Tandoori-Seitan-Grillspieße

Tandoori-Seitan-Grillspieße
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Hey, Spießer! Mach’ deinen Grill startklar, heute kommen unsere ultrawürzigen und wirklich einfach vorzubereitenden Tandoori-Seitan-Grillspieße auf den Rost.

Ich bin ja der Meinung, dass es zu wenig Essen auf Spießen gibt. Veganes sowieso. Spießiges Essen macht sich auf dem Teller fast immer ziemlich sehr schick, die Möglichkeiten, Gemüse, Tofu, Tempeh, Seitan und natürlich Gewürze und Marinaden zu kombinieren, sind quasi unendlich und ganz ehrlich, Spieße sind nicht nur für diejenigen, die sich ohnehin schon bei jeder Gelegenheit freuen, beim Essen die Hände benutzen zu dürfen (hust hust, Nadine) praktisch, das Besteck ist eben quasi gleich mit eingebaut.

Eigentlich bin ich ja auch der Meinung, dass Spieße ein bisschen zu sehr mit dem für die meisten ja ohnehin nur im Sommer stattfindenden Grillgelage in Verbindung stehen. Ich für meinen Teil möchte aus oben genannten Gründen eigentlich das ganze Jahr über spießig essen. Aber klar, ich sehe die Verbindung, es macht einfach auf eine urzeitlich-martialische Art und Weise großen Sinn und noch größeren Spaß, essbares aufzupieksen, es anschließend über offenes Feuer zu halten und dann frisch vom Rost und feuergeküsst vom Spieß zu nagen. Gib’s zu, bei den Aussichten fragt man sich schon, warum es so viele Schönwettergriller gibt … und man selbst auch dazu gehört, ob man das nun gerne zugibt, oder nicht, oder?

Aber gut, aktuell stecken wir natürlich mitten in der Grill-Hochsaison, also mach’ doch direkt mal den Rost sauber und fackle den Anzündkamin an, heute gibt es unsere supersaftigen, veganen Seitan-Grillspieße mit einer wirklich unglaublich würzigen Marinade. Für diese nehmen wir heute einen Shortcut mit einer fertigen Tandoori-Paste, die du beispielsweise von unseren Freunden von Sanchon im Feinkostregal deines liebsten (Bio-)Supermarkts findest.

Tandoori-Seitan-Grillspieße

Okay, machen wir einen kurzen Ausflug, denn korrekterweise müsste ich schreiben, „mit einer Tandoori-Masala-Paste“ und dann wiederum eigentlich „Tanduri“, denn die Variante mit dem Doppel-o ist die englische Schreibweise. Der Begriff „Tandoori“ umschreibt grundlegend eigentlich nur ein Gericht, welches im „Tandur“, einem traditionell aus Ton gefertigten und in der Erde vergrabenen, nach oben offenen und häufig mit Holzkohle befeuertem Ofen zubereitet wird, der uns vermutlich vor allem aus der indischen Küche bekannt, aber eben auch über ganz Süd-, Zentral- und Westasien verbreitet ist.

Tandoori-Masala ist einfach die Gewürzmischung für ein klassisch im Tandur zubereitetes Gericht und diese besteht in der Regel aus Kreuzkümmel, Koriandersamen, Chilis und, je nach Koch, anderen Gewürzen. Die Lebensmittelhandwerker von Sanchon verfeinern ihre Paste beispielsweise mit säuerlicher Tamarinde, Ingwer und Zimt.

Für den Seitan verrühren wir Seitan Fix mit etwas Tapiokastärke für einen lockereren Biss und Salz und verkneten das Ganze zusammen mit Wasser, etwas Essig, veganer Worcestershiresauce, ebenfalls von Sanchon erhältlich, für eine ordentliche Extraportion Umami und ein paar Löffeln von der Tandoori-Masala-Paste (denn sind wir mal ganz ehrlich, warum nur von außen würzen, wenn es auch von innen geht?) zu einem gleichmäßigen Teig, der anschließend in Würfel geschnitten und, wie auch in unserem Seitan-Special beschrieben, für 30 Minuten im Topf mit Dämpfauf- oder –einsatz gedämpft wird.

Seitan

Für die Marinade verrühren wir mehr von der leckeren Sanchon Tandoori-Paste mit Sojajoghurt oder deiner liebsten veganen Joghurtalternative, würzen mit etwas Salz und legen die gedämpften, noch heißen Seitanstücke für mindestens zwei Stunden darin ein. Wenn du es aushältst, auch gerne über Nacht im Kühlschrank. Die Säure im Joghurt harmoniert einfach perfekt mit den erdigen, kräftigen Aromen der Gewürzpaste.

Verwendest du Metallspieße, kannst du direkt loslegen mit dem Gepiekse. Wir packen gerne Stücke von roter Zwiebel zwischen die Seitan-Würfel, diese karamellisieren beim Grillen leicht und geben den Spießen ein leckeres, süßliches Aroma.

Holz- oder Bambusspieße solltest du vorher etwa 30 Minuten in Wasser einlegen. So vollgesogen verbrennen deine Tandoori-Seitan-Grillspieße nicht so schnell, wenn du sie über die lodernden Kohlen packst.

Tandoori-Seitan-Grillspieße

Und jetzt endlich ab damit für etwa ein bis zwei Minuten pro Seite über direkte Hitze, bis der Seitan rundherum gebräunt sind. Zusätzliches Öl brauchst du in diesem Fall nicht, da die Gewürzpaste bereits damit angerührt ist. Haben sie sich in schnieke Grillstreifen geworfen, ziehst du die Seitan-Grillspieße für etwa weitere fünf Minuten um über indirekte Hitze (falls du gerade nur absoluten Bahnhof verstehst, lies dir unsere 10 Grilltipps für das vegane Barbecue durch und/oder lege dir unser Buch Vegan grillen kann jeder zu, danke im Voraus!), dann trommelst du die hungrigen Mäuler zusammen, es darf serviert werden. Am besten mit unseren Vollkorn-Chapatis, frischem Salat, Koriander, Limettenspalten und verschiedenen Chutneys, beispielsweise ebenfalls von unseren Freunden von Sanchon.

Und ganz ehrlich, dieses Rezept musst du nicht bis zum nächsten Sommer abschreiben, wenn die Temperaturen wieder sinken und das Sweater Weather Einzug hält. Ich will damit sagen, dass unsere Tandoori-Seitan-Grillspieße auch außerhalb der Schönwetter-Grillsaison aus der Grillpfanne super schmecken. Wir sind doch alles Ganzjahres-Spießer, oder?

Tandoori-Seitan-Grillspieße

Portionen 4 Spieße

Tandoori-Seitan-Grillspieße

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Dämpfen und Marinieren 2 Stunden 30 Minuten
Arbeitszeit 3 Stunden

Für den Seitan

Für die Marinade

Außerdem

  • 1 rote Zwiebel
  • Seitan-Fix mit Tapiokastärke und Salz vermengen. Worcestershire-Sauce, Tandoori-Masala-Paste und Tafelessig mit 300 ml Wasser verrühren, zum Seitan-Fix geben und in der Küchenmaschine auf mittlerer Stufe oder von Hand 10 Minuten verkneten, bis sämtliche Flüssigkeit vom Teig aufgenommen wurde.
  • Rohen Seitan in etwa 4 cm große Würfel schneiden und für 30 Minuten im Dämpfaufsatz oder -einsatz oder im Dampfgarer dämpfen.
  • Für die Marinade Tandoori-Masala-Paste mit Sojajoghurt verrühren und mit Salz abschmecken.
  • Gedämpfte Seitanwürfel im heißen Zustand unter die Marinade heben, alles in ein dicht verschließbares Gefäß geben und mindestens 2 Stunden oder besser über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen.
  • Rote Zwiebel in Stücke schneiden, abwechselnd mit den marinierten Seitanwürfeln auf Spieße spießen, mit der übrigen Marinade bestreichen und für 2 Minuten pro Seite über direkter und anschließend für weitere 4 Minuten über indirekter Hitze grillen.
  • Mit Chapatis, Salat, Koriander, Limettenspalten und Chutneys servieren.

Unsere Tipps

Die veganen Tandoori-Seitan-Grillspieße können auch auf dem Herd in einer Grillpfanne oder einer normalen Pfanne zubereitet werden. Dazu bei mittlerer bis hoher Hitze 3-4 Minuten pro Seite braten.

Tandoori-Seitan-Grillspieße

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von Petersilchen GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, Sanchon und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Vegan seit zwanzig-null-sechs. Liebt es, zu kochen, guten Kaffee, Chilis in allen Formen und Farben, Kameras und Objektive – hofft dabei, dass er das ganze Zeug auch zumindest einigermaßen angemessen bedienen kann –, hat nie genügend Messer, sitzt gerne auf dem Mountainbike und hört dabei Metal.


Gib deinen Senf dazu!

  1. Schmeckt auch sehr gut zum Raclette, wird aber definitiv in der Grillsaison wiederholt. Beim nächsten Versuch werde ich aber etwas weniger Tapiokastärke nehmen, glaub die Konsistenz ist auch mit weniger davon richtig gut.

  2. Hi,
    wenn’s nach kneten, dämpfen, marinieren/ruhen und braten immer noch wie Gummi ist: Was würdet ihr tippen wo der Fehler liegt? Zuviel Wasser?
    Von fleischähnlicher Struktur konnte bei meinem ersten Versuch zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.
    Ab welchem Verarbeitungsschritt müsste sich der Seitan nicht mehr wie Gummi anfühlen?
    Danke vorab – würde mir helfen nicht mehr so berechtigte Kommentare wie „… ich esse mein Kaugummi lieber süß…“ hören zu müssen 😉

    P.S.: Über eure Antworten werde ich nicht per Mail informiert, erst wenn dann noch andere schreiben. Nicht schlimm – nur zur Info.

    1. Hi Bernhard,

      kennst du unser Seitan-Special schon? Falls nicht, lies das auch mal durch. Falls doch: Vielleicht nimmst du das mit dem Kneten auch etwas zu ernst. Versuch’s mal sehr zurückhaltend und nur so lange, bis die Flüssigkeit aufgenommen ist und du einen gleichmäßigen Teig in den Händen hältst. Dann lass ihn sicherheitshalber vor dem Dämpfen noch 10-30 Minuten im Kühlschrank ruhen, bevor es weitergeht.

      Ich bin gespannt darauf, was du dann sagst. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      P. S.: Danke für den Hinweis, schau’ ich mir bei Gelegenheit an.

      1. Hi Jörg,
        danke für die Tipps!
        Auch im zweiten Versuch leider noch immer ziemlich elastisch aber schon etwas besser.
        Allerdings habe ich diesmal keinen homogenen Teig hinbekommen.
        Tja, Seitan und ich haben wohl noch ein gutes Stück Weg vor uns, aber bis die Packung leer ist versuche ich mich weiter.
        Geschmacklich waren beider Versuche gut und die E-Mail Benachrichtig hat diesmal auch funktioniert – das ist doch schon ein Anfang.

      2. Was heißt “kein homogener Teig” genau? Konntest du das Wasser nur schlecht ins Seitan Fix einarbeiten? Dann fehlt Flüssigkeit, was dann natürlich auch zu einem zäheren Endergebnis führt. Das Problem ist, dass Seitan Fix teils scheinbar unterschiedlich viel Wasser aufnimmt. Zu viel Wasser geht fast gar nicht, da sich das überschüssige dann am Schüsselboden sammelt. Also gern beim nächsten Mal schluckweise zugeben, bis sich der Teig gut anfühlt. Nicht zu fest, nicht so weich, dass er auseinanderfällt.

        Wir kriegen das schon noch hin! 😉

  3. Hallo Ihr Lieben, das klingt mal wieder super lecker!! Eine Frage: Wenn ich die Spiesse auf Vorrat zubereiten möchte, sollte ich sie dann mariniert einfrieren, oder lieber nach dem Auftauen marinieren? Danke! Und übrigens habe ich die letzten Tage die Regenbogenlasagne und die Zucchini-Schiffchen nachgekocht, beides hat fantastisch geschmeckt!
    liebe Grüsse Iris

    1. Hi Iris,

      erstmal ganz lieben Dank für das tolle Feedback!
      Zu deiner Frage: Du kannst die Spieße auch bereits mariniert einfrieren, da spricht eigentlich nichts dagegen.

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Hallo, nach den Bratwürsten war das euer zweites Seitanrezept, das ich ausprobiert habe. Die Zubereitung war super einfach und der Geschmack mega lecker, dazu die tolle Konsistenz.
    Eure Rezepte machen einfach Spaß! Ich bin begeistert. 😀
    Viele Grüße
    Nicole

  5. Einmal habe ich Seitanspieße nach einem anderen Rezept gemacht (ohne Speisestärke). Beim Aufspießen ist mir der Seitan auseinandergefallen. Habt Ihr eine Ahnung, was ich falsch gemacht haben könnte?
    Dient die Stärke hier nur dem “lockeren Biss”, wie Ihr oben schreibt, oder auch der Bindung?
    Schon im Voraus vielen Dank für Eure Antwort!

  6. Richtig gut! Habe es ausprobiert und für wirklich großartig empfunden! Lediglich die 10 Minuten Kneten traue ich mich (noch) nicht. Ich habe es 2 Minuten geknetet, da die Flüssigkeit nach sehr kurzer Zeit schon aufgenommen war. Insgesamt würde man nicht denken, dass es kein Grillfleisch ist 🙂

    Vielen Dank

    1. Trau dich ruhig, beim Kneten geht es nicht vorrangig darum, dass die Flüssigkeit aufgenommen wird – das geht so oder so recht schnell –, sondern um die Bildung der Glutenstruktur und damit um den Biss.

      Freut mich aber schonmal, dass die Spieße auch in der “Kurzknete-Version” so gut geschmeckt haben. 🙂

  7. Hallo,
    euer Rezept kam wie gerufen (lieben Dank dafür!), da morgen ein Grillevent ansteht. Mein Problem: von der Tapiokastärke hab ich nur noch ein paar Krümel und das reicht natürlich hinten und vorne nicht. Kann ich vielleicht mit Mais- oder Kartoffelstärke “auffüllen”? Was meint ihr? Herzlichen Dank schon vorab und liebe Grüße!

    1. Hey!

      In dem Fall würde ich immer mit Maisstärke auffüllen. Kartoffelstärke verliert beim längeren Garen wieder die Bindungsfähigkeit und wird etwas schleimig. 🙂

      Lass uns wissen, wie die Grillspieße geschmeckt haben!

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Mit der Maisstärke hat es super geklappt und geschmeckt! 👍Nächstes Mal versuche ich die Tapiokastärke und bin schon gespannt auf den Vergleich!

  8. Oh ich kann mich noch daran erinnern wie ich vor vielen Jahren (vor vegan) sehr gerne Tandoori chicken gegessen habe… Werde dieses Rezept auf jeden Fall probieren… Allerdings nervt mich bei Seitan immer das lange Dämpfen… Mein Gemüse dämpfe ich immer in der Mikrowelle… Hat man schonmal von Erfahrungen gehört ob das auch mit Seitan geht? LG Denise

    1. Wir haben keine Mikrowelle, deshalb kann ich da keine verlässliche Aussage treffen. Wir hatten allerdings mal für ein Kunden-Shooting eine Mikrowelle mit speziellem Dampfbehälter hier, damit könnte ich mir vorstellen, dass es klappt. Allerdings ist das mit dem Dämpfen doch eigentlich keine große Sache. Du packst den Topf auf den Herd und machst während der 30-45 Minuten einfach etwas anderes. 🙂