Saftige Hackbällchen mit cremiger Sauce, Kartoffelpü‘, Dill-Gurkensalat und Preiselbeeren. Original vegane Köttbullar so wie sie für uns sein müssen!
Vegane Köttbullar waren tatsächlich eines der allerersten Rezepte, die wir 2011 aufs Blog gepackt haben. Jeder liebt doch das dank des blau-gelben Möbelriesens für uns Deutsche schwedischste aller Gerichte, oder? Auch wenn die meisten außerhalb der dortigen Kantinen kaum in den Genuss der deftigen Hackbällchen in mit Piment gewürzter Rahmsauce gekommen sein dürften – schon gar nicht in veganer Ausführung.
Ehrlich gesagt waren wir mit unserer Köttbullar-Version 1.0 auch nie wirklich zufrieden und haben sie deshalb schon vor langer Zeit zu einer Blogarchiv-Leiche degradiert. Seitdem standen Köttbullar dick und rot markiert ganz oben auf meiner Wunsch-Nachkoch-Liste und die Buchstaben haben mich jetzt immerhin ein paar Jährchen zunehmend fieser und vorwurfsvoller angestarrt. Kennst du dieses unangenehme Gefühl im Nacken, welches nicht abgehakte Dinge auf viel zu langen To-do-Listen auslöst?
Aber zurück zum Thema: Wenn denn die rein pflanzlichen Fleischbällchen jetzt endlich neu aufs Blog wandern, dann sollte es doch auch bitte das ultimative Rezept sein. The one and only, quasi!
Und das schüttelt sich leider nicht mal eben aus dem Hemdsärmel. Für das perfekte Rezept – da waren Jörg und ich uns einig – braucht es Fleischbällchen mit dem perfekten Aroma, einer sensationellen, saftigen Konsistenz, dem richtigen Biss und natürlich einer ordentlichen Portion Umami. Hey, sinngemäß übersetzt, heißt Köttbullar (sprich: Schött-büllar) ja schließlich so viel wie Fleischbrötchen. Die Bällchen sind hier also die hier die absoluten Stars, deshalb verdienen sie auch extra viel Aufmerksamkeit und Respekt. Wir wollen ja schließlich nicht mit einem verhunzten Rezept den Zorn der nordischen Götter erregen.
Zum Glück können wir aber mit unserer neuen Version mehr als beruhigt schlafen und müssen uns über ein ordentliches Donnerwetter Odins keine Sorgen machen. Als Basis verwenden wir für unsere schwedischen Mini-Frikadellen unser brandneues selbst gemachtes, liebstes veganes Hackfleisch, welches in Kombi mit dem für Köttbullar so typischen Piment um ehrlich zu sein noch authentischer geworden ist, als wir uns je hätten träumen lassen.
Aroma? Check. Saftigkeit? Check. Der richtige Biss? Check. Nach unserem laaangen Hackfleisch-Testküchen-Marathon waren vegane Köttbullar das erste Gericht, welches wir mit dem Hackes ausprobiert haben und wir hatten nach dem ersten Bissen tatsächlich ein bisschen Pipi in den Augen. Alter Schwede, ist das gut!
Saftigste, köstlich duftende Veggie-Fleischbällchen in einer cremigen Rahmsauce mit Kartoffelpü, Dill-Gurkensalat und Preiselbeeren. Definitiv die besten veganen Köttbullar, die wir je hatten. Ich bin mir sicher, dass auch Karlsson vom Dach diese „weltbesten veganen Fleischklößchen“ genüsslich verdrücken würde – und zumindest die Millennials wissen wahrscheinlich noch recht gut, wie nörgelig, nervig (und für mich früher auch immer ein bisschen gruselig) dieser kleine, dicke Klugscheißer-Wicht ist.
Also, für alle diejenigen unter euch, die wie ich von der pflanzlichen Alternative, den Gemüsebällchen mit Quinoasalat beim Möbelriesen auch ein bisschen enttäuscht waren: Hier kommen unsere veganen Köttbullar 2.0 – genau so wie ich sie mir immer gewünscht habe.
Fun Fact zum Schluss: Köttbullar schafft es nicht mal in die Top Ten der Lieblingsgerichte der Schweden. Der erste Platz ist, genau wie hierzulande, mit Spaghetti Bolognese belegt.
Welche Erinnerungen verbindest du mit den schwedischen Fleischklößchen?
Vegane Köttbullar
Für die Meatballs (ca. 24 Stück)
- 1 Zwiebel
- 4 EL Rapsöl mit Buttergeschmack
- 100 g Semmelbrösel
- 2 TL Salz
- ¾ TL Piment
- 1 Prise Muskat
- 600 g veganes Hackfleisch selbstgemacht oder gekauft
Für die Sauce
- 4 EL Weizenmehl Type 405 oder Dinkelmehl Type 630
- 400 ml Gemüsebrühe
- 200 ml Hafersahne
- 1 TL Salz
- ½ TL schwarzer Pfeffer gemahlen
- 1 Prise Piment
- 3 EL Sojasauce
- Zwiebel fein würfeln, bei geringer Hitze 5 Minuten in 1 EL Öl anschwitzen, bis sie leicht gebräunt sind. Anschließend vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen.
- Zusammen mit Semmelbröseln und den Gewürzen zu unserem veganen Hack geben und gut vermengen. Zu Bällchen mit je etwa 25-30 g Gewicht formen und anschließend 10 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Das restliche Öl in eine heiße Pfanne geben, Fleischbällchen bei niedriger bis mittlerer Hitze 10-12 Minuten rundherum goldbraun braten. Anschließend aus der Pfanne nehmen, abtropfen lassen und beiseite stellen.
- Mehl zum Bratensatz in die Pfanne geben, 2 Minuten unter häufigem Rühren rösten. Mit Gemüsebrühe und Hafersahne ablöschen, mit Salz, Pfeffer, Piment und Sojasauce würzen, aufkochen und bei mittlerer Hitze 3-5 Minuten eindicken lassen.
- Fleischbällchen zurück in die Sauce geben, kurz aufwärmen und die veganen Köttbullar klassisch mit Kartoffelpüree, Gurkensalat und Preiselbeersauce servieren.
Tipps
Unterstütze uns
Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.
Zu Steady
53 Kommentare
Ich habe euer Rezept schon mehrmals ausprobiert und fand es immer geschmacklich sehr sehr lecker. Leider wird bei mir jedes Mal die Soße klumpig vom Mehl. Hab schon einige Sachen ausprobiert und in den restlichen Kommentaren gestöbert aber anscheinend passiert das nur mir? Vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich 🙂
Viele Grüße,
Laura
Hi Laura,
benutzt du denn zum Rühren einen Schneebesen? Das könnte es schon sein. ☺️
Liebe Grüße
Nadine
SAGENHAFT!!!
wir hatten Fernweh nach Stockholm und natürlich wurden wir auf eurem Blog fündig! Und natürlich hat das Rezept fantastisch geschmeckt! Ich habe einen Tl Dijonsenf zur Soße gegeben aber auch ohne war sie lecker – das is eher ein „das macht man halt so“ – Ding von mir 😉
ich hab mal ne Frage: habt ihr schon mit dem Mischen von veganem Hack und Seitan experimentiert? Eure (hack) bällchen waren Lecker und kamen beim Fleischesser sehr gut an! Ich habe mich allerdings gefragt ob man nicht das Hack mit Seitan pulver oder schon gekochtem Seitan (ganz fein kleingehackt) mischen könnte um eine nich fleischigere Textur zu bekommen? Ich persönlich finde immer, dass das vegane Hack nach dem braten als Bällchen innen oft eine breiige m/mehlige konsitenz hat (kann gut auch an der Marke liegen) im weitesten Sinne wie Kroketten. Wäre spannend dem mal auf den Grund zu gehen.
alles in allem werden wir euer Rezept aber genau wie es ist wieder nachkochen! So lecker!!! Und unser Fernweh war erstmal geheilt 😌 absolut in unserem Repertoire aufgenommen!!!
Tausend Dank für das super Feedback! Hast du unser veganes Hack verwendet oder ein gekauftes? Im letzteren Fall könntest du etwas eingeweichtes Sojagranulat unterheben, das gibt auf jeden Fall einen guten Biss, sticht aber nicht so hervor, wie es vermutlich gehackter Seitan tun würde. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Ich habe euer Rezept heute ausprobiert, die Köttbullar waren toll!
Ich habe sie statt mit Semmelbrösel mit Haferflocken und einer Scheibe getoastetem Sandwich gemacht, hat prima geklappt.
Als Badis habe ich einen Block Tofu zerbröselt und mit Zwiebeln angebraten .Abgelöscht habe ich das Ganze mit Sojasoße.
Das Ergebnis war verblüffend nah am Original aus Fleisch auch farblich hat es gepasst und die Konsistenz war super!
Kein zerbröseln oder so .
Das gab es bei uns nicht zum letzten Mal ☺️…
Ich bin seit 2017 vegan und Mama von drei Kids die natürlich alles essen dürfen, aber auch gerne mal Mamas essen ausprobieren 😉… vor allem wenn es dann so toll schmeckt!
Danke an euch❤️
Hab das heute mir (vegan) und 3 Fleischessern serviert – ein voller Erfolg ❤️ Hab Fertig-Hack genommen und mich sonst ziemlich an eurer Rezept gehalten. Die Soße war mir etwas zu salzig, aber meine Gäste fanden es genau richtig 😅 Vielen Dank, dieses Rezept wird Wiederholungstäter!
Sehr cool, das freut uns, tausend Dank für das mega Feedback! 🙂
Bei uns gab es die Köttbullar heute mit dem selbstgemachten Hack. Ich hatte allerdings nur die Hälfte an Salz drin und sie waren trotzdem sehr salzig – obwohl ich im Hack auch schon das Salz weggelassen hatte. Ist eure Sojasoße (im Hack) vielleicht sehr salzarm? Meine reicht nämlich offenbar komplett, um das alles zu würzen, und ich salze normalerweise wirklich nicht zurückhaltend. 😅
Ein kleines bisschen bröselig waren sie auch, da muss ich vielleicht mal noch mit mehr Bindemittel(n) experimentieren. Aber nicht so, dass sie auseinander gefallen wären – hätten einfach nur etwas fester sein dürfen. Vielleicht wolfe ich das Hack für den nächsten Versuch auch einfach nicht, mal schauen, wie das wird.
Lecker waren sie trotzdem, werden bestimmt irgendwann wieder gemacht. 😁
Es kommt eben auch immer etwas auf den eigenen Geschmack (auch wenn du das ausschließt), das Salz selbst an und auch darauf, wie großzügig ihr dosiert. Für manche ist ein Teelöffel so viel, wie auf den Löffel passt, ohne runterzufallen und das ist dann meist zu viel. Grundsätzlich ist Nadine etwas salzempfindlicher, deshalb wundert mich die Salzigkeit ein wenig. Achte doch beim nächsten Mal darauf, ab welchem Schritt es dir zu salzig wird. 🙂
Leider bei uns überhaupt nichts geworden. Die Bällchen sind auseinander gefallen, die Soße komplett versalzen. Obwohl wir uns ans Rezept gehalten haben. Vermutlich war ich einfach zu blöd. Jetzt haben wir schreiende, hungrige Kinder und Pizza bestellt. Glaube nicht, dass ich es nochmal wagen werde :/
Hi Ulf,
oh weh, da scheint wohl wirklich etwas schiefgelaufen zu sein. Ist für uns natürlich schwierig nachzuvollziehen. Welches Hack habt ihr denn verwendet? Wir und so viele andere haben es schon so oft gemacht und würden uns natürlich freuen, wenn ihr es doch noch mal wagt. Wäre doch schade um euren Köttbullar-Genuss.😉
LG,
Nadine
Fantastisch! Vor allem der Fleischesserehemann konnte gar nicht genug bekommen!
Habe es aus Zeit und Equipment Gründen aus beyond hack gemacht. Wer weiß, vielleicht ändert sich das irgendwann in der Zukunft…
Wir waren auch von der Soße begeistert, so simpel! Dazu gab es Rhabarberchutney.
Danke fürs Rezept!
Freut uns mega liebe Sabine, ganz lieben Dank fürs Feedback!
Liebst,
Nadine
Hi ihr beiden, das sieht extrem lecker aus! Ans selbstgemachte Hack traue ich mich nicht ran und bei den TK-Produkten nerven mich die Plastikverpackungen ;-). Deshalb möchte ich das Rezept mit euren Seitan-Meatballs ausprobieren. Dazu eine Frage: Nehme ich dazu dann auch die Gewürze aus dem Meatballs-Rezept oder nur die für die Köttbullar? Danke und liebe Grüße
Inga
Hey!
Das müsstest du echt ausprobieren, grundsätzlich sind die fertigen Hackprodukte ja zumindest etwas gewürzt. Aus dem Meatball-Rezept würde ich halt die offensichtlich mediterranen Gewürze weglassen und durch die Köttbullar-Gewürze ersetzen. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Habe heute die Köttbularsoße gemacht, man ist die lecker einfach superlecker. Bei den Köttbular habe ich ein wenig gemogelt und die neuen TK Bällchen von Iglo genommen, dazu Preiselbeerkompott und Böhnchen.
Sehr cool, lieben Dank für das Feedback. Die Iglo-Dinger kennen wir noch gar nicht, werden wir uns bei Gelegenheit mal anschauen. 🙂
Es sieht mega aus und damit es auch mega schmeckt, würde ich gern eurer Rezept für veganes Kartoffelpüree nehmen. Gibts das irgendwo zu finden?
LG & Danke für die tollen Rezepte.
Nein, sorry, ein Kartoffelpü haben wir tatsächlich (noch) nicht auf dem Blog. 🙂