Allein das Schlagwort ChatGPT irgendwo in eine Headline zu packen scheint aktuell für viele Content Creator fast schon eine Garantie zu sein, in dem gefühlt so wild wie noch nie zuvor umkämpften Markt zumindest ein paar Klicks zu generieren, die sonst in (andere) gedankenlose TikTok-Minuten geflossen wären. Unserer Überraschung nach sogar im Food-Bereich, wo sich vor allem YouTuber in der letzten Zeit zumindest für kurze Zeit regelrecht damit überschlugen, die „künstliche Intelligenz“ nach den geilsten Rezepten für … prinzipiell alles zu fragen. (Korrektur: Ich habe den Text vor 1 1/2 Wochen angefangen, ist immer noch so).
Wie ihr es alle von uns gewohnt seid, haben wir uns erst ungefähr eine Ewigkeit später mit dem Thema befasst, welches alle Schlagzeilen ziert und, na ja, wir haben jetzt schon ein paar Sorgenfalten mehr auf der Stirn.
Das Ding ist, wir sind in diesen Beruf „Blogger“ reingestolpert. Sozusagen haben wir auf dem Weg dahin glücklichen Fußes links und rechts viele Fett- und Kackenäpfchen ausgelassen und uns irgendwann entschieden – oder vielmehr durch unsere auch schon vorher selbstständige Arbeit privilegiert entscheiden können – „Okay, uns macht unser Design- und Webentwickler-Dasein zwar Spaß, aber Essen halt noch mehr, dann ist das jetzt halt unser Job.“
Das hat nun auch einige Jahre und mit viel Arbeit und wenig Freizeit meist okay gut genug funktioniert. Vielleicht auch, weil die Vegan-Nische trotz des Booms zumindest bis etwa 2020 eben noch genau das war: eine Nische. Dann kam die Pandemie und mit der ohnehin schon treibenden Kraft des Klimawandels in Richtung pflanzlicher Ernährung und der Zeit, die viele Leute plötzlich zwangsläufig hatten (wir – glücklicherweise – nicht) auch die Lust daran, zu kochen … und das auch ins Internet zu packen.
Blogs und Social Media sind auch nicht ganz unschuldig
Und jetzt wird’s leicht schlüpfrig. Es ist super, dass Leute andere Leute dazu ermutigen, zu kochen. Sogar gar nicht mal so selten vegan? Heilige Scheiße, ja! Das war auch unser Anspruch, unser ultimatives Ziel. Hatten wir 2011 einen großartigen Plan vom Kochen? Absolut nicht. Aber wir hatten auch das dementsprechende Publikum. Heißt: kaum eines, aber ein außerordentlich nettes, sehr dankbares. Ich weiß, dass ich nach „alter Mann, der Wolken anschreit“ klinge und haarscharf die Themaverfehlung schramme, aber jetzt mache ich Instagram auf und ein millionenschwerer Account mit veganem Content zeigt mir in einem Video mit hun-dert-tausenden von Aufrufen, wie man Kräuter direkt auf der Granit-Arbeitsplatte hackt. Alter! Oder wie eine vegane Lasagne in 15 Sekunden zubereitet wird. „Hach, schön, wie einfach, das mach’ ich eines Tages mal nach“ denkt sich der Zuschauer, legt das Handy weg, pennt mit der (Grünkohl-)Chipstüte auf dem Wanst ein und wann macht er die Lasagne? Nie.
Wenn es mir dabei die Zehennägel aufrollt, will ich gar nicht wissen, wie sich „echte“ Köchinnen und Köche fühlen. Und wie sie sich gefühlt haben, als „wir“ neunmalklugen Rotzlöffel-Food-Blogger plötzlich aufgetaucht sind, die alles besser wussten und vor allem „einfacher“ gemacht haben. Geschweige denn von den Food-Fotografen, denen ich echt gerne die Füße küssen möchte, weil wir Blogger vielen von ihnen völlig unbeabsichtigt das Arbeitsleben schwer bis unmöglich gemacht haben.
Heute fragen wir uns, ob wir gerade denselben Weg gehen. Es ist eben so: Auch mit guten Hintergedanken und der Freude darüber, dass der Vegan-Trend trotz des wiederholten Abgesangs weiterläuft, wie das Duracell-Häschen mal 1.000, geht es auch um die individuelle berufliche Relevanz und damit die Existenz.
Kocht bald die Maschine?
Die Frage danach, ob TikTok und dessen Kopien (hust Instagram Reels hust) das Kochen ruinieren, geistert mittlerweile mehrfach durchs Netz und ja, wir stellen sie uns auch. Und noch bevor wir uns als Blogger großartig über TikTok beschweren konnten (ja, wir sind wirklich langsam), kommt schon der nächste Sturm, die künstliche Intelligenz. Uff, die Themaverfehlung nur ganz knapp verfehlt. Ja, ChatGPT hat sich über die letzten wenigen Monate grundsätzlich alles an Headlines geschnappt, was ging … was bisher vermutlich aber auch die größte Leistung des wirklich beeindruckenden Algorithmus war. Aber hier kommt die Krux. Das öffentliche ChatGPT und andere, im verborgenen entwickelte Lern-Programme sind zumindest momentan nur so schlau, weil wir alle, die Texte ins Internet stellen, sie angelernt haben. ChatGPT in der zumindest momentan kostenlos verfügbaren Version 3.5 hat sich sozusagen das komplette Internet durchgelesen (zum aktuellen Stand bis 2021) und kann deshalb auf Fragen wie „Gibt es vegane gefüllte Eier“ sinnvoll mit „Ja, bei Eat this!“ antworten. Nein, im Ernst. ChatGPT antwortet auf die Frage, dass es Ei-Ersatzprodukte gibt, warnt aber mit erhobenem Zeigefinger vorschriftsgemäß auch davor, dass eine vegane Ernährung natürlich bedeutet, dass man auf die Nährstoffzufuhr achten muss. „Danke, dummer Kitt!“ – „Danke, Michael.“ – „Ich heiße nicht Michael.“
Es heißt aber auch, dass man die Eingabezeile mit den im Kühlschrank vorhandenen Zutaten füttern kann und meistens kommt dann auch etwas Essbares dabei heraus …
… weil das schon vorher irgendwo in einer anderen Form im Internet stand. Verfasst von einem Menschen. Vielleicht von einer Redaktion, vielleicht als Abdruck eines Kochbuchs, vielleicht von Nadine und mir, vielleicht von euch selbst auf einer Plattform wie chefkoch.de. Ge-remixed von einem zweifelsfrei beeindruckenden, aber schlussendlich trotzdem wortwörtlich gemeinten geschmacklosen Algorithmus.
Die Macht des Fortschritts
Wir sehen das Problem darin, dass sich das Interesse am Kochen innerhalb von nur wenigen Jahren in einer wirklich abartigen Zick-Zack-Welle bewegt hat. Von wenig zu „jeder backt Sauerteigbrot“ zu einem Status, den wir ehrlicherweise nicht mehr so recht begreifen. Koch-Content war noch nie so omnipräsent wie bisher und veganer Koch-Content scheint dem Trend sogar davonzulaufen.
Wer davon überfordert ist und wirklich nur nach einfachen veganen Gerichten sucht, die in 20 Minuten fertig sind und satt machen, kann ChatGPT auch heute schon fragen und bekommt eine Antwort, die dem Vorrat entspricht, eventuell funktioniert und zumindest halbwegs schmeckt. Ist das okay? Klar! Jeder Grund, Menschen dazu zu bringen, in die Küche zu gehen und vegan zu kochen ist uns recht. Befürchten wir, den Weg der klassischen Food-Fotografen zu gehen? Ja, schon auch ein bisschen. Wäre er gerechtfertigt? Vielleicht.
Fortschritt ist nicht ein Unfall, sondern eine Notwendigkeit. Er ist ein Teil der Natur.
Herbert Spencer
Herbert Spencer war – und das musste ich auch erst nachschlagen, nachdem mir Google, die Such-MASCHINE, das Zitat ausgespuckt hat – der vermeintliche Erfinder der Evolutionstheorie. Letztere hat im heutigen Dialog ein starkes Geschmäckle, aber der Punkt ist, dass der Mensch schon immer mit und gegen den Fortschritt gekämpft hat und damit hat er recht, der Herr Spencer. Ich als technikaffiner Mensch begrüße den Fortschritt meistens. Aber eben nicht immer.
Auch hier begebe ich mich auf Glatteis. Ich mag YouTube, ich mag Videoformate, ich mag Dokumentationen über Essen. Rezepte konsumiere ich dennoch immer noch viel lieber in Textform, die mir erklären, was ich wann zu machen habe, worauf ich achten muss und wann was wie auszusehen und zu schmecken hat. Hier kann ich hin- und herscrollen oder -blättern, hier kann ich mir Notizen machen, Dinge unter- oder durchstreichen. Und alles, während ich am Herd stehe. Kann das dauernervöse TikTok halt nicht. Romantisiere ich unser Blogformat gerade? Und hoffentlich zu Tränen rührend? Vielleicht ein klitzekleines Bisschen. Meine ich es trotzdem ernst? Ja, schon.
Welche Gedanken habt ihr zum Thema kochende künstliche Intelligenz? Oder zum Thema Koch-TikTok? Schreibt sie uns unten in die Kommentare, wir würden uns freuen.
Und wenn ihr über Essen und Rezepte auch lieber lest, als euch von nervösen Influencern aus dem Handy heraus anschreien zu lassen und uns bei unserer Arbeit unterstützen möchtet, findet ihr hier Infos und Details zu den Support-Möglichkeiten.

Wir. Erstellt via Midjourney.
Das antwortet ChatGPT auf die in der Headline gestellte Frage
„Ja, Foodblogs werden immer noch benötigt und sind beliebt. Obwohl es heutzutage viele alternative Quellen für Rezepte und kulinarische Inspiration gibt, haben Foodblogs immer noch ihre Vorteile und eine treue Leserschaft.
Foodblogs bieten eine persönlichere und individuellere Erfahrung als standardisierte Rezeptseiten. Blogger teilen oft ihre eigenen Erfahrungen, Geschichten und Tipps rund um das Kochen und Essen. Dies macht den Inhalt authentisch und einzigartig.
Darüber hinaus bieten Foodblogs oft spezialisierte Inhalte für bestimmte Ernährungspräferenzen oder Diätanforderungen wie vegane oder glutenfreie Küche. Diese Nischen-Blogs können eine wertvolle Ressource für Menschen sein, die nach spezifischen Rezepten und Informationen suchen.
Foodblogs bieten auch die Möglichkeit, sich mit der Food-Community zu vernetzen. Leser können Kommentare hinterlassen, Fragen stellen und sich mit dem Blogger und anderen Lesern austauschen. Dies fördert den sozialen Aspekt des Kochens und Essen und schafft eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten.
Darüber hinaus sind Foodblogs oft mit ansprechenden Bildern und Videos von leckeren Gerichten und Zubereitungsschritten ausgestattet. Diese visuellen Elemente können die Rezepte lebendig machen und die Leser dazu inspirieren, neue Gerichte auszuprobieren.
Insgesamt bieten Foodblogs eine einzigartige Mischung aus Rezepten, persönlichen Erfahrungen, Tipps und Gemeinschaft. Obwohl es alternative Quellen gibt, erfreuen sich Foodblogs nach wie vor großer Beliebtheit und sind für viele Menschen eine wertvolle Ressource in der Küche.“
Vielleicht ist also doch noch nicht alles verloren.
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Steady
Ich sehe das ähnlich wie der Kollege GPT.
Die klassische Foodfotografie in allen Ehren, aber das, was ihr macht, ist eben doch um einiges komplexer und viel schwieriger zu ersetzen. Insbesondere euer persönlicher “Geschmack” und eine gewisse Zuverlässigkeit, dass die Rezepte einfach turbolecker schmecken, ist ja naturgemäß von so einer KI gar nicht zu leisten.
Also ich denke, ich werde noch viele Jahre euren Blognamen mit “Okay, gerne” beantworten 🙂
Hi Fabian,
klar, einen „persönlichen Geschmack“ werden KI-Lösungen nicht bekommen (zumindest, sofern sie als hilfreiches Werkzeug für alle dienen sollen). Wir werden die Tools aber vermutlich auf den eigenen Geschmack trainieren können. Man darf gespannt sein, wass dabei dann herauskommt. 🙂
Vielen Dank für das tolle Feedback und LG
Nun verstehe ich, was du, Jörg, in deiner Antwort auf meinen “Liebesbrief” ( 12.5. bei Onigiri) an Euch gemeint hast.
Es bleibt dabei:
Ich liebe euren Blog, kann das leckere Essen, das ihr zubereitet, jedesmal förmlich riechen.
Niemals wird eine künstliche Intelligenz es schaffen, mich zu ihren Töpfen zu locken, mir das Maul wässrig zu machen, mich zu inspirieren.
Ich brauche dazu EUCH
🤴👸🏼
Eure Line
Danke dir! 🙇♂️
Food-Blogs (und damit meine ganz besonders euren!) können etwas, das ChatGPT niemals können wird: Sie wissen schon vor mir worauf ich Lust haben werde (hallo Rhabarbersaison) und inspirieren mich zu Gerichten auf die ich selbst überhaupt nicht gekommen wäre. ChatGPT gibt nur aus, was ich mir wünsche und was schon im Internet steht. Ich wünsche mir Neues, Überraschung, Kreativität und den entscheidenen Twist- alles Dinge, die sie mir nicht geben kann. Und alles Dinge, die ihr mir bei JEDEM Besuch auf eure Seite gebt. Seid also unbesorgt, das was ihr könnt wird niemals eine KI können 🙂
Danke dir für das liebe Feedback!
Ich lese Rezepte gerne in Blogs oder bei Chefkoch, weil ich da auch anhand der Kommentare erfahre, wie es funktioniert hat, ob etwas fehlt und und und. Andrerseits hab ich auf Youtube auch die “Shorts” von Chris Washington entdeckt “Vegane Wunder” und war schwer beeindruckt, wie KURZ man das Wesentliche auf den Punkt bringen kann – durchaus inspirierend, das eine oder andere mal nachzumachen.
ChatGPT würde ich fürs Kochen gar nicht erst fragen. Mag sein, dass es sinnvolle Rezepte auswirft, aber mir fehlt da das “Drumrum”.
Dass zum Training der KI “das Internet eingelesen” wird, finde ich deshalb nicht so kritikwürdig, weil (und solange) die Leistungen der KI in akzeptablem, nützlichen Umfang der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stehen. Sehe ich wie bei Googles Daten sammeln zwecks Werbung ausspielen: Das finanziert die Suchmaschine und viele weitere kostenlose Tools, die aus dem Alltag vieler gar nicht mehr wegzudenken sind.
Hallo Claudia,
danke dir für deinen Input. Beim Thema Shorts sprichst du auch einen Punkt an, bei dem wir uns ehrlicherweise unsicher sind. Einerseits schreiben wir gerne Hintergründiges zu Rezepten, andererseits fragen auch wir uns manchmal, ob unser Publikum alles lieber kurz und knackig hätte.
Liebe Grüße
Jörg
Also als aller erstes . Bitte hört nicht auf. Ich liebe eure Rezepte. Ich hab schon soviel nachgekocht und es ist immer so lecker. Allerdings find ich es auch ganz cool mal zu schauen wie es gekocht wird. Tik tok hab ich mich nie angemeldet und werde ich auch nicht. KI war ich auch noch nicht bisher, aber bei YouTube schau ich schon mal rein.
Also ich hoffe das ihr weiterhin viel Support erhaltet und nieeeeeeee aufhört. Ihr seid toll und bleibt bitte wie ihr seid.
Definitiv ist noch nicht alles verloren. 😃 Auch ich als Informatikerin mache mir natürlich Gedanken darüber, wann und ob mich KI ersetzt. Herrlich, wie reflektiert ihr das Thema aufarbeitet. Da ich meistens online arbeite, merke ich förmlich, wie viel wichtiger qualitative «Offlineerfahrungen» geworden sind. Z.B. liebe ich Bücher, ein E-Reader war gar nichts für mich, ich bin beim Arbeiten schon genug am Bildschirm. Das mit den Rezepten in Textform sehe ich genauso und es gibt auch noch weitere Anwendungsfälle wo Videos für mich gänzlich ungeeignet sind z.B. auch Programmiertutorials, weil ich ja nicht ständig stoppen, selbst anwenden und weiterfahren will, dann wieder replay usw.. Es bleibt auf jeden Fall spannend, ich versuche so flexibel wie möglich zu bleiben und hoffe, dass es damit immer einen Platz für mich in der Arbeitswelt geben wird. Auf jeden Fall vielen Dank für den tollen Artikel und eure sensationellen Rezepte, die wir mehrmals wöchentlich kochen. Ich unterstütze euch selbstverständlich auf Steady, denn ist doch logisch, dass ihr nicht aus Luft und Liebe leben könnt und somit auf Unterstützer für eure Arbeit angewiesen seid. Weiter so!
Vielen Dank für den Input und natürlich auch für das tolle Feedback und den Support!
Gerade auf Instagram kamen interessante kleinere Diskussionen zustande, bei denen es darum ging, dass diese Tools als Werkzeuge betrachtet sehr hilfreich sein und werden können, aber dass es auch schade ist, dass die Diskussion häufig in diese „Ersatz“-Richtung geht.
Auf jeden Fall werden wir uns darauf einstellen müssen, mit diesen Tools umzugehen … in welcher Form auch immer. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Ja genau da liegst du natürlich absolut richtig. Vor allem was die Programmierung angeht sind die Tools noch weit von Ersatz entfernt, vor allem für Leute die eben nicht den Background haben. Vorgegebener Code zu adaptieren ist dann meistens sogar schwieriger, als selbst Stück für Stück zusammenzubauen und vor allem zu verstehen. Allerdings auf die Unterstützung vom Github Co-Pilot möchte ich nicht mehr verzichten. Natürlich spuckt mir auch der oft Falsches aus und das kann ich dann eben nur dank meinem Backgroundwissen so ummodeln, dass es für meinen Anwendungsfall passt. 🙂
Nochmals vielen Dank und eine tolle Zeit wünsch ich euch!
Verena
Lieber Jörg, ich muss sagen, ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass ChatGPT und Co auch in diesen Bereich des Lebens hineinwirken können oder werden. Essen oder hier genauer: Nahrung zubereiten empfinde ich als eine so “archaische” und “existenzielle” Tätigkeit für den Menschen, dass ich das gar nicht mit Digitalität in Verbindung gebracht habe. Vielleicht geht das darum, das deutlich zu machen: Bestimmte Dinge im Leben von Menschen können nicht “digitalisiert” werden. Kochen – und auch die Freude, von Menschen mit Sinn für Geschmack und Begeisterung für Lebensmittel ausgedachte Rezepte kennenzulernen – gehört dazu.
Ich habe übrigens gerade heute einen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung über das Menschenbild in der digitalen Welt gelesen. Ich verlinke ihn hier mal: https://www.sueddeutsche.de/kultur/kuenstliche-intelligenz-ethik-menschenbild-philosophie-1.4378898
Im Übrigen: Eure Rezepte sind genial – aber der “digitale Hockney” auch. Dass beiden Aussagen richtig sind, ist vielleicht auch ein Teil der Wahrheit …
Viele Grüße
Nina
Hi Nina,
danke dir für dein Feedback und den Link. Ist schon interessant, wie schnell sich das Thema, aber auch die Berichterstattung seit 2019 entwickelt hat.
Und du hast absolut recht. Midjourney, aber auch ChatGPT können tolle Werkzeuge sein. Dass der Hockney ganz schön viele Anläufe gebraucht hat, steht dem aber auch wieder gegenüber. Bei dem Thema wird sich sehr schnell sehr viel tun. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Bei euren unfassbar leckeren Rezepten bleibe ich treu an eurer Seite!! 🤗 Da kann keiner mithalten- egal ob andere Blogs oder irgendwelche Maschinen. Eure Rezepte sind immer geling-sicher und sooo lecker. Mit interessanten Geschmäckern und nie langweilig. Auch die vielen Tips in euren Rezepten sind unerlässlich. Eure Webseite ist immer eine Garantie für ein gutes und leckeres Abendessen! Ich bin fast täglich auf eurer Webseite und schon einige Jahre Supporterin, da ihr mir Tag für Tag ein tolles Essen auf den Tisch zaubert! Manchmal ein ganzes Dinner und manchmal nur ein raffiniertes Sößchen, aber immer geschmacklich großartig. Da wird sich nichts dran ändern! 😏 Ich bleibe bei euch! 🤗
Vielen, vielen Dank für die lieben Worte und das Lob. Freut uns wirklich riesig!
Lieber Jörg, vielen Dank für deinen Artikel und die interessanten Gedanken. Ich könnte eher aus der Generation deiner Eltern kommen, weiß noch eher was mit Facebook anzufangen (ja, das für die alten Leute) und Pinterest als Merkbrett. Mein kurzer Ausflug nach Insta ging mir so auf den Wecker, dass ich lange im wunderbaren weiten Web gesucht habe, wie ich den Account wieder löschen kann. Gar nicht so einfach. Wenn ich etwas aus Instagram will, frage ich meine Jüngste 23 jährige Tochter. Und TikTok ist einfach nur nervig und hektisch, kein Wunder, dass sich die Kids heute nicht mehr konzentrieren können… dabei bin ich auch technikaffin mit beruflichem Informatikerhintergrund. Die Entwicklung lässt sich nicht zurückdrehen und was Geld bringt, wird gemacht. Ernährungstechnisch bin ich seit Jahren als Teilzeitveganer unterwegs, zuhause voll, unterwegs auch mal vegetarisch, Ich liebe schöne Kochbücher (die werden sicher auch nich nicht aussterben, dem Internet zum Trotz) und gute Foodblogs wie euren. Also lasst euch nicht entmutigen, ihr habt eine treue und begeisterte Leserschaft. Morgen werde ich die Onigiri ausprobieren, hab schon alles da inklusive der Förmchen. Euere Wassermelonen Thunfische sind sensationell. Und ich lese gern schöne Texte und schaue über den Tellerrand. Das findet man einfach nur bei Blogs, auch den Non-Food-Blogs. Völlig irre ist ja, dass dann alle wieder bei Yoga und Meditation entschleunigen und zu sich kommen sollen. Nun ja. Also, macht bitte weiter so, ich freue mich über jeden Beitrag. Liebe Grüße aus Hessen von Jutta
Vielen Dank für das liebe Feedback. Zur Leserschaft und der Geduld muss ich irgendwann auch etwas schreiben.
„… weil das schon vorher irgendwo in einer anderen Form im Internet stand. Verfasst von einem Menschen. Vielleicht von einer Redaktion, vielleicht als Abdruck eines Kochbuchs, vielleicht von Nadine und mir, vielleicht von euch selbst auf einer Plattform wie chefkoch.de. Ge-remixed von einem zweifelsfrei beeindruckenden, aber schlussendlich trotzdem wortwörtlich gemeinten geschmacklosen Algorithmus.“
Genau das steckt doch hinter Chat gbt und nicht mehr. Kopiertes, abgekupfertes, Wiederholungen.
Macht bitte weiter wie bisher. Euere Qualität, euren Humor kann keine KI!!!
Vielen lieben Dank, wir halten die Stellung. 😅
Zum Glück dauert es noch ein bisschen bis AI Geschmacksknospen hat 😉
Abwarten, die Roboterzunge steht schon in den Startlöchern. 😅
Keine Sorge – ich bleib euch treu! Wenig lässt mich mutig so viel Neues ausprobieren wie u. a. euer Newsletter. Er ist sympathisch, informativ und oft voller unerwarteter Rezepte, von denen ich mir dann auch ziemlich sicher sein kann, dass es richtig bombastisch gut wird. Zumindest wirds keinesfalls ungenießbar 😎 (alles schon gehabt…)
Traue ich diesen Skill auch irgendeiner AI zu (obwohl ich da viel Potenzial sehe und kein Gegner bin)? Nope.
Also macht beruhigt weiter so, das wird noch lange dauern, bis Maschinen selbst etwas bis zur Perfektion kochen können und viele TikToker finden sicher bald ein neues Stöckchen für schnelle Likes.
Danke dir für den Input und natürlich das liebe Feedback. Ich bin definitiv auch kein Gegner der grundsätzlichen Entwicklung und bin gespannt, wohin das noch geht. Ich hoffe eben nur, dass sich die Lösungen eben als Werkzeug etablieren und nicht schon jetzt – vielleicht aufgrund fehlender Geduld – als echter “Ersatz” akzeptiert werden.
Ah, ganz ruhig. Ich will doch nicht nur ein Rezept. Dafür hab ich schon ein paar lieblose Apps, von denen ich nie etwas nachkoche.
Ich möchte auf dem Blog stöbern, eure Meinung lesen und mich dann nicht (!) ans Rezept halten. Kochen halt, mit Gefühl.
Theoretisch hab ich auch Kochbücher (auch eure), aber die haben wiederum keine Suchfunktion. Also bleibt ein foodblog mein Favorit. Ihr werdet nicht arbeitslos.
Und jetzt hopp! Ich brauche mealprep ohne Backofen (ist kaputt); die Kinder wollen gefüllte Brotdosen und ich weniger Stress. An die Arbeit bitte! Und danke für alles bisher!
Vielen lieben Dank für das tolle Feedback! Ganz objektiv gesehen hängt unsere Arbeit eben am Publikum. Und wenn dessen Aufmerksamkeit sinkt und schnelle Rezeptideen aus der Konserve konkurrenzfähig werden, werden wir das sicher schnell merken bzw. tun das bereits, da Werbepartner natürlich eher die Medien unterstützen, die aktuell die größte Reichweite haben (Stichwort TikTok). Der Beitrag soll trotzdem “nur” unsere aktuellen Gedanken dazu widerspiegeln, wir sind gespannt, was da noch kommt und wissen natürlich auch um unser Stammpublikum. 🙂
Liebe Grüße
Jörg