Veganer Wassermelonen-Thunfisch

Veganer Wassermelonen-Thunfisch
Direkt zum Rezept →

Selbst gemachtes, rein pflanzliches, aber trotzdem „fischiges“ aus … Obst? Unser veganer Wassermelonen-Thunfisch – ob als Sushi-Zutat, Steaks oder in der Bowl – schont die schnittigen Meeresbewohner, schmeckt aber auch saulecker und außerdem brauchen wir für unseren keinen Ofen!

Eine Wassermelone mit Hilfe von Hitze und einem Marinaden-Bad in etwas zu verwandeln, was Thunfisch zumindest zum Verwechseln ähnlich sieht und dabei zwar anders, aber trotzdem lecker und herzhaft schmeckt, ist für viele Veganer:innen, die sich für Kochexperimente begeistern können, keine allzu aufregende Neuigkeit mehr. Unsere vegane Poke Bowl mit der gebackenen „Panzerbeere“ (Metal! 🤟) landete bereits 2017 auf dem Blog.

Wir mögen den aus Obst gebastelten Fake-Fisch und würden ihn eigentlich gerne öfter essen. Nicht nur als Mittelpunkt der Bowl, er sieht eben auch super aus als Topping für Nigiri-Sushi. Allerdings gibt es da ein grundlegendes Problemchen: Wassermelonen haben genau zu der Zeit Saison, in der man eher nicht so darauf steht, stundenlang den Backofen laufen zu lassen. Bei 30 °C Außentemperatur und einem sich angleichenden Klima in der Bude grenzt das an Masochismus – und den Energieverbrauch haben wir aktuell ja auch alle noch etwas stärker im Blick, als sonst.

Vegane Nigiri mit Wassermelonen-Thunfisch

Allerdings haben wir dafür jetzt eine Lösung. Unser schneller Wassermelonen-Thunfisch benötigt keinen Backofen, die Garzeit ist in 10 Minuten erledigt und um ganz ehrlich zu sein, die schnelle Version schmeckt uns sogar noch besser. Mag auch daran liegen, dass wir uns unseren erfrischenden veganen Thunfisch als Salat reinschaufeln können, ohne dafür regelrecht selbst zu schmoren.

Der „Trick“ ist eigentlich so simpel, dass ich mich frage, warum ich da nicht schon früher drauf gekommen bin. Anstatt den Ofen anzufeuern, braten wir die Wassermelonenwürfel einfach in der Pfanne. Im Endeffekt geht es beim Garprozess nämlich hauptsächlich darum, überschüssiges Wasser aus dem Obst zu bekommen und das funktioniert natürlich über jeder ausreichenden Hitzequelle. In der Pfanne sogar besser und schneller, da die Melone schneller und direkter erhitzt werden kann.

Wassermelone

Schlussendlich dauert der Vorgang etwa 10 Minuten auf mittlerer bis hoher Hitze – je nachdem, wie voll die Pfanne ist. Wenn nur noch wenig Flüssigkeit aus dem Obst austritt und ihr sehen könnt, dass die Würfel leicht anfangen zu karamellisieren, kommt der angehende Wassermelonen-Thunfisch in eine kräftige Marinade. Diese besteht aus Sojasauce, Apfelessig, Leinöl, klein geschnittenen Nori-Algen und optional einem Spritzer Liquid Smoke für etwas Raucharoma – eine Mischung, die auch bei unserem Karotten-Lachs dafür sorgt, dass das Gemüse dezent nach „Meer“ schmeckt. Mindestens 30 Minuten sollte die Melone schwimmen lernen dürfen, bevor sie als vegane Thunfisch-Alternative durchgeht, ein Bad über Nacht im Kühlschrank wäre aber ideal. Dort kann der vegane Wassermelonen-Thunfisch luftdicht verpackt übrigens auch gelagert werden – und zwar etwa vier bis fünf Tage.

Was macht man jetzt damit? Wie erwähnt sehen Nigiri mit etwas länglicher geschnittenem Wassermelonen-Thunfisch natürlich spitze aus und sie schmecken selbstverständlich auch so. Die Poke-Bowl ist natürlich naheliegend, aber der Fake-Fisch schmeckt auch super auf Sandwiches, groß geschnitten als Steaks oder in einem frischen Sommersalat mit Radieschen, Gurken und Avocado. Möchtet ihr das Rezept für den Salat? Dann hinterlasst uns doch einen Kommentar, wir würden uns freuen.

Salat mit Wassermelonen-Thunfisch

Portionen 500 g

Veganer Wassermelonen-Thunfisch

Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 10 Minuten
Zeit zum Marinieren 8 Stunden
Gesamtzeit 8 Stunden 15 Minuten
  • Wassermelone in etwa 3 cm große Würfel schneiden. Zusammen mit Salz in eine heiße Pfanne geben und das Obst bei mittlerer bis hoher Hitze 10 Minuten schmoren lassen, bis ein großteil der austretenden Flüssigkeit verdampft ist. Dabei ab und zu umrühren.
    500 g Wassermelone, 2 TL Salz
    Veganer Wassermelonen-Thunfisch
  • Währenddessen in einer großen Schüssel Essig, Leinöl, Sojasauce und Liquid Smoke verrühren. Noriblatt mit einer Schere in kleine Stücke oder Streifen schneiden und unter die Marinade heben.
    3 EL Tafelessig, 3 EL Leinöl, 2 EL Sojasauce, ¼ TL Liquid Smoke, ½ Blatt Nori
    Zubereitung Veganer Wassermelonen-Thunfisch
  • Wenn aus den Wassermelonen-Stücken kein oder nur noch sehr wenig Wasser austritt in ein Sieb abgießen, kurz abtropfen lassen und noch heiß in die Marinade geben. Gut durchrühren und mindestens 30 Minuten, besser über Nacht gut verschlossen im Kühlschrank durchziehen lassen.
    Veganer Wassermelonen-Thunfisch

Unsere Tipps

  • Der vegane Wassermelonen-Thunfisch passt sehr gut als Topping für Bowls und Salate, aber auch für Nigiri- oder Maki-Sushi.
  • Die Wassermelone kann auch in große, ebenfalls etwa 3 cm dicke Scheiben geschnitten und so als „Steaks“ zubereitet werden.
  • Gut verschlossen hält sich der Wassermelonen-Thunfisch mindestens 4-5 Tage. Ihr könnt also ruhig zur größten Wassermelone greifen.

 

Wassermelonen-Thunfischsalat mit Gurke & Avocado

Zutaten für 2 Portionen
  • 500 g Wassermelonen-Thunfisch
  • 75 g Radieschen
  • ½ Salatgurke
  • ½ Avocado
  • 1 EL gerösteter Sesam
  • 1 TL geröstetes Sesamöl
  • 1 Frühlingszwiebel
 
Radieschen in feine Scheiben schneiden, Gurke in unregelmäßige mundgerechte Stücke, Avocado in Würfel. Mit der marinierten Melone samt Marinade, Sesam und Sesamöl verrühren. Frühlingszwiebel diagonal in dünne Scheiben schneiden und den Salat damit toppen.

Sushi mit Wassermelonen-Thunfisch

Unterstütze uns

Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.

Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


Gib deinen Senf dazu!

  1. Wow… super-lecker!
    Eine Frage hätte ich noch: hat jemand von euch diese Dinger schon eingefroren? Die Wassermelonen-Saison ist ja nicht sehr lange; und es wäre schon cool, hiervon ein bisschen vorrätig zu haben 😉

    1. Hi Stefano,

      freut uns, dass dir das Rezept so gut schmeckt. Ausprobiert haben wir es noch nicht, ich vermute aber, dass das Einfrieren nicht so gut funktionieren wird. Die Restflüssigkeit der Melone wird kristallisieren und beim Auftauen dann ganz aus dem restlichen Fruchtfleisch der Melone fließen. Ich vermute, dass dann nicht mehr viel vom Melonen-Fisch übrig bleiben wird.

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. hallo! hab ich schon einige male gemacht, geht relativ flott und schmeckt zum salat oder einfach nur so SENSATIONELL!!!! vielen dank für dieses großartige rezept!

  3. Wow! Das schmeckt echt lecker. Ich hab mich endlich mal rangetraut an den Thunelone. Und wir sind – wie immer bei euren Rezepten – begeistert. Bei uns kam er in eine Sushi-Bowl und auf Sushi-Balls.

    Neben dem gebackenen Karottenlachs wird dieser selbst gemachte Fisch bestimmt noch öfter auf den Tisch kommen.

    Vielen Dank.

  4. Na, das probiere ich doch glatt mal aus.

    An dem Salat bin ich auch interessiert und würde ich natürlich gerne noch essen wollen solang es hier heiß ist. 🙂

  5. Hallo ihr beiden,
    das Rezept klingt wieder mal sensationell und natürlich habe ich größtes Interesse an diesem verheißungsvoll aussehenden Salat!
    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das Rezept veröffentlicht, damit ich im Biergarten wieder neidisch Blicke ernten kann 😉
    Liebe Grüße, Regina

    1. Hallo liebe Regina,

      danke für das tolle Feedback. Wahrscheinlich ergänzen wir das Rezept die Tage einfach doch in diesem Beitrag, uns flogen jetzt leider noch ein paar andere Ideen für die nächsten Wochen zu, die wir unbedingt machen müssen. 😅

      Liebe Grüße
      Jörg

  6. Euer Reel auf Instagram hat mich sofort angefixt und ich habe beim Wocheneinkauf gleich alle fehlenden Zutaten mitgenommen. Gestern dann die Wassermelone gebraten und die Marinade angesetzt. Nach ca zwei Stunden Ziehzeit musste ich einmal probieren und ich muss zugeben, dass es mir fast zu „fischig“ war. Nach knapp 24h im Kühlschrank ist aber eine sehr runde Sache aus dem Ganzen geworden und ich fand es super lecker. Habe die Melonenstücke mit einem koreanischen Gurkensalat kombiniert und hatte dadurch das für die aktuelle Hitze perfekte Mittagessen. Großes Kompliment und vielen Dank!

    1. Vielen lieben Dank für das tolle Feedback. Ja, das Aroma des Noriblatts mildert sich während dem Marinieren etwas ab. Je nach Geschmack kann man den Wassermelonen-Thunfisch auch länger ziehen lassen. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  7. Klingt schon geil. Ich kann euch das auch als Schnitzel unbedingt empfehlen. Quasi erst marinieren und dann panieren. (Vermutlich aber noch viel besser mit erst braten, dann marinieren, dann panieren….)

    1. Wassermelonen-Thunfisch-Schnitzel. Auch eine schöne Idee. Aber ja, da würde ich die Schnitzel trotzdem im Vorfeld braten und marinieren. Andernfalls bekommt man einfach schwieriger Geschmack an das Ganze und das austretende Wasser zieht in die Panade. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  8. Also eigentlich bin ich kein Fan davon, fake Fleisch/Fisch aus allen möglichen Zutaten nachzubasteln – a) weil es i.d.R. eh nicht an den Originalgeschmack und -Konsistenz herankommt die man zu imitieren versucht und sich dann nur als schlechter Ersatz anfühlt und b) weil man aus pflanzlichen Zutaten so leckere Sachen zubereiten kann dass es sich als die schlechtere Entscheidung anfühlt, Fleisch/Fisch nachzuahmen statt die Eigenständigkeit und Vielfalt des Originals zu genießen.

    So nach langer Vorrede bin ich jetzt aber trotzdem mega gespannt darauf wie Euer Rezept schmeckt!

    1. Hi Eckhard,

      zum Thema Alternativen und deren Benennung habe ich hier schonmal etwas geschrieben, zu dem wir weiterhin stehen. Kurz gefasst sind für uns Dinge wie vegane “Schnitzel”, aber eben auch ein veganer “Thunfisch” eine gute Möglichkeit für Einsteiger, sich unter einem Rezept etwas vorstellen zu können. Bei diesem hier hätten wir beispielsweise Probleme, es mit anderen Begriffen genauso appetitlich “anzupreisen”. Herzhaft marinierte Wassermelone? Kann vieles sein, bei einem Wassermelonen-Thunfisch hingegen geht das Kopfkino an.

      Jetzt wären wir aber auf jeden Fall gespannt, ob du das Rezept ausprobiert hast und was du dazu sagst. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

    1. Das Leinöl ist schon eine wichtige Geschmackskomponente, also falls du ohnehin noch eine Wassermelone kaufen musst, nimm doch einfach eine kleine Flasche Leinöl mit. Ersatzweise kannst du Rapsöl verwenden oder Olivenöl, falls das geschmacklich dazu passt, für was du den “Thunfisch” schlussendlich verwenden möchtest.

      Liebe Grüße
      Jörg

  9. Ohhh da werd ich gleich mal nach einer Wassermelone suchen. Ich hab den nämlich bisher auch nur genau einmal gemacht, weil mir das mit dem Ofen einfach zu krass war im Sommer und auch so viel Energieaufwand. Also ein fettes Danke für die Alternative!