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Vegane Tantanmen – cremig-scharfe Ramen

Vegane Tantanmen – cremig-scharfe Ramen
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Was gibt’s Besseres als eine Schüssel heißer, cremiger Ramen? Vegane Tantanmen liefern dir genau das: Würzig, viel Umami und genau richtig scharf – ohne stundenlang in der Küche stehen zu müssen. Das perfekte Wohlfühlessen!

Die Frage nach unserem Lieblingsessen beantworten wir – neben Pizza und Sushi – verlässlich mit Ramen. So richtig viel war davon auf dem Blog bislang allerdings nicht mitzubekommen und das muss geändert werden. Klar, es gibt schon vegane Miso-Ramen, eine Anleitung für selbst gemachte Ramennudeln und schnelle Curry-Ramen, die in Sachen Geschwindigkeit mit den bekannten Tütensuppen mithalten können, bei Puristen aber ehrlicherweise eher als „Hack“ durchgehen. Einen richtigen Deep Dive in die Ramenschüssel (man möge mir den Kalauer verzeihen) haben wir aber noch nicht gemacht … und das muss geändert werden!

Bevor wir uns im Laufe des Jahres an veganisierte Klassiker wie Shoyu-, Shio- und Tonkotsu-Ramen wagen, starten wir mit der japanischen Adaption eines unserer anderen Lieblingsgerichte: Dan Dan Nudeln. Tantanmen oder Tan Tan Ramen sind sozusagen das suppige Nippon-Äquivalent des berühmten Nudelgerichts aus der chinesischen Szechuanprovinz. Cremig, nussig, scharf – jeder Löffel der Brühe, jede so laut wie irgendwie möglich eingeschlürfte Nudel heizt ordentlich ein. Und genau das ist doch im bitterkalten, trüben Januar (oder auch bei 30 °C im Hochsommer, der Schweiß läuft ohnehin schon in Strömen) einfach perfekt, oder?

Vegane Tantan-Ramen

Brühe – die eigentliche Ramen-Basis

Obwohl die Qualität für Ramen-Puristen immer mit der (meist) mindestens stunden-, wenn nicht tagelang gekochten Brühe steht oder fällt: Unsere vegane Tantanmen-Interpretation ist schnell gekocht, aber trotzdem voller Geschmack, Aroma und body.

Als Basis verwenden wir eine gute Gemüsebrühe oder – noch besser – Pilzbrühenpulver aus dem Asialaden und ein kleines Stückchen Kombu-Alge, falls vorhanden. Die gibt der schnellen Ramen-Brühe noch eine Extra-Prise Authentizität.

Die für Tan Tan Ramen typische Cremigkeit, die sonst von der Fleischbrühe kommt, können wir ganz einfach vegan imitieren, indem wir eine vielleicht überraschende Zutat verwenden: vegane Barista-Milch. Wir schwören auf die Oatly Barista Hafermilch (keine Werbung) – sowohl im Kaffee als auch in der Ramenschüssel.

Vegane Tantanmen-Ramen-Brühe

Tare – für Geschmack und Farbe

Die sogenannte „Tare“, die eigentliche Würze unserer Tantanmen, machen wir aus Erdnussmus, Sojasauce, Essig und – ganz wichtig – Chiliöl. Letzteres kannst du selbst machen oder einfach dein liebstes gekauftes verwenden. Ein Tropfen zusätzliches Sesamöl macht’s noch aromatischer.

Alternativ zum Erdnussmus kannst du auch Tahin, chinesisches oder japanisches Sesammus verwenden. Damit werden die Tantanmen etwas herber.

Nudeln – gekauft ist voll okay

Hardcore-Ramen-Nerds machen ihre Nudeln natürlich selbst. Aber auch wir kaufen gerne fertige. Entweder eingeschweißt als „nicht-frisches-Frischeprodukt“ oder getrocknet. Zur Not tun es auch billige Spaghetti, die mit dem Natron-Trick (einfach etwas davon zum Kochwasser geben) zumindest als halbwegs annehmbare Ramennudeln durchgehen. Also … falls man mal keine authentischeren Nudeln im Haus hat.

Vegane Tantanmen Ramen

Die Toppings für vegane Tantan-Ramen

Getoppt wird die Ramen-Schüssel mit gebratenen Champignons, Tofuscheiben, Mais aus der Dose und einem Berg Frühlingszwiebeln.

Pilze und Tofu kannst du einfach in einer Pfanne zubereiten. Wir verwenden für den Sojaquark einfach den Airfryer, da wird er immer perfekt soft im Inneren und bekommt eine leicht knusprige Kruste.

Das war’s, so einfach und schnell steht eine leckere, wärmende Schüssel vegane Tantanmen auf dem Tisch. Und jetzt schnell schlürfen, Ramen sind „Fast Food“!


Für2 Portionen

Vegane Tantanmen – cremig-scharfe Ramen

Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 20 Minuten
  • 200 g Ramennudeln

Für die Brühe

Für die Toppings

  • 200 g Tofu
  • 120 g Champignons
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 EL Erdnussöl oder Rapsöl
  • 4 EL Mais aus der Dose

Für die Tare

  • Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Anschließend abgießen und kurz unter kaltem Wasser abschrecken.
    200 g Ramennudeln
  • Für die Brühe Pilz- oder Gemüsebrühe zusammen mit dem Stück Kombu in einen Topf geben und bei neidriger bis mittlerer Hitze langsam erhitzen. Sobald das Wasser anfängt, zu köcheln, Kombu entfernen. Barista-Hafermilch einrühren und knapp unter dem Siedepunkt bei weiterhin niedriger bis mittlerer Hitze heiß halten.
    500 ml Pilzbrühe, 1 Stück Kombu, 250 ml Barista-Hafermilch
  • Währenddessen Tofu in etwa 1 cm dicke, Champignons in dünne Scheiben und Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. Öl in eine heiße Pfanne geben, Tofu, Champignons und den weißen Teil der Frühlingszwiebel bei mittlerer bis hoher Hitze etwa 5 Minuten goldbraun braten. Alternativ den Tofu ohne Öl bei 180 °C im Airfryer rösten.
    200 g Tofu, 120 g Champignons, 2 Frühlingszwiebeln, 1 EL Erdnussöl
  • Für die Tare je 1 ½ EL Erdnussmus, 1 ½ EL Sojasauce, 1 EL Reisessig, 2 TL Chiliöl und ein paar Tropfen Sesamöl in tiefen Schüsseln verrühren.
    3 EL Erdnussmus, 3 EL Sojasauce, 2 EL Reisessig, 4 TL Chiliöl, 1/2 TL Sesamöl
  • Zum Servieren je etwa 4 Schöpfkellen der Brühe in eine Schüssel geben und gut mit der Tare verrühren. Nudeln optional im Sieb erneut mit heißem Wasser überbrühen und auf die Schüsseln verteilen. Mit Champignons, Tofuscheiben, Mais und dem grünen Teil der Frühlingszwiebel toppen und sofort servieren.
    4 EL Mais

Vegane Tantanmen einfach selbst gemacht

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


21 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hallo! Danke für ein weiteres, perfektes Rezept. Ich habe mich nur gefragt, ob ich das Kombustück nach dem Ziehen im Wasser nochmal für etwas anderes verwenden kann?
    Liebe Grüße

    1. Hallo Sophia,

      du kannst die Alge in dünne Streifen schneiden und beispielsweise als Zutat für Gemüsepfannen verwenden oder sie in Essig und Sojasauce marinieren und als Topping für Reis-Bowls verwenden.

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Was für ein Geschmackserlebnis. Habe extra vorher noch euer Chiliöl angesetzt. Die Brühe war sooo lecker und hat aufgewärmt am nächsten Tag noch besser geschmeckt. Vielen Dank für das leckere Rezept, echtes Soulfood, das perfekt gegen den Januar-Blues ankämpft.

  3. Wieder mal ein phantastisches Rezept. Wir sind begeistert. Von euren Miso-Ramen sind wir schon lange Fans, da ich aber süchtig nach eurem Chili-Öl bin freue ich mich über jedes Rezept, bei dem ich dieses als Zutat verwenden kann. Die Tantanmen-Ramen fand ich auch noch unkomplizierter in der Zubereitung als die Miso-Ramen.
    Und seit wir uns fancy Ramen-Bowls gegönnt haben müssen diese natürlich regelmäßig lecker gefüllt am Tisch stehen. Die Tantanmen-Ramen gibt es jetzt sicher oft. Ich freu mich jetzt schon auf die nächste Ladung.
    Mit getrockneten Ramen-Nudeln aus dem Asia-Shop (knapp 4 min gekocht) hat es uns sehr gut geschmeckt.

    1. Hi Camilla,

      vielen Dank für die tolle Rückmeldung, Camilla. Sowohl zu den Ramen als auch zum Chiliöl – freut uns wirklich riesig!

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Wir haben eine möglichst nahe Variante des Rezeptes (mit dem, was wir im Laden gegenüber so kaufen konnten) gestern Abend gekocht, auf nur einer Herdplatte (Mini-Apartment) und wie im Text angedeutet eher bei 30 °C Außentemperatur – wunderbar.
    Das machen wir bald wieder!
    Liebe Grüße aus São Paulo.

      1. …euere tollen Rezepte machen allen Flexitariern, OLV übrigens großes Vergnügen! Danke einfach dafür!

  5. Nein. Niemand muss Ramen Nudeln selbst machen, aber es sollten halt Ramen Nudeln sein. Auf dem fancy bearbeiteten Foto sieht das für mich nicht so aus… (Nicht mal wie die wirklich schrecklichen, welche ihr verlinkt). Dann lieber frische oder trockene vom Asia-Markt eures Vertauens.

    1. Hallo T,

      vielen Dank für dein Feedback! Freut uns, dass du dir so genau anschaust, was wir hier machen, und dass du offenbar selbst ein großes Interesse am Thema Ramen hast.

      Um ehrlich zu sein liegt unser Fokus bei diesem Rezept weniger darauf, Hardcore-Ramen-Fans wie dich zu beeindrucken, sondern darauf, möglichst vielen Leser:innen ein zugängliches Rezept an die Hand zu geben – ohne im Asialaden, den es eben auch nicht überall gibt, vor einer möglicherweise unüberblickbaren Nudelauswahl zu stehen.

      Was die Nudeln übrigens betrifft: Über Geschmack lässt sich halt nicht streiten. Du findest die von uns verlinkten Nudeln „schrecklich“? Fair enough, ist deine Meinung, und sie steht dir natürlich zu. Wir persönlich haben über die Jahre viele Nudeln probiert – selbst gemachte, frische, getrocknete, im Restaurant und zu Hause – und finden die verlinkte Variante absolut in Ordnung für eine unkomplizierte Tantanmen-Schüssel.

      Und übrigens: Die Nudeln auf den Fotos? Die sind tatsächlich genau das, was du empfiehlst – getrocknete „Flat-Ramen“ aus dem Asia-Supermarkt. Fanden wir interessant, haben wir mitgenommen. Mich würde interessieren, woran du fest machst, dass sie für dich nicht wie „echte Ramen-Nudeln“ aussehen. An der „fancy Bearbeitung“ der Fotos, wie du es nennst, kann’s ja eigentlich nicht liegen… ? 😉

      In jedem Fall: Schön, dass dir Ramen so am Herzen liegen!

      Beste Grüße
      Jörg

  6. Ihr Lieben,

    ich danke Euch sehr für das feine Rezept, dass ich meinem kranken Mann heute Abend servieren werde. Wie viele Ramennudeln brauch ich denn dafür und wie füge ich sie wann dazu? Ich glaube, die fehlen im Rezept.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Christine

    1. Hallo liebe Christine,

      die Nudeln sind direkt am Anfang des Rezepts angegeben, wahrscheinlich hast du sie da übersehen. 🙂

      Liebe Grüße, viel Spaß beim Nachkochen und gute Besserung!
      Jörg

      1. Lieber Jörg

        kurz nach dem Abschicken hab ich es gesehen. Danke für die Aufklärung. Ich hab nun fast alle Zutaten besorgt (Kombu muss ich noch suchen in der Schweiz) und heute Abend koche ich das Rezept nach. Freue mich sehr drauf!

        Liebe Grüsse aus der Schweiz
        Christine

      2. Alles gut. 🙂

        Die Kombualge macht die Brühe eben etwas authentischer. Notfalls kannst du sie auch weglassen, solltest dann etwas kräftiger würzen.

        Liebe Grüße
        Jörg

      3. Lieber Jörg,
        bin leider gegen Pilze allergisch. Wodurch ersetzbar? Lg Eva-Maria

      4. Hallo Eva-Maria,

        du könntest dich auch am Topping für die Dan Dan Nudeln orientieren. Wie erwähnt stand das Gericht sozusagen Pate für die Tantanmen. 🙂

        Liebe Grüße
        Jörg

      1. Hallo Stephen,

        so pauschal kann das leider nicht gesagt werden. Ramennudeln gibt es in verschiedenen Varianten. Schnellkochende wie auch welche, die ähnlich wie Hartweizenpasta 4-6 Minuten sprudelnd gekocht werden müssen. Ich würde auch nicht empfehlen, die Nudeln direkt in der Brühe zu garen, sondern sie erst beim Servieren in die Suppe zu geben.

        Viele Grüße
        Jörg