Veganer Kaiserschmarrn

Unser veganer Kaiserschmarrn ist super fluffig und locker, auch ganz ohne Ei. Mit ein paar wenigen Tricks machst du den ultimativen Hüttenklassiker – ob mit oder ohne die umstrittenen Rosinen – in wenigen Minuten zu Hause selbst.

Kaiserschmarrn gab es bei uns früher nie Zuhause. Er war immer das Belohnungs-Highlight bei Wanderausflügen oder in den Ferien in den Alpen. Quasi so ein bisschen die Karotte vor der Nase, damit wir als Kinder brav durch die Berglandschaft getrabt sind. Denn so ein heißer, riesiger Teller voll fluffigem Schmarrn besitzt die magische Fähigkeit, auch die verregneteste Wanderung, inklusive triefender Wanderstiefel und unter luftdichter (und damals noch nicht so atmungsaktiver) Regenjacke fließender Schweißbäche, wieder wettzumachen. Wirklich! Sowas von.

Und wie es nur die gute alte Nostalgie kann, hat mich mit aufkommendem Herbstwetter plötzlich die Sehnsucht nach solch einem Berg voller süßem Comfort Food gepackt. Auch die Regenwanderung, die einem damals so lang, zäh und gemein vorkam, nehme ich heute mit Kusshand dazu. Denn sind wir mal ehrlich, der flauschige Teighaufen schmeckt erst besonders gut nach so einer kleinen Strapaze, oder?

In den Hütten und Wirtshäusern war der Kaiserschmarrn damals nicht vegan und auch heute ist er rein pflanzlich eher selten bis nie auf der Speisekarte zu finden. Zum Glück ist es aber gar nicht schwer, leckere veganen Schmarrn mit wenigen, simplen Zutaten selbst zuzubereiten und sich so ein Stückchen Hüttenfeeling nach Hause zu holen.

Die schlichten Zutaten für unseren veganen Kaiserschmarrn

Mehl: Damit der Kaiserschmarrn auch schon locker und fluffig wird, greifst du am besten zu feineren Mehltypen. Wir haben heute Bio-Dinkelmehl Type 630 von EDEKA verwendet, Weizenmehl Type 405 oder 550 eignen sich auch super.

Zucker: Wir haben zwar nur wenig, dafür aber feinen Zucker verwendet. Dieser löst sich besonders schnell auf und hinterlässt kein „Knirschgefühl“, was bei gröberem Zucker manchmal passieren kann. Du kannst hier natürlich auch zu Agavendicksaft, Ahornsirup, Birkenzucker oder anderen Lieblingssüßungsmitteln greifen.

Backpulver: Das Backpulver, bestehend aus Natron, Säure und Stärke, hilft unserem Teig, genauso wie bei Kuchen und anderem Gebäck schön aufzugehen und locker zu werden.

Natron + Apfelessig: Ja, wir verwenden hier zusätzlich zum Backpulver noch etwas Natron. In Kombination mit Bio-Apfelessig und Sprudelwasser gibt es aber unserem veganen Kaiserschmarrn, der schließlich auch ohne eine Ladung Eier schön luftig werden soll, den „Extra-Boost“.

Kala Namak: Eine Prise des Schwefelsalzes sorgt für die typische „Ei-Note“ auch ganz ohne Ei.

Vanilleextrakt: Für Rührteige, Pancakes und Waffeln haben wir immer flüssigen Vanilleextrakt im Vorratsschrank. Die Intensität des Vanillegeschmacks lässt sich so schnell und unkompliziert dosieren. Natürlich kannst du alternativ auch das Mark einer Vanilleschote verwenden.

Sojadrink: Ein normaler Soja-, Hafer- oder Mandeldrink sind für den Geschmack die richtige Wahl. Die „vollfette“ Variante schmeckt hier einfach am besten, verzichte bei diesem Rezept lieber auf Light-Produkte oder dünnere Alternativen wie Reis- oder Kokosdrink.

Mineralwasser mit viel Kohlensäure: Die Kohlensäure verleiht unserem veganen Kaiserschmarrn das i-Tüpfelchen an Fluffigkeit. Nur nicht zu viel verwenden, damit der Teig nicht zu wässrig wird.

Rosinen oder Sultaninen: Bei Rosinen oder Sultaninen scheiden sich bekanntlich die Geister. Die einen lieben, die anderen hassen sie. Wir sind hier ganz klar „Team Rosinen“, aber selbstverständlich sind die kleinen Trockenbeeren optional.

Apfelmus oder Apfelmark: Was wäre der Kaiserschmarrn nur ohne fruchtigen Dip? Eben, nur halb so gut! Ich liebe ganz klassisch Bio-Apfelmus oder wer’s weniger süß mag, Bio-Apfelmark dazu. Aber auch Zwetschgen- oder Sauerkirschkompott schmecken super lecker dazu. Wie alle anderen Zutaten auch findest du alles in jedem EDEKA bei dir um die Ecke.

Veganer Kaiserschmarrn – so bereitest du ihn gelingsicher in wenigen Minuten zu

Rosinen einweichen

Alle Rosinenfans weichen als Erstes die runzligen Beeren in etwas Fruchtsaft oder Wasser ein. Wer mag und wenn keine Kinder mitessen, kann auch Rum verwenden.

Zutaten nur kurz verrühren

Vermenge zunächst alle trockenen Zutaten und füge dann die Pflanzenmilch hinzu. Verrühre alles gut mit dem Schneebesen, bis die Masse klümpchenfrei ist. Hebe dann die abgetropften Rosinen unter. Zum Schluss wird das Sprudelwasser nur kurz untergerührt, damit so wenig Kohlensäure wie möglich entweicht.

Beschichtete Pfanne verwenden

Damit der dicke Pfannkuchen beim Backen nicht in der Pfanne anklebt, verwendest du am besten eine beschichtete Pfanne. Auch wir sparen sonst gerne etwas am Öl, bei Kaiserschmarrn rate ich allerdings dazu, nicht ganz so knausrig zu sein. Der Schmarrn wird knuspriger und erhält eine schönere Bräunung, wenn ein Tröpfchen mehr Öl im Spiel ist.

Gieße die Teigmasse in die vorgeheizte Pfanne mit Öl und backe das Ganze so lange, bis der Rand fest und leicht gebräunt ist. Teile den Pfannkuchen dann mit einem Pfannenwender in vier Teile und wende die einzelnen Stücke. Die Teigoberfläche kann dabei auch noch leicht flüssig sein. Sobald der Pfannkuchen auch auf der Unterseite durchgebacken ist, „rupfst“ du alles mit zwei Pfannenwendern in Stücke. Nicht zu lange warten, damit dein veganer Kaiserschmarrn nicht zu trocken wird. Jetzt kannst du den Kaiserschmarrn noch mit Puderzucker bestäuben. Wichtig ist nur, ihn sofort heiß zu servieren!

Nadine

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.