Was du schon immer über Salz wissen wolltest

Was du schon immer über Salz wissen wolltest

Gewürze sind – zusammen mit frischen Kräutern – wirklich essentiell in unserer Küche. Ohne kämen wir definitiv nicht aus.

Deshalb widmen wir unserer Würzschublade jetzt eine ganze Serie. In der #Spiceworld gibt’s ab sofort immer mal wieder Tipps und Tricks zu unseren liebsten Gewürzen.

Wir starten mit dem wichtigsten Gewürz, welches eigentlich gar keines ist:

Salz!

Lass uns eines gleich von vornherein klarstellen:

Nein, Salz ist nicht per se ungesund. Auch wenn dir das haufenweise pseudowissenschaftliche Ernährungsberaterseiten einreden möchten.

Wie bei vielem kommt es auf die Dosierung an. Auch zu wenig Salz ist gelinde gesagt ganz schön mies für deine Gesundheit. Der Körper besteht zum Teil aus Salz und verliert pro Tag einige Gramm davon. Je nachdem, ob du Sport getrieben und geschwitzt hast oder den ganzen Sonntag gemütlich gecoucht, eben mehr oder weniger. Dieser Verlust muss mindestens ausgeglichen werden, sonst wird das zukünftig nix mehr mit dem Sport – es wird auch nix mehr mit dem gemütlichen couchen. Der Stoffwechsel benötigt ungefähr 1-2 Gramm pro Tag, um überhaupt zu funktionieren.

Es stimmt aber selbstverständlich auch, dass der Salzgehalt heutzutage vor allem in Fertigprodukten viel zu hoch ist und du – je nach Ernährung – quasi dauerhaft aller-aller-mindestens am oberen Rande der verschiedensten empfohlenen Tageshöchstmengen an Salz entlang schrammst. Vor allem an dem der WHO, die einen sehr mageren und mittlerweile sogar umstrittenen Cut bei bereits 5 g pro Tag ansetzt. Tatsächlich nehmen Frauen im Schnitt (!) 8,4 g, Männer sogar 10 g pro Tag zu sich. Das klingt nicht nur nach „viel zu viel“, das ist es auch.

Was du schon immer über Salz wissen wolltest

Schaut man sich unvoreingenommen die aktuellen Empfehlungen verschiedener Wissenschaftler an, liegt man als gesunder Mensch mit dem von der DGE empfohlenen Richtwert von 6 g Salz pro Tag nicht ganz schlecht. Je nach Anstrengung und Konstitution liegt der Idealwert allerdings auch darüber. Schweißtreibender Job oder Profisportler? Gönn dir. Mehr. Nicht zu viel! Nur eben mehr als 6 g.

Diese Angabe beinhaltet aber eben auch Salz, welches nicht aus dem Salzstreuer über das Radieschenbrot rieselt. Die erwähnten Fertigprodukte, Brot und Brötchen, Aufstriche, aber auch Eingelegtes und natürlich vor allem Wurst und Käse enthalten Salz.

Als Veganer ist man also fein raus?

Nicht unbedingt, denn die veganen Fertigprodukte – vegane Burgerpatties, „Fertigsteaks“, Sojawürstchen und so weiter – stehen ebenfalls in der Kritik, zu viel Salz zu enthalten.

Beziehungsweise Natrium. Und im Grunde geht es in der Diskussion um Natrium, aus dem Salz zum allergrößten Teil besteht und auf dessen Dosierung man achten sollte. Irgendwie fies von diesem Natrium. Gleichzeitig essentiell und ungesund. Danke. Backstabber! ?

Sagen wir zusammengefasst einfach: Salz in Maßen ist gut. Und die Salzaufnahme durch Fertigprodukte zu minimieren auch. Lasst uns das gesparte Natrium lieber durch gute, leckere Salze ersetzen.

The faces of salt

Stein-, Siede- und Meersalz. Damit war’s das eigentlich auch schon mit den verschiedenen Salzarten. Zumindest im Groben. Zu den Feinheiten kommen wir noch.

Steinsalz ist – man kann es ahnen – einfach aus unterirdischen Salzstöcken abgebautes Salz. Da dieses aber nicht selten schlicht zu verunreinigt ist, um es direkt zu verwenden, wird in die geschlagenen Stollen Wasser eingeleitet, welches das Salz löst. Anschließend wird die Suppe dann so lange erhitzt, bis das Wasser verdampft ist und nur noch das Salz übrig bleibt. Das nennt man dann Siedesalz.

Ähnlich wird auch Meersalz gewonnen. Meerwasser wird in Becken geleitet, Sonne und Wind tun ihr Übriges. Okay, abschöpfen muss man natürlich noch. Easy, oder?

Im Ernst: Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Salzfarmer stecken viel Planung und Handarbeit in ihre Arbeit, was auch erklärt, warum Meersalz, allen voran das bekannte Flor de Sal, so teuer ist.

Für Salz-Connaisseure

Oma Henriette fand sich vielleicht noch extra-fancy (auch wenn sie das nie so gesagt hätte, logisch!), als sie opulent Meersalz bei Tisch reichte und das auch jeden wissen ließ – ob man nun wollte oder nicht. Sie folgte damit alten Traditionen. Schon im Mittelalter wurde der Salztopf immer vor denjenigen gestellt, der das meiste Ansehen genoss. Und jetzt überlege mal, wie oft du schon am Tisch nach dem Salz fragen musstest ?

Nix gegen die Oma, aber 2017 wäre nicht 2017, wenn Foodies sich nicht auf Spezialsalze stürzen würden, wie auf den Kolumbien/Äthiopien-Mix aus direkt gehandeltem, fair produziertem Arabica-Kaffee.

Und logo – wir machen mit! Nicht, weil wir so unglaublich „extra“ sind, sondern weil es wirklich einen Unterschied macht, ob du dir Flor de Sal oder große, knackige und dennoch unheimlich feine Flusssalzkristalle bei Tisch über dein schon zitiertes Radieschenbrot rieseln lässt.

Das Brot toastest du leicht, schmierst ein klein wenig vegane Butter darauf, die Radieschen werden ganz fein geschnitten und mit etwas frisch gehacktem Kerbel bestreut und dann nennst du das Ding einfach „Tartine au Radis“, bist damit Gourmet und darfst dir das feine Salz jetzt mal definitiv übers Vesper streuen.

Was du schon immer über Salz wissen wolltest

Im Ernst: Salz schmeckt vorerst mal salzig. Die Sorten unterscheiden sich aber auch in Geschmacksnuancen und vor allem natürlich in der Optik und dem Mundgefühl.

Wie du weißt, haben wir immer großen Spaß daran, auch einfache Gerichte mit Kleinigkeiten aufzumöbeln. Ein paar Olivenölperlen aufs vegane Karottenlachsbrötchen ist eben doch was anderes, als sich lieblos ein paar Möhren aufs Brot zu werfen.

Aber auch verschiedene Salzsorten stehen bei uns hoch im Kurs. Spätestens, seitdem wir salted. als neuen Salzdealer haben, die uns mit wirklich tollen Salzen versorgen. Welten tun sich auf. Welten!

Salzarten

Unsere absoluten Salz-Favoriten stellen wir dir natürlich auch vor.

Flor de Sal

Nadine’s Liebling. Fein und leicht und irgendwie mild im Geschmack. Besteht aus der sogenannten Salzblume, der obersten, zartesten Schicht, die bei der Meersalzgewinnung entsteht. So ein bisschen die Königin unter den Salzen.

Murray River

Mein persönlicher Favorit. Große, schöne Flocken, die man direkt über sein Essen rieseln lassen kann. Kommt aus Australien und ist ein bisschen rauer, als Flor de Sal. Hat ein bisschen was von Crocodile Dundee und passt deshalb super zu mir. Hat eine leicht zartrosa Färbung, die es durch die im Murray River natürlich vorkommenden Algen bekommt.

Alpen Gold

Schickes Bergsalz aus Österreich. Das sind große Kristalle und schindet richtig Eindruck bei deinen Freunden, wenn du es mitsamt Mörser auf den Tisch stellst.

Black Lava

Tiefschwarzes Dekorsalz von der Insel Monokai. Wird aus dem Pazifik gewonnen, mit Mineralienextrakten vermischt und mit Aktivkohle versetzt. Steht auf Hawaii traditionell für die vulkanischen Ursprünge der Inseln.

Sieht als Topping richtig stark aus und das Auge isst schließlich mit.

Kala Namak

Logo, wo kämen wir denn hin, wenn wir Kala Namak nicht erwähnen würden. Kristalliner Eigeschmack und essentiell für die vegane Küche. Wir lieben Kala Namak zu Tofu, zu Avocadotoasts oder in Dips – in der indischen Küche werden Obstsalate und Chutneys damit verfeinert.

Wenn du Kala Namak nur in pulverisierter Form kennst: Im Ernst, die ganzen Kristalle, frisch gemörsert, schmecken nochmal ein ganzes Stück besser.

Und jetzt du

Bist du #TeamSalt und hast dein persönliches Lieblingssalz oder sagst du „schmeckt ohnehin alles gleich“.

Lass es uns in den Kommentaren wissen und mit etwas Glück bringt dir der Paketbote bald ein ganz salziges Päckchen vorbei, denn zusammen mit salted. verlosen wir heute drei Sets für Salz-Liebhaber.

  1. Preis: Mörserset bestehend aus einem Holzständer, einem Mörser, einem Porzellanschälchen und 10 Salzen
  2. Preis: Fingersalz-Tischset bestehend aus Holzständer, Porzellanschälchen und 5 Salzen
  3. Preis: Tischset bestehend aus Holzständer und 4 Salzen in Reagenzgläsern.
Was du schon immer über Salz wissen wolltest - Gewinnspiel mit salted.

Wie es geht, liest du in der Gewinnspielbox.

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Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


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  1. Ich weiß gar nicht, ob ich zu viel Salz aufnehme…da ich keine Fertiggerichte kaufe und wenn ich koche die meisten nachsalzen… naja.ich muss beichten, dass ich Kala Namak nicht kenne. Ups. Wollte es mir aber mal besorgen? Demnächst?

    Ich hab letztens eine Doku darüber gesehen, dass es große Unterschiede im Geschmack gibt, hab mich aber noch nicht so viel damit beschäftigt. Also sehr cool, dass ihr drüber schreibt!

    Viele Grüße, Jil

  2. Ich gehöre definitiv zu der Fraktion ”zu viel Salz am Tag” und liebäugle momentan mit einem Lavendelsalz. Klingt abenteuerlich, aber passt soooo gut zu allem möglichen. Von euren Salzen ist Murray River mein Liebling

    1. Hi Karo,

      haha, ja, wir sind auch echte Salzfreaks – wobei ich sagen muss, dass bei mir die Salzmenge auch von der Tagesform abhängt 😁Oh ja, Lavendelsalz klingt auch super lecker! Das Murray River mit den großen Salzflakes ist auch Jörgs Liebling, meiner ist das Flor de Sal 😊🙌🏻

      Liebe Grüße
      Nadine

  3. Ich habe in Antwerpen auf einem “Markt von morgen”, bei dem nur faire und ökologische Dinge verkauft wurden, Lakritz-Salz gekauft. Das war der Wahnsinn und ganz toll zu Risottos. Yummie.

    1. Hallo Helen,

      ui, Lakritz-Salz! Das klingt spannend – vor allem für Jörg, der liebt Lakritz ? Ich kann es mir gerade überhaupt nicht vorstellen, wie das mit Risotto schmeckt, würde es aber wahnsinnig gerne mal probieren!

      Liebst,
      Nadine

  4. Ich kenne bisher auch nur normales Salz und Meersalz. Schön hätte ich es gefunden, wenn ihr auch etwas zu Rieselhilfen, Fluorid und Jod im Speisesalz geschrieben hättet.
    Viele Grüße.