Veganer Lachs. Aus Tofu gezaubert. Passt zu fast allem und schmeckt auch noch wirklich aufregend gut. Magic – eine Prise Meer bitte!
Wir haben das Gefühl, dass 2022 regelrecht das Jahr des veganen Fischs wird. Unseren heiß geliebten veganen Karottenlachs futtern wir schon munter seit vielen Jahren und auch auf die sommerliche vegane Poke-Bowl mit „Thunfisch“ aus gebackener Wassermelone oder die leckeren veganen Scallops aus Kräuterseitlingen sehen wir sehr gerne auf unseren Tellern. Zugegeben, auch die fertigen Alternativen werden teilweise interessanter – hast du verfolgt, was da alleine dieses Jahr neu auf den Markt kam? Wow!
Aber du kennst uns, wir basteln einfach gerne selbst und so haben wir uns an einer eigenen Version des durchs Vegan-Universum kreiselnden Tofu-Lachses versucht. „Veganer Lachs? Aus Tofu? Wollt ihr mich veraalbern?“ Entschuldigung für den schlechten Witz, aber ja, meinen wir ernst. Das Prinzip bleibt sehr ähnlich wie für den Karottenlachs. Man nehme eine geeignete Basis – in diesem Fall Tofu – und rühre eine sagenhafte Marinade zusammen, in der der zukünftige Fake-Fisch eine Weile abhängen darf. All die leckeren Aromen und Geschmäcker ziehen dann peu à peu in den Tofu ein und verwandeln das Ausgangsprodukt in etwas ganz Neues. Tofu kann man ja ohnehin wie eine Art Leinwand vorstellen, die sich beliebig verändern lässt.
Ein Stückchen Rote Bete wirkt Wunder und färbt zusammen mit einem Hauch Kurkuma den Sojabrocken im Nullkommanix in fifty shades of lachs-orange-rot. Für den Geschmack wandern Miso, helle Sojasauce, etwas Flüssigrauch, Apfelessig, Knoblauchpulver und ein Noriblatt in unsere Marinade. Genau wie beim Karottenlachs sorgt das getrocknete Algenblatt, welches du sonst wohl eher für Sushi verwendest, für die richtigen Meeres-Vibes. Neben den Basics für das Rezept, wie eben simplen, festen Bio-Tofu findest du auch Noriblätter und Sojasauce zum Glück ganz easy bei jedem EDEKA um die Ecke.
Damit der Tofu die Marinade besser aufnimmt, lassen wir ihn vorher gut abtropfen. Wenn du eine Tofupresse hast, umso besser. Es klappt aber mit zwei übereinandergelegten und mit beispielsweise Kichererbsendosen beschwerten Teller genauso gut. Eine halbe Stunde ist perfekt, wenn es schnell gehen muss reichen auch 15 Minuten. Und wer gar keine Zeit hat, tupft den Tofu mit etwas Schmackes aus den Armen mit Küchenpapier oder einem sauberen Küchenhandtuch trocken.
Damit wir eine lachsähnliche Struktur erhalten, schneiden wir den in schmale „Filets“ geschnittenen Tofu fächerartig in dünne Scheiben, dabei aber nicht ganz durch. Am einfachsten kannst du dir dabei mit zwei Kochlöffeln behelfen, die du links und rechts neben dem Tofu platzierst.
Je nachdem, wie viel Zeit du hast, kann beziehungsweise sollte der vegane Lachs über Nacht im Kühlschrank durchziehen. Eine Stunde sollte es für Farbe und Geschmack mindestens sein. Achte darauf, dass die Tofustücke gut mit der Flüssigkeit bedeckt sind und dass diese auch in die eingeritzten Zwischenräume gelangt. Ja, es ist etwas mehr Marinade, gerade, wenn du die Filets in einer Schüssel marinierst, braucht es genug, um alles zu bedecken. Alternativ kannst du die Tofu-Stücke auch in einem wiederverwendbaren Beutel marinieren. Übrig gebliebene Marinade kannst du einfach einfrieren und ebenfalls wiederverwenden.
Zum Schluss schneiden wir uns ein paar Noriblätter in der Größe der Tofustücke zurecht. Diese packen wir auf die Unterseite – also die nicht eingeschnittene – der fertig marinierten Stücke, so gehen sie als geschummelte Haut durch und geben etwas zusätzliches Aroma. Jetzt wenden wir alles vorsichtig in etwas Speisestärke und braten die Stücke bei mittlerer Hitze ohne Eile in der Pfanne an, bis die veganen Lachsfilets rundherum gebräunt sind. Eine Step-by-Step-Anleitung findest du hier auf unserem Instagram. Am liebsten servieren wir dazu Jasminreis, gedünsteten Brokkoli, der mit Sojasauce gewürzt wird und frische Zitronenspalten.
Veganer Lachs aus Tofu
- 400 g Tofu z. B. EDEKA Bio + Vegan Classic
Für die Marinade
- 250 ml Wasser
- 1 Blatt Nori zerteilt, z. B. EDEKA Ming Chu Sushi-Noriblätter
- 3 EL Apfelessig z. B. EDEKA Bio-Apfelessig
- 2 TL Kapernsud
- 20 g Rote Bete
- 2 EL dunkle Misopaste
- 1 TL Ahornsirup z. B. EDEKA Bio-Ahornsirup
- ¾ EL Leinöl
- ¼ TL Liquid Smoke
- 1 EL Sojasauce z. B. EDEKA Ming Chu helle Sojasauce
- 1 TL Knoblauchpulver
- ¼ TL Kurkuma
- 2 TL Salz
Tofu vorbereiten
- Tofu abtropfen lassen und zwischen zwei Lagen Küchenpapier gut auspressen. Die Tofublöcke der länge nach halbieren und so in vier Filets teilen.
- Die Filets nacheinander längs zwischen zwei dicke Kochlöffel legen und leicht diagonal im Abstand von etwa 2–3 mm vorsichtig fächerartig ein-, aber nicht durchschneiden. Mit den Einschnitten nach oben in eine gut verschließbare Schüssel legen.
Für die Marinade
- Alle Zutaten im Mixer fein pürieren und über die Tofu-Filets geben. Etwa 12-24 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen. Bei Bedarf wiederholt Marinade über den Tofu löffeln.
Vegane Lachsfilets zubereiten
- Noriblatt auf die Größe der Tofu-Lachs-Filets zuschneiden. Maisstärke in einen tiefen Teller geben.
- Tofu-Filets in der Marinade vorsichtig umdrehen, sodass die eingeschnittene Seite unten liegt. Zugeschnittene Noriblätter kurz in die Marinade tauchen und auf die nicht eingeschnittene Seite der Tofustücke kleben.
- Tofu-Filets nacheinander aus der Marinade nehmen, rundherum großzügig in der Stärke wenden und beiseitelegen.
- Öl in eine heiße Pfanne geben, Tofu-Lachs etwa 3-4 Minuten pro Seite bei mittlerer Hitze goldbraun braten.
- Zum Beispiel mit Reis, gedämpftem Brokkoli und auf jeden Fall Zitronenschnitzen servieren.
Tipps
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Werbung! Dieser Beitrag wurde von EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, EDEKA und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.
39 Kommentare
Sehr fein und mit etwas Planung gar nicht mal so aufwändig (ich hab allerdings aus Faulheit auch Tiefkühlbrokkoli genommen). Optisch der Hit und geschmacklich auch toll (wenn ich mich den Vorredner*innen auch anschließen würde, fischig ist es nicht so richtig, aber einfach lecker). Das Kind hat es erwartungsgemäß verschmäht, der Freund und der Mitbewohner waren sehr angetan. Und es war das erste mal, das mir so ne Mehlpannade vernünftig gelungen ist. Vielen Dank für das Rezept!
Danke dir für das tolle Feedback. Freut uns riesig!
Liebe Grüße
Jörg
P. S.: TK-Brokkoli ist eine Tip-Top-Gemüse-Abkürzung, haben wir auch häufig da. 😉
MEGA lecker, das war sicher nicht das letzte mal, dass ich das gemacht habe!
Extrem easy und super super lecker! Danke für das tolle Rezept
Freut uns riesig, vielen lieben Dank!
„Die Tofublöcke der Länge nach halbieren und so in vier Filets teilen.“
Wie ist das gemeint? Insgesamt 4 oder jede Hälfte in 4 Stücke, also insgesamt 8 Stück?
„Die Filets nacheinander längs zwischen zwei dicke Kochlöffel legen und leicht diagonal im Abstand von etwa 2–3 mm vorsichtig fächerartig ein-, aber nicht durchschneiden.“
Klar, die lange Seite zwischen die Löffel. Nur mit der ganz kurzen Seite nach oben oder der etwas längeren?
Noch traue ich mich nicht, möchte es so gerne probieren.
VG Ingrid
Hallo Ingrid,
du schneidest jeden Tofublock so durch, dass du danach insgesamt vier (zwei je Tofu) längliche Stücke mit ähnlicher Höhe und Breite hast. Auf dem letzten Foto siehst du die Form in etwa. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Als ich die 13 Zutaten für die Marinade zusammensuchte, habe ich ein bißchen gestöhnt und gedacht: Was tut man nicht alles, um wieder so etwas wie Lachs zu essen? Aber die Mühe hat sich gelohnt; sogar mein Kater wollte ein Stück erbeuten. Was vielleicht daran lag, daß ich bei der 1. Portion die Zitrone vergessen habe. Übrigens gab es dazu Thaicurry; hat prima gepaßt. Daß der Tofu „nur“ annähernd nach Lachs schmeckt und nicht 1:1, wird durch vieles kompensiert: kein Lachsleid, kein Beifang, besser fürs Klima, keine Überfischung, keine Gräten, keine etwas fragwürdig aussehenden grauen Fettstücke direkt unter der Haut etc. Allen Liebhaberinnen und Liebhabern von Lachshaut empfehle ich, beide Seiten mit Noriblattstücken zu verkleiden und diese auch etwas größer zuzuschneiden, da sie beim Braten schrumpfen. Zuletzt eine Frage: Was meint Ihr mit „übrig gebliebener“ Marinade? Übrig bevor oder nachdem der Tofu darin gelegen hat? Ich war mir nicht sicher, habe aber schnell eine Verwendung für meine übriggebliebene Marinade (in der der Tofu schon lag) gefunden: Ich lege neuen Tofu hinein. Mehrmals pro Woche Visch kann sicher nicht schaden …
Oh ja, zu einem Thai-Curry kann ich mir das Filet auch sehr gut vorstellen, danke für die Inspo!
Mit übriger Marinade ist nach dem ersten Marinieren gemeint, du hast es also direkt so gemacht, wie wir es meinten.
Tausend Dank für das super Feedback und LG
Leg mal dünne Karottenstreifen (die man vorher in der Mikrowelle etwas weich gedünstet hat) in die übrige Marinde.
Wenn man die kross in Öl brät ist das perfekter zartschmelzender knusprigsalziger fettiger Speck.
Ich bin verliebt!
Eins unserer „alten“ Rezepte konnte hiermit aufleben.
Brokkoli-Reispfanne, getoppt mit veganen Feta und dazu Lachsfilet. Schaut toll aus und hat schon nach einem Tag im Sud ganz gut geschmeckt. … gibts bestimmt wieder. Danke für den Tipp den Sud einfach einzufrieren.
Oho, das Feta-Topping merken wir uns, das klingt 👌
Danke dir für das super Feedback!
Hallo, ich hab es schon zweimal (hatte marinade übrig) gemacht und bin sehr begeistert! Ich finde, es ist jetzt nicht täuschend echt wie lachs vom geschmack her (vom aussehen her schon hihihi), aber trotzdem wahnsinnig fein und auch bisschen edel – gab grünen spargel dazu 🙂 ich hatte alles ausser rote bete im haus, daher hab ich rote bete pulver genommen und ein stück karotte mitgemixt. Aber ich glaube, die karotte hat mehr gebracht, die farbeging insgesamt eher ins gelborange, aber auf jeden fall passend für lachs. Eine portion tofu in marinade ist pbrig, die habe ich eingefroren, um zu sehen ob das klappt – denke zwar, der tofu wird krümelig, aber ich wollte es probieren, da es eigentlich cool wäre, mehr vorzubereiten und portionsweise parat zu haben.
Liebe grüße und tausend dank für eure mühe!
Sehr cool, danke dir für das spitzenmäßige Feedback. Ich hatte ja schon in einem anderen Kommentar vermutet, dass der Tofu nach dem Einfrieren und Auftauen krümelig werden könnte. Aber vielleicht klappt es trotzdem, wenn das direkt in der Marinade passiert. Gib uns doch Bescheid, falls du es ausprobierst.