Die vielleicht klassischsten aller Adventsplätzchen: Spitzbuben. Bei uns förmlich mit Ecken und Kanten, aber natürlich trotzdem zart und mürbe!
Dieses Jahr ist es mir besonders aufgefallen, in unserer jetzt mittlerweile elfjährigen Bloggeschichte haben es Plätzchen bei uns nicht wirklich in die vorderen Reihen geschafft. Klar, da sind die Strazzate, die wir total gerne mögen und auch die feinen Karamellplätzchen haben sich 2020 noch dazu gesellt. Mehr war es bisher aber tatsächlich nicht. Also ist es mal wieder Zeit für weihnachtlichen Süßkram. Dieses Jahr gibt es also für uns das erste Mal selbst gebackene vegane Spitzbuben, gefüllt mit meinen fruchtigen Frucht-Pur-Lieblingsmarmeladen von Allos.
Ich stamme aus einer Familie, die sich gelinde gesagt aus Backen nicht sonderlich viel gemacht hat – aus der Tradition des Plätzchenbackens schon gar nicht. Nö, an dieser Stelle gibt es keine sensationelle Anekdote der Oma zu erzählen. Denn Oma hat zwar wohl viel und gut gekocht, aber an große Plätzchensessions kann ich mich nicht erinnern. Gelegentlich mal ein paar schnelle „Ausstecher“, okay, zu mehr wollte sich jedoch niemand hinreißen lassen.
Das heißt aber nicht, dass es bei uns kein Adventsgebäck gab. Oh, doch! Aber gerade als Nürnbergerin saß ich ja quasi an der ewigen, nie versiegenden Lebkuchenquelle. Ab Dezember gab es bei uns deshalb feines Gebäck frisch ab meisterlicher Backstube. Historisch betrachtet war es ganz früher lange Zeit genauso, Lebkuchen und Gebäck wurden nur für besondere Anlässe auf Märkten verkauft und erst an den tatsächlichen Feiertagen geschlemmt. Natürlich muss man bedenken, dass die Rohstoffe wie Zucker und Gewürze noch um einiges kostspieliger und für Normalsterbliche ohnehin nicht erschwinglich waren. Tatsächlich etablierte sich der Brauch, Plätzchen (der Name kommt übrigens von der Verniedlichung von „Platz“ als Bezeichnung für Kuchen) auch zu Hause zu backen, erst in der Biedermeierzeit, als das Ideal der bürgerlichen, selbstlosen Hausfrau aufkam. Oje! Habe ich mich deshalb insgeheim immer gegen das selbst gemachte Adventsgebäck gesträubt?
Ich gebe zu, würde es bei unserem Bäcker auch grandiose vegane Spitzbuben geben, würde ich sie wahrscheinlich eher kaufen als selbst backen. Gibt es aber nicht. Außerdem können wir, wie ihr wisst, mit überzuckerten Dingen nicht viel anfangen. Für meine veganen Traum-Spitzbuben verwende ich also feines Dinkelmehl, gemahlene Haselnüssen, weniger Zucker, vegane Butter und das Mark einer Vanilleschote. Der absolute Star dieser Plätzchen ist aber die Marmelade. Hier kommt keine Geringere als meine absolute Lieblingsmarmelade zum Einsatz, Allos Frucht Pur. Den veganen Bio-Fruchtaufstrich, der mit Agavendicksaft gesüßt ist und zu 75 % aus Früchten besteht, gibt es bei mir das ganze Jahr über zum Frühstück. Diese Marmelade schmeckt auch wirklich nach Frucht und hat für mich genau die richtige, angenehme Süße. Meine drei Favoriten für die Plätzchen sind Aprikose, Himbeere und Schwarze Johannisbeere.
Eine Schicht Puderzucker gehört optisch auch für meine veganen Spitzbuben dazu und weil wir schon bei unserem Teig und der Marmeladenfüllung zumindest etwas Zucker eingespart haben, ist das gar kein Problem. Zum Glück muss man für diese Plätzchen weder Meisterbäcker:in, noch Biedermeier-Hausfrau sein – zwei linke Hände reichen übrigens auch. Teig kneten, ausrollen, ausstechen, backen, mit Marmelade bestreichen, fertig. Spaß haben und Genießen. Wir rebellieren hier noch mal ein kleines bisschen und bringen die Plätzchen zumindest in eine andere Form: statt der obligatorischen Kreise und Herzen gibt es einen mit Marmelade gefüllten eckigen Doppelkeks. Finden wir schick, was sagt ihr?
Ach ja, zum Verschenken sind die mürben Teilchen natürlich auch der Hit. Aber denkt dran: Es gibt sie vegan eher selten zu kaufen, also macht für euch selbst gleich auch ein paar mehr!
Meine Tipps & Tricks für gelingsichere vegane Spitzbuben
- Alle Zutaten, besonders die vegane Butter, sollten kühlschrankkalt sein. Direkt aus dem Kühlschrank streichfähige Margarine ist für das Gebäck ungeeignet.
- Mürbteig möchte bitte nicht zu lange geknetet werden, weshalb die Zutaten möglichst rasch und im Idealfall in der Küchenmaschine verknetet werden sollten. Das Gluten, anders als beispielsweise bei Brot, sollte nicht zu stark aktiviert werden.
- Wenn ihr den Teig mit den Händen verknetet, achtet unbedingt auf kalte Hände. Wird der Teig zu warm verschmilzt die vegane Butter mit dem Mehl, was sich das ebenfalls negativ auf die Teigkonsistenz auswirkt.
- Nach dem Kneten möchte der Teig eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen. Aber bitte auch nicht länger, sonst müsst ihr ihn wieder eine Weile draußen liegen lassen, denn nach längerer Kühlzeit wird er zu hart zum Ausrollen.
- Die Arbeitsfläche muss vor dem Ausrollen leicht bemehlt werden, sonst klebt der Teig fest. Aber eben nur leicht, sonst trocknet der Teig zu schnell aus.
- Den Teig auf 3 mm auszurollen erscheint erst mal etwas schwierig, aber sonst werden die Plätzchen nachher einfach zu wuchtig. Also habt Geduld – und das sage ich an dieser Stelle auch besonders zu mir selbst!
- Um die ausgestochenen oder, wie bei uns, mit dem Teigrad ausgeschnittenen Plätzchen vorsichtig auf das Backblech zu transportieren, habe ich mit einem Tortenspachtel gearbeitet. Einfach vorsichtig unter die dünnen Teiglinge fahren, diese langsam lösen und auf das Backblech heben. Und noch mal ein bisschen Geduld bitte, sonst geraten die Teilchen außer Form.
- Je nach Ofen und Größe und Dicke euerer Plätzchen kann die Backzeit variieren. Unsere verschiedenen Bleche haben jeweils zwischen 7 und gar 13 Minuten gebraucht. Stellt euch den Timer auf 6 Minuten und beobachtet die Plätzchen danach am besten – sie können leicht verbrennen. Nehmt sie aus dem Ofen, sobald die Ränder goldbraun sind, die Mitte aber noch etwas hell.
- Lasst die Plätzchen komplett auf dem Backblech abkühlen.
- Für den perfekten Look erwärmt ihr eure Marmelade und drückt diese anschließend durch ein feines Sieb. So siebt ihr die groben Fruchtstückchen aus (die wir selbstverständlich aufheben und am nächsten Tag in unser Porridge oder Müsli rühren). Das ergibt eine glatte und glänzende Fruchtmasse.
- Die veganen Spitzbuben werden am besten in einer Keksdose aus Blech gelagert. Aber auch in dicht schließenden Einmachgläsern bleiben sie schön frisch. Die Marmelade sollte vor dem Verpacken aber komplett getrocknet sein.
Vegane Spitzbuben
- 200 g vegane Butter kalt
- 100 g Zucker fein
- 1 Prise Salz
- 1 Vanilleschote
- 1 Bio-Zitrone
- 4 EL Hafermilch
- 400 g Dinkelmehl
- 50 g gemahlene Haselnüsse
- 100 g Marmelade z. B. Allos Frucht Pur, Himbeere, Aprikose und Schwarze Johannisbeere
- 2 EL Puderzucker
- Kalte vegane Butter würfeln und zusammen mit Zucker und Salz in der Küchenmaschine vermengen.200 g vegane Butter, 100 g Zucker, 1 Prise Salz
- Das Mark der Vanilleschote, Zitronenzesten, Hafermilch, Dinkelmehl und Haselnüsse hinzugeben und rasch zu einem homogenen Teig verkneten.1 Vanilleschote, 1 Bio-Zitrone, 4 EL Hafermilch, 400 g Dinkelmehl, 50 g gemahlene Haselnüsse
- Abgedeckt 30 Minuten im Kühlschrank kaltstellen.
- Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche gleichmäßig 2–3 mm dick ausrollen. Mit einem Teigrad in 5 × 5 cm große Quadrate schneiden und jedes zweites in der Mitte ausstechen.
- Backofen 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Teiglinge mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und auf mittlerer Schiene 8-10 Minuten (siehe Tipps) backen. Anschließend vollständig auf dem Backblech abkühlen lassen.
- Die Marmelade erwärmen und durch ein feines Sieb drücken.100 g Marmelade
- Die oberen Plätzchenhälften mit etwas Puderzucker bestäuben. Die Unterseite mit einem Teelöffel Marmelade bestreichen, mit dem Plätzchendeckel schließen und trocknen lassen.2 EL Puderzucker
Tipps
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6 Kommentare
Spitzbuben sind die Favoriten unter den Weihnachtsplätzchen meiner Familie. Diese vegane Version probiere ich dieses Jahr sicher aus!
Und einen Tipp für die Verarbeitung des Teigs habe ich noch: Meine Weihnachtsbäckerei findet seit Jahren draussen auf dem Gartentisch statt. Der Teig bleibt schön kalt, die Formen lassen sich super ausstechen und dann aufs Blech hiefen. Ausserdem walle ich den Teig zwischen aufgeschnittenen Gefrierbeuteln (mehrfach verwendbar) aus, das spart Mehl.
Hi liebe Nike,
danke für die Tipps! Klingt natürlich mega – in unserer Altbau-Stadtwohnung haben wir leider, leider weder noch Balkon. 🙂 Merken wir uns aber auf jeden Fall für die Zukunft, wenns doch mal einen Außenbereich für uns gibt! 😅
Liebe Grüße aus Ulm
Nadine
Wo gibt’s denn diese schicken Ausstechformen? Die sind für mich der Hit. Danke
Gruß Oliver
Hallo Oliver,
die gibt’s bei Amazon.
Liebe Grüße
Jörg
Allein die Fotos sind schon ein Augenschmaus!!
Vielen Dank liebe Julia, freuen wir uns riesig! 🥰
Liebsten Gruß & viel Spaß beim Nachbacken
Nadine