Ich weiß noch, wie ich mich in der fünften Klasse immer auf die Donnerstage gefreut habe. Zum einen hatten wir nachmittags eine Doppelstunde Kunst, yay! Zum anderen gab es in der Mittagspause immer, abwechselnd bei mir oder einer Schulfreundin zu Hause, Reis mit extra-cremigen, leckeren Rahmchampignons. Auf die Kombi waren wir beide ganz wild.
Natürlich kam die Sauce damals aus der kleinen Aufreißtüte. Schnell und bequem und, ich gebe es zu, aufwändiger hätten wir damals auch gar nicht selber kochen können. Hey, immerhin haben wir die Pilze selbst geschnippelt!
Convenience-Krempel hin oder her: Ich habe die Rahmchampignons sowas von geliebt und mich jedes Mal wie Bolle darauf gefreut. Mit vollgeschlagenen Bäuchen haben wir dann, anstatt zwischenrein Hausaufgaben zu machen, Quatsch auf dem Kassettenrekorder (analoge Tonaufzeichnung, OMG!) aufgenommen und hatten dabei die besten Lachkrämpfe ever. Vielleicht lag’s auch an den Pilzen, wer weiß?
Ganz so viel hat sich bei mir über die Jahre eigentlich auch im Hinblick auf Kultur, die Pilzliebe und Lachkrämpfe nicht verändert. Alles rund um Kunst liebe ich immer noch heiß und innig und auch für cremige Champignons und einen ordentlichen Lachanfall würde ich fast über Leichen gehen. Natürlich nur fast …
Nur, dass ich das Pilzgericht heute natürlich lieber frisch zubereite, versteht sich. Und dabei ist die selbst gemachte Sauce beinahe genauso schnell zusammengerührt, wie die damalige aus der Tüte. Hätten wir das damals nur schon gewusst.
In fixen 20 Minuten steht der leckere, dampfende Comfort-Food-Teller inklusive fluffigem Basmati- und Wildreis, der einfach perfekt dazu passt, vor dir.
Das geniale an der Sauce ist, dass hier möglichst kleine Champignons verwendet werden, die man gar nicht mehr schnippeln, sondern lediglich putzen muss. Zack, und schon wieder ein Arbeitsschritt gespart.
Gleichzeitig sorgen die Minis im Ganzen aber auch für den extra Hingucker und den hammermäßigen Geschmack. Sowas von lecker!
Im Ernst, ich finde das macht DEN Unterschied!
Die Sauce wollte ich von den Zutaten her so simpel wie möglich halten, damit der volle Pilzgeschmack so richtig gut zur Geltung kommt. Ein bisschen Gemüsebrühe, Sojamilch, ein Schuss Weißwein, etwas Thymian und Muskat, zum Abschluss zwei Löffel cremig-säuerlicher Sojajoghurt.
Ganz leicht und kalorientechnisch natürlich nicht vergleichbar mit einer herkömmlichen Rahmsauce. Und der Geschmack gibt recht: Es geht auch ohne ollen „Rahm“. Zum Schluss ganz wichtig: viel frische Petersilie!
Hast du vielleicht auch eine Champignonrahm-Anekdote? Falls ja, dann möchte ich sie bitte unbedingt hören.
Cremige, vegane Rahmchampignons
- 2 Zwiebeln
- 4 EL Olivenöl
- 1 Zweig Thymian
- 2 TL Salz
- 600 g braune Champignons möglichst klein
- 2 EL Mehl
- 100 ml Weißwein
- 300 ml Gemüsebrühe
- 200 ml Sojamilch
- 2 TL schwarzer Pfeffer grob gemahlen
- 1 Prise Muskat
- 4 EL Sojajoghurt
- 1/2 Bund Petersilie
- Zwiebeln fein würfeln. Olivenöl in einen heißen Topf geben, Zwiebel und Thymian bei mittlerer bis hoher Hitze 5 Minuten glasig dünsten. Mit Salz würzen.
- Champignons putzen, mit in den Topf geben und 5 Minuten schmoren.
- Mehl hinzufügen, 1 Minute unter Rühren anrösten. Anschließend mit Weißwein und Gemüsebrühe ablöschen.
- Mit Sojamilch aufgießen, mit Pfeffer und Muskat würzen und aufkochen. 15 Minuten mit geschlossenem Deckel schmoren lassen. Zum Schluss den Sojajoghurt unterrühren und eine Minute mitköcheln lassen.
- Vegane Rahmchampignons mit frisch gehackter Petersilie auf Basmati-Wildreismischung servieren.
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80 Kommentare
Super leckeres Rezept !!! Habe ich gerade nachgekocht, auch meine Frau war begeistert.
Danke für so tolle Rezepte, macht weiter so.
Tausend Dank Stefan, das freut uns sehr 🤗
Für mich müssen uuunbedingt noch eine grob geschnittene, angeschmorte Zwiebel und eine Prise Estragon dazu, dann ist es auch für mich perfekt <3 Gibt es bei uns auch ganz oft – aber eher mit Nudeln oder Kartoffeln. Mit Reis könnten wir das auch mal machen 🙂 Dankeschön! Liebe Grüße
Caro
Danke für die Idee……. das gibt’s bei uns heute abend.
Lecker schmeckt es auch mit Semmelknödel.
Allerdings wollen die mir -vegan- (noch) nicht gelingen 😕.
Kriegen wir hin … bei Gelegenheit 😉
Lieber Jorg, liebe Nadine, was immer Ich nach Euren Rezepten koche, schmeckt phantastisch. Danke fuer Eure tollen Ideen, Ich freue mich jedes Mal sehr ueber Mails von Euch beiden.Viele liebe Gruesse aus Slowenien, Aleksandra
Vielen lieben Dank 🙇♂️
Ich geh mir gleich ein paar Pilze kaufen. Den Rest habe ich zuhause 😍
Liebe Grüße Claudia
Klingt nach ’nem super Plan 🙂
Der Newsletter heute mit diesem fabelhaften Rezept kam genau zur Richtigen Zeit: hatte ich doch noch Champignons da und wusste gar nicht recht, was ich mit denen anfangen sollte. Ihr habt mir so ein sehr schmackhaftes Mittagessen kredenzt. Vielen Dank dafür!
Oh perfekt, das freut uns riesig 😊
Liebe Grüße
Jörg
Oh lecker! Das gibt es gleich morgen. Danke fürs Rezept!
Als Kind konnte ich Pilze nicht ausstehen, aber nur deshalb weils die bei uns nur aus dem Glas gab. Uärks, ich finde, es gibt nix Ekligeres als diese glibberigen Frischpilzderivate. Mein erster frischer Champignon war eine Offenbarung!
Das können wir verstehen 🤣
Vielen lieben Dank und wir hoffen, dir schmeckt’s 🙂
Wow, wie sehr habe ich damals auch einfach Pilzrahmsoße mit Reis geliebt. Du hast mir echt aus der Seele gesprochen^^
Freue mich mega über die vegane Variante, dies muss natürlich unbedingt getestet werden. Da freut man sich schon fast über das schlechte Wetter am Wochenende, so passt das Essen wenigstens perfekt 🙂
Danke für die tolle Anregung und das tolle Rezept 🙂
Man muss nur wissen, wie man sich das schlechte Wetter schön-kochen kann 😆
Bei uns waren es damals noch die Champignons aus der Dose…
Das Rezept (natürlich mit frischen Pilzen) passt auch super zu Pfannkuchen!
Ich würze am liebsten mit „Trüffelglück“ von Herbaria. LG!
Oh ja, mit Pfannkuchen sicherlich auch super. Das ist ja das Tolle an dem Rezept: Irgendwie passt es zu (fast) allem 😋
Das klingt wie immer grossartig und verführerisch lecker!
Weisswein darf ich gerade nicht verwenden – was empfiehlst Du als Alternative?
Ich probier’s mal mit Zitronensaft + Wasser heute Abend.
Das hab ich nämlich im Vorrat.
Merci an Euch und liebste Grüsse aus der Schweiz
Anstonsten wäre auch Traubensaft mit einem Spritzer Apfelessig eine gute Alternative 🙂