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Vegane Spare Ribs mit Senf Dry Rub

Vegane Spare Ribs mit Senf Dry Rub
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Ne, ist schon okay. Absolut verständlich, dass ich jetzt mal wieder dafür belächelt werde, etwas so abgrundtief karnivores wie Spare Ribs aus Pflanzen nachbasteln zu wollen, aber die vielen Nachrichten von euch, die Suchanfragen auf dem Blog und die tollen Kommentare lügen ja nicht: Unsere Leser sind letztendlich in der Grillsaison angekommen. So was von. Und sie sind interessiert an Seitan!

Das freut mich ganz besonders, macht mir aber auch ein echt schlechtes Gewissen. Unser Seitan Special liegt mittlerweile über ein Jahr zurück und ich bin das Rezept für die veganen Spare Ribs nach wie vor schuldig geblieben. Das ändere ich jetzt und rufe die Eat this! Barbecue Woche aus.

Im Gegensatz zu den klassischen Ribs mit Barbecue-Glasur aus unserem Buch Vegan grillen kann jeder packen wir heute einen selbst gemachten, würzig-scharfen Dry Rub mit Bio-Senfmehl von unseren Freunden von BIO PLANÈTE und dem besten aus deinem Gewürzschrank auf den Seitan.

Bio Planete Senfmehl

Dry Rub? Noch nie gehört? Grundsätzlich könnte man Dry Rubs als trockene Marinaden bezeichnen, also quasi auch geeignet für die größten Kleckerer in der Küche, denen man sonst sofort die Ketchup-Flasche aus der Hand reißt, weil die im Regelfall zur Hälfte an der Wand landet. Die Gewürzmischungen werden auf das Grillgut gepackt, einmassiert und bilden beim Garen auf dem Grillrost eine würzige Kruste.

Klingt einfach und ist es auch. Wir mischen einfach das BIO PLANÈTE Senfmehl, welches übrigens aus weißen Gewürz-Senfsamen aus Sachsen hergestellt wird – also voll heimisch, ey –, mit gezupften Thymianblättern, Zwiebel- und Knoblauchpulver, Meersalz und etwas Rohrohrzucker, der beim Garen leicht karamellisiert und die pikante Schärfe des Senfmehls ausbalanciert und dann halten wir uns selbst davon ab, das Zeug einfach löffelweise pur zu futtern. Das wird nach dem vierten Teelöffel auch etwas arg trocken, auch wenn’s lecker schmeckt.

Vegane Spare Ribs mit Senf Dry Rub

Es spricht aber absolut nichts dagegen, das beste Tomatenbrot der Welt mit dem Senf-Dry-Rub zu toppen oder den ein oder anderen Teelöffel in eine einfache Vinaigrette zu rühren, um das beste aller Salatdressings auf magische Art und Weise noch besser zu machen. Und weil das einfach nach etwas klingt, was man auf Vorrat haben sollte, habe ich das Rezept direkt mal für 100 g Dry Rub aufgeschrieben. Was nicht für die veganen Spare Ribs gebraucht wird, wandert in ein dicht schließendes Glas und dann ins Gewürzregal. Bitte, gern geschehen. Schmeckt übrigens auch extrem lecker auf frisch gepopptem Popcorn, just sayin’.

In die Ribs kommt, außer logischerweise Seitan Fix, junge Jackfruit aus der Dose, die, fein gehackt, dafür sorgt, dass unser Seitan beim Vorgaren im Ofen und schlussendlich auch auf dem Grill saftig bleibt und eine zarte, leicht faserige Konsistenz bekommt. Wer hat hier was von Schuhsohle gesagt?

Außerdem? Ananassaft. Hey, ich habe die Grimasse und die hochgezogene Augenbraue gerade gesehen, ja? Ich weiß, dass das erstmal ein wenig eigenartig klingt, aber lass mich erklären. Der Saft sorgt für ein ausgewogenes, süß-säuerliches Aroma, du musst dabei aber trotzdem keine Angst haben, dass der Star deiner BBQ-Party plötzlich mehr nach Piña colada schmeckt als die Drinks selbst. Dafür sorgen herzhafte Gewürze wie unser (gar nicht so) geheimer Liebling Liquid Smoke, Misopaste, dunkle Sojasauce und etwas von unserem Dry Rub. Wenn wir können, warum sollten wir die Marinade nicht auch direkt in das Grillgut packen?

Vegane Spare Ribs mit Senf Dry Rub

Der Seitan wird jetzt einfach flach auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausgerollt, großzügig mit unserem Dry Rub und etwas Öl eingerieben, eingeritzt und anschließend für etwa 30 Minuten im Ofen vorgegart. Das kann auch schon am Tag vor der geplanten Grillparty passieren, die Konsistenz wird ohnehin besser, wenn du den Seitan Ribs (und dir selbst) eine Nacht zum Abkühlen und Relaxen gibst.

Vorbereiten, was nur geht und sich dann zurücklehnen und den Pro am Rost ‘raushängen lassen – so machen wir das hier. Und wenn du jetzt noch unseren Grilled Caesar Salad mit gerösteten Austernpilzen und Croûtons auf die Bierbank im Garten packst… holy moly!

Vegan grillen kann jeder von Nadine Horn & Jörg Mayer

Für6 Portionen

Vegane Spare Ribs mit Senf Dry Rub

Für den Dry Rub (ergibt ca. 100 g)

Für die veganen Spare Ribs

Für den Dry Rub

  • Alle Zutaten miteinander vermengen und in dicht verschließbare Gläser füllen.

Für die Ribs

  • Jackfruit abtropfen lassen, fein hacken und unter das Seitan Fix heben.
  • Liquid Smoke, Miso, Tomatenmark, Sojasauce, 1 EL Dry Rub, Paprikapulver, Ananassaft und 2 EL Sonnenblumenöl miteinander verrühren. Zum Seitan Fix geben und 5-10 Minuten gut verkneten. Anschließend 10 Minuten ruhen lassen.
  • Backofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech auf ca. 2-3 cm Dicke ausrollen. Dabei darauf achten, die Jackfruitstücke so gut es geht einzuarbeiten. Anschließend 15 Minuten backen.
  • 2 EL Dry Rub mit 2 EL Sonnenblumenöl verrühren und den Seitan damit gut einreiben. Weitere 15 Minuten backen und im Anschluss komplett auskühlen lassen.
  • Vor dem Grillen die Seitan Ribs mit dem restlichen Öl einpinseln und mit der Oberseite nach unten 3 Minuten über direkter Hitze grillen. Anschließend wenden und über indirekter Hitze und mit geschlossenem Deckel 5-10 Minuten fertig garen.

Tipps

Außerhalb der Grillsaison schmecken die veganen Spare Ribs auch direkt aus dem Ofen lecker. Dazu einfach die Backzeit auf 35 Minuten verlängern und – falls dein Ofen das kann – die Grillfunktion in den letzten 5 Minuten einschalten.
Extrem lecker schmeckt eine einfache Chimichurri aus Petersilie und Koriander zu den Ribs. Die säuerliche Sauce passt perfekt zum leicht süß-scharfen Rub.

Vegane Spare Ribs mit Senf Dry Rub

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von Ölmühle Moog GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, BIO PLANÈTE und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


35 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hi Jörg,
    ich habe dieses Rezept und das aus dem Buch kombiniert, sowie den Dry-Rub mit „Magic Dust Rub“ ausgetauscht. Vor dem Grillen haben ich anstelle mit Öl einzupinseln nochmal Dry-Rub/ Ölgemisch verwendet. Die Ribs sind super geworden.
    Die Konsistenz war sehr gut – vor allem aufgrund der Fasrigkeit der Jackfruit. Kein bisschen „gummiartig“ – da scheint ruhen lassen das Geheimnis zu sein. Am nächsten Tag kalt waren sie sogar noch einmal etwas besser, was die Konsistenz angeht 😉
    Vielen Dank für die Rezepte!!!

    1. Hi Mario,

      klasse, freut mich, dass die Ribs so gut funktioniert und geschmeckt haben. Ja, Seitan bzw. das Gluten profitiert auf jeden Fall davon, etwas „in Ruhe“ gelassen zu werden. Und tatsächlich mag ich die Ribs kalt am nächsten Tag auch fast noch etwas lieber. 😅

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Ausprobiert und es hat super geklappt! Würden das nächste Mal weniger Ananassaft oder weniger Zucker und dafür mehr Chili hinzufügen, aber die Ribs kamen bei Jung und Alt hervorragend an. Konsistenz war bei uns sehr knusprig und saftig – wie es sein soll. Aus den Resten lassen sich leckere Sandwiches machen.

    1. Mega! Freut uns riesig. Und klar, die Saft- und Zuckermenge könnt ihr natürlich immer an die Süße des verwendeten Saftes anpassen. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  3. Hallo, ich habe eine Frage bzgl der Konsistenz.
    Ich habe alles exakt Nach Anleitung gemacht, und benutze das gleiche seitan fix wie ihr.
    Es ist soooo gummiartig (hatte vorher welches von ner anderen Firma und dachte es wird nun besser…) und ließ sich absolut nicht ausrollen. Nur mit roher Gewalt (drauf kloppen ohne Ende), konnte ich es auf 3 cm Stärke schaffen.

    Was genau ist hier also des Rätsels Lösung? Zum Geschmack und Mundgefühl kann ich leider noch nichts sagen, ist jetzt im Ofen und kommt morgen auf den Grill… Lg und danke

    1. Hi Katy,

      da ich leider so gar nicht einschätzen kann, wie „gummiartig“ dein Teig war und ja auch gar nicht weiß, ob dir das Endergebnis geschmeckt hat, ist ein Feedback natürlich schwierig.

      Ja, der Seitanteig ist eben notorisch zäh, daran gibt es nix zu rütteln. Wenn er sich ganz arg sträubt, lass ihn 10-20 Minuten liegen, dann entspannen sich die Glutenstrukturen etwas und er wird leichter zu händeln.

      Viel wichtiger aber erstmal: Wie hat euch das Ergebnis geschmeckt?

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hi Jörg, danke für die Antwort. Geschmacklich war es recht lecker; würde es beim nächsten Mal noch etwas mehr würzen. Ich habe es noch mit einer selbst gemachten BBQ sauce glasiert 😁
        Die jackfruit Darin habe nicht wahrgenommen, weder geschmacklich noch großartig als Konsistenz.
        Am Ende war das Seitan leider doch eher wie knatschiges Brot von der Konsistenz her 😕 egal zu welcher Zeit (über Nacht gekühlt, draußen etwas ruhen lassen usw)

        Lg Katy

      2. Also dann muss da irgendwas schiefgelaufen sein, denn die Jackfruit sollte sich auf jeden Fall in der Konsistenz bemerkbar machen und „knatschiges“ Brot sollte auch nicht rauskommen. 😅

  4. Da ich erst seit kurzem auf vegan (bzw. überwiegend vegan umgestellt habe) bin ich mir nicht sicher was den Seitan betrifft. Sprecht ihr bei der Menge von 300g vom reinen Pulver ? Oder von der bereits mit Wasser zubereiteten Masse ?

    Liebe Grüße

  5. Yummy!
    Danke euch für das leckere Rezept.
    Aufgrund der Packungsgrössen haben ich 200 g Jackfruit und 250 g Seitan-Fix verwendet. Ich hatte außerdem noch einen BBQ-Coffee-Rub da und habe den statt eurem selbstgemachten genommen.
    Dazu gab es den gegrillten Cesar-Salad. Das wird es bei uns sicherlich wieder geben 😊