Cremig, nussig, megalecker, einfach und unkompliziert vorzubereiten – unsere Maronensuppe mit Pumpernickel-Granola ist die perfekte weihnachtliche Vorspeise.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber Maronen standen in meinem Leben bisher eindeutig viel zu selten auf dem Speiseplan. Abgesehen von den obligatorischen heißen Maroni auf dem Weihnachtsmarkt und gelegentlich mal einer kleinen Ladung zum selbst Rösten zu Hause, ist es das bedauerlicherweise wirklich schon gewesen.
Dabei liebe ich den feinen, ganz speziellen und nussigen Geschmack der Edelkastanien total! Achtung, Nerd-Wissen: Unsere heimischen Rosskastanien sind trotz vieler Ähnlichkeiten nicht mal mit der Edelkastanie verwandt. Mehr als Kastanienmännchen lassen sich aus diesen für uns nicht verzehrbaren Früchten enttäuschenderweise nicht herstellen. Die Edelkastanie wurde 2018 dagegen zum Baum des Jahres gekürt – sie gilt als super anpassungsfähig und kommt optimal mit Wärme und trockenen Böden zurecht, was im Hinblick auf unser zukünftiges Klima natürlich von Vorteil ist. Und gegen mehr Esskastanien vor der Haustür hätte ich auch rein gar nichts einzuwenden!
Maroni sind wie so viele andere Obst- und Gemüsesorten auch bei uns etwas in Vergessenheit geraten. Denn vom Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren diese Nussfrüchte sogar Hauptnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung in den Bergregionen Südeuropas – die Pflanze ist nämlich sogar noch anspruchsloser als Weizen.
Als wir vor ein paar Jahren im Spätsommer in Lana in Südtirol waren, haben wir unterwegs etliche dieser Kastanienbäume bewundert und auch ein paar der pieksigen Teile, die ein wenig wie grüne Seeigel aussehen, aufgehoben. Die Bäume können – wenn man sie denn lässt – bis zu 35 m hoch werden, einen Stammumfang von bis zu 6 Meter (!) Durchmesser erreichen und 500-600 Jahre alt werden. Der größte und älteste Baum in Sizilien soll sogar 2000 Jahre alt sein, wow!
Entschuldigt bitte das Abschweifen, ich bin ein wenig ins Kastanien-Rabbit-Hole gefallen. Kommen wir also endlich zu unserer Weihnachtsmenü-Vorpspeise, der herrlichen Maronensuppe mit crunchy Pumpernickel-Granola.
Meistens bekommt ihr in den Läden bereits geschälte und vorgegarte Maronen, die sich dadurch natürlich etwas schneller und einfacher zu Suppen, Pürees oder Füllungen verarbeiten lassen. Wer mag, kann die Maronen natürlich auch ganz frisch am Markt und noch in ihrer natürlichen Schale verpackt kaufen. So habt ihr auch die Möglichkeit, einen Teil davon in der Pfanne oder im Ofen zu rösten. So lecker!
Für unsere cremige Maronensuppe schwitzen wir Schalotten und unsere gehackten, gegarten Maronen an und löschen alles mit Weißwein und guter Gemüsebrühe – fertig oder selbst gemacht – ab. Jetzt darf alles gemütlich vor sich hin köcheln und wir können inzwischen bereits das Granola zubereiten. Dafür hacken wir ein paar Scheiben Pumpernickel klein, vermengen diese mit gutem Olivenöl, Senfsamen, Ahornsirup, Salz, Thymian und Zimt und rösten sie in einer Pfanne leicht knusprig.
Nach dem Abschmecken verfeinern wir die Suppe noch mit Hafersahne und pürieren sie, bis sie perfekt cremig ist. Easy! Kurz vor dem Servieren toppen wir die Schüsseln mit dem Pumpernickel-Granola und schon geht’s ans Genießen.
Wie jedes Jahr haben wir auch bei unserem diesjährigen Weihnachtsmenü selbstverständlich wieder darauf geachtet, dass sich die einzelnen Gänge einfach und unkompliziert zu- und auch vorbereiten lassen und daher auch die Köchinnen und Köche etwas von ihren Leckereien haben. So könnt ihr sowohl die Suppe, als auch das Granola bereits im Voraus zubereiten und müsst beides zum Servieren einfach nur noch aufwärmen.
Nächste Woche folgen wie immer der Hauptgang, die Beilage und das Dessert! Wir sind schon sehr gespannt, wie es euch gefällt.
Vegane Maronensuppe mit Pumpernickel-Granola
Für die Suppe
- 2 Schalotten
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 400 g gekochte Maronen
- 150 ml Weißwein
- 650 ml Gemüsebrühe
- 50 ml Hafermilch
- 250 ml Hafersahne
- ¾ TL schwarzer Pfeffer
- 1 Prise Muskat
Für das Pumpernickel-Granola
- 175 g Pumpernickel ca. 3 Scheiben
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Senfsamen
- 2 EL Ahornsirup
- ¼ TL Salz
- ½ TL Thymian Blätter gezupft
- ¼ TL Zimt
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- Schalotten fein würfeln. Öl in einen heißen Topf geben, Schalotten zusammen mit Salz bei niedriger bis mittlerer Hitze 2-3 Minuten glasig dünsten.2 Schalotten, 400 g gekochte Maronen, 150 ml Weißwein, 650 ml Gemüsebrühe, 50 ml Hafermilch, 1 TL Salz, 2 EL Olivenöl
- Maronen grob hacken, dazugeben, unter Rühren 1 Minute kurz anschwitzen, anschließend mit Wein, Hafermilch und Gemüsebrühe aufgießen und 20 Minuten mit Deckel köcheln lassen.
- Währenddessen für das Granola Pumpernickel von Hand oder im Food Processor grob hacken. Öl in eine heiße Pfanne geben, Pumpernickel mittlerer Hitze 10 Minuten rösten, dabei gelegentlich umrühren.175 g Pumpernickel, 2 EL Olivenöl
- Senfsamen und Ahornsirup dazugeben, unter Rühren 2-3 Minuten karamellisieren lassen, anschließend die Pfanne vom Herd nehmen und Salz, Thymian, Zimt und Pfeffer unterrühren. Granola aus der Pfanne auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und abkühlen lassen.1 TL Senfsamen, 2 EL Ahornsirup, ¼ TL Salz, ½ TL Thymian, ¼ TL Zimt, ½ TL schwarzer Pfeffer
- Suppe vom Herd nehmen, Hafersahne dazugeben, fein pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.250 ml Hafersahne, ¾ TL schwarzer Pfeffer, 1 Prise Muskat, ¼ TL Salz
- Mit Pumpernickel-Granola getoppt servieren.
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17 Kommentare
Da ein Teil unserer Familie vegan lebt, habe ich eine Vorspeise gesucht die allen schmecken wird, gut vorzukochen und mitzunehmen ist und bin hier fündig geworden. Wir wurden absolut nicht enttäuscht, die Suppe wird es bestimmt wieder geben und zwar genau in dieser Variante. Das Pumpernickel Granola wird es demnächst auch in andere Suppen schaffen 🙂 Danke euch!
Danke dir für das tolle Feedback. Freut uns sehr!
Liebe Grüße
Jörg
So einfach und so lecker! Das Pumpernickel-Granola ist ein absolutes Muss 🤤
Dankeschön, liebe Tanja! Ja, das Granola lieb ich auch sehr, z.B. auch auf Feldsalat. 👌
Liebe Grüße
Nadine
Hallo ihr beiden, vielen Dank für das tolle Rezept! Nach dem Probekochen landet es heute Abend auf dem Weihnachtstisch. Das Pumpernickel-Granola habe ich beim zweiten Mal im Ofen statt in der Pfanne zubereitet…hat mir einiges an Zeit erspart und es ist beim ersten Kochen in meiner Pfanne festgeklebt (trotz beschichteter Pfanne und ständigem Rühren). Für die Ofenversion habe ich einfach alle Zutaten vermengt und mit viel Platz auf einem Backblech verteilt – 200 Grad Umluft für 15 Minuten und fertig ist der super-Crunch. Danke euch noch mal!
Vielen Dank für das Feedback! Aber eigenartig, dass dir das Granola an der beschichteten Pfanne kleben blieb. Das werden wir auf jeden Fall nochmal testen. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Ich hab das 1:1 nachgekocht (na gut, ich hatte nur noch 200ml Hafersahne, aber ansonsten hab ich mich genau ans Rezept gehalten). Die Suppe ist recht dünn geworden, was zur Folge hatte, dass die Pumpernickelchen untergegangen sind wie kleine Toilettentieftaucher. 🙂 Aber dem Geschmack hat es keinen Abbruch getan! Sehr leckere Aromen habt Ihr da fein kombiniert. Man schmeckt alles raus und nichts dominiert. KÖSTLICH.
Hallo liebe Nina,
hast du die fehlenden 50 ml ersetzt? Das sollte zwar kaum etwas ausmachen, aber sicherheitshalber frage ich mal nach. Die sehr stärkehaltigen Maronen sollten die Suppe eigentlich gut andicken. Teste ich nochmal bei Gelegenheit. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
nein, ich habe die 50ml nicht ersetzt. Habt Ihr die Maronen selber frisch gegart? Ich habe fertig gekochte, vakuumverpackte Maronen gekauft. Vielleicht ist da das Stärkeverhältnis anders? Ich hab mal gehört, dass das bei Kartoffeln so ist, dass sie nach dem Kochen und vollständigen Abkühlen weniger Stärke enthalten, wenn man sie dann noch einmal erwärmt. Aber da bin ich absolut kein Experte, ist nur so eine Idee …
Viele Grüße,
Nina
Hi Nina,
danke für das Update. Da hast du recht, Stärke (soweit ich weiß, gilt das für alle stärkehaltigen Lebensmittel) wandelt sich beim Abkühlen zum Teil um in sogenannte resistente Stärke – ein Ballaststoff. Sollte hier aber keinen Unterschied machen, da wir auch wir bereits vorgegarte Maronen verwenden. Du hast also bereits 50 ml weniger Flüssigkeit verwendet, richtig? Ich prüfe das auf jeden Fall nochmal nach.
Liebe Grüße
Jörg
Ja, genau. Also 200 statt 250ml Hafersahne habe ich genommen, ansonsten alles genauso. Vielleicht probiere ich auch nochmal ein bisschen herum nächstes Mal. Wir beobachten das … 🙂
Hallo lhr zwei genialen Köche,
So ein leckeres und das obwohl ich
abgewandelt habe, weil ich nicht alles da hatte:
statt Maronen hatte ich Kürbis und Kartoffeln
statt Pumpernickel hatte ich das rheinische Vollkornbrot
Statt Ahornsirup hatte ich Rübensirup um dann das malzige vom Pumpernickel noch etwas rein zu kriegen.
Gestern gekocht und heute hab ich heute gleich nochmal Granola produziert, mehr muss ich nicht sagen, oder?
Danke für die obersupergeile Idee und ich denke mit Maronen ist es nochmal feiner.
Ihr seid einfach die besten!
Hi Karin,
ganz lieben Dank für das tolle Feedback. Freut uns sehr, auch wenn du abgewandelt hast – tatsächlich freut es uns immer sehr, wenn wir lesen, dass ein Rezept von uns einfach mal „nur“ inspiriert. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Super leckere Suppe! Wir haben den Wein weggelassen und dafür mit nem Schuss hellem Balsamico abgelöscht.
Weil Maronen eh schon relativ süß sind war uns der Ahornsirup beim Granola zu viel. Das würden wir das nächste Mal anders machen.
Danke fürs Rezept!
Hi Philipp,
danke dir für das Feedback. Der trockene Weißwein sollte die Süße in der Suppe etwas abmildern. Wenn ihr keinen Wein verwenden wollt, würde ich in dem Fall auch mit einem „derberen“ Essig abschmecken, der Balsamico hat ja auch eine gewisse Süße. Wenn es geht, Weißweinessig oder Reisessig dürften gut passen. 🙂
Wenn ihr das Granola selbst lieber weniger süß mögt, könnt ihr auch den Ahornsirup reduzieren und dafür etwas länger rösten. Haben wir auch schon getestet, schmeckt auch lecker.
Liebe Grüße
Jörg
Maronensuppe passt einfach perfekt in diese Jahrszeit, nussig, cremig, wärmend – und ist übrigens aus Permakultursicht definitiv eine grandiose Pflanze! Braucht nur leider viele Jahre, bis er richtig trägt und mag es lieber etwas wärmer. Ich habe mehrere Jahre in Frankreich gelebt, da ist die Region Ardeche berühmt für seine Maronen. Die Suppe kann man vielfältig würzen, die Mischung aus Olivenöl, Ahornsirup und Thymian klingt sehr lecker! Pumpernickel-Granola habe ich definitiv noch nie probiert. Aber das kann ja noch werden, jetzt wo ich diese Anregung habe 🙂 Vielen Dank für das Rezept!
Vielen Dank für die Info und das tolle Feedback. Lass uns wissen, wie dir die Suppe schlussendlich geschmeckt hat. 🙂
Liebe Grüße
Jörg