Vorsicht, heiß und fettig! Nichts geht über prall mit Marmelade gefüllte, klassische Krapfen zu Fasching, oder? Einmal im Jahr darf man sich diese köstliche Unverschämtheit auf keinen Fall entgehen lassen!
Nachdem ich letztes Jahr zum ersten Mal seit langer, langer Zeit mit unseren veganen Berlinern aus dem Ofen wieder in den Genuss von Krapfen gekommen bin, hatte ich Blut, äh, Marmelade geleckt.
Natürlich musste ich jetzt die frittierte Variante der süßen Teilchen auch noch ausprobieren. Nicht, dass mir die Ofen-Berliner nicht schmecken würden. Nein, ganz im Gegenteil. Aber es muss ja schließlich nicht immer entweder oder sein. Und den typischen, hellen Rand in der Mitte des Gebäcks, der einfach nur im heißen Öl-Jacuzzi entsteht, finde ich schon besonders schnieke. Was sagst du?
Für die Krapfen haben wir uns mal wieder mit unseren Freunden von EDEKA zusammengetan und uns mit allen Zutaten eingedeckt: regionales Bio-Weizenmehl, Haferdrink, vegane Butter, Reissirup, Bio-Zitronen, Vanilleschote und natürlich mit jeder Menge Marmelade. Das Bioland-Weizenmehl gibt es leider nur bei EDEKA Südwest, ansonsten findest du aber auch überall eine Bio-Mehl-Alternative.
Als alte Fränkin kommt mir an sich nix anderes als „Hiffenmark“ also Hagebuttenmarmelade in den in die Tülle, aber ich hatte diesmal trotzdem Lust, auch anderen Füllungen eine Chance zu geben. Und ich muss zugeben, Sauerkirsch-Marmelade, Aprikose und Himbeere oder natürlich auch Erdbeere sind ebenfalls verdammt lecker.
Bist du bereit für dein Krapfen-Abenteuer?
Die wichtige Basis – Der fluffige Hefeteig
Einen guten, fluffig-leichten Hefeteig herzustellen ist an sich das einfachste von Welt, wenn man ein paar kleine Dinge beachtet. Aber diese Kleinigkeiten sind eben wirklich wichtig.
- Achte darauf, dass die Hefe – egal, ob Trocken- oder Frischhefe – noch haltbar ist und nicht vielleicht seit zwei Jahren in der Backschublade abgelaufen ist. Ist uns auch schon passiert und dann sind die Kulturen natürlich schon längst über den Jordan und der Teig bleibt „brettleben“.
- Die Zutaten sollten bei der Verarbeitung alle ungefähr die gleiche Temperatur, sprich ungefähr Zimmertemperatur haben. Ist die Milch zu heiß oder die Butter zu kalt, findet die Hefe auch das nicht besonders lustig und bestraft einen, indem sie den Teig ebenfalls nicht aufgehen lässt.
- Der Teig darf weder zu nass noch zu trocken sein und hier kommt eine kleine fiese Schwierigkeit mit hinzu. Ein Teig reagiert auch immer auf seine Umgebung. Das heißt, herrscht an einem Tag besonders hohe Luftfeuchtigkeit, kann es sein, dass er sich etwas feuchter anfühlt. Im Winter kann die trockene Heizungsluft hingegen dazu führen, dass du noch ein wenig Flüssigkeit zugeben muss, damit der Teig eben nicht zu trocken und damit nicht zu schwer wird.
- Kneten, kneten, kneten. Am leichtesten erledigt das die Küchenmaschine für dich, denn zehn Minuten mit voller Muskelkraft zu kneten und zu walken, um die perfekte Teigstruktur zu erhalten, kann schon anstrengend werden. Du kannst die Handarbeit aber natürlich auch auf dein tägliches Training anrechnen.
- Ruhe. Gönn’ deinem Teig genügend Gehzeit in muggelig warmer Umgebung. Lieber etwas zu lang als zu kurz! Das Teigvolumen sollte sich in etwa verdoppeln.
- Beim Formen der Krapfen auf keinen Fall das „Rundwirken“ vernachlässigen, sonst fehlt dem Teig später die nötige Oberflächenspannung und die Berliner werden eher flach als hoch! Hier findest du eine detaillierte Anleitung zum Rundwirken.
Alles wirklich kein Hexenwerk, aber gerade beim Backen muss man ein Gefühl für die Konsistenz der Teige entwickeln. Wenn du verstehst, wie der Hefeteig funktioniert und was er gerne hat und was nicht, lassen sich Enttäuschungen und traurige „Blobs“ in der Rührschüssel ganz easy vermeiden.
Easy & schnell Frittieren
Keine Panik, die Prozedur ist auch viel einfacher und simpler als du vielleicht bisher dachtest. Und das restliche Öl kannst du danach sogar wiederverwenden. Unnötige Verschwendung kommt bei uns, wie du ja weißt, nicht in Frage.
Der wichtigste Schritt beim Frittieren ist die Wahl des richtigen Öls. Hier solltest du auf hitzebeständige Pflanzenöle mit einem hohen Rauchpunkt zurückgreifen. Das heißt, dass das Öl diesen Temperaturen standhalten kann, ohne Rauch zu entwickeln, was nicht nur sehr unangenehm werden kann, sondern zudem auch noch latent ungesund ist.
Zum Zweiten sollte das verwendete Öl geschmacklich zu den Krapfen passen. Es gibt selbstverständlich auch gutes Brat- und Frittierolivenöl, aber hier würde ich geschmacklich dann doch eher zu einem neutralem, hocherhitzbaren Raps- oder Sonnenblumenöl greifen.
Alles, was du dann noch zum bequemen Frittieren deiner Krapfen benötigst, ist ein Topf und ein Haushaltsthermometer – mit einem Holzspießchen funktioniert es zur Not auch.
Wichtig beim Frittieren ist, dass die Temperatur nicht höher als 175 °C, aber auch nicht niedriger als 170 °C steigt beziehungsweise sinkt. Ist das Fett zu heiß, kann Acrylamid entstehen, ist die Temperatur zu niedrig, saugt sich das Gebäck schnell mit Fett voll. Der Frittiervorgang selbst dauert nur 2-3 Minuten pro Seite.
Wenn das Öl anschließend nur noch lauwarm ist, kannst du es (wenn nötig durch ein feines Sieb gefiltert) in ein sauberes Schraubglas füllen und einfach für deine nächsten Koch- und Backsessions weiterverwenden.
Krapfen richtig befüllen
Wenn du deine Krapfen perfekt füllen möchtest, kommst du um einen praktischen Spritzbeutel mit einer langen, spitzen Tülle nicht herum.
Damit geht’s ruckzuck und mit der Drei-Sekunden-Regel, also Beutel gleichmäßig drücken und 21-23-23 zählen, ergibt eine schöne Füllung. Nicht zu viel, nicht zu wenig!
Wenn du keine Tülle zur Hand hast und dir auch keine zulegen magst, kannst du die frischen Krapfen auch einfach aufschneiden und mit Marmelade bestreichen. Schmeckt genauso lecker.
Achte bei der Marmelade unbedingt darauf, dass du stückige Konfitüre vor dem Befüllen der Tülle fein pürierst. Die Stückchen verstopfen sonst die dünne Kanüle und das ist richtig ärgerlich. Ja, ich hab’s extra für dich ausprobiert, damit wenigstens du dir die Sauerei ersparst!
Zum Schluss bekommen die Teilchen noch eine kleine Puderzuckerhaube und fertig ist der frische, vegane Traum-Faschingskrapfen.
Apropos Fasching, den Brauch, damit den Winter auszutreiben, brauchen wir ja eigentlich nicht mehr. Welcher Winter? Vielleicht sollten wir uns in Zukunft im Herbst ein Ritual überlegen, damit der Winter wieder so richtig „hereinschneit“…
Vegane Krapfen
Für den Hefeteig
- 9 g Trockenhefe
- 6 EL Reissirup zum Beispiel von EDEKA
- 300 ml Hafermilch lauwarm, zum Beispiel von EDEKA
- 500 g Weizenmehl zum Beispiel von EDEKA
- 80 g Vegane Butter zimmerwarm
- Zesten einer 1/2 Zitrone
Zum Frittieren
- 1 l Rapsöl zum Frittieren neutral und hocherhitzbar
Für die Füllung
- 150 ml Sauerkirsch-Konfitüre zum Beispiel von EDEKA
- Trockenhefe, Reissirup und Pflanzenmilch (max. 35 °C) verrühren und 10 Minuten stehen lassen.
- Mehl, Zitronenzesten, Margarine, Hefemischung in der Küchenmaschine 20 Minuten auf hoher Stufe zu einem glatten Teig kneten. Anschließend Schüssel mit einem sauberen, leicht feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort 60-90 Minuten gehen lassen bis sich der Teig verdoppelt hat.
- Anschließend in 80 g schwere Teiglinge teilen und rund wirken (siehe Tipp). Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und weitere 30-40 Minuten gehen lassen.
- Zum Frittieren das Öl in eine Topf geben und auf 175 °C erhitzen. Die Temperatur mit einem Küchenthermometer kontrollieren, Temperatur zum Frittieren nur noch halten. Teiglinge mit der Oberseite zuerst hineingeben und 2-3 Minuten pro Seite frittieren, bis sie eine schöne Farbe bekommen. Anschließend vorsichtig auf einem mit Küchenpapier ausgelegten Kuchengitter abtropfen lassen.
- Marmelade in eine Spritztülle füllen und Krapfen damit befüllen. Mit Puderzucker bestäuben und lauwarm oder kalt servieren!
Tipps
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Werbung! Dieser Beitrag wurde von EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, EDEKA und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.
18 Kommentare
Vielen Dank für das wunderbare Rezept!!! 2x bis jetzt gemacht und immer wunderbar geschmeckt!
Danke dir für das tolle Feedback, Alice!
Liebe Grüße
Jörg
Ich habe heute den Teig mit etwas mehr Flüssigkeit zubereitet und dann im Waffeleisen ausgebacken (Stufe 2 von 5). Schmeckt sehr gut und klebt auch noch viel weniger am Waffeleisen als Rührteig. Wird auf jeden Fall wieder gemacht!
Herzliche Grüße
Ach cool, danke für das Feedback, die Waffeleisen-Idee ist ja auch super. 👍
Hallo ihr beiden,
eure veganen Krapfen sehen so lecker aus. Das Rezept passt auch perfekt zur Jahreszeit. Ich liebe Krapfen und werde sie dieses Mal auch selber machen. Ich freue mich schon darauf – mit der Lieblingsmarmelade werden sie bestimmt köstlich schmecken. Vielen Dank für das tolle Rezept! Ich würde mich freuen, wenn ihr auch einmal auf meiner Hotel-Website vorbeischauen würdet. Wir haben hier in Österreich (Tirol) ein Hotel, in welchem man seinen Winterurlaub verbringen kann. Es befindet sich in Ischgl – einem namhaften Skiort in Österreich.
https://www.sulai.at/
Liebe Grüße aus Ischgl,
Miri
Wieder Mal vielen Dank für ein mega Rezept!
Ich kann es jedem empfehlen, der Bock auf richtig geile Berliner hat 🎉
Liebe Grüsse Anke
Yeah! Lieben Dank für das Feedback, freut uns, dass die Teile so gut geschmeckt haben. 🙂
Sehr lecker! Mangels spritzbeutel hab ich ein loch mit einem Stäbchen gemacht und einen angeschnittenen Gefrierbeutel das Pflaumenmus eingespritzt, nahezu ohne Sauerei 🙂
Yeah, das gibt mindestens einen 🙌🏻 für die MacGyver-Spritztülle. Tausend Dank für das Feedback!
Supergeniale „Berliner“/Krapfen. Schmecken gigantisch. Zubereitung, insbesondere die Füllung, ist eine spaßige Sauerei, aber dieser Tage hat man a) Bock auf Leckeres und b) Gehörig Zeit (und Bedarf) für Spaßiges. Ab jetzt heißen die hier CKs (Corona Krapfen) 😉 Da die Menge für drei Leute zuviel war, habe ich den Restteig als Übernachtgare in den Kühlschrank gestellt und am Folgetag nochmals Berliner gemacht. Klasse!!!
Lieben Gruß und das allgegenwärtige Mantra: Bleibt gesund und daaaaanke für eure inspirierenden Rezepte.
Yeah, das freut uns mega! Und für die nächste Rutsche: Die Berliner (formerly known as Krapfen oder andersherum) lassen sich 1A einfrieren. So für den CK-Vorrat. 😉
Ahhhhhh… ein Hamstertipp;-) Brüll 🙂
Hört sich super lecker an und möchte ich gerne Ostern ausprobieren 🙂 eine Frage: der Reissirup, hat der eine bestimmte Funktion, oder kann ich ihn auch durch Ahornsirup ersetzen? Was meint ihr?
Danke!!
Hi Julia,
den kannst du auch ersetzen. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Sieht sehr lecker aus!
Funktioniert das Rezept auch mit Dinkelmehl?
Bestimmt. 🙂
Tolles Rezept! Wir haben das heute – am Karnevalssamstag in Kölle – direkt mal ausprobiert. Die Berliner sind etwas dunkel geworden, aber geschmeckt haben sie trotzdem.
LG Heike
Tausend Dank liebe Heike, freut uns! Vielleicht war die Temperatur zu heiß oder vielleicht zu lange frittiert? Ist immer auch ein bisschen Übungs- und Erfahrungssache ☺️
Liebst,
Nadine