Veganer Wurstsalat auf bayrische Art … was sonst?

Veganer Wurstsalat
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Hier kommt ein veganer Wurstsalat, mit dem du sogar uns aufs Oktoberfest locken könntest. Das fällt aber ohnehin nochmal aus und nach unseren Recherchen steht da auch in absehbarer Zukunft nirgendwo ein veganer Wurstsalat auf der Karte. Dann machen wir uns den eben selber.

Ich lehne mich wohl nicht wirklich weit aus dem Fenster mit der Behauptung, dass Wurstsalat eines der vermutlich gleichzeitig meist belächeltsten und gleichzeitig geliebtesten Gerichte ist, welches die deutsche Kochkunst so zu bieten hat.

Wurstsalat. Allein schon der Name klingt nach dem schlechten Witz, den dir der belederhoste Bierbanknachbar, an seiner Maß nuckelnd im heißen Bierzelt erzählt. Nein, er fragt vorher nicht, ob du die Story hören willst.

„Vor zwoa Woch’n hob I diese Vegaaanerin (während er das Wort ausspricht, malt er mit Fingern Anführungszeichen in die Luft) in mei’m Wirtshaus am Tisch sitz’n g’hobt und die woit an Salad hom. Ja Sakradi, über der Tür, wo se ja zwangsleifig hot neiganga müss’n, steht ‚Schnitzl-Sepp’! A geh’ weida, hob I mir docht, hob a guade Lyoner hergnomm’, in Streifen g’schnittn, a bisserl Greafuada dazu gem’ und’s ihra hing’stellt. ‚Da host dein Salad‘, hob I gsogt. Mei, dera san’ beinah’d Augn aus’m Gsicht gfoin.“

Mit dem Verklingen der letzten Silbe donnert plötzlich die Pranke des Banknachbarn mit geschätzten fünfzig Stundenkilometern auf den Tisch. Sämtliche Maßkrüge heben sich um ein paar Zentimeter nach oben, gefühlte drei Liter Bier ergießen sich in der Konsequenz über Biertisch und -bank, über die Leute beziehungsweise deren Schoß und aus dem stattlichen Resonanzkörper, der in der Lederhose steckt, ertönt ein grollendes, langgezogenes Lachen, welches nicht nur die nächstgelegene, sondern auch die Blaskapellen der anschließenden Bierzelte kurz aus dem Takt kommen lässt. Zwei Trompeten hauen den Bruchteil einer Sekunde sogar mehrere Halbtöne nach oben ab. Oktoberfest-Alltag.

Veganer Wurstsalat

Wurstsalat. Wurst. Als Salat getarnt. Ja, haha, schlau. Fleisch ist mein Gemüse und so. Ich gebe es gerne zu, ein veganer Wurstsalat klingt sogar noch blöder, wenn man genau drüber nachdenkt. Gemüse ist mein Fleisch ist jetzt wieder mein Gemüse. Ein Salat, der sich als Salat tarnt, welcher sich eigentlich wiederum als Salat tarnt. Erinnert mich an Nadines Kein-Käse-Käse-Nicht-Käse. Irgendwie haben wir es gerade mit essbaren Brainfucks.

Und trotzdem, ich gehe jede Wette ein, dass zumindest ein Großteil aller Körnerfressenden, aller Bowl-Fanatics, aller Müsli-JochInnens beim Wort „Wurstsalat“ direkt größten Appetit bekommen. Allein schon aus Gründen der Nostalgie.

Du weißt, was ich meine. Es ist Spätsommer, das Ferienende rückt unaufhaltsam näher und noch freust du dich auf den wieder startenden Unterricht. Diese Freude währt nicht lange, aber das weißt du noch nicht, du bist noch in der Grundschule. Du sitzt im Biergarten, beziehungsweise wirst von deinen Eltern auf die Bank gesetzt und kannst gerade mal so über die Oberkante des Biertischs gucken. Große Kastanien spenden Schatten, vor dir ein beschlagenes Glas mit Apfelsaftschorle und ein Teller voller leckerstem … Wurstsalat. Diese wenigen Zeilen transportieren mich im Geiste direkt in einfachere, aber eben längst vergangene Zeiten.

Und ich weiß doch, dass du auch Lust auf so eine Zeitreise hast. Also gönn’ dir unseren veganen Wurstsalat, Oktoberfest ist nur einmal im Jahr – auch, wenn es eben nicht ist.

Veganer Wurstsalat

Wie macht man so einen veganen Wurstsalat?

Grundlage eines jeden, also auch eines rein pflanzlichen Wurstsalats ist … Wurst! Verrückter Scheiß, was? Für die bislang beste vegane Wurstsalat-Wurst spazierst du in deinen nächsten EDEKA-Markt, wanderst dort zur Kühlabteilung und schnappst dir alle Packungen des „veganen Brotbelags nach Art Fleischwurst“ (ja, das klingt natürlich überhaupt nicht so, als würde es Verbraucher irritieren, aber dafür kann EDEKA ja nichts), die du bekommen kannst, denn ich gehe jede Wette ein, dass in den nächsten Tagen häufiger veganer Wurstsalat auf dem Speiseplan steht.

Die „vegane Fleischwurst“, die ich so nennen darf, ich bin ja weder Hersteller noch Anbieter, wird in dünne, etwa drei Millimeter dicke Scheiben und anschließend in feine Streifen geschnitten. So weit, so einfach.

Zutaten Veganer Wurstsalat

Die zweitwichtigste Komponente ist das Dressing. Ein ordentlicher bayrischer Wurstsalat wird mit einem neutral schmeckenden Öl, zum Beispiel dem nativen Bio-Sonnenblumenöl von EDEKA angemacht, welches mit kräftigem Weißweinessig, etwas Essiggurkenwasser und einem Klecks bayrischem süßen Senf verrührt und anschließend natürlich ordentlich mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt wird. Sauer-salzig sollte die Sauce sein, mit einer dezenten Süße und einem leichten Kick vom schwarzen Pfeffer. Völlig untraditionell, aber ganz schön geil ist ein Hauch gemahlener Kümmel. Bei Bedarf und je nach Geschmack kannst du mit Essig oder Gurkenwasser nachhelfen. Ist der Geschmack zu intensiv, kann das Dressing mit ein paar Esslöffeln Wasser leicht verdünnt werden.

Um die eigentliche Vorstellung eines Salats dann doch etwas näherzukommen, geben wir dann doch noch ein paar gesündere Zutaten dazu (als ob das jetzt noch irgendjemanden interessieren würde. Hallo, heute kommt Comfort Food auf den Tisch!), die du einfach direkt in der Gemüseabteilung deines Stamm-Markts mitnimmst. Rote Zwiebeln, fein und süßlich schmeckende Cornichons und leicht scharfe Radieschen werden in feine Ringe beziehungsweise Scheiben geschnitten und anschließend zusammen mit dem Dressing unter die Wurststreifen gehoben.

Auch ein veganer Wurstsalat bayrischer Art möchte jetzt mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ziehen dürfen. Während dieser Zeit zieht die Marinade in die Zutaten, die Zwiebeln und die Radieschen werden durch die salzig-saure Sauce leicht „gegart“ (ähnlich, wie es bei Ceviche der Fall ist) und verlieren dabei ein wenig vom scharfen „Biss“. Mehr oder weniger kurz vor der Schlemmerei wird der Salat dann aus dem Kühlschrank genommen, sodass er auf Raumtemperatur kommen kann, dann kommt frisch gehackter Schnittlauch dazu und selbstverständlich die obligatorische Brezel, denn ein Wurstsalat ohne Brezel fühlt sich für mich einfach auch heute noch falsch an.

„Und jetzt loss maas ons schmecka, ge’?!“, sagst du jetzt zu deinem Bierbanknachbarn, der dir nach der Frage, ob er probieren darf, anerkennend zuprostet – so gewinnt man Freunde fürs Leben. Vielleicht schreibt der Schnitzel-Sepp jetzt auch den veganen Wurstsalat auf seine Karte.

Kann ich den veganen Wurstsalat auch…

  • …mit einer anderen Wurst machen? Wenn du eine andere gute vegane Fleischwurstalternative findest, klar. Mit unserer selbstgemachten veganen Weißwurst wird’s dann etwas weniger klassisch, aber auch megalecker!
  • …vorbereiten? Auf jeden Fall. Der Wurstsalat hält sich gut verschlossen im Kühlschrank etwa 2-3 Tage und zieht dabei weiterhin gut durch. Am besten rührst du ihn einmal pro Tag durch. Stehst du auf einen etwas frischeren Zwiebelgeschmack, kannst du diese auch erst kurz vor dem Servieren unterrühren.
  • …mit Olivenöl/Balsamico/Apfelessig zubereiten? Aromatische Öle und Essige übertönen den feinen Geschmack der veganen Wurst zu sehr. Das Dressing für einen richtigen bayrischen Wurstsalat sollte kräftig sauer sein, sonst aber eher neutral schmecken. Sonnenblumenöl und Weißweinessig passen deshalb perfekt.

Portionen 4 Portionen

Veganer Wurstsalat auf bayrische Art … was sonst?

Zubereitungszeit 20 Minuten
Zeit zum Marinieren 2 Stunden
Gesamtzeit 2 Stunden 20 Minuten
  • 400 g Vegane Fleischwurst z. B. EDEKA Vegan Veganer Brotbelag nach Art Fleischwurst
  • 2 rote Zwiebeln z. B. EDEKA Erdperlen
  • 100 g Radieschen
  • 100 g Cornichons

Für das Dressing

  • 4 EL Weißweinessig
  • 3 EL Gurkenwasser von den Cornichons
  • 3 EL Sonnenblumenöl z. B. EDEKA Bio Natives Sonnenblumenöl
  • 2 TL süßer Senf
  • 1 TL Salz
  • ½ TL schwarzer Pfeffer grob gemahlen
  • ¼ TL Kümmel fein gemahlen

Außerdem

  • 15 g Schnittlauch
  • 4 Brezeln
  • Vegane Fleischwurst in längliche, etwa 3 mm feine Scheiben und anschließend in Streifen schneiden. Zwiebeln in feine Ringe, Radieschen und Cornichons in feine Scheiben schneiden.
  • Für das Dressing sämtliche Zutaten miteinander verrühren. Kräftig mit Salz, Pfeffer und Kümmel abschmecken, bei Bedarf esslöffelweise mit Wasser verdünnen.
  • Vegane Wurst und Gemüse zusammen mit dem Dressing in einer Schüssel vermengen und anschließend mindestens 2 Stunden abgedeckt im Kühlschrank durchziehen lassen.
  • Rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur kommen lassen und mit fein geschnittenem Schnittlauch toppen. Mit Brezeln servieren.

Unsere Tipps

Der vegane Wurstsalat hält sich gut verschlossen im Kühlschrank etwa 2-3 Tage. Am besten rührst du ihn einmal pro Tag durch.

Veganer Wurstsalat

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von EDEKA Media GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, EDEKA und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


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  1. Schon so oft gemacht und immer wieder der geilste Worschdsalat ever. Überzeugt auch Omnis 😄 Vielen Dank für das tolle Rezept 😊 Liebe Grüße aus Stuttgart, Mareike

  2. Richtig lecker!! Ich ernähre mich nicht ausschließlich vegan oder vegetarisch aber probiere gerne immer wieder Alternativen von euch aus. Eure Rezepte sind jedes Mal der Knaller. Habe eine vegetarische Wurst genommen, da die Vegane nicht verfügbar war. Wir haben keinen Unterschied zu einem „Echten“ geschmeckt. Wird es definitiv öfters gehen. Vielen Dank dafür 🙂

    1. Hallo liebe Steffi,

      tausend Dank für das tolle Feedback. Freut uns sehr … und erinnert mich gerade daran, dass wir dringend mal wieder Wurstsalat machen sollten.

      Liebe Grüße
      Jörg