Veganer Flammkuchen

Veganer Flammkuchen
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Was ist das? Dünner, knuspriger Teig, köstlichst belegt mit leckeren Sachen, gebacken im heißen Ofen. Pizza? Knapp daneben, aber auch vorbei, das ist unser einfacher, schnell gemachter veganer Flammkuchen.

Ist der Flammkuchen oder eben eine Tarte Flambée wirklich die deutsch-französische Antwort auf die Lieblingsspeise von diskussionsfrei allen, also Pizza?

Klar, der Flammekuche ist beliebt als rustikalere, vielleicht auch regionalere Version. Irgendwie auch als „einfachere“, was dir auch dein Scrollbalken am Browserrand zeigt – nein, keine Sorge, ich habe nicht schon wieder einen ellenlangen Roman über belegte Fladen geschrieben.

Schlussendlich hat der Fladen aber nur oberflächlich etwas mit dem italienischen Nationalgericht zu tun, weshalb wir ihm dennoch nicht weniger Beachtung schenken sollten, so ein veganer Flammkuchen hat ganz eigene Qualitäten.

Ursprünglich kommt die Tarte Flambée aus dem Elsass oder der Région Alsace, also dem Gebiet zwischen den Vogesen um dem Rhein, um welches sich das Deutsche Reich und Frankreich über Generationen hinweg blutig gestritten haben. Sie diente den BäckerInnen ursprünglich quasi als Brotzeit, um die Zeit zwischen dem Anfeuern des Holzofens und dem eigentlichen Brotbacken zu überbrücken und sozusagen auch als snackbarer Thermometer-Ersatz.

Übriger Brotteig wurde dünn ausgerollt, eventuell mit einfachsten Zutaten aus dem Vorrat belegt, wenn der Appetit gerade Bock drauf hatte und in den heißen Ofen geschoben. Wurde der Fladen dann zu schnell zu dunkel, wurde noch gewartet, bis die geformten Brotlaibe in den Ofen durften. Brauchte er zu lange um durchzugaren, war die Flammkuchen-Pause wohl etwas zu ausgedehnt lange, weshalb der ideale Zeitpunkt zum „Einschießen“ der Brote verpasst wurde und Holz nachgelegt werden musste.

Veganer Flammkuchen

Von den lodernden Flammen erhielt der Flammkuchen auch, wie unschwer zu begreifen sein dürfte, seinen Namen.

Aber zurück in die Gegenwart, in der die Tarte Flambée ihren Ruf als Bäcker-Pausenbrot lange hinter sich gelassen und zum allseits beliebten Biergarten- und Altweibersommergericht geworden ist.

Ich habe da etwas von „einfacher als Pizza“ erwähnt und das meine ich auch so. Ich meine, auch wenn ich in meinem Pizzaspecial so klinge, auch unsere neapolitaneske vegane Pizza ist keine Angelegenheit, für die du ein Diplom ablegen musst. Aber ich kann auch kaum verschweigen, dass sie nicht mal eben in 30-45 Minuten auf dem Tisch steht. Mit einem veganen Flammkuchen hingegen vollbringst du dieses Wunder.

Beim „einzig richtigen“ Teig spaltet sie die Gemeinschaft der Flammkuchenfans grob in zwei Lager. Die, die auf die simpelste Form, den reinen Ölteig stehen und die, die Hefe mit in die Schüssel kippen.

Wir zählen zum #TeamHefeteig. Weil wir zum einen etwas Luftigkeit im ansonsten knusprig-dünnen Boden bevorzugen, zum anderen nähern wir uns so auch eher an die Ursprünge des Flammkuchens, der ja, wie erwähnt aus Brotteigresten gebacken wurde. Und bevor du fragst: Selbstverständlich funktioniert das Ganze auch mit deinem besten Sauerteigstarter-Freund.

Mehl, Wasser, Salz, etwas Öl und wenig Hefe werden also mit ordentlich Schmackes im Oberarm … oder der Küchenmaschine, lol … zu einem glatten, nicht klebenden Teig verknetet, welcher dann ein wenig ruhen darf, während wir die übrigen Zutaten vorbereiten und den Ofen vorheizen.

Wir alle kennen die klassischste Form des Elsässer Flammkuchens, der mit Sauerrahm beziehungsweise der französischen Antwort Crème fraîche, Speck und rohen Zwiebeln belegt wird.

Wir wiederum bestreichen unseren Teig mit der rein pflanzlichen Antwort auf Crème fraîche, nämlich mit Creme VEGA von Dr. Oetker. Der frische, säuerliche Geschmack und die unheimlich cremige Konsistenz der Creme auf Sojabasis mit Milchsäurekulturen macht sie zur perfekten „wie früher, aber besser“-Alternative. Definitiv eines der „Ersatzprodukte“ über deren Existenz wir sehr froh sind. Mit etwas Sojajoghurt aufrühren, um die Creme noch etwas leichter zu machen, mit Salz und eventuell einer Prise Muskat abschmecken, delish’!

Außerdem wird unser veganer Flammkuchen mit dünn geschnittenen, süßlichen roten Zwiebeln und Seitan-„Speckwürfeln“ belegt. Die täuschend echt aussehende vegane Schweinerei haben wir selbst gemacht (und falls du das Rezept gerne auf dem Blog sehen würdest, lass mir einen Kommentar da), es gibt mittlerweile aber auch sehr leckere Fertigprodukte und – muss ich es echt erwähnen? – natürlich schmeckt auch Räuchertofu mega. Greife dabei am besten zu einem wirklich rauchigen, festen Tofu.

Veganer Flammkuchen

Alles vorbereitet? Dann schnapp’ dir deinen Teig und ein Nudelholz, denn bei unserem veganen Flammkuchen können wir auf eine lange Teigführung verzichten, die Hefe braucht nur einen kurzen Vorsprung.

Der Boden sollte wirklich hauchdünn ausgerollt werden, um schlussendlich einen so knusprigen Flammkuchen aus dem Ofen zu holen, wie wir ihn alle kennen und lieben gelernt haben. Dazu ölen wir den Teigling leicht ein, so wird er elastischer und reißt nicht so schnell, lässt sich aber auch besser von der Arbeitsfläche lösen.

Jetzt wird der Fladen nicht zu geizig mit unserer gewürzten Creme VEGA bestrichen, genauso generös mit Zwiebeln und Seitan-„Speck“ oder Räuchertofu belegt – beides Dinge, die du aus meinem Mund nie hören würdest, würden hier gerade Pizza backen – und mit ein paar Tropfen Oliven- oder Rapsöl beträufelt, bevor er etwa sechs bis sieben Minuten in den auf volle Pulle vorgeheizten Ofen und auf die unterstehe Schiene kommt, bis der Boden superknusprig und der Belag schön gebräunt ist. Natürlich empfehle ich dir auch hier wieder einen Pizzastein oder -stahlblech, kneife aber ein Auge zu, wenn du nur ein Backblech zur Verfügung hast. Versprich’ mir nur, dass du auch das mit vorheizt, das stellt dann sicher, dass dein Boden fast genauso crunchy wird, wie auf dem Stein.

Und jetzt? Lässt du etwas fein gehackte Petersilie und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer regnen und überlegst dir Argumente, wie du deine bessere Hälfte davon überzeugen kannst, die nächste Pizza-Night zur Flammkuchen-Night zu machen.

Veganer Flammkuchen

Portionen 1 Flammkuchen

Veganer Flammkuchen

Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Backzeit 6 Minuten

Für den Flammkuchenteig

Für den Belag

  • Für den Teig Mehl, Hefe, Zucker und Salz grob vermengen. Olivenöl und Wasser dazugeben und 10 Minuten mit den Händen oder der Küchenmaschine zu einem glatten, gleichmäßigen Teig verkneten. Rund formen, zurück in die Schüssel geben, abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen. Bereitest du mehr als einen Flammkuchen zu, den Teig an diesem Punkt in einzelne Portionen teilen und gehen lassen.
  • Backofen auf 260 °C Ober-/Unterhitze mit Pizzastein oder Backblech vorheizen.
  • Für den Belag Dr. Oetker Creme VEGA mit Sojajoghurt vermengen und mit Salz und Muskat abschmecken. Bis zum Belegen beiseite stellen.
  • Zwiebel halbieren und in feine Streifen schneiden, Seitan-„Speck“ oder Räuchertofu in etwa 5 mm große Würfel oder 5 mm dicke Streifen schneiden.
  • Je einen Teigling leicht mit Öl benetzen und sehr dünn auf etwa 30 cm Durchmesser auf der Arbeitsfläche oder auf Backpapier ausrollen.
  • Mit Creme VEGA bestreichen, mit Zwiebel- und Seitan- oder Tofustreifen belegen und etwas Öl beträufeln. 5-7 Minuten backen, anschließend mit Salz und Petersilie getoppt servieren.

Unsere Tipps

Es funktioniert grundsätzlich jedes nicht zu grob gemahlene Weizen- und Dinkelmehl. Feines Weizenmehl, z. B. auch Tipo 00 Pizzamehl lässt sich jedoch einfacher verarbeiten.

Veganer Flammkuchen

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, Dr. Oetker und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


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  1. Hallo, ich würde auch gerne mal wieder Flammkuchen essen, aber ohne Speck nur halbe Freude. Deshalb hätte ich gerne das Rezept für den Seitan-Speck. Habe schon Rezepte mit Reispapier, Räucherotfu und Kichererbsen probiert, bin aber noch nicht überzeugt. Viele Grüße Doris

    1. Hallo Doris,

      ich habe zwar bisher immer Flammkuchen mit vorher sehr scharf angebratenem Räucher-Tofu gemacht, aber werde es in Kürze mal mit den neuen veganen Speckwürfeln von Billie Green probieren. Sehen zumindest sehr vielversprechend aus.

      Bzgl. Räuchertofu: Ich verwende am liebsten den Räuchertofu Sesam-Mandel – Tukan und brate den wirklich scharf in der Pfanne an incl. noch etwas nachsalzen. Früher habe ich immer zu wenig angebraten, aber er wird erst richtig gut, wenn er außen knusprig wird.

      Liebe Grüße, Matthias

  2. Ich liebe euer Flammkuchenrezept sehr! Und gerade jetzt im Herbst mit frisch gesammelten Waldpilzen ist er ein Hochgenuss. In die Creme Vega kommt noch ordentlich Knobi rein. Der Flammkuchen schmeckt z.B. auch mit Spinat und eurem Karottenlachs.

    Vielen Dank für die vielen, leckeren Rezepte!

  3. Moin
    würde gerne das Rezept für den veganen Speck haben.
    Versuche immer soviel wie möglich selbst herzustellen.
    Oder steht das schon irgendwo 🤔?
    Danke und liebe Grüße von mir.

    1. Hi Angelika,

      nein, das Speckrezept schieben wir schon viel zu lange vor uns her. Wird jetzt aber wirklich endlich angegangen! 🙈

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Lieber Jörg wir machen immer gerne Flammkuchen (veganen) und ich nutze auch den veganen CremeFraiche, allerdings verschwindet die untere Creme immer. Ich füge immer Wasser hinzu, dmamit es unten schön “lecker nach veganen Creme Fraiche” bleibt.
    Habt ihr einen Tipp, das die Sauce unten nicht verschwindet?
    Liebe Grüße

    1. Hey Moira,

      also grundsätzlich reduziert sich ja auch bei klassischem Flammkuchen die Sauce beim Backen stark ein. Wir hatten das Problem einer komplett “verschwindenden” Creme Vega allerdings tatsächlich noch nie, du siehst ja auch auf den Fotos, dass der Belag schon noch saftig ist. Wasser würde ich nicht hinzufügen, wir vermengen sie ja mit etwas Sojajoghurt, das funktioniert ganz gut.

      Liebe Grüße
      Jörg

    2. Evtl ist die Temperatur zu hoch, oder zu lange im Ofen. Dann kann sich das Öl aus der Creme Fraiche absetzen und es sieht so aus, als ob die Creme weg ist!?

    1. Wir haben das Rezept heute getestet und das Ergebnis war leider nur solala.
      Seitan Speck aus der Packung: den kaufe ich nie mehr, lasse ihn lieber ganz weg. Statt dessen könnte ich mir wie oben erwähnt, Pilze gut vorstellen. Auch bei mir wurde die Vegacreme leider vom Teigboden aufgesogen. Also für alle Nachahmer: Boden sehr dünn, Ofen richtig heiß und kurze Backzeit, dann müsste es klappen.
      LG Anja

      1. Hallo Anja,

        danke dir für das Feedback. Ja, der Teig muss wirklich sehr dünn ausgerollt werden. Und den veganen Speck bin ich ja echt schon viel zu lange schuldig. 🙈

        Liebe Grüße
        Jörg

    1. Hallo Jörg,

      Heute habe ich dein tolles Rezept nachgebacken. Tatsächlich war ich schon länger auf der Suche nach einem Knusprigen und zugleich Cremigen Flammenkuchen. Und dein Rezept hat voll und ganz Überzeugt.
      Die Zubereitung geht sehr schnell und ist Kinderleicht.

      Wird auf jedenfall abgespeichert und erneut gebacken❣️

      Mich würde es Interessieren wie viel Kalorien eine Portion hat. Auch wenn man bei gutem Essen nicht darauf achten sollte 🤭

      mit freundlichen Grüßen
      Lena

      1. Hi Lena,

        vielen lieben Dank für das mega Feedback!

        Das Ding ist, wir haben uns bewusst gegen Nährwertangaben entschieden, da wir der Meinung sind, gutes und gesundes Essen schmeckt auch ohne Zahlen und wenn man gesund isst, sind die Nährwerte im Regelfall sekundär. Zudem ist es ganz schön aufwendig, die Angaben zu berechnen. Diese Zeit sparen wir uns lieber und investieren sie in neue Rezepte. Wir hoffen auf dein Verständnis. 🙂

        Liebe Grüße
        Jörg

  5. Liebe Nadine, lieber Jörg
    Leider hab’ ich grad ein Flammkuchen-Massaker veranstaltet. 🙂 Habe scheinbar ein blödes Backpapier erwischt und der Teig ist sowas von fest damit verbacken, dass ich alles runterkratzen musste und eben besagtes Flammkuchen-Massaker verspeisen musste. Lange Rede…selbst das unansehnliche Chaos auf meinem Teller war wiedermal sowas von grandios lecker, dass ich beschlossen habe beim nächsten Mal (mit gutem Backpapier) gleich die doppelte Menge zu machen!! Ich liebe eure Rezepte, eure Bilder, euren Humor, eure Texte zu Themen rund um Küche und Lifestyle.. Schön, dass ihr euch bei den manchmal etwas fragwürdigen Kommentaren nicht aus der Ruhe bringen lasst. 😉

    Hier in der Schweiz gibt’s die Creme Vega glaub’ nicht, ABER die superleckere Soja-Alternative zu Sauerrahm von Soyananda. Obendrauf ordentlich Zwiebeln und den “Vacon” von Vivera – fertig ist das Schlemmerwerk. DANKE für eure Arbeit!!

    Liebe Grüsse
    Sabrina

    1. Tausend Dank für dein liebes Feedback Sabrina, freuen wir uns wirklich riesig! Dann hoffe ich, dass du bei der nächsten Ladung ein zuverlässiges Backpapier (oder eine Backmatte) hast und ordentlich genießen kannst. 😝

      Liebsten Gruß,
      Nadine

  6. Hallo,
    ich liebe eure Rezepte weswegen ich jetzt endlich auch mal dieses Rezept probieren will. Nur das Weizenmehl würde ich gerne mit Dinkelmehl ersetzen, denkt ihr, dass das klappt?
    Danke schon einmal für das Rezept,
    Luana

  7. Richtig tolles Rezept!
    Allen, die auf das Speck Rezept warten, empfehle ich, Räuchertofu in der Reispapierbacon-Marinade einzulegen (weniger (salzreduzierte) Sojausauce, kein Salz). Eine Offenbarung!