Supernussig, supersaftig und wahnsinnig schnell gemacht. Das ist die vegane „Gató di Almendra“, unser mallorquinischer Mandelkuchen, der bei uns auf keiner Kuchentafel fehlen darf und zu unseren absoluten Lieblingen gehört.
Vor Jahren hat mein Papa immer wieder vom „leckersten Mandelkuchen, den er je gegessen hat“ geschwärmt, den er im Urlaub auf der Insel gegessen hat. Und obwohl meine Mama eigentlich die viel größere Naschkatze ist, konnte sie den Kuchen in dem kleinen Café neben den alten Mandelbäumen – nein, kein Witz! – erst gar nicht probieren, weil dieser neben besagten Mandeln nämlich hauptsächlich aus Eiern bestand, wie das im Originalrezept eben so üblich ist. Kuchen „vorgegessen“ zu bekommen, ist je nach Naschkatzenlevel ziemlich hart. Und sagen wir mal so, bei Süßkram ist die Schmerzgrenze bei uns Mädels in der Familie ziemlich schnell erreicht.
Als hätten man den Wunsch meiner Mama damals erhört, ist uns relativ zeitgleich durch Zufall ein veganes Rezept von Miriam und Jens – jawohl, credit where credit is due – von der Villa Vegana in die Hände geflattert und so wurden wir wieder an die Urlaubsschwärmerei von meinem Paps erinnert. Sofort haben wir also die veganisierte „Gató de Almendra“ nachgebacken und meinen Eltern beim nächsten Kaffeeklatsch vorgesetzt. Die Mandeltorte schlug ein wie die sprichwörtliche Bombe und gehört seit dem Tag zum festen Familien-Lieblingskuchen-Repertoire.
Über die Jährchen haben wir das Rezept immer wieder ein bisschen abgewandelt, die eine oder andere Zutat ersetzt oder ausgetauscht. Mittlerweile backen wir zum Beispiel generell viel lieber mit unserem Lieblingsrapsöl als mit Margarine, weil das Gebäck dadurch noch fluffiger wird. Statt Vanillezucker verwenden wir einfach ein paar Tropfen Vanilleextrakt oder Vanillemark, die wir sowieso immer zu Hause haben.
Durch die gemahlenen Mandeln wird unser mallorquinischer Mandelkuchen auch ohne Eier schön locker und saftig. Achtung, gemahlene Mandeln sind nicht das gleiche wie Mandelmehl und wird häufig verwechselt. Gemahlene Mandeln sind, wie der Name schon sagt, schlicht und einfach Mandeln, die im Ganzen gemahlen werden. Mandelmehl entsteht dagegen als Nebenprodukt bei der Mandelölgewinnung. Die Nüsse werden gepresst, zurückbleiben zum einen das Öl und zum anderen der trockene Trester, der anschließend fein zu Mehl gemahlen wird.
Besonders wichtig für den Geschmack sind für mich auch die frischen Bio-Zitronenzesten, die dem Kuchen einen besonderen Frischekick verleihen und auf keinen Fall fehlen dürfen. Im Winter rasple ich gerne auch Bio-Orangenzesten hinein, gerade die Kombi aus Zitrone und Orange ist sehr fein.
Bei so einem simplen und fixen Rührkuchen mit wenigen Zutaten gibt es sonst gar nicht mehr viel zu beachten. Wie immer gilt beim Kuchenbacken, den Teig zügig und nicht zu wild verrühren, damit man nicht unnötig Gluten aktiviert und sonst eher ein Brot mit festerer Krume als einen lockeren Kuchen backt. That’s it.
Wenn du keinen Puderzucker als Topping magst – was allerdings, geben wir es doch zu, sehr schön aussieht – kannst du auch ein paar blanchierte gehackte Mandeln oder Mandelblättchen rösten und den fertigen Kuchen damit verzieren.
Mal sehen, ob es die Gató auch in deine Top-Ten-Hitliste schafft. Viel Spaß beim Nachbacken.
Mallorquinischer Mandelkuchen
- 100 g Dinkelmehl Type 630
- 125 g Mandeln
- 50 g Rohrohrzucker
- ½ TL Zimt
- 1 Prise Salz
- ¼ TL Vanille
- 1 TL Backpulver
- 40 g Rapsöl mit Buttergeschmack oder 60 g Alsan-Margarine
- 45 g Mandelmus
- 200 ml Pflanzenmilch
- 2 TL Zitronenzesten
- Puderzucker
- Den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- 75 g Mandeln in der Küchenmaschine mahlen, 50 g Mandeln mit dem Küchenmesser mittelfein hacken.
- Alle trockenen Zutaten für den Mandelkuchen verrühren.
- Öl (oder Alsan-Margarine in einem Topf schmelzen) und mit Mandelmus, Pflanzenmilch und Zitronenzesten vermengen.
- Alle Zutaten rasch zu einem glatten Teig verrühren und in eine am Boden mit Backpapier ausgelegte und an den Rändern eingeölte Springform geben.
- Auf mittlerer Schiene 40-45 Minuten backen. Anschließend komplett abkühlen lassen und kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
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92 Kommentare
Hallo ihr lieben, ich besitze keine Küchenmaschine oder Nussmühle. Meint ihr fein gemahlen Mandeln damit?
In dem Fall kannst du auch gemahlene Mandeln nehmen, achte aber darauf, dass die gut schmecken, fertig gemahlene Mandeln können ganz gerne mal etwas ranzig sein.
Hi,
bei mir hats leider nicht funktioniert 🙁
Ich habe Alsana und selbgemachte Mandelmilch verwendet, alles nach Rezept. Im Gegensatz zum obigen Kommentar war mein Teig sehr „dick“ und überhaupt nicht flüssig. Der Kuchen ist einfach nicht aufgegangen – gerade mal 1cm hoch. Was ist nur schief gelaufen?
Liebe Grüße, Nic
Hey Nic,
das Problem mit „ich habe alles nach Rezept gemacht“ ist, dass wir dann natürlich schwer abschätzen können, was schief gelaufen ist. Wie du auch an anderen Kommentaren siehst, klappt der Kuchen ja nicht nur recht verlässlich, sondern verhält sich schon bei der Zubereitung anders. Check‘ doch nochmal, ob du nicht doch etwas vergessen oder falsch abgemessen haben könntest. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallihallo, diese gato möchte ich gerne backen – aber lieber ohne raffinierten Zucker. Kann ich den einfach durch pürierte Datteln ersetzen oder braucht es den für die Konsistenz? Freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps. Lieben Dank.
Hey Janina,
streng genommen ist Rohrohrzucker schonmal kein raffinierter Zucker – letzterer ist reinster Weißzucker. 😉
Geht es dir also nur um die Raffination (und davon gehe ich jetzt mal aus, da pürierte Datteln zwar auch kein Diätwunder sind), geh einfach nach Rezept vor, denn ja, trockener Zucker ergibt natürlich ein anderes Ergebnis, als feuchtes Dattelmus.
Liebe Grüße
Jörg
Mega einfach und mega lecker. Danke.
Hat Kindern und Erwachsenen gleichermaßen geschmeckt. Der Sohn (5) beauftragte mich direkt , einen neuen zu backen…
Dazu gab es vegane geschlagene Sahne…
Ich habe gerade dieses Rezept entdeckt und werde es am Wochenende direkt ausprobieren! Ich bin allerdings über das „Rapsöl mit Buttergeschmack“ gestolpert und habe mich gefragt, ob man auch normales Rapsöl nutzen kann?
Hey Johanna,
gerade Rapsöle können sehr unterschiedlich schmecken und es gibt auch einige, die sich (für uns) geschmacklich zum Backen überhaupt nicht eigenen. Das Rapsöl mit Buttgerschmack gibt es von der gleichen Firma, wie verlinkt, auch ohne den Buttergeschmack und schmeckt auch schön neutral. Ansonsten kann ich dir für diesen Kuchen auch noch gutes Olivenöl empfehlen. Das schmeckt man auch nicht heraus, sondern einfach nur lecker. So wie in unserem Aprikosenkuchen. ☺️ Viel Spaß beim Nachbacken!
Liebst,
Nadine
Super einfach und super lecker! Danke fürs Rezept.
Mhhh, der klingt wirklich sehr lecker und wird gleich nachgebacken😄 ginge denn auch erdnuss- anstatt mandelmus?
Erdnussmus schmeckt halt intensiv nach Erdnüssen, was dann das feine Mandelaroma überlagern könnte. Funktionieren wird es aber sicherlich auch.
Eigentlich bin ich ja für das Nachbacken eurer Rezepte zuständig. Aber der Kuchen war ein Willkommensgruß von meinem Liebsten nach einer Horrorwoche mit Dienstreise. So unfassbar mandel-lecker und zitronen-frisch. Jetzt will ich erst recht nie wieder weg. Danke für ein weiteres veganes Erweckungserlebnis.
Klasse, das freut uns riesig. Und in Zukunft dann Zoom-Call und Kuchen statt „echter“ Dienstreise. 😉
Vielen Dank für dieses tolle Kuchenrezept! Von wegen, vegan backen geht nicht (hat eine Freundin von mir behauptet) 😉
Beim ersten mal hab ich mich genau an das Rezept gehalten, da war er für meinen Geschmack etwas zu wenig süss – das ist aber natürlich Geschmacksache. Beim zweiten mal hab ich also etwas mehr Zucker und die Schale einer ganzen Zitrone verwendet – super!
Noch als Anmerkung: Beim ersten Versuch war ich etwas verunsichert, weil der Teig für einen Kuchen doch recht flüssig ist. Ich find es immer sehr hilfreich, wenn bei Teigrezepten die gewünschte Konsistenz angegeben wird, dann kann ich besser einschätzen, ob ich alles richtig gemacht habe 😉
Ach so, fast vergessen: Mangels 16cm Springform habe ich den Kuchen in einer ~26cm Cakeform gebacken, die Backzeit hat sich dadurch etwas verlängert.
Hi liebe Carmen,
vielen Dank für dein Feedback! Das Rezept steht schon auf unserer Liste zum Überarbeiten – ich hoffe ich schaffe es die Tage, dann gehe ich auf die Konsistenz noch mal genauer ein. Ja, beim Backen können die Angaben gar nicht ausführlich genug sein, da hast du völlig recht. 😉
Liebst,
Nadine
Das Rezept hört sich sehr sehr lecker an. Für welche Größe an Springform ist er denn geeignet ? Kann ich den Kuchen denn Freitag abend für Sonntag mittag backen ? Schmeckt er dann noch ? Hab leider keine Zeit ihn sonntag morgen oder samstags zu backen. Danke schonmal für die Info 🙂
Hi Tanja,
lies nochmal das Rezept. 😉
Freitagabend bis Sonntag sollte klappen.
Liebe Grüße
Jörg
So so so lecker! Wie übrigens alle eure Rezepte 🙂 Ich und meine nicht veganen Arbeitskollegen waren begeistert. Vielen lieben Dank für all die Inspirationen. Vielleicht als Tipp für diejenigen, die den Kuchen in einer Standard 26er Form backen möchten – die Menge einfach mit 2,5 multiplizieren, es klappt hervorragend.
Vielen lieben Dank Irina! ☺️
Habe den Mandelkuchen eben in einer 28er Springform gebacken, und dafür die Rezeptangaben jeweils verdoppelt.
Der Kuchen ist etwas flach, eher wie eine Tarte, aber dafür hatte ich so handelsübliche Mengen für die Mandeln (150g/100g).
Hatte etwas weniger Zucker, gehobelte statt gehackte Mandeln und statt der Zitrone Limettensaft von einer Limette.
Sehr lecker, Danke für das Rezept.