Schon klar, bei Bageln denkt man an Amerika, an Café-Ketten aus Seattle und an den schnellen Snack für hektische New Yorker am Times Square. Die Kringel als typische US-Erfindung abzutun wäre allerdings falsch. So was von falsch!
Ich meine, die Amerikaner sind schließlich nicht gerade für ihr Brot berühmt, also wie sollen dann leckerste Bagel im Land des Labber-Toastbroats entstanden sein? Upppsi!
Nein, im Ernst. Ich oute mich gerne als Fan von dicken, amerikanischen Sandwichscheiben. Guilty pleasure eben. Und trotzdem stellen Nadine und ich ehrliches, handgemachtes Brot vom Bäcker um die Ecke auf eine viel höhere Stufe, ist ja logisch.
Bagel sind zwar mittlerweile auch eher zum Convenience-Produkt verkommen und trotzdem haben sie eine viel interessantere Geschichte als das Kastenweißbrot aus dem Supermarkt.
Tatsächlich kommen die Brötchen mit Loch von quasi-umme-Ecke: Aus Polen. Um genau zu sein aus der jüdischen Gemeinde in Polen.
Das Loch in der Mitte diente eigentlich hauptsächlich für den einfachen Transport. Die Bagel, die damals noch bejgl hießen wurden auf Schnüre aufgezogen, was viel praktischer zum Mitnehmen war. Das Bündel über die Schulter geworfen und ab dafür. Bagel to go quasi.
In die USA kamen die Bagel dann – logisch – durch polnische Einwanderer und sind mittlerweile so fest mit der amerikanischen Kultur verschmolzen wie die Witze über ihr restliches Brot. Ich meine, ganz ehrlich: Was wäre New York ohne Bagel-Shops?
Was ist überhaupt so besonders an Bageln?
Abgesehen von dem Loch in der Mitte?
Ganz einfach. Bagel haben einen ganz eigenen Biss. Leicht zäh – oder sagen wir lieber chewy, das klingt besser – kompakt und trotzdem fluffig. Dazu schmecken sie leicht süßlich, aber trotzdem herzhaft. Einfach irgendwie anders.
Die Bagel-Konsistenz kommt dadurch, dass die Hefeteigkringel zuerst in leicht gesüßtem Wasser gekocht und anschließend im Backofen dampfend fertiggebacken werden.
Klingt aufwändig, ist es aber eigentlich gar nicht. Teig vorbereiten, gehen lassen, formen, kurz ins Wasserbad werfen und Backen. Fertig.
Ein klassisches Bagelrezept findest du in unserem Buch Vegan kann jeder, heute haben wir allerdings kräftige Vollkorn-Bagel mit Dinkel, Roggen und Körnern für dich dabei.
Belegt werden die Kringel mit dem köstlichen Bio-Hummus von Vitaquell – vor allem die Sorten Olive, Tomate & Rote Linse haben es uns angetan, wenn es mal schnell gehen muss un die Zeit für selbstgemachten Hummus fehlt. Darauf kommen fancy Avocadorosen, Feigen, frischen Gurken, Radieschen und frische Sprossen.
Wie soll man die denn vernünftig belegen? Fällt doch alles durch.
Der ultimative Bagel-Tipp:
Aufschneiden, das Loch der unteren Bagelhälfte mit einem kleinen Stück Salat/einer Scheibe Radieschen/einer Gurkenscheibe abdecken, belegen, fertig.
Zutaten für 9 Bagel
- 1 Pkg Trockenhefe
- 320 ml lauwarmes Wasser
- 300 g Dinkelmehl
- 100 g Dinkelvollkornmehl
- 100 g Roggenmehl
- 30 g Sonnenblumenkerne
- 20 g Leinsamen
- 3/4 TL Salz
- 2 EL Ahornsirup
- 3 EL Körnermischung als Topping
Trockenhefe mit dem Schneebesen in das Wasser einrühren und 10 Minuten quellen lassen. Währenddessen die übrigen Zutaten, bis auf den Ahornsirup und die Körnermischung, für die Bagel in einer großen Schüssel gut vermischen.
Die Hefe-Wasser-Mischung mit einem Holzlöffel unter das Mehl heben, anschließend mit den Händen mindestens fünf Minuten gut verkneten.
Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort für mindestens 1 Stunde gehen lassen. Du kannst die Schüssel zum Beispiel in den Backofen stellen und nur das Licht anmachen. Die Wärme der Glühbirne reicht, um es dem Hefeteig mollig-warm zu machen.
Backofen auf 200 °C vorheizen und 2 l Wasser zusammen mit dem Ahornsirup in einem großen Topf zum Kochen bringen.
Teig in acht gleich große Stücke teilen, zu Kugeln formen, mit dem Finger mittig durchstechen und ringförmig zu Bageln formen.
Die Teiglinge nacheinander in das kochende Wasser geben und 3 Minuten vorkochen. Anschließend tropfnass auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backpapier legen und mit Körnermischung toppen.
20 Minuten backen und anschließend abkühlen lassen.
Für die Avocado-Cashew-Bagel
- 2 EL Cashews
- 1 1/2 Avocados
- 3 EL Vitaquell Hummus Tomate oder selbstgemachter Hummus
- 3 EL Alfalfasprossen
- 1/2 TL schwarzer Pfeffer
- 3/4 TL grobes Meersalz
Cashews in einer Pfanne ohne Öl 5 Minuten bei mittlerer bis hoher Hitze anrösten. Dabei häufig umrühren. Anschließend grob mörsern.
Avocados halbieren, schälen quer in feine Scheiben schneiden und zu Avocado-Rosen formen.
Bagel halbieren, die untere Hälfte mit je 1 EL Hummus bestreichen. Mit jeweils einer Avocado-Rose belegen und mit Cashews, Sprossen, schwarzem Pfeffer und grobem Meersalz toppen.
Für die Gurken-Radieschen-Bagel
- 1/4 Gurke
- 3 Radieschen
- 3 EL Vitaquell Hummus Rote Linse oder selbstgemachter Hummus
- 3 EL Rettichsprossen
- 3/4 TL grobes Meersalz
Gurke und Radieschen in feine Scheiben schneiden.
Bagel halbieren, die untere Hälfte mit je 1 EL Hummus bestreichen. Mit Gurken und Radieschen belegen und mit Sprossen und Meersalz toppen.
Für die Feigen-Ahornsirup-Bagel
- 2 Feigen
- 1 Frühlingszwiebel
- 3 EL Vitaquell Hummus Olive oder selbstgemachter Hummus
- 2 TL Ahornsirup
- 3/4 TL grobes Meersalz
Feigen in Scheiben, Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.
Bagel halbieren, die untere Hälfte mit je 1 EL Hummus bestreichen. Mit Feigen belegen und mit Zwiebelringen, Ahornsirup und Meersalz toppen.
Werbung! Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Fauser Vitaquellwerk KG (GmbH & Co.).
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33 Kommentare
Ganz großes Lob für dieses Rezept!
Die Bagel habe ich schon super häufig gebacken und sie stoßen immer auf große Begeisterung, sowohl bei mir als auch bei Freunden und Familie 🙂
Vielen lieben Dank Johanna, das freut uns wirklich riesig! ☺️
Liebst,
Nadine
Hallo! Kann auch frische Hefe verwendet werden, wenn ja,wie viel gramm? LG rita 🙂
Klar, kannst du. Ein Päckchen Trockenhefe mit 7 g entsprechen einem halben Würfel frischer Hefe. 🙂
Dieses Rezept klingt super und die vielen begeisterten Kommentare motivieren mich es nachzubacken! 🙂 Ich habe allerdings keinen Ahornsirup da… kann man den wohl durch Agavendicksaft oder Zucker ersetzen oder einfach ganz weglassen? Liebe Grüße Helen
Hi Helen,
du kannst den Ahornsirup auch durch Agavendicksaft oder – noch besser – Vollrohrzucker ersetzen.
Liebe Grüße
Jörg
Hey! Ich hatte vor den Teig am Vorabend vorzubereiten. Meint ihr das klappt? Oder sollte ich dann die Menge der Hefe halbieren?!
Vielen Dank für das Rezept!
Hi Lilith!
In dem Fall würde ich die Menge der Hefe halbieren (oder sogar dritteln) und den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
Liebe Grüße, Jörg
Hallo ihr Lieben,
ich kann auch gar nicht genug bekommen von den Bagels. Himmlisch!!! Beim Kneten war der Teig unheimlich feucht und damit klebte die Häfte des Teiges nur an den Händen, da war ich sehr skeptisch, aber das Ergebnis war umwerfend!
Habt ihr Erfahrungen damit die Bagels Einzufrieren? Ich rätsel gerade, ob ich sie direkt nach dem Kochen oder erst nach dem Backen ins Gefrierfach werfe? Heute gibt es sie auf jeden Fall mit Tomatenaufstrich und Rucola.
Liebe Grüße Pinky
Hi!
Die Bagel lassen sich super einfrieren. Und eigentlich auch in beiden „Stadien“. Fertig gebackene würde ich über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen und dann nur noch fix aufbacken oder toasten. Die gekochten kannst du direkt gefroren in den Ofen werfen – solltest dann aber natürlich die Backzeit ein wenig verlängern.
Liebe Grüße, Jörg
Hallo,
wir versuchen uns gerade an dem Rezept, hängen aber noch an den Bagels fest und beobachten, dass der Teig nicht aufgeht. Beim Googeln nach Lösungen haben wir gefunden, dass Zucker in den Hefeteig gehört. Das gebt ihr aber erst beim Kochen in Form von Ahornsirup an.
Handelt es sich bei euch um einen Fehler oder funktioniert das Ganze auch ohne Zucker?
Liebe Grüße
Rici
Hi Rici!
Nein, dabei handelt es sich ganz bestimmt nicht um einen Fehler von uns. Hefe „frisst“ Zucker, das ist richtig. Der ist aber auch in Mehl enthalten, eine extra Zuckerzugabe in Süßspeisen kann das Aufgehen nur beschleunigen, ist aber keinesfalls notwendig.
So auf die Ferne und ohne weitere Angaben kann ich natürlich schlecht sagen, was schiefgelaufen ist. Habt ihr euch genau an das Rezept gehalten?
Liebe Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
vielen Dank für deine Antwort.
Okay, dass Mehl „Zucker“ enthält hatte ich so nicht im Kopf. Aufgegangen sind die Bagel nicht wirklich und ich fand sie schon sehr chewy 😉
Mir haben sie trotzdem geschmeckt und ich werde sie definitiv noch mal machen, wenn ich wieder auf jemanden treffe, der eine Küchenmaschine hat.
Liebe Grüße und vielen Dank für die immer wieder tollen Rezepte.
Rici
Hi Rici,
Trockenhefe kann zickig sein und manchmal einfach nicht funktionieren, das ist mir auch schon passiert! Ein Tütchen ging gut, ein anderes wollte gar nicht, und das, obwohl sie aus der gleichen Verpackung waren. Trockenhefe ist tendenziell praktisch um welche im Haus zu haben, ich benutze mittlerweile gerne frische Hefe.
Ich hoffe, die Folgeversuche waren erfolgreicher! 🙂 Ich werd mich auch bald mal dran geben, denn ich liebe Bagels *-*
Viele Grüße, Jil