Fluffiger, gelber Basmatireis mit einer Wagenladung Gewürzen und in Joghurtsauce geschmortem Tofu machen unser veganes Biryani zu einem Feuerwerk der Aromen!
Hast du schon mal von Biryani gehört? Biryani ist ein traditionelles One-Pot-Reisgericht aus Südasien, dessen Zutaten und Zubereitungsweise je nach Region stark variieren kann. Das Prinzip des Schichtens, also unten eine Lage Gemüse, Fleisch oder Fisch zu platzieren und darüber Reis, Röstzwiebeln und zum Beispiel geröstete Nüssen zu packen, macht Biryani so besonders und darin liegt auch der große Unterschied zu anderen bekannten Reisgerichten wie zum Beispiel Pilaw oder Mujadarra.
Falls du schon nach unten auf die Länge Zutatenliste gelinst hast, hab bitte keine Angst. Es sind zwar nicht gerade wenige Komponenten, aber das liegt alleine schon daran, dass man für ein ordentliches Biryani einfach ein paar verschiedene Gewürze braucht, die man aber normalerweise sowieso schon im Vorratsschrank hat. Und auch Basmatireis, Zwiebeln, Kartoffeln, Tomatenmark und Tofu sind doch eher Basics, die man sowieso zu Hause hat, richtig? Zugegeben ein 20-Minuten-Gericht ist das hier nicht, dafür sind aber Zutaten und Zubereitung supersimpel und deine Geduld wird mit einer wahren Duft-, Farb- und Geschmacksexplosion belohnt. Was sagste, bist du bereit für die Aroma-Party?
Schicht für Schicht zur Aroma-Party
Wie gesagt, gibt es unzählige Varianten von Biryani – wir haben uns an eine eigene Interpretation gewagt. Statt dem typischen marinierten Huhn bei „Chicken Biryani“ gibt es bei uns als unterste Schicht reichlich Tofu und Gemüse – vermisst wird hier später garantiert nichts! Während das Fleisch üblicherweise über Nacht in einer Joghurtsauce eingelegt wird, um zarter zu werden, können wir uns diesen Aufwand mit unserem bereits zarten Tofu sparen, yay!
Was wir allerdings nicht auslassen sollten, ist das ordentliche Bräunen der Zwiebeln. Denn hier passiert nichts anderes als … science! Und zwar sorgt die – Achtung Nerdwissen – kontrollierte, sogenannte „Maillard Reaktion“ für den vielschichtigen Geschmack der Zwiebel, der sogar eine leicht „fleischige“ Note entwickelt. Ohne Witz, wir haben es ja auch schon bei unserer französischen Zwiebelsuppe und unserem veganen Gulaschsuppe angesprochen. Umami pur!
Eine wichtige Komponente für unser Biryani ist außerdem die richtige Wahl des Reises. Traditionell wird Basmati, der aromatische Langkornreis, verwendet. Dieser Duftreis hat den Vorteil, dass sich die Reiskörner der Länge nach ausdehnen und dieser insgesamt fluffiger wird. Kleine, dickere Rundkornreiskörner kleben dagegen schneller zusammen und sind für dieses Gericht ungeeignet. Etwas Zitronensaft und Öl helfen zusätzlich dabei, dass der Reis noch perfekter wird. Die Säure verhindert, dass der Reis schnell verkocht und die Körner bissfester bleiben, das Öl sorgt zusätzlich dafür, dass die Körnchen nicht zusammenhängen.
Spice World – Garam masala, Kardamom, Safran & Co.
Was wäre ein Byriani nur ohne seine Gewürz- und Farbvielfalt. Eine ordentliche Prise Zimt, Kardamom, Kurkuma, Garam Masala und auch frische Kräuter sind der Schlüssel zum Reisglück! Und selbstverständlich Safran. Ja, die Blütennarben bestimmter Krokus-Arten sind leider nicht gerade günstig, aber man braucht wirklich nur sehr wenige, um ein authentisches Duft- und Geschmackserlebnis zu zaubern. Wenn man einmal den riesigen Aufwand der Ernte und Verarbeitung von Safranfäden gesehen hat, welche alle mühevoll und sorgfältig einzeln per Hand gepflückt, getrocknet und verpackt werden, wundert einen der Preis nicht. Safran lässt sich bedauerlicherweise durch nichts anderes ersetzen, aber vertrau mir, es lohnt sich!
Die leuchtende Farbe der Safranfäden lässt sich am besten mit heißer Milch oder Wasser und ein paar Minuten Geduld herauslösen. Die aromatische Mischung wird ganz zum Schluss über den Reis gegossen und färbt damit den oberen Teil gelb.
Während unser Reis kocht, schmoren wir unsere Gewürzmischung zusammen mit Gemüse und Tofu an und lassen alles eine Weile zusammen in der Joghurtsauce köcheln.
Darauf schichten wir die frisch gehackten Kräuter, einen Teil der Röstzwiebeln und den Reis und toppen das Ganze mit der leuchtenden Safranmilch. Easy, oder?
Der Topf wandert jetzt noch mal gut verschlossen für etwa zwanzig Minuten in den Backofen. Diese Technik dient dazu, durch den aufsteigenden Dampf alle Aromen zu verbinden, alles insgesamt noch saftiger zu machen und auch den Reis vor dem Austrocknen zu bewahren. In Indien werden die Töpfe dazu sogar häufig mit Teig versiegelt, damit kein Dampf austreten kann.
Als Topping lieben wir den Rest der Röstzwiebeln, ein paar geröstete Cashews und für den Fall, dass dein Koriander noch lebendiger aussieht als unserer zum Zeitpunkt des Anrichtens, ein paar frische Blätter von diesem Diva-Kraut.
Das Biryani lässt sich prima direkt aus dem Topf servieren und ein echtes Highlight wirds, wenn du diesen direkt aus dem Ofen erst am Tisch öffnest. So steigt die köstliche Aromaexplosion direkt in die Nase und sorgt auch ein bisschen für Erlebnisgastronomie zu Hause. Hey, man nimmt doch gerade was man kriegt, oder?
Besonders elegant sieht es aber auch aus, wenn das Gericht auf einer länglichen Platte angerichtet wird – diese würde ich idealerweise vorheizen, damit das Biryani bis zum Servieren schön heiß bleibt!
Veganes Biryani mit Tofu
Für den Reis
- 300 g Basmati-Reis
- ½ Zitrone ausgepresst
- 2 grüne Kardamomkapseln oder ¼ TL gemahlener Kardamom
- 1 TL Kokosöl
- ¼ TL Salz
Für die Zwiebeln
- 200 g Röstzwiebeln
Für den Tofu und das Gemüse
- 3 Zehen Knoblauch
- 2 cm Ingwer
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- 3 Kartoffeln
- 200 g Tofu
- 2 EL Kokosöl
- ½ TL Kardamom
- ½ TL Zimt
- 1 TL Kurkumapulver
- 2 Nelken gemahlen
- 1 TL Garam Masala
- 1 Blatt Lorbeer
- 2 EL Tomatenmark
- 200 g gekochte Kichererbsen
- 200 g Sojajoghurt ungesüßt
- 2 TL Salz
Für die Safranmilch
- 60 ml Hafermilch oder eine andere ungesüßte Pflanzenmilch
- 10 Fäden Safran
Außerdem
- ¼ Bund Koriander
- ¼ Bund Minze
- 2 EL Cashewkerne
- Die Röstzwiebeln in einer extra Pfanne nach unserer Anleitung zubereiten.
- Währenddessen für den Tofu und das Gemüse Knoblauch und Ingwer fein hacken. Zwiebel in feine Halbmonde, Karotte und Kartoffeln in 1 cm große Stücke, Tofu in 2 cm große Stücke schneiden.
- Kokosöl in einen heißen Topf geben und Gewürze bei mittlerer Hitze 1 Minute anschwitzen. Tomatenmark, Zwiebeln, Karotte und Kartoffeln hinzugeben und 2 Minuten unter Rühren anbraten. Tofu, Ingwer, Knoblauch und Kichererbsen dazugeben und weitere 2 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten.
- Mit Sojajoghurt und 150 ml Wasser ablöschen und mit Salz würzen. Gut umrühren und mit geschlossenem Deckel bei mittlerer bis niedriger Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
- Währendessen Hafermilch erhitzen, aber nicht kochen und Safranfäden darin 10 Minuten einweichen.
- Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Kräuter grob hacken. Cashewkerne in einer Pfanne ohne Öl rösten.
- Schicht für Schicht ¾ der Röstzwiebeln, die Kräuter und den Reis auf dem Gemüse verteilen. Zum Schluss die Safranmilch (inklusive der Fäden) über den Reis gießen, mit den restlichen Röstzwiebeln toppen und mit geschlossenem Deckel für 20 Minuten im Ofen fertig garen.
- Mit gerösteten Cashewkernen getoppt heiß servieren.
Tipps
- Wer mag, kann Lorbeerblatt und Kardamomkapseln zur Sicherheit vor dem Servieren entfernen. Wir lassen die Gewürze drin und passen beim Essen eben etwas besser auf.
- Reste lassen sich luftdicht verschlossen prima 2-3 Tage im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Unterstütze uns
Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.
Zu Steady
20 Kommentare
Hi!
Super lecker!
Schöne Combo von Gewürzen. Zusammen mit den langsam geschmorten RöstZwiebeln einfach toll.
Bei den angegebenen Gesamtmengen fehlt vielleicht ein wenig Salz….kann man ja jeder wie er möchte nachwürzen😏✌️
Gruß
Clemens
Hi Clemens,
die Salzangabe ist eben immer etwas schwierig. Je nach Teelöffel und der eigenen Definition von gestrichen/gehäuft. Deshalb gehen wir immer davon aus, dass abgeschmeckt wird. Danke dir für das tolle Feedback! 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Nadine, hallo Jörg!
Es wird Zeit, dass ich mal wieder ein Lob hinterlasse. Das Gericht dauert zwar zeitmäßig etwas, aber es LOHNT sich so arg!!! Soooo sooo lecker =)
Dickes Danke für das Rezept!
LG Kerstin
Hallo liebe Kerstin,
vielen Dank für das Lob, freut uns sehr! 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Liebe Nadine, lieber Jörg,
jetzt ist doch die Zeit gekommen, dass ich meinen ersten Kommentar im Internet hinterlassen muss. Diese Essen ist ein Gedicht, wie auch die bestimmt 100 anderen Gerichte, die wir schon von euch nachgekocht haben!
Ungelogen kochen wir seit Jahren jede Woche zwei bis sieben Mal mit euch, Dank euch ist Kochen zu unserem Hobby geworden und das Essen jeden Tag ein Höhepunkt 😀 Unser Besuch freut sich auch immer auf das leckere Essen und mittlerweile muss niemand mehr fragen, woher wir das Rezept haben😋
Dankeschön!
Vielen Dank für diesen wirklich perfekten ersten Kommentar. Freut uns sehr, dass du ihn dir sozusagen für uns aufgespart hast. 😅
Liebe Grüße
Jörg
Hallo ihr Lieben 🙂 Dieses wunderbare Gericht gab es gestern bei uns, es war soooo lecker, freu mich schon auf die Reste heute zu mittag! Koriander und Minze hatten es nicht auf die Einkaufsliste geschaft, also habe ich es ohne gekocht – uns hat nichts gefehlt, war ultra-lecker. Eine gute Handvoll Cashews ist noch mit in die Sauce gewandert, weil ich weichgekochte Cashews einfach liebe, sonst alles nach Rezept – das kommt auf jeden Fall ins Standardrepertoire 😀
liebe Grüsse
C.
Danke dir, freut uns sehr, dass es so gut geschmeckt hat … trotz fehlender Kräuter. 😅
Das hat super geschmeckt, sehr rund! Für die Röstzwiebeln war ich zu faul und habe ein Fertigprodukt genommen. Beim nächsten Mal würde ich weniger Reis nehmen, aber das kann man ja halten wie ein Dachdecker. Werde ich auf alle Fälle noch mal kochen, vielen Dank!
Danke dir für das Feedback.
Gab es gestern bei uns. Wahrlich ein Feuerwerk von Aromen! Und diese gerösteten Zwiebeln dazu, göttlich!!!
Tausend Dank Regina, jibbieh! ☺️
Denkt Ihr, ich könnte statt eines so tollen ofenfesten Topfes, wie Ihr ihn verwendet, auch einen Römertopf für das Überbacken im Ofen nehmen?
Leider haben wir unseren Römertopf schon vor Jahren gekillt, insofern können wir nicht aus erster Hand berichten. Aber grundsätzlich kann das schon funktionieren. 🙂
Wow das sieht mal wieder super aus! Werde ich ausprobieren 🙂
Ich habe mich auch durch eure Kochbücher geklickt und gefragt, ob es gedruckte Sammlungen der Blogrezepte sind oder ein eigenständige Werke mit neuen Rezepten? In der Beschreibung habe ich dazu keine Info gefunden und würde mich über eine Antwort freuen.
Liebe Grüße!
Hi Nina,
nein, in den Büchern findest du neue Rezepte. Klar, ein paar haben es sozusagen aus Werbegründen nach der Veröffentlichung aufs Blog geschafft, aber ansonsten stehen die Bücher auf jeden Fall für sich.
Liebe Grüße
Jörg
Dann werde ich gleich mal eins bestellen! 🙂
Danke dir! 🙇♂️
soeben ausprobiert, hat ausgezeichnet geschmeckt, habe allerdings statt den Kartoffeln soja-schnetzel verwendet, hat super gepasst! vielen dank für eure tollen rezepte, die ich am anfang meiner veganen zeit entdeckt habe und die die Ernährung ohne tier leicht machen, weil man absolut nichts vermisst!!!
Danke für das super Feedback!
Liebe Grüße
Jörg