Du hast diesen Sommer noch kein Lieblingseis? Dann schlagen wir dir unseres vor! Zartschmelzendes, cremiges veganes Sahne-Kirscheis mit feiner Tonkabohne.
Was wäre ein Sommer ohne Eiscreme? Für schnelles, leckeres veganes Eis braucht es zunächst nicht mal eine Eismaschine. Wenn bei mir der Eishunger akut und groß ist, hole ich mir einfach schnell ein bisschen gefrorenes Obst aus dem Tiefkühler und werfe es in den Mixer. Nichts geht schneller und schmeckt obendrein noch so gut wie Nicecream! Immer wieder gerne. Funktioniert übrigens auch prima als Popsicles. Schon probiert?
Richtigen Eiscreme-Nerds reicht diese zweifelsohne megaleckere, aber eben doch immer fruchtige, weil meist auf Banane basierende Eis-Alternative aber nicht immer aus. So hab’ ich mir vor ein paar Jährchen eine auch für kleine Küchen freundliche Eismaschine zugelegt, um alle veganen Eiskreationen meiner Träume nachzubasteln. Vegane Salted-Caramel-Eiscreme mit Dattelkaramell und einer ordentlichen Prise flaky Meersalz, cremige After-Eight-Kugeln mit Minzgeschmack und vielen Schokosplittern und diese Sahne-Kirsch-Eiscreme standen dabei ganz oben auf meiner Schmachtliste.

Auch wenn ich anfangs noch riesigen Respekt vor der „professionellen“ Eisherstellung hatte, ist es wirklich so viel einfacher, als man zuerst denkt. Beinahe schon lächerlich einfach und damit möchte ich dem Eishandwerk definitiv nicht auf die Füße steigen. Ehrlich nicht!
Wie ich in den beiden Beiträgen zur Salted-Caramel- und After-Eight-Eiscreme schon erwähnt habe, sind lediglich ein paar simple, aber wichtige Basics zu beachten, die für den Erfolg ausschlaggebend sind. Alles andere ist dann ein Kinderspiel und dir steht der perfekten Umsetzung deiner Lieblingskreationen wirklich nichts mehr im Wege. Trau‘ dich!
(Nur) So gelingt dir das cremigste vegane Sahne-Kirscheis
„Kann man das Sahne-Kirscheis auch ohne Eismaschine zubereiten?“ Die klare Antwort lautet leider Nein. Denn um richtig cremiges Eis, ob nun vegan oder nicht, herzustellen, spielt alleine schon der Gefriervorgang eine große Rolle. Die Eismasse muss in so kurzer Zeit gefroren werden wie möglich, um die Bildung von unliebsamen Eiskristallen zu vermeiden. Jeder der schon mal versucht hat, Eiscreme ohne Maschine herzustellen, weiß was hier gemeint ist. Harter Eiskristallbrocken anyone?
Dasselbe gilt für das Einfrieren des fertigen Eises, welches frisch aus der Eismaschine kommt. Je schneller es gefriert, desto weniger harte Kristallbrocken haben wir später. Bei größeren Eismengen macht es also Sinn, das Eis in mehrere gut verschließbare Behälter zu füllen, um somit die Oberfläche zu vergrößern. Bonus-Tipp: Platziere diesen am besten im kältesten Eck deiner Tiefkühltruhe, um noch mehr „Gefrier-Speed“ zu erzeugen!
Eiskristalle bilden sich im Wasser. Das heißt, je weniger Wasser wir in unserem Eis haben, desto cremiger wird es. Darum lässt sich die Frage, ob man generell anstatt Hafer- oder Sojasahne auch -milch verwenden kann eher mit Nein beantworten. Je höher der Fettgehalt, desto cremiger wird auch unser Eis, da Fette nicht gefrieren und wir somit auch weniger Eiskristalle erzeugen.
Ohne natürliche Bindemittel läuft es nicht! Sie stabilisieren unser Eis, binden das überschüssige Wasser, sorgen für Elastizität und tragen damit einen Großteil zur gewünschten Konsistenz bei. Kleinste Stärke-Mengen wirken hier schon wahre Wunder und die Vorräte halten für viele, viele Eiskugeln. Für uns hat sich eine Mischung aus Tapiokastärke, Xanthan und Johannisbrotkernmehl bewährt. Diese Stärken beziehungsweise Bindemittel sind – um es nochmals zu betonen – vollkommen natürlich und gesundheitlich unbedenklich. Punkt.
Wir sprechen hier über fantastische Eiscreme und nicht über grüne Smoothies. Der Zuckergehalt ist also auch nur zum Teil verhandelbar, sonst funktioniert es einfach nicht mit der bombastischen Eiscreme. Und das sagen wir, die wir ja sonst auch in Sachen Süßkram recht zuckerreduziert unterwegs sind. Wenn du aus persönlicher Vorliebe Agavendicksaft oder Ahornsirup statt Zucker verwenden möchtest, ist das überhaupt kein Problem, behalte aber auf jeden Fall das richtige Mengenverhältnis im Auge und probiere einfach ein bisschen herum.
Für sensationell cremiges Sahne-Kirscheis habe ich zusätzlich mit veganer Crème fraîche experimentiert, weil es dem Eis neben der verbesserten Konsistenz auch noch eine leicht säuerliche Note verleiht. Fast ein bisschen wie bei Buttermilcheis früher. So gut! Aus den prallen Sommerkirschen bereiten uns eine phänomenale Kirschsauce zu, die wir noch mit Tonkabohne verfeinern und damit das Kirscharoma noch intensivieren. Die pürierte, sirupartige Sauce lassen wir dann nach und nach in unser Sahneeis träufeln und bekommen so eine herrliche Marmorierung. Hingucker? Absolut!
Hast du selbst dieses Jahr schon ein bisschen mit deiner Eismaschine experimentiert? Welche Kombi muss ich unbedingt als Nächstes in den Eistopf werfen?
Vegane Sahne-Kirsch-Eiscreme
Für die Sahne-Eiscreme
- 250 ml Sojasahne
- ½ EL Tapiokastärke
- 1 TL Johannisbrotkernmehl
- 1 Msp Xanthan
- 70 g vegane Crème fraîche
- 50 ml Sojamilch
- 50 g Rohrohrzucker
Für die Kirschsauce
- 100 g Kirschen
- 1 TL Zucker
- ¼ TL Tonkabohne
- 1 TL Speisestärke
Für die Sahne-Eiscreme
- Eismaschinenbehälter mindestens 8 Stunden, am besten über Nacht, in den Tiefkühler stellen.
- 2 EL Sojasahne mit Tapiokastärke verrühren und beiseite stellen.
- Restliche Sojasahne, Crème fraîche und Sojamilch aufkochen. Sojasahne-Tapiokagemisch, Johannisbrotkernmehl und Xanthan mit einem Schneebesen unterrühren und bei mittlerer Hitze unter kräftigem Rühren 2 Minuten köcheln lassen.
- Die Mischung in eine am besten flache, längliche Vorratsdose füllen und fünf Minuten bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Anschließend gut verschlossen 15-20 Minuten in den Tiefkühler stellen.
Für die Kirschsauce
- Kirschen entkernen, halbieren und zusammen mit dem Zucker und 2 EL Wasser in einen Topf geben und aufkochen. Tonkabohne hinzugeben. Bei mittlerer bis niedriger Hitze 5-10 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren.
- Erneut aufkochen, Speisestärke mit 1 EL Wasser anrühren, unter die Kirschen rühren und eine Minute köcheln lassen. Anschließend fein pürieren, abkühlen lassen und gut verschlossen 15-20 Minuten in den Tiefkühler stellen.
- Wichtig: Sowohl die Sahneeis-Masse, als auch die Kirschsauce müssen für die Weiterverarbeitung kühlschrankkalt sein!
- Die Sahneeis-Masse nochmals gut mit einem Handrührgerät auf höchster Stufe durchrühren.
- Zunächst Sahneeis-Masse komplett nach und nach in die laufende Eismaschine einfüllen. Anschließend Kirschsauce nach und nach hineingießen bis eine schöne Marmorierung entsteht.
- Die fertige Eismasse in einen verschließbaren Container umfüllen und 10 Minuten im Gefrierschrank fest werden lassen.
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6 Kommentare
Hallo 🙂
eure jüngste Eis-Kreation klingt sehr lecker – probier ich auch aus … allerdings hab ich eine Kompressormaschine, d.h. ich fülle einfach die Sahnemasse in die Maschine und lass sie laufen. Ab wann kommt dann die Kirschmasse dazu, damit es diese schönen Schlieren behält und nicht einfach nur ein durchgängig rosa Eis wird?
Da sollte sich eigentlich relativ wenig ändern. Einfach die Fruchtmasse vermutlich auch hier relativ spät zuzugeben, damit du eine Marmorierung bekommst. 👍
Was passiert mit dem Xanthan und Johannisbrotkernmehl?
Der Schritt ist nicht im Rezept.
Danke fürs Korregieren und aufnehmen.
Sorry, ist angepasst. Viel Spaß beim Nachmachen. 🙂
Ich habe seit drei Jahren eine Eismaschine und deshalb schon viele Kombis getestet. Vor kurzem gab es die Kombi aus Kokos und Ananas. Dazu verwende ich entweder normale Kokosmilch und/oder die veganen Kokosjoghurts (auf Kokosbasis). Als Crunch kommen noch Kokosraspel rein. Unglaublich lecker und durch die Kokosmilch sehr cremig. Man merkt überhaupt nciht, dass es vegan ist. DIe Kirschversion werde ich auch testen. Wahrscheinlich mit etwas Schokoraspeln. Das war als Kind mein Lieblingseis 🙂
Vielen Dank für das Rezept
Liebe Grüße
Hannah
Stimmt, jetzt wo du’s sagst, ich kann mich auch noch an Kirscheis mit Schokosplittern erinnern. Das probieren wir auch mal aus … dein Kokos-Ananas-Eis natürlich auch. 🤤