Endlich hat die Bärlauch-Saison wieder angefangen und wir zelebrieren die würzigen, grünen Stängel mit dem einfachsten und leckersten Rezept, das geballt nach Frühling schmeckt, unserem veganen Rucola-Bärlauch-Pesto!
Gerade der würzig-scharfe Rucola schmeckt in Kombi mit Bärlauch toll, weil er ebenfalls ordentlich Geschmack mitbringt und so nicht vom Bärlauch dominiert wird. Traditionelle Pestos geizen ja nicht gerade mit Käse, um den richtigen Schwung Umami auf den Teller zu zaubern. Bei unserem einfachen Rucola-Bärlauch-Pesto sorgt dagegen schon jede einzelne Zutat für sich für den richtig herzhaft-würzigen „Wumms“. Statt Käse verwenden wir eine großzügige Mischung aus Walnüssen und Pinienkernen, die beide vor Geschmack und guten Omega-3-Fettsäuren nur so strotzen.
Noch mehr Aroma bekommen die Nüsse, wenn wir sie vorher eine Runde in der Pfanne anrösten. Die größeren Walnüsse zuerst, die Pinienkerne geben wir ein bisschen später hinzu, damit die kleineren Kerne nicht verbrennen. Dann landen alle Zutaten zusammen mit einem generösen Glucks gutem, kalt gepresste, Olivenöl und Salz in der Küchenmaschine und dann heißt’s ab dafür. Je nach Gusto mixt du deine Pesto-Paste grob-stückig bis babybrei-fein und kannst diese anschließend sofort in die heiße Pasta einrühren. Vergiss’ nicht, beim Abgießen der Nudeln ein bisschen des stärkehaltigen Kochwassers aufzuheben und mit dem Pesto zu vermischen, so wird alles noch cremiger!
Achtung, Nudel-Nerd-Wissen: Für jede Pasta gibt es tatsächlich die „richtigen“ Saucen. Für Pasta mit Pesto eignen sich am besten lange oder feine Pastaformen wie zum Beispiel Spaghetti oder Linguine, aber auch gedrehte Formen wie Fusilli, in deren Rillen sich das Pesto sammeln kann, dabei die Pasta aber auch nicht völlig überdeckt. Gleichmäßige Haftung und Verteilung und so. Röhrenförmige Nudeln wie zum Beispiel Penne oder Rigatoni sind dagegen nicht die erste Wahl, da sich in den Öffnungen zu viel Pesto staut – diese solltest du lieber mit herzhaften Saucen wie unserer Linsenbolognese kombinieren.
Diesmal haben wir unser Rucola-Bärlauch-Pesto mit „Trofie“, einer Pastaspezialität aus der ligurischen Küche probiert, die vom Look her schon fast ein bisschen an Spätzle erinnern. Auch als „Trofie alla Genovese“, bei der das klassische Pesto noch mit Kartoffelstiften und Bohnen gemixt wird, musst diese Nudelform mal probieren. Ein echter Renner bei uns, der schon manchmal den Hausfrieden bewahrt hat. Wenn Jörg Lust auf Pasta hat und mich gleichzeitig mal wieder der riesige Kartoffel-Jieper packt (und das passiert öfter als du denkst … und Jörg recht ist), kommt uns die ligurische Variante gerade recht.
In einem sauberen Schraubglas mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedeckt, hält sich das Pesto im Kühlschrank problemlos bis zu vier Wochen. Genug Zeit, um die leckere Paste nonstop zu verwenden. Ob klassisch als Nudelsauce, als leckeren Aufstrich auf deinem Lieblingssandwich, als fancy Salatdressing-Basis oder auch als zusätzliche Würze in einer Suppe oder im Eintopf. Schmeckt einfach immer.
Warst du schon Bärlauch sammeln? Und wenn ja, was hast du daraus gebastelt? Wir haben hier noch ein paar Stängel, die verarbeitet werden möchten und wir freuen uns über jede Anregung!
Rucola-Bärlauch-Pesto
- 100 g Walnüsse
- 50 g Pinienkerne
- 125 g Rucola
- 50 g Bärlauch
- 2 EL Hefeflocken
- 1 TL Salz
- 8 EL Olivenöl
- Walnüsse in einer heißen Pfanne ohne Öl 2 Minuten bei mittlerer bis hoher Hitze rösten. Dabei häufig schwenken oder umrühren. Pinienkerne hinzugeben und 30 Sekunden bis eine Minuten weiterrösten, bis auch die Pinienkerne Farbe angenommen haben. Dabei aufpassen, dass nichts anbrennt.
- Alle Zutaten im Blender oder der Küchenmaschine fein pürieren.
- In ein sauberes Schraubglas füllen und mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedecken.
- Das Pesto hält sich im Kühlschrank bis zu vier Wochen.
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29 Kommentare
Sehr sehr lecker! Ich habe noch ein paar Kirschtomaten angebraten und zu den Nudeln gegeben, die gaben noch eine tolle fruchtige Note 🙂
Leicht abgeändert grade nachgemacht (statt Pinienkernen Sonnenblumenkerne und bisschen mit den Mengen variert) und es ist sehr gut worden. Leicht bitter im Nachgeschmack und sehr vielfältig. Freu mich schon auf die ersten Nudeln damit, weil daweil hab ichs nur auf einem Toast probiert.
Sehr cool. Dann hoffe ich einfach mal, dass das Pesto zu den Nudeln auch so gut schmeckt. 😅
Gerade ausprobiert und leider ist es ganz furchtbar bitter geworden, ich schätze durch den Rucola. Habt ihr vielleicht eine Idee wie ich das Pesto noch irgendwie retten kann? Würd es ungern wegschmeißen, aber so ist es leider nicht genießbar.
Ja, Rucola kann manchmal etwas sehr bitter schmecken. Du könntest versuchen, dem Geschmack durch etwas Süße entgegenzuwirken – am besten wird das funktionieren, wenn du das Pesto dabei erhitzt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Olivenöl bitter wird, wenn man es zu lange püriert. Daher püriere ich immer erst die Zutaten vor und füge als letztes das Olvenöl hinzu und mixe das dann nur so kurz wie nötig…
Hi Constance,
das haben wir selber noch nicht beobachtet. Werden wir aber auch mal nachforschen und testen. 😊
Liebe Grüße
Nadine
Es kann auch sein, dass Dir beim Bärlauch-Sammeln ein Blatt Aronstab mit untergekommen ist. Der ist wahnsinnig bitter und hat mir auch schon eine ganze Pesto-Schüssel verdorben.