Hausmannskost, bestes Comfort Food, urschwäbischer Imbissbuden-Liebling. Heute gibt’s vegane Schupfnudeln und ja, ich kann es absolut verstehen, dass dir schon jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft.
Schupfnudeln. Für mich ist der Geruch von gebratenen Kartoffelnudeln, Sauerkraut und rauchigem Speck untrennbar mit dem Herbstanfang, beziehungsweise der ganzen kalten Jahreszeit verbunden. Mit Weihnachtsmarkt? Jetzt mal abgesehen vom Glühwein, den dir irgendein beschwipster Trottel in der viel zu dicht gedrängten Menschenmenge auf den Jackenärmel gekippt hat? Ohnehin.
Klar, mit der Idee, ab sofort nur noch rein pflanzlich unterwegs zu sein, änderte sich meine Beziehung zu Schupfnudeln dramatisch. Während ich an einigermaßen modernen Buden zu vegetarischen Zeiten zumindest noch Gemüseschupfnudeln bestellen konnte, war damit natürlich ab dem Beschluss, ab sofort vegan zu leben, Schluss. Die Dinger bestehen nämlich quasi immer aus einem Teig mit ziemlich viel Ei.
Keine Schupfnudeln mehr? Nie wieder? Ist dieses Leben denn noch lebenswert?
Keine Sorge, auf urschwäbisches Comfort Food musst du ab sofort nicht mehr verzichten, denn heute widmen wir uns – ganz uneigennützig, versteht sich – deinem potenziellen neuen Lieblingsgericht. Es gibt selbst gemachte, vegane Schupfnudeln! Und zwar ganz klassisch mit Sauerkraut und „Speck“. Also Räuchertofu. Logisch, oder? Und weil der beste Räuchertofu unserer Meinung nach von unseren Freunden von Taifun kommt, freuen wir uns mega, dass diese heute Rezeptsponsor sind.
Ich kann aus deinen langsam entgleisenden Gesichtszügen herauslesen, dass leichte Panik in dir aufkeimt. Schupfnudeln selber machen? Sind wir bekloppt geworden? Viel zu aufwendig.
Stop, Stop, Stop! Kurz durchatmen und zuhören bitte. Vegane Schupfnudeln selbst zu machen, ist nämlich beinahe schon lächerlich einfach. Mit etwas Übung hast du innerhalb von 30 Minuten einen schönen Vorrat vor dir liegen. Und Vorrat ist bei unseren Bubaspitzle – ja, der schwäbische Dialekt ist manchmal tatsächlich ein bisschen not safe for work – ein superrelevantes Schlagwort, denn die Schupfnudeln lassen sich perfekt lagern.
Aber von vorn. Für unsere süddeutschen Gnocchi in lustiger Form kochen wir – bestenfalls mehligkochende – Kartoffeln weich, schälen diese und drücken sie durch eine Kartoffelpresse oder bearbeiten sie kräftig mit einem Kartoffelstampfer. Wir machen also mal wieder Anger Management in der Küche. Dazu kommt Mehl, Kartoffelstärke für den besonderen Biss, Salz und eine Prise Muskat. Gut durchkneten und das war’s schon fast.
Beim Formen musst du dir kaum Mühe geben. Prinzipiell sehen die Dinger immer etwas eigenartig aus und ganz ehrlich: Krumme Schupfnudeln schmecken ohnehin am besten.
Am einfachsten klappt es, wenn du den Teig zu Würsten mit einem Durchmesser von etwa drei bis vier Zentimeter rollst und anschließend schräg mit einem Messer oder einer Teigkarte kleine Portionen abschneidest. Und tatsächlich kommt daher auch der Name unseres süddeutschen Klassikers. Der Vorgang, die einzelnen Nudeln von einer größeren Teigrolle „wegzustoßen“ nannte man „schupfen“. Wieder was gelernt.
Die Teiglinge werden mit der leicht angewinkelten Handfläche auf einem gut bemehlten Brett in Form gerollt, so entsteht dann auch die klassische Form. Wenn die Dinger aussehen, wie Nacktschnecken mit sehr hellem Teint, deutet das auf einen vollen Erfolg hin. Sorry fürs Kopfkino!
Ein kurzes Bad in kochendem Wasser sei ihnen jetzt auch noch gegönnt. Hast du nun also einen Jahresvorrat vegane Schupfnudeln vor dir liegen, kannst du sie an diesem Punkt auf Backbleche verteilen und einfrieren. Sind sie durchgefroren, kleben sie nicht mehr aneinander und können auch zusammen in eine Tiefkühlbox gepackt werden.
Aber mindestens eine Portion wandert natürlich direkt in die Pfanne. Das muss jetzt einfach sein.
Hier hat dann auch der Räuchertofu Klassik von Taifun seinen großen Auftritt. Der Block wird fix in etwa fünf Millimeter große Würfel geschnitten, diese tupfst du wirklich gut trocken und dann kommen sie mit etwas Öl in eine heiße Pfanne. Der Trick für perfekten Tofu-Speck? Lass – die – Würfel – in – Ruhe! Im Ernst jetzt. Die perfekte, bissfeste Konsistenz und das intensive Raucharoma entwickeln sich am besten, wenn du die Würfel bei mittlerer bis hoher Hitze langsam von allen Seiten knusprig brätst. Das kann auch mal zehn Minuten dauern, aber die lohnen sich.
Währenddessen schneidest du eine Zwiebel in feine Streifen und lässt das Sauerkraut abtropfen – im Idealfall ist das selbst gemacht oder frisch vom Markt, aber auch das aus dem Glas ist okay. Tu’ dir nur selbst einen Gefallen und achte darauf, dass es nicht hitzebehandelt wurde. Pasteurisiertes Kraut hat einfach weniger Geschmack und bringt natürlich auch weniger der guten Milchsäurebakterien mit.
Die Tofuwürfel nehmen wir kurz aus der Pfanne, geben die Zwiebeln, Kümmel und die Schupfnudeln dazu, rösten diese ebenfalls goldbraun an, dann bringen wir all das gute Zeug wieder zusammen und lassen es kurz schmoren, bis auch das Kraut schön heiß ist. Mit Salz abschmecken, ein bisschen frisch gemahlener schwarzer Pfeffer und gehackte Petersilie darüber und ich würde sagen, besser kann man die kalte Jahreszeit nicht einläuten, oder?
Vegane Schupfnudeln
Für die Schupfnudeln
- 775 g Kartoffeln
- 150 g Weizenmehl Type 550
- 20 g Kartoffelstärke
- 1 ½ TL Salz
- 1 Prise Muskat
Außerdem (für 2 Portionen)
- 400 g Räuchertofu z. B. Taifun Räuchertofu Klassik
- 4 EL Rapsöl mit Buttergeschmack
- 2 Zwiebeln mittelgroß
- 2 TL Kümmel
- 400 g Sauerkraut
- 1 TL Salz
- ½ TL schwarzer Pfeffer gemahlen
- 30 g Petersilie
Für die Schupfnudeln
- Kartoffeln in einen großen Topf geben, mit Wasser bedecken, aufkochen und mit Deckel bei mittlerer bis hoher Hitze 30–35 Minuten weich kochen.775 g Kartoffeln
- Anschließend abgießen, schälen und in einer Schüssel mit dem Kartoffelstampfer fein stampfen oder durch eine Kartoffelpresse drücken.
- Mehl, Kartoffelstärke, Salz und Muskat locker vermischen. Zur Kartoffelmasse geben und zu einem homogenen Teig verkneten. Wenn der Teig etwas zu weich erscheint, abgedeckt 10 Minuten kühl stellen.150 g Weizenmehl Type 550, 20 g Kartoffelstärke, 1 ½ TL Salz, 1 Prise Muskat
- Teig vierteln und auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche zu Würsten mit einem Durchmesser von etwa 4 cm rollen. Mit einem Messer oder einer Teigkarte schräg etwa 12 g schwere Teiglinge abstechen und diese mit den Handflächen gleichmäßig zu Schupfnudeln formen.
- Reichlich Wasser sanft zum Kochen bringen, Schupfnudeln portionsweise jeweils etwa 5 Minuten sieden, bis sie nach oben steigen. Mit einer Schaumkelle aus dem Topf nehmen und kurz in kaltem Wasser abschrecken. Auf Backbleche verteilen und abkühlen lassen.
Für die Schupfnudelpfanne
- Räuchertofu in etwa 5 mm große Würfel schneiden und gut mit Küchenpapier abtupfen. Öl in eine heiße Pfanne geben, Tofuwürfel bei mittlerer bis hoher Hitze 6 Minuten rundherum goldbraun braten. Anschließend aus der Pfanne nehmen, überschüssiges Öl in der Pfanne lassen.400 g Räuchertofu, 4 EL Rapsöl mit Buttergeschmack
- Zwiebel in feine Streifen schneiden und zusammen mit dem Kümmel in die Pfanne geben. 2 Minuten braten. Schupfnudeln dazu geben und bei mittlerer Hitze 5 Minuten rundherum goldbraun braten.2 Zwiebeln, 2 TL Kümmel
- Sauerkraut und angebratenen Tofu unterheben, mit Salz und Pfeffer würzen, bei niedriger Hitze 3 Minuten schmoren lassen und anschließend mit fein gehackter Petersilie servieren.400 g Sauerkraut, 1 TL Salz, ½ TL schwarzer Pfeffer, 30 g Petersilie
Tipps
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Werbung! Dieser Beitrag wurde von Taifun-Tofu GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, Taifun und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.
95 Kommentare
Hello Ihr Zwei.
ich liebe dieses Gericht und hab die Schupfnudeln auch schon öfter gemacht. Allerdings sind sie mir schon öfter (heute auch wieder) irgendwie sehr matschig geworden. Der Teig war super klebrig. Hab alles direkt nach Rezept gemacht und den Teig auch noch ein wenig stehen lassen, aber leider total klebrig und nervig zum rollen 😀 brauchte noch einiges an extra Mehl zum formen.
Ich lasse die dann immer stehen bis zum nächsten morgen, weil sie sonst in der Pfanne kleben bleiben. Am nächsten Tag, abgekühlt und ein wenig „angetrocknet“ gehts dann auch mit den misslungenen in der Pfanne,
Ich weiss aber nicht was ich falsch mache wenn sie klebrig werden. Liegt das dann evtl. an der Kartoffelsorte?
Falls ihr da einen Rat oder Tipp habt würde ich mich freuen.
Liebe Grüße
Jule
Hallo Jule,
hast du eventuell festkochende Kartoffeln verwendet? Die haben einen sehr geringen Stärkegehalt und werden beim Pressen weich und etwas „schleimig“. Mehligkochende Kartoffeln haben einen hohen Stärkegehalt, das macht sie trockener und besser geeignet, um beispielsweise Teige herzustellen.
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Jule,
ich lasse dich Kartoffeln ganz kalt werden und verarbeite sie dann, da passiert es nicht, dass sie schleimig werden.
Es ist also auch ein tolles Gericht wenn man gekochte Kartoffeln übrig hat.
VG Heidi
Ich liebe dieses Rezept! ….👍
Danke dir, Simone!
Liebe Grüße
Jörg
Ihr Lieben, vielen Dank für das tolle Rezept!
Ich hab noch nicht ganz verstanden was „auf Backbleche verteilt einfrieren“ bedeutet – zudem ich auch nur ein sehr kleines tiefkuhlfach habe.
Vll könnt ihr mir da ja weiterhelfen 🙂
Hi Alice,
das bedeutet nur, dass sie, um sie nach dem Einfrieren besser portionieren zu können, sich am besten nicht berühren sollten. Bei kleineren Eisfächern, kannst du sie natürlich auch portionsweise einfrieren. Nach dem Auftauen lassen sie sich ja dann wieder zerteilen. 😊
Liebe Grüße
Nadine
Die Frage aller Fragen: für ein gutes Gelingen speckige oder mehlige Kartoffeln ?
LG Ingrid
Kann’s kaum erwarten loszulegen 🙂
Hi Ingrid,
hier sind mehligkochende Kartoffeln die richtige Wahl. Viel Spaß beim Nachbasteln! 😊
Liebe Grüße
Nadine