die Form zumindest einigermaßen passt, dürfte dir der Teig die Formwandlung nicht krumm nehmen. 🙂

        Liebe Grüße
        Jörg

  4. Hallo, ich habe nun meinen Sauerteig -Starter fertig und ihn in den Kühlschrank gestellt. Nun stellt sich mir aber die Frage wie hält er sich für immer. Kann ich ihn immer wieder 1x die Woche zufüttern und dann wieder in den Kühlschrank stellen und hält er sich dann für immer? Un noch eine Frage wenn ich ein neues Brot backen möchte und ihn aus den Kühlschrank hole muss ich dann mit dem kompletten Anstellgut so wie beschrieben verfahren oder nur mit einem Teil?

    Ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir helfen könntet weil ich leider noch sehr unerfahren in diesem Thema bin.

    Liebe Grüße
    Theresa

  5. Hallo Jörg,

    vielen Dank für deine tolle Anleitung.

    Unser erster Versuch in zwei Kastenformen war für den Anfang in Ordnung, allerdings ist die Oberfläche waagerecht bei beiden Broten eingerissen. Weißt du was ich meine ?

    Hast du dafür ne Erklärung oder einen Tipp?

    Liebe Grüße

    1. Hey!

      Das ist völlig normal, du siehst es ja auch auf unseren Bildern, dass die Oberfläche einreißt. Gerade bei Roggenbroten ist das auch schwer zu kontrollieren. Sieh’s so: Das macht jedes Brot zum Unikat. 😉

      Liebe Grüße
      Jörg

  6. So heute hat Hermine wie von dir empfohlen Vollkorn und feineres Dinkelmehl bekommen. Heute früh ging es ihr echt gut und sie hat fein gerochen.
    Ich habe jetzt allerdings das Glas zugeschraubt, da ich gestern schon die erste Obstfliege in meiner Küche hab rumschwirren sehen. Ich hoffe das geht? Im Glas ist nach oben hin noch Luft, sodass ich glaube, dass sie erstmal nicht erstickt.

    Eine andere Frage.
    Gibt es Probleme wenn man nur 500g Mehl & 300ml Wasser nimmt? Das wäre nämlich genau ein Brot was wir auch auf essen können. Bei 1 kg wird es schon langsam zu viel.

    Vielen Dank für die Anleitung und die Hilfe!
    Liebe Grüße

    1. Ich würde den Deckel nur leicht zuschrauben oder leicht auflegen, so kommen dann auch keine Fruchtfliegen an den Starter. Du kannst die Mengen auch versuchen anzupassen, allerdings würde ich dir eher empfehlen, mehr Brot auf einmal zu backen (gesparte Arbeit und Energie) und den Teil, der zu viel erscheint, einzufrieren. 🙂

  7. Hallo, ich bin durch Zufall auf diese Seite gekommen und sehr begeistert. Heute wollen wir das 1. Brot backen in einer Kuchenform. Bin aber an einem gusseisernen Topf interessiert. Da gibt es aber auch welche die
    emailliert sind. Kann man auch diese Töpfe zum backen nehmen?
    Bin auf das Brot und die Antwort gespannt.
    Liebe Grüße

      1. Hallo!

        Wenn man den Teig nur unterrührt, dann wird das ja keine Masse, sondern eher bröselig, mach ich da schon was falsch?

        Liebe Grüße

      2. Hi Nicole,

        ich schreibe doch gar nicht davon, dass der Teig nur untergerührt wird?! 🤔

        Liebe Grüße
        Jörg

  8. Einfach super informativ und geistreich geschrieben. Freue mich darauf, ab jetzt öfter mal hier rein zu schauen und eure Rezepte auszuprobieren. Hoffentlich kann ich euch auch bald meinen neuen BFF namentlich vorstellen. Glg Theresa