Der britische Klassiker „Banoffee Pie“ aus crunchy Keksboden, cremiger Karamellschicht, Bananenscheiben und einem Berg Schlagsahne lässt das Herz einer jeden Dessert Person höherschlagen, versprochen!
Ba-no-ffee Pie! Komm, sag es noch mal mit mir zusammen: Ba-no-ffee Pie! Das zergeht doch schon förmlich auf der Zunge, oder?
Genau das hat sich vermutlich auch der Brite Nigel Mackenzie gedacht, als er 1972 in einem kleinen Örtchen in Sussex zusammen mit seinem Küchenchef Ian Dowding an einem auf der Speisekarte noch fehlenden Nachtisch getüftelt hat. Dowding schlug vor, ein Rezept auszuprobieren, welches er ganz frisch aus Amerika mitgebracht hatte – den „Blum’s Coffee Toffee Pie“. Mackenzie gefiel dieses opulente Dessert aus Schokomürbteigboden und Kaffeesahnefüllung außerordentlich gut und sie machten sich an die Arbeit eine eigene Version des Nachtischs zu basteln. Mackenzie kam nach einigen Versuchen mit verschiedenen Früchten schließlich auf die brillante Idee, den Pie mit Bananen zu belegen und sie wussten beim Testessen sofort: that’s it! So war der Banoffee Pie geboren, der zunächst den Namen „Signor Banoffi’s Pie“ erhielt, um das Dessert italienischer klingen zu lassen.
Die Restaurantgäste waren von dem Dessert derart angetan, dass sich das Rezept wie ein Lauffeuer verbreitete und ab da die Erfolgsstory ihren Lauf nahm. Der Kuchen wurde sogar so beliebt, dass das Rezept von der Schweizer Firma die mit N anfängt und é aufhört, auf die Rückseite von Kondensmilchdosen gedruckt wurde und somit endgültig berühmt wurde. Allerdings auch zum Leidwesen der beiden Erfinder. Denn das Originalrezept, welches noch mit selbst gemachtem Shortcrust-Boden zubereitet wurde, musste jetzt einem zerkrümelten Keksboden und weiteren Änderungen weichen.
Das hat dem Erfolg aber keinerlei Abbruch getan. Im Gegenteil, denn das bringt natürlich den Vorteil mit sich, dass sich der Kühlschrankkuchen supereinfach zubereiten lässt und der Keksboden im Gegensatz zu einem Mürbteigboden nicht so schnell durchweicht. Ein match made in heaven, quasi. Überflüssig zu erwähnen, dass so ein Stückchen zusammen mit einer Tasse Kaffee göttlich schmeckt, oder?
Ach ja, auch wir haben uns natürlich nicht ganz so an das Originalrezept gehalten und anstlle der Toffee-Schicht aus eingedickter Kondensmilch eine Schicht aus dunklerem Karamell mit Salzflocken gemogelt.
So bereitest du veganen Banoffee Pie zu
Los geht’s wie bei fast allen No-Bake-Kuchen mit einem simplen Keksboden. Dafür mixen wir vegane Butterkekse zusammen mit Kokosöl in der Küchenmaschine. Das Kokosöl härtet später im Kühlschrank wieder aus und sorgt für einen festen, crunchy Kuchenboden. Du kannst den veganen Banoffee Pie mit ganz normalem Kokosöl zubereiten oder, wenn du nicht ganz so auf die Kokosnote stehst, auch mit neutralem, desodoriertem Kokosfett.
Die Masse lässt sich ganz leicht mit einem Esslöffel in der Tarte-Form verteilen. Achte darauf, alles schön glattzustreichen und einen gleichmäßigen Rand zu bilden. Das sieht später schöner aus und hält auch besser zusammen.
Während der Keksboden im Kühlschrank aushärtet, bereiten wir unser Karamell zu. Keine Angst, das ist gar nicht schwer. Trotzdem solltest du dabei genau und vorsichtig arbeiten, denn heißer, geschmolzener Zucker ist natürlich mit Vorsicht zu genießen.
Dafür geben wir Zucker, vegane Butter und Kokosmilch in einen Topf und verrühren alles mit einem Holzlöffel bei niedriger bis mittlerer Hitze, bis sich die Butter komplett aufgelöst hat. Der Holzlöffel leitet Wärme kaum und sorgt so gleichzeitig dafür, dass deine Finger nicht verbrennen und er kühlt beim Umrühren die Masse nicht immer wieder unnötig herunter. Jetzt heißt es warten und erst einmal alles in Ruhe blubbern lassen. Lass’ das Karamell aber auf keinen Fall alleine. Kontrolliere die Temperatur regelmäßig mit einem Küchenthermometer – hat die Masse eine schöne goldbraune Farbe und eine Temperatur von etwa 115 °C erreicht, kannst du den Topf vom Herd nehmen und vorsichtig Vanilleextrakt und eine Prise Salz unterrühren.
Nach etwa fünf Minuten, in denen das Karamell leicht abkühlen konnte, gießen wir das leckere Zeug vorsichtig auf den vorgekühlten Keksboden. Anschließend wandert alles wieder für etwa eine Stunde zum Aushärten in den Kühlschrank. Wenn du es besonders eilig hast, kannst du das Ganze auch im Tiefkühler beschleunigen.
Zum Schluss müssen nur noch die vegane Sahne aufgeschlagen und die Bananen in Scheiben geschnitten werden. Die Schlagsahne auf Kokosbasis muss wie normale Sahne auch mit Sahnesteif oder einem ähnlichen Produkt stabilisiert werden, sonst zerläuft sie uns später. Ich nehme hier immer die ungesüßte Sahne-Variante, da der Rest ja schon süß genug ist.
Das glänzende Karamell kann jetzt mit den Bananenscheiben belegt werden. Der krönende Abschluss bildet die üppige Sahnehaube und ein paar Zartbitter-Schokoladenraspel. Kokoschips gehören zwar offiziell nicht darauf, aber wir finden sie dazu super!
Kann ich den veganen banoffee Pie auch…
- …mit anderen veganen Keksen zubereiten? Aber klar! Wenn du andere vegane Butterkekse gefunden hast oder eine Sorte, die dir besonders gut schmeckt – why not?
- …vorbereiten? Der Pie sollte nach der Fertigstellung sowieso etwa 30-60 Minuten kaltgestellt werden. Wenn du ihn allerdings erst eine ganze Weile später servieren möchtest, wäre es am besten den Boden mit der Karamellschicht und die aufgeschlagene Sahne separat im Kühlschrank aufzubewahren und die Bananen erst so spät wie möglich aufzuschneiden. Diese könnten sonst braun werden.
- …mit vorbereitetem Karamell zubereiten? Auch das Karamell lässt sich vorbereiten und bei Bedarf, sollte er schon etwas fest geworden sein, noch mal erwärmen und verflüssigen.
Veganer Banoffee Pie
Für den Keksboden
- 300 g vegane Butterkekse
- 80 g Kokosöl
Für das Karamell
- 100 g Rohrohrzucker
- 50 g vegane Butter
- 80 ml Kokosmilch
- 1/4 TL Salz
- 1/2 TL Vanilleextrakt
Außerdem
- 4 Bananen
- 200 ml vegane aufschlagbare Sahne ungesüßt
- 6 g Sahnesteif
- 20 g vegane Zartbitterschokolade
- 20 g Kokosraspel
- Für den Keksboden Kekse und Kokosöl in eine Küchenmaschine geben und mixen.
- Kekskrümel in eine Kuchen- oder Tarteform geben und mit einem Esslöffel gleichmäßig glatt streichen. Dabei einen 1-cm-Rand bilden. Anschließend eine Stunde im Kühlschrank kaltstellen.
- Für das Karamell Zucker, Butter und Kokosmilch in einen Topf geben und bei niedriger bis mittlerer Hitze verrühren bis sich die Butter aufgelöst hat. Anschließend etwa 5-8 Minuten warten bis sich der Zucker verfärbt hat und Temperatur etwa 115 °C erreicht hat. Regelmäßig mit einem Küchenthermometer kontrollieren, damit nichts anbrennt.
- Karamell vom Herd nehmen, Salz und Vanilleextrakt unterrühren. Karamell auf dem gekühlten Keksboden verteilen und eine weitere Stunde kaltstellen.
- Sahne zusammen mit Sahnesteif steif schlagen, Bananen in Scheiben schneiden.
- Pie mit Bananen, Sahne, Schokoladen- und Kokosraspeln toppen und eine halbe Stunde kaltstellen.
Unterstütze uns
Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.
Zu Steady
21 Kommentare
Vielen Dank für dieses tolle Rezept! Ich habe für den Boden vegane Karamellkekse (Biscoff) verwendet, muss aber sagen, dass das dann fast zu karamelllastig war (wenn sowas überhaupt geht ;-P). Ich denke etwas weniger süße Kekse wären für den Boden besser geeignet.
Beim ersten Mal habe ich das Karamell nach Anleitung gekocht, dabei hat es sehr lange gedauert bis es Farbe angenommen hat (vermutlich war ich zu vorsichtig mit der Temperatur) und war dann sehr fest und die Butter hat sich abgesetzt. Zum Glück hat ein zusätzlicher Schuss Kokosmilch das Ganze gerettet: das Karamell hat sich wieder gelöst und die Butter ließ sich dann gut unterrühren bzw. homogenisieren. Beim zweiten Mal habe ich dann anfangs nur Butter und Zucker erhitzt und die Sahne erst nach dem Karamellisieren dazu gegeben: das Ganze ging ein wenig schneller (war diesmal aber auch etwas mutiger mit der Herdtemperatur) und war deutlich flüssiger, so dass ich es noch ein wenig habe köcheln und eindicken lassen. Ich bin gespannt auf die Konsistenz vom zweiten Mal – der Kuchen steht gerade im Kühlschrank. Ich denke es wird etwas sauciger als beim ersten Mal :-). Aber hey, Karamell ist Karamell!
Hey liebe Nora,
vielen lieben Dank fürs Feedback! Wie ist er beim zweiten Mal geworden? 😊
Liebe Grüße
Nadine
Beim zweiten Mal ist es tatsächlich flüssiger geblieben und hätte gerne noch fester sein können, aber lecker war es natürlich trotzdem
Nimmt man kokosmilch aus der Dose?
Genau, wie verlinkt! ☺️ Viel Spaß!
Warum hatte ich noch nie Banoffee Pie? Leben, was hast du mir vorenthalten? 😅
Das sieht ja unfassbar genial aus. 😍 Wird abgespeichert und ausprobiert.
Danke für die tolle Inspiration!
Liebe Grüße
Sarah
Das hatte ich mich damals auch gefragt! So, so lecker. 😅 Viel Spaß beim Schlemmen!
Liebe Grüße
Nadine
HILFE – falls ihr den Kommentar direkt lest. Mein Karamell blubbert seit über einer halben Stunde vor sich hin. Von braun keine Spur und es ist immer noch sehr flüssig. Ich hab am Anfang gerührt und dann nur noch geschwenkt. Mein Mann hat Geburtstag und das sollte der Nachtisch werden 🙁 Habt ihr eine Idee? Viele liebe Grüße, Marion
Hallo Marion,
sorry, wir haben auch die Feiertage genutzt, um einfach mal „nichts“ zu machen. Das Karamell bleibt im Topf/in der Pfanne schon relativ flüssig, also schwenkbar, sollte aber dennoch sichtbar einreduzieren bzw. dicker werden. Wenn du eine dunkle Pfanne verwendest, siehst du die Färbung eventuell auch nicht.
Könnte es daran liegen und hat es denn schlussendlich noch funktioniert?
Liebe Grüße
Jörg
Hi cooles Rezept, 1 Frage dazu, nimmt man besser den dickenflüssigen/wässrigen/gemischten Teil der Kokosmilch?
liebe grüsse 🙂
Hi Sammy,
vielen Dank! Falls sich in der Packung der Kokosmilch der feste und flüssige Teil getrennt haben sollten, alles zusammen glattrühren und die dickflüssige, cremige Kokosmilch verwenden. Viel Spaß! ☺️
Liebe Grüße
Nadine
Was hat es zu bedeuten, wenn das Karamell recht körnig bleibt? Habe es recht lange gekocht, weil es länger als 8 Minuten gedauert hat bis es auf 115°C war, aber es ist dennoch nicht wirklich dunkel geworden. Habe es dann aber nachdem die Temperatur erreicht war vom Herd genommen. Womöglich nicht lange genug gekocht? Oder zu schnell erhitzt?
Wenn das Karamell körnig geworden ist, haben sich Zuckerkristalle gebildet. Das kann am Topfrand passieren. Es kann helfen, den Rand knapp über dem Karamell regelmäßig mit einem gut gewässerten Pinsel abzuwischen. Das kühlt einerseits den Topf selbst ab, „verdünnt“ gleichzeitig aber auch die Zuckerschicht, die sich dort bildet.
Probier’s damit mal.
LG
Jörg
Für Banoffee Pie kann ich auch sehr die Hafercookies mit Zartbitterschokolade empfehlen die es bei Lidl und Aldi gibt 🙂
Damit habe ich meinen Banoffee Pie immer gemacht.
Und darauf das russische Milchmädchen Caramel (früher)…in Ermangelung einer veganen Variante seither nicht mehr gemacht, aber euer Karamel könnte das ändern 🙂
Bleibt das eher cremig weich oder wird das „chewy“? Das ist mir nämlich beim letzten Karamelsaucen-Versuch passiert.
Das Karamell wird einigermaßen schnitt- und auch bissfest, also per Definition schon „chewy“, aber trotzdem weich.
Hey Nadine erstmal danke für das tolle Rezept!
Wir haben das Grade ausprobiert und die Karamellcreme ist ganz fest geworden. Vielleicht hat da mehr Butter oder Kokosmilch gefehlt?
Liebe Grüße
Hey!
Das ist wirklich seltsam, bei uns war sie schön „chewy“, also nicht zu fest, aber auch nicht zu flüssig. 🤔
Liebst,
Nadine
Super. Gerade vor ein paar Tagen hatte ich dieses Rezept in glutenfrei in der Hand und hatte mich schon geärgert, dass es nicht auch vegan war. Aber super, dass ihr dies nun gebloggt habt. Das werd ich dann bald mal ausprobieren müssen. Sagt, gäbe es evtl auch eine Alternative für die Kokosmilch? Ach und da ihr ein Bild von eurer Küchenmaschine zeigt, wollte ich fragen, was für eine ihr habt od ihr empfehlen könnt? Bin gerade auf der Suche…
Du meinst den Food Processor, nehme ich an? Das ist die 1,7-Liter-Variante von KitchenAid. 🙂
Eine Alternative zur Kokosmilch, die genauso funktioniert, gibt es leider nicht.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Oh mein Gott!!! 😱 Für dieses Rezept liebe ich euch nur noch mehr! Ich habe zwar keine Ahnung, ob ich es schaffe irgendwann auszuprobieren aber.. Oh mein Gott! Das weckt Erinnerungen an unsere Dingle-Way-Wanderung vor einer gefühlten Millionen Jahren (2005), wo ich das erste Mal Banoffee Pie gegessen habe. Eigentlich muss ich es unbedingt ausprobieren… Irgendwann… Wenn mal kein Kind an mir hängt, das 156254 Sachen haben und essen möchte und ich das Toffee auch hinbekommen kann 😅
Hey!
Also ohne jetzt zu viel versprechen zu wollen, der Pie geht echt relativ ruckizucki. Wenn das Kind mal die 15655te Sache bekommen hat und du ein paar Minuten hast, klappt das, ich glaube an dich! 😉😅
Liebe Grüße
Jörg