Vegane Penne alla Vodka

Vegane Penne alla Vodka
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Penne alla Vodka sind ein ganz heißer Anwärter auf den Titel „cremigstes Pastagericht“ und haben unserer Meinung nach hierzulande immer noch viel zu wenig Fans. Das muss geändert werden. Hier kommt unsere vegane Variante.

Während in den 70ern und 80ern hierzulande Party-Buffets mit Krabben-Cocktail und Käse- und Mettigel angesagt waren, stand man in Italien und in den USA tierisch auf Penne alla Vodka. Und zwar so hart, dass man das Nudelgericht auch in Diskotheken bekam. Stayin’ alive mit der Gabel in der Hand und so.

Ob Penne alla Vodka nun eine italienische Erfindung sind oder ein Klassiker der italo-amerikanischen Küche New Yorks ist streitbar. Historisch gesehen ist nicht ganz klar, wer ursprünglich auf die Idee kam, hochprozentiges in Tomaten-Sahne-Sauce zu kippen. Erstmals aufgeschrieben wurde das Rezept jedenfalls ’74 als Pasta all’infuriata, also als „wütende Pasta“  vom italienischen Schauspieler Ugo Tognazzi und grundsätzlich hat sich an der Zusammenstellung seither kaum etwas geändert.

Penne, Tomaten, Chiliflocken, Sahne und logischerweise Wodka, fertig ist der essbare „Corpse Reviver“, der gerade in den letzten Jahren vor allem im kulinarischen Internet ein Comeback feiert, das sich gewaschen hat. Zeitweise rangierten Penne alla Vodka in den USA wohl sogar nur knapp hinter der Bolo als meist angeklicktes Pastarezept. Und ganz ehrlich, das ist schon eine Ansage, wir reden hier von Bolognese!

Vegane Penne alla Vodka

Wozu braucht es den Wodka?

Der Schnappes hat in diesem Rezept gleich zwei Funktionen. Zum einen dient er als Emulgator, der dafür sorgt, dass sich die in der italienischen Küche eigentlich eher untypische Kombination aus fetthaltiger Sahne und säurehaltigen Tomaten zu einer gleichmäßigen, cremigen Sauce verbinden.

Darauf könnten wir streng genommen bei der Verwendung von rein pflanzlichen Sahnealternativen verzichten, da diese im Regelfall bereits Emulgatoren enthalten, wie ich bereits in unserem Rezept für vegane Sauce Hollandaise beschrieben habe. Allerdings übernimmt der Wodka eben auch noch die Rolle des natürlichen und beispielsweise im Vergleich zu Wein rein und neutral schmeckenden Geschmacksverstärkers.

Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen – genauer nachlesen kannst du das auch in Harold McGee Küchen-Standardwerk „On Food And Cooking“, welches meiner Meinung nach ohnehin in jedem Bücherregal stehen sollte – unterstreichen die zuckerähnlichen Alkoholmoleküle das fruchtige Aroma, aber auch den Duft der Tomaten und na ja, die Nase isst halt auch mit.

Vegane Penne alla Vodka

So kochen wir unsere veganen Penne alla Vodka

Auch wenn, oder vielleicht gerade weil wir hier von einem wirklich einfachen Rezept sprechen, geben wir uns bei der Zubereitung ein minimales Bisschen mehr Mühe. Aber keine Sorge, das Abendessen steht dennoch in unter einer halben Stunde auf dem Tisch.

Zwiebelwürfel und Knoblauch werden bei niedriger Hitze in gutem Olivenöl angeschwitzt und leicht karamellisiert, bevor wir Chiliflocken und Tomatenmark unterrühren, welches kurz ebenfalls angeröstet wird. Jetzt kommen ein Lorbeerblatt und Dosentomaten dazu. Und zwar bitte die „guten“. Hey, wenn der Wodka schon Aromen verstärken soll, dann doch bitte leckerste. San Marzano sind perfekt geeignet, aber auch konservierte, besonders süße Kirschtomaten machen sich sehr gut. Die Sauce darf nun leicht eindicken, während du immer mal wieder umrührst und dabei versuchst, die Tomaten mit dem Kochlöffel zu zerdrücken, ohne die ganze Küche vollzusauen.

Zubereitung Penne alla Vodka Zubereitung Penne alla Vodka

An dieser Stelle kochen wir die Penne bis „kurz vor al dente“, also etwa acht bis neun Minuten und geben Hafersahne und den Wodka zu den eingedickten Tomaten. In dieser Zeit verflüchtigt sich der intensive Alkoholgeschmack aus der Sauce, zurück bleibt eine leichte, frische Schärfe, ein besonders intensiver Tomatengeschmack und ein unterschwelliges, ganz spezielles Aroma.

Theoretisch könntest du mit Salz abschmecken und das Rezept auch so servieren. Besonders cremig und luxuriös werden unsere veganen Penne alla Vodka allerdings, wenn du die Sauce fein pürierst, bevor du die Pasta und etwas vom aufgefangenen Pastawasser unterrührst. Achtung, das Lorbeerblatt sollte vorher natürlich entfernt werden.

Getoppt wird der Anwärter auf den Titel „cremigstes Pastagericht aller Zeiten“ mit unserem veganen Parmesan, etwas fein gehackter Petersilie und einer Prise Chiliflocken, wenn du magst. 80s-Playlist an und guten Appetit.

Zubereitung Penne alla Vodka

Kann ich das Rezept auch…

  • …ohne Wodka zubereiten? Na ja, wir reden halt von einem Rezept für Penne alla Vodka. Und was der Schnappes in der Sauce zu suchen hat, habe ich ja auch erklärt. Grundsätzlich kannst du den Alkohol auch weglassen, du servierst dann eben immer noch verdammt leckere Penne in cremiger Tomatensauce.
  • …mit frischen Tomaten kochen? Absolut. Wie beschrieben verstärkt der Alkohol den fruchtigen Tomatengeschmack, das Rezept eignet sich also wunderbar, um die Tomatensaison zu zelebrieren.
  • …mit anderen Nudeln servieren? Logisch. Das Internet scheint sich ohnehin gegen die Penne verschworen zu haben, denn gefühlt wird auf jedem zweiten Rezeptfoto die „falsche“ Pastaform verwendet. Ob nun Rigatoni, Farfalle oder Mafaldine, Vodka Sauce macht beinahe alles mit, besonders gut eignen sich Nudelformen mit Rillen oder Vertiefungen, in denen sich die Sauce sammeln kann. Und mehr Sauce ist eben immer „mehr besser“, richtig?

Portionen 2 Portionen

Vegane Penne alla Vodka

Zubereitungszeit 25 Minuten
Gesamtzeit 25 Minuten

Außerdem

  • Zwiebel fein würfeln, Knoblauch in dünne Scheiben schneiden. Öl in einen heißen Topf geben, Zwiebeln und Knoblauch zusammen mit Salz und Chiliflocken bei niedriger bis mittlerer Hitze 7 Minuten anschwitzen, dabei ab und zu umrühren. Anschließend Tomatenmark dazugeben und unter häufigem Rühren weitere 2-3 Minuten rösten.
  • Lorbeerblatt und geschälte Tomaten dazugeben und 5-7 Minuten bei niedriger Hitze einreduzieren lassen. Dabei häufig umrühren und dabei vorsichtig die Tomaten zerdrücken.
  • Währenddessen Pasta in reichlich Salzwasser etwa 2-3 Minuten kürzer kochen, als auf der Packungsanweisung angegeben. Für Penne sind das im Regelfall etwa 8-9 Minuten.
  • Wodka und Hafersahne zur Tomatensauce geben und kurz aufkochen. Lorbeerblatt entfernen, Sauce in einem Mixer oder mit dem Mixstab fein pürieren, anschließend bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis die Pasta fertig ist.
  • Nudeln abgießen, dabei etwa 150 ml des Kochwassers auffangen. Pasta zusammen mit dem aufgefangenen Pastawasser in die Sauce geben und etwa 2 Minuten fertig kochen lassen.
  • Bei Bedarf mit Salz abschmecken und mit fein gehackter Petersilie, optional Chiliflocken und veganem Parmesan getoppt servieren.

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Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


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  1. Super tolles Rezept und einfach zubereitet. Schmeckt grandios (wie alles von Euch;)).
    Ebenfalls richtig super lecker ist diese Sauce in einer Lasagne. 🙂 Bei mir gibt es nur noch dieses Saucenrezept für alles.
    Danke euch!

  2. Hey ihr süßen Kochmäuse! Wir sind wirklicht totale Kochanfänger aber dieses Rezept gelingt zu 100% auch den absoluten Neulingen. Nach 3 Stunden in der Küche hatten wir unsere Soße zwar auch an der Wand verteilt (PS: Der Pürierer sollte im Topf bleiben!!) aber es war trotzdem super lecker die Flecken von der Wand zu lecken. Wir freuen uns schon auf das nächste mal, dann wohl eher ohne Pürierstab. Und @Jörg, wir haben statt dem Vodka einfach mal so frei 100 Jahre alten Cherry von Oma genommen, das war definitiv noch eine Verbesserung, die wir allen empfehlen können!

    LG auch an die ganzen Ina’s hier und bis demnächst,
    Susanne & Susanne

    1. Uff, was habt ihr denn 3 Stunden in der Küche gemacht? Die Sauce ist doch in 20 Minuten fertig. 😅

      Aber tausend Dank für das Feedback. Ich glaube gern, dass der Sherry gut schmeckt. 👍

  3. Ich hatte zwar vor eurem Blog noch nie von dem Rezept gehört, geschmeckt hat es trotzdem sehr lecker. Und schnell gemacht war es auch. Freu mich morgen schon auf den Rest.

  4. Ich wusste gar nicht, dass das ein Klassiker ist. Ich mache immer praktisch die gleiche Version mit Gin und habe das für eine meiner betrunkenen Erfindungen in der Küche gehalten (“Ich koche gerne mit Wein … manchmal geb ich sogar welchen ins Essen”). Jedenfalls superlecker 🙂

    1. Wer weiß, vielleicht ist das Klassiker-Rezept auch nach dem Motto entstanden. 😅

      Aber hey, die Erfahrung, dass ein “eigenes” Rezept doch nicht so “eigen” ist, mussten wir auch schon machen. Umso besser, wenn es dann trotzdem immer noch gut schmeckt, haha.

  5. Das Rezept klingt verlockend! Kann man anstelle Wodka auch ein anderen Schnappes benutzen? Zum Beispiel Havanna Club? Ich trinke überhaupt kein Alkohol, mein Freund hat aber noch Havanna Club von “anno dazumal” im Schrank. Liebe Grüße, Giulia

    1. Hi Giulia,

      wie ich ja geschrieben habe, geht es bei dem Rezept darum, dass der Wodka neutral schmeckt. Jemand anderes wollte es schon mit Gin probieren, das kann ich mir noch so halbwegs vorstellen, Rum-Nudeln eher weniger. 🥴

      Liebe Grüße
      Jörg

  6. Hello! Liebs dolle, dass ihr dieses (wie ich finde etwas absurde Hype) Gericht feiert! Wird auf jeden Fall mal ausprobiert.
    Hilfestellung hätte ich ehrlich gesagte gern bei der Vodka Auswahl … mein (hust) Gourmet Gäumchen beschäftigt sich nicht viel mit Hochprozentigem. Vielleicht habt ihr ja einen Tipp?
    Liebe Grüße und viel Erfolg beim Wuppen eurer Aufgaben!

    1. Hey Isi,

      der in der Zutatenliste verlinkte ist safe vegan, schmeckt gut (ohne Wodka-Experte zu sein – Schandmäuler behaupten ja, jeder Wodka schmeckt gleich 🙈) und sieht schick einigermaßen aus in der Schnappes-Ecke, übernimmt zwischen den Penne-Sessions also auch eine Deko-Aufgabe. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Ach herrje, an die Links hab ich natürlich nicht gedacht. Jetzt hab euch noch mehr Arbeit mit der Frage gemacht. Ganz lieben Dank für die Antwort!

  7. Hallo, Ihr Lieben,
    das hört sich total lecker an. Ich werde es mal mit Gin probieren, den lungert hier noch rum. Da ich selten Alkohol trinke, möchte ich nicht auch noch eine Flasche Wodka dazustellen 🙂
    Ich wünsche Euch schon mal ein schönes Wochenende.

    1. Lass uns gerne wissen, wie es dir geschmeckt hat. Gin ist halt alles andere als neutral und wenn ich ehrlich bin, kann ich mir die Wacholdernote nicht ganz so doll vorstellen. Aber es gibt auch den “Red Snapper”, also die gin-haltige Cocktail-Variante einer Bloddy Mary, könnte demnach also auch funktionieren. 🙂

  8. Hallo,
    Ich hab gerade den letzten Rest verspeist. Sehr lecker. Mal was anderes als schnöde Tomatensoße und schön schnell und einfach zuzubereiten. Funktioniert notgedrungen auch mit Sojakochsahne. Ich habe auch wieder euren veganen Parmesan dazu gemacht. Wie immer super. Vielen Dank für die vielen tollen Rezepte, mit denen ihr meinen Speiseplan bereichert!

    1. Tausend Dank für das Feedback. Na klar funktioniert das auch mit Sojasahne, wir verwenden zum Kochen einfach gerne auch mal Hafersahne, das ist aber kein Muss. 🙂

  9. Oh, das klingt superlecker. Ich hatte vor etlichen Jahren schon mal einen Versuch nach einem ähnlichen Rezept. Allerdings sollte da der Wodka flambiert werden. Ich hatte sogar extra vorher nachgefragt, denn meines Wissens brennt der erst ab 50%. Wodka über 40% hab ich aber nirgends gefunden. Angeblich sollte es aber klappen. Also hab ich’s versucht. Natürlich brannte bei mir nix. Dann hab ich die Wodka-Menge ein bisschen erhöht, brannte immer noch nicht. Noch einen Schluck dazu…brannte immer noch nicht, war aber inzwischen zum herzhaften Wodkapunsch geworden.🤣🤣🤣
    Ich freu mich schon darauf, euer Rezept auszuprobieren, da muss wenigstens nichts in Flammen aufgehen!

    1. Ui, das war ja dann wohl eher eine Bloody-Mary-Sauce. 😅

      Dann hoffen wir, dass unser Rezept besser funktioniert … und dann eben auch schmeckt.

      1. So, inzwischen hab ich’s ausprobiert. War superlecker. Ich hatte auf‘s Pürieren verzichtet, weil ich einen supermiesen Tag hatte und zu faul war, den Pürierstab zusammenzubasteln. Hat trotzdem gut geschmeckt (und den Tag etwas besser gemacht), ich werde die pürierte Version aber auch noch mal probieren. Aber das Beste war: kein Kater am nächsten Morgen! 😺