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Vegane Mohnschnecken

Vegane Mohnschnecken
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Saftige vegane Mohnschnecken mit selbst gemachter, zuckerreduzierter Mohnfüllung und einem unheimlich fluffigen Hefeteig mit Mehlkochstück. Stellt sich nur die Frage: Lieber mit Zuckerglasur oder mit Marmelade bestrichen?

Ende Oktober ist es mal wieder so weit, Nadine hat Geburtstag. Und sie bekommt Mohnschnecken von mir. Das hat nichts mit knausern zu tun, wir haben die gegenseitige Beschenkerei vor Jahren bereits eingestellt, hinter kleinen Gesten steckt ohnehin meist mehr. Und klar, jetzt ist die Überraschung zwar dahin (gut, das war sie auch schon beim Fotografieren), aber dafür habt ihr auch etwas davon.

Dass diese kleine Geste gut ankommen wird, da kann ich mir sicher sein. Nadine ist große Mohn-Liebhaberin (wie oft sie mir mit der Mohn-Babka in den Ohren liegt, ey) und gerade die kringeligen süßen Stückchen gibt es eben äußerst selten beziehungsweise eher gar nicht „in vegan“ beim Bäcker um die Ecke.

Vegane Mohnschnecken

Jetzt bin ich ja eigentlich nicht so der Kuchen-Typ, eigentlich kannst du mich auch mit anderem Plunder jetzt nicht gerade locken. Aber ich bin ein Teig-Typ, während Nadines Schwester Vanessa immer noch vor Angst bibbernd vor Hefeteig wegrennt – es gibt wirklich keinen Grund zur Hefeteig-Angst! – bin ich sofort dabei, wenn ich auf ihn einkloppen darf.

Die veganen Mohnschnecken bereite ich mit einem Vorteig aus einem mittlerweile ja beinahe alten Bekannten, Tangzhong, zu, den ihr vielleicht schon aus den Rezepten für das vegane japanische Milchbrot oder den veganen Brioche Burger Buns kennt. Dabei handelt es sich im Grunde um ein Mehlkochstück, für das Mehl und Flüssigkeit unter Rühren aufgekocht wird, ähnlich wie bei einer Mehlschwitze. Dabei verkleistert die im Mehl enthaltene Stärke und kann so viel Feuchtigkeit binden, was schlussendlich zu einem saftigeren Ergebnis im Gebäck und einer längeren Frische führt. Keine Sorge, was eventuell etwas komplex klingt, stellt sich schlussendlich einfach nur als stupides Rühren heraus. Das abgekühlte Mehlkochstück kommt zusammen mit Trockenhefe, Dinkelmehl – beispielsweise dem EDEKA Bio Dinkelmehl – und veganer Butter in die Küchenmaschine oder eben unter die aggressiven Hände, wird 10 Minuten zu einem glatten, geschmeidigen Teig verknetet und darf dann etwa eine Stunde an einem warmen Ort oder über Nacht im Kühlschrank gehen, bis sich das Teigvolumen in etwa verdoppelt hat.

Auch das sogenannte Mohnback, also die Füllung der veganen Mohnschnecken mache ich selbst. Einerseits geht auch das sehr einfach – im Endeffekt werden die Zutaten nur im Mixer traktiert und kurz aufgekocht –, andererseits sparen wir uns so nicht gerade wenig Zucker und Konservierungsstoffe, die meist in fertigen Mischungen enthalten sind. Dafür, wie auch bei den Zutaten für den Teig, greife ich zu den Eigenmarken-Produkten von EDEKA, wie dem EDEKA Blaumohn, der EDEKA Bio + Vegan Sojamilch und EDEKA Bio Agavendicksaft. Während es zwar spezielle Mohnmühlen gibt, um die Grundlage für den „Dampfmohn“ herzustellen, haben wir auch schon im Rezept zur Mohn-Babka festgestellt, dass ein guter Mixer ebenso funktioniert. In einem High Speed Blender ist das in etwa ein bis zwei Minuten erledigt, mit dem Pürierstab muss eventuell etwas nachgeholfen werden, indem die Mischung zwischendurch durchgerührt wird.

Der gemahlene Mohn wird anschließend zusammen mit Sojamilch, etwas veganer Butter und Agavendicksaft unter Rühren aufgekocht und darf dann quellen und abkühlen. Dabei entsteht dann die glänzende, dickflüssige Mohnfüllung, die dann noch auf den ausgerollten Hefeteig gestrichen und aufgerollt werden muss. Der Teig ist durch die vergleichsweise hohe Flüssigkeitsmenge etwas weicher, weshalb es helfen kann, die aufgerollte Wurst vor dem Schneiden für 10-20 Minuten in den Tiefkühler zu stellen. Dadurch wird sie etwas fester, ohne gleich zu gefrieren. Die etwa 2-3 cm dicken Scheiben werden anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt und dürfen dann abgedeckt noch mal gehen. Bevor sie in den Ofen wandern, bleibt jetzt eigentlich nur die Frage, ob ihr die Mohnschnecken lieber klassisch mit Zuckerglasur mögt oder mit einer dünnen Schicht Marmelade bestrichen. Schreibt’s mir beziehungsweise uns gerne in die Kommentare. Virtuelle Bestellungen nehmen wir gerne entgegen.


Für16 Mohnschnecken

Vegane Mohnschnecken

Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten
Ruhe- & Backzeit 1 Stunde 20 Minuten
Gesamtzeit 2 Stunden 10 Minuten

Für den Tangzhong-Vorteig

Für den Hauptteig

Für die Mohnfüllung

  • 150 g Mohn z. B. EDEKA Blaumohn
  • 80 ml Sojamilch z. B. EDEKA Bio + Vegan Sojadrink Classic
  • 30 g vegane Butter
  • 70 g Agavendicksaft z. B. EDEKA Bio Agavendicksaft

Für die Glasur

  • 50 g Puderzucker
  • 3 EL Zitronensaft
  • Für den Vorteig Mehl und Sojamilch über niedriger bis mittlerer Hitze erhitzen, bis sich ein gleichmäßiger, zäher, leicht glänzender Teig bildet. Dabei ständig mit dem Schneebesen rühren. Vom Herd nehmen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
    30 g Dinkelmehl Type 630, 150 ml Sojamilch
  • Abgekühlten Vorteig zusammen mit den Zutaten für den Hauptteig in einer Küchenmaschine oder mit den Händen 10-15 Minuten zu einem gleichmäßigen, glatten Teig verkneten.
    400 g Dinkelmehl Type 630, 1 TL Salz, 40 g vegane Butter, 5 g Trockenhefe, 40 g Agavendicksaft, 165 ml Sojamilch
  • Abgedeckt etwa 1 Stunde an einem warmen Ort (oder über Nacht im Kühlschrank) gehen lassen, bis sich das Teigvolumen in etwa verdoppelt hat.
  • Währenddessen die Mohnfüllung zubereiten. Dazu den Mohn in einem Mixer oder mit dem Pürierstab gleichmäßig mahlen. Das Ergebnis sollte sich wie leicht feuchter Sand anfühlen.
    150 g Mohn
  • Sojamilch, Butter und Agavendicksaft in einem Topf bei mittlerer Temperatur unter ständigem Rühren erhitzen, bis die vegane Butter geschmolzen ist. Gemahlenen Mohn dazu geben, gut unterrühren, Topf vom Herd nehmen und quellen und dabei abkühlen lassen.
    80 ml Sojamilch, 30 g vegane Butter, 70 g Agavendicksaft
  • Den aufgegangenen Teig aus der Schüssel nehmen, erneut kurz gut durchkneten und auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa 45 x 35 cm großen Rechteck ausrollen. Die gequollene, abgekühlte Mohnfüllung darauf verstreichen, dabei an der langen, oberen Teigkante etwa 2-3 cm Rand frei lassen.
  • Teig zu einer Rolle einrollen, vorsichtig auf ein Backblech heben und 10-15 Minuten im Tiefkühlfach abkühlen. Anschließend etwa 3 cm Breite Scheiben abschneiden, die auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche gelegt werden. Erneut etwa 20 Minuten gehen lassen, währenddessen den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Anschließend 20 Minuten backen, nach der Hälfte der Zeit die Backbleche drehen, damit die Schnecken gleichmäßig gebacken werden.
  • Gebäck abkühlen lassen, anschließend Puderzucker und Zitronensaft verrühren und die Mohnschnecken damit einpinseln.
    50 g Puderzucker, 3 EL Zitronensaft

Tipps

  • anstelle der Sojamilch kann auch Hafermilch verwendet werden
  • statt Dinkelmehl kann auch Weizenmehl Type 550 verwendet werden
  • anstelle vom Agavendicksaft kann auch Zucker verwendet werden, dabei muss dann der restliche Flüssigkeitsanteil leicht erhöht werden

Vegane Mohnschnecken

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Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


21 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hey ihr beiden,

    ich liebe eure Mohn Babka und Mohnschnecken sind kaum zu topen, naja ausser vielleicht von Zimtschnecken.
    Ich wollte mal einen kleinen Tipp loswerden für alle die keine Möglichkeit haben, so wie ich den Mohn zu mahlen und ungerne fertige Mohnmischungen verwenden. Es gibt (fast überall im Handel) auf jeden Fall in dem Laden wo ihr auch euren Mohn besorgt DAMPFMOHN das ist gemahlener Mohn ohne jegliche Zusätze. Ich backe damit schon seit Jahren.

    Schöne Ostern 🐣

    und gutes Gelingen für euren Umzug

    1. Danke dir für das Feedback und den Tipp. Dampfmohn verwenden wir auch hin und wieder, wollten aber auch zeigen, dass es ohne geht. 🙂

      Liebe Grüße – sehr verspätet, dafür aber bereits aus der neuen Wohnung
      Jörg

  2. Trotz exakten Befolgens des Rezepts wurde der Teig super klebrig bei mir. Musste so viel Mehl hinzugeben, dass die Schnecken staubtrocken aus dem Ofen kamen; die Backzeit stimmte auch und war eher etwas zu kurz, bemessen an der Bräunung. Habt ihr Tipps, mit dem klebrigen Teig besser umzugehen?
    Nach diesem Versuch präferiere ich weiterhin das ältere Mohnbabka-Rezept, das war immer on point. 🙂

    1. Hi Ani,

      das klingt tatsächlich eigenartig. Wie hat sich der Teig denn vor und nach dem Gehen lassen verhalten? War er vorher auch schon sehr klebrig?

      Liebe Grüße
      Jörg

    2. Hi Ani,

      ging mir anfangs auch so. Hab mich zuerst gewundert und dann noch fleißig weiter geknetet. Jetzt ist er perfekt geworden! Also als kleiner Tipp, nicht aufgeben, einfach noch etwas länger kneten.

      Liebe Grüße
      Jackie

  3. Hi ihr beiden,

    vielen Dank für das tolle Rezept 🙂 Ich hadere nur mit dem Mahlen des Mohns und der anschließenden Reinigung des Mixers. Spricht etwas dagegegen, bereits gemahlenen Mohn zu kaufen und das Rezept damit zuzubereiten?

    Danke und viele Grüße!
    Kathrin

  4. Hi ihr beiden!

    Ich frage mich gerade, ob ich aus dem Teig auch eine Mohn Babka machen kann – müsste doch eigentlich auch gehen, oder? Euer Rezept aus 2017 ist noch ohne Thangzong, aber seit eurem Shokupan gibt’s keinen Weg mehr zurück. 😉

    Liebe Grüße,
    Hanna

    1. Hey liebe Hanna,

      ja, das sollte eigentlich ohne Probleme funktionieren! Ja, versteh ich, ich kann auch nicht mehr ohne! 😅✌️ Falls du es schon ausprobiert hast, freu ich mich natürlich sehr über dein Feedback! ☺️

      Liebe Grüße
      Nadine

    1. Tausend Dank Tammy, freut uns wirklich riesig! Ja, der Vorteig sorgt hier für extra lange Saftigkeit. Lieben wir auch total. 😊

      Liebe Grüße
      Nadine

      1. Hallo Jörg, ich habe mal eine Frage zu den veganen Mohnschnecken: ich möchte die Hefe gerne durch Sauerteig ersetzen ( ich liebe den!)
        Wieviel Sauerteig muss ich für die empfohlene Hefemenge nehmen?
        Was gibt es dann zu beachten?
        Wieviel Schnecken ergibt das Rezept?

        Danke für die schnellstmögliche Antwort.

        MfG
        Harald Weber

      2. Hallo Harald,

        bei klassischem Hefegebäck haben wir ehrlicherweise noch keine Erfahrung mit dem Austausch durch Sauerteig, deshalb kann ich da keine verlässliche Angabe machen. Bei Brotrezepten wird häufig der Faktor 7 als Umrechnung zu Frischhefe angegeben. Bei diesem Rezept wären das dann 105 g Sauerteig. Wie gesagt, ob das funktioniert und wie „sauer“ der Teig dann wird, dafür lege ich meine Hand allerdings nicht ins Feuer. 🙂

        Falls du es ausprobierst, würde mich das Ergebnis aber sehr interessieren!

        Liebe Grüße
        Jörg