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Wir bleiben zuhause

Wir bleiben zuhause

Wir müssen reden. Tatsächlich trudeln Mails, Kommentare, Direct Messages über alle möglichen Plattformen ein, in denen wir – wie jedes Jahr – gefragt werden, wie denn Rezept XY für eine Anzahl Z an Gästen hochskaliert werden kann und wir denken uns gerade ernsthaft: What the fuck?

Leute, wir wissen, dass ein Großteil von euch vernünftig ist und sich schon jetzt darauf eingestellt hat, dass sich die Feiertage dieses Jahr ein wenig anders anfühlen werden und trotzdem gehen uns diese Zuschriften nicht aus dem Kopf.

Fast 30.000 neue Fälle, fast 600 Tote. An einem Tag! Die Infektions- und die Todeszahlen sind auch hierzulande so hoch wie im Frühjahr nicht, als die Panik quasi greifbar war. Und man mag Fan sein oder so überhaupt nicht, Angela Merkels Auftritt Mitte der Woche dürfte Bände sprechen. Kein Scheiß, spätestens wenn diese sonst so absolut resolute Frau so emotional gibt, sollten wir uns alle überlegen, ob wir hier gerade den sprichwörtlichen Karren an die Wand fahren.

Weihnachten ist vielen heilig. Sogar uns als Atheisten, die wir uns jährlich quasi nur und ausschließlich auf die Gesellschaft, das gemeinsame Kochen und Essen freuen. Ja, wir haben Verständnis dafür, dass Corona am liebsten ausgeblendet werden würde.

Aber das geht nicht. Ist eben so, da helfen auch keine Reichsflaggen, „quer“ zu denken und wegtanzen lässt sich der Virus auch nicht, wie man sieht. Also bitte, bleibt alle vernünftig, unter euch, deckt den Tisch für zwei oder die kleinste Runde, wie wir und macht Facetime, Zoom, Skype, sonst was an. Telefoniert mit denen, die mit all dem neumodischen Zeug nix anfangen können und denkt daran: Möglicherweise schenkt ihr dieses Jahr einfach nur „Gesundheit“, wenn ihr das Familienfest ausfallen lasst. Und diesmal wäre diese „Gesundheit“ nicht nur eine Floskel, die man quasi pflichtbewusst nebenbei erwähnt, während man das Päckchen Socken überreicht.

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


33 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Danke für Eure Worte. Schön, dass Ihr Eure Position in der Community nutzt, um klare Statements abzugeben und Gedanken bei Euren Lesern in Bewegung zu bringen. Ja, es ist hart: Weihnachten ohne einen gedeckten Tisch mit vielen lieben Menschen rundherum. Aber schlimmer wäre es, jemanden aus dieser Gruppe von lieben Menschen zu verlieren. Haltet aus und vor allem: bleibt positiv und hoffnungsvoll! Danke für Euren Einsatz am Herd und für dieses spezielle Statement! Alles Gute und friedliche Feiertage, weiter so, eine treue Leserin und Köchin Doris

  2. Finde ich super, dass ihr so klar Stellung bezieht!
    Ich wollte eigentlich zu meinen Eltern fahren, die 500 km von mir entfernt wohnen um wenigsten sie zu sehen und meine Geschwister.
    Aber auch das habe ich abgesagt. Klar ist das für uns alle nicht schön, aber hier und jetzt gehts einfach um verdammt viel!
    Da wird man es verschmerzen können Weihnachten mal anders zu feiern. Nächstes Jahr werden wir es um so mehr zu schätzen wissen, dass wir unsere Lieben wieder umarmen können! Vielleicht haben wir dieses Jahr die erste wirkliche Gelegenheit für eine besinnliche Weihnacht!
    Besinnen auf Menschlichkeit, Mitgefühl und Solidarität.
    Liebe Grüße!
    Heike

  3. Auch ich kann nur sagen : wenn alle so vernünftig wären wie Ihr hätten wir vermutlich weniger Sorgen….
    Ich bin Ärztin, und ich muss Menschen von Tierarzt-Besuchen zur Zahnreinigung des Hundes abhalten, während wir auf den Covid Test warten. Mir erzählen Großmütter , dass ihnen seit Tagen die covid- positiven Enkel gebracht werden damit die Eltern ( die nicht in Quarantäne sind , nur die Kinder) weiter zur Arbeit gehen kännen ….
    Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht heraus .
    Und daher schließe ich mich eurem Appell an : lasst es uns im kleinsten Kreis gemütlich machen , es ist für alle am gesündesten!
    Bleibt alle gesund – Julia

  4. Danke! Danke für euer Statement! Danke dafür, dass ihr die Einzigen aus der Foodcommunity seid (sofern mir bekannt), die den Arsch in der Hose haben und mal aussprechen, was ich und auch viele Andere denken! Reißt euch am Riemen und haltet die Füße still, damit deine Oma noch sich an den Tulpen im Frühjahr erfreuen kann, damit Dein Nachbar Dir freundlich zuwinkt und Deine Pakete annimmt, wenn Du nicht da bist und dass Deine Kinder mit der Oma auch nächstes Jahr noch Weihnachtsplätzchen zusammen backen können!

  5. Ihr Lieben, ich möchte euch einmal ganz herzlich umarmen – natürlich nur in Gedanken. Ihr sprecht mir so aus der Seele. Auch ich kann nur noch den Kopf schütteln: da werden Rundreisen zu einzelnen Familienteilen quer durch die Republik geplant, Festessen in großer Runde… Wenn der Preis für eine möglichst stabile Gesundheitsversorgung und weniger Tote oder Menschen mit Langzeitfolgen ist, jetzt noch mal die Füße stillzuhalten und mit viel Abstand und Maske nur die nötigsten(!!!) aushäusigen Gänge zu erledigen, ja, mein Gott, dann ist das halt mal so. „Schön“ ist für uns alle anders. Aber es ist wünschenswert, wenn Vernunft und Verstand die Oberhand gewinnen und der blanke Egoismus endlich die Klappe hält. Es geht hier um mehr und alle, die nicht den Populisten, Hirnverdrehern und Menschenverachtern ihre Zustimmung geben wollen, sollten sich auch an die Regeln halten und tatsächlich eine ehrlich Antwort auf die Frage suchen: „Ist es richtig, nur weil es erlaubt ist? Ist es wirklich vernünftig!“ In Bergamo und Umgebung, gibt es seit dem Corona-Frühjahr, laut einem Artikel, den ich las, keine Großväter mehr… Lasst uns alles tun, um so etwas zu verhindern. Schenken wir uns Hoffnung und Gesundheit. Ein Quäntchen Gelassenheit und Respekt wären auch gut. Bleibt zu Hause, tragt eure Masken (auch ÜBER der NASE) und haltet Abstand. Feiern im Großen können wir, wenn es neue Lösungswege und Lebensmodelle gibt.

  6. Danke… genau so!
    Meine 80jährige Mutter wird Weihnachten im Krankenhaus verbringen wegen einer nicht aufschiebbaren OP. Ich hoffe, dass alles gut verläuft, die OP selbst und auch alles danach, dass sie sich nicht infiziert mit dieser Seuche.
    Ich werde sie dann dieses Jahr nicht mehr sehen, nach der OP geht’s direkt in die Reha.
    Das macht mir Angst, Angst um sie und um das, was passieren könnte.
    Ich hoffe, dass wir wenigstens telefonieren können, aber gerade in so einer Situation ist das natürlich nicht mal ansatzweise ein Ersatz…
    Ich werde Weihnachten mit meinem Partner verbringen und wir werden uns durch eure Seite kochen und futtern 😉
    Ich wünsche euch ein wunderschönes Fest, wie auch immer ihr es gestaltet 🙂

    Liebe Grüße
    Kerstin