Das Crossover, von dem wir alle nie dachten, dass wir es brauchen. Wenn du unsere veganen Spätzle mittlerweile aus dem Effeff zubereiten kannst und dein Kimchi so reif ist, dass er eine Taschengelderhöhung fordert, haben wir mit unseren veganen Kimchi-Spätzle dein neues Lieblings-15-Minuten-Mittagspausen-Gericht für dich.
Genre-Crossover sind meistens schwierig. Klar, Horrorkomödien funktionieren, aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, haben beide Filmkategorien schon für sich gesehen einiges gemeinsam. Hey, wie viele Horrorfilme sind unfreiwillig komisch und bei wie vielen Komödien treibt es uns als Zuschauer regelrecht den Angstschweiß auf die Stirn?
Aber okay, man muss schon sehr fantasievoll sein oder wahlweise Spätzle und Kimchi schlichtweg über alles lieben, um der Vorstellung der Kombination aus dem koreanischen Quasi- und dem schwäbischen Definitiv-Nationalgericht etwas abgewinnen zu können.
Um es zuzugeben – und ich würde gerne das Gegenteil behaupten, denn wir lieben Spätzle und Kimchi schlichtweg über alles –, so fantasievoll waren wir selbst tatsächlich nicht. Die Grundidee zu einem der besten Beispiele, das Fusion-Küche hier und da auch mal funktionieren kann, haben wir uns von Kenji Lopez-Alt abgeschaut und vegan abgewandelt.
Für die Spätzle selbst orientieren wir uns natürlich an unserem einfachen und ultraschnellen Basis-Rezept, geben allerdings einen Teelöffel Gochugaru, also von den koreanischen Chiliflocken mit in den Teig. Das gibt der Schwabenpasta nicht nur eine pikante Würze, sondern auch eine schnieke rötliche Farbe.
Die gekochten Spätzle kommen jetzt nur noch zusammen mit Zwiebelstreifen, reifem, am besten beinahe schon buttrig schmeckenden Kimchi und etwas Gochujang, der koreanischen Chilipaste, in eine Pfanne, das Ganze wird unter Rühren kurz scharf angebraten, bis der Kimchi-Saft etwas einreduziert ist, dann rühren wir etwas veganen Reibekäse unter und toppen die Kimchi-Spätzle vor dem Servieren mit etwas Schnittlauch und – falls du hast – anderem leckerem asiatischem Grünzeug, wie die schnieken, leicht scharfen Mizuna-Blätter, die wir von der Fensterbank geerntet haben.
So kurz und knapp, wie wir am Herd standen, so halte ich mich diesmal auch mit meinem Text, ich sehe doch schon, wie du sabbernd auf deinen Teller starrst. Also jetzt aber rein mit der Gabel in das beste Crossover seitdem Public Enemy und Anthrax „Bring The Noise“ auf die Menschheit losgelassen haben.
Vegane Kimchi-Spätzle
Für die Spätzle
- 160 g Weizenmehl Type 405 oder Spätzlemehl bzw. Weizendunst
- 40 g Hartweizengrieß
- 1 TL Salz
- 1 TL Kala Namak
- 1 TL Gochugaru (koreanische Chiliflocken)
- 2 TL Olivenöl
- 150 ml Hafermilch
- 50 ml Wasser
Außerdem
- ½ Zwiebel
- ½ EL Olivenöl
- 175 g Kimchi
- 1 EL Gochujang (koreanische Chilipaste)
- 75 g veganer Reibekäse
- 10 g Schnittlauch
Für die Spätzle
- Mehl, Grieß, Salz, Kala Namak und Gochugaru locker vermischen. Öl, Hafermilch und Wasser dazugeben, mit einem Schneebesen kräftig zu einem gleichmäßigen, zähflüssigen Teig verrühren.
- Mit einem Spätzlehobel oder durch eine Spätzlepresse in kochendes Wasser pressen, umrühren und mit einer Schaumkelle aus dem Wasser nehmen, sobald die Spätzle an der Wasseroberfläche schwimmen. Kurz abtropfen lassen.
Für die Kimchi-Spätzle
- Zwiebel in Streifen schneiden. Öl in eine heiße Pfanne geben, Zwiebel und Spätzle 2 Minuten unter Rühren scharf anbraten.
- Kimchi grob hacken, zusammen mit Gochujang in die Pfanne geben, weitere 3 Minuten braten. Veganen Käse unterrühren, kurz schmelzen lassen und mit Schnittlauch getoppt servieren.
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29 Kommentare
Hallöchen,
zugegeben hatte ich hier echt ein wenig Bedenken. Ich hatte vor 2 Monaten noch viel Kohl über und habe deshalb Kimchi nach eurem Rezept gemacht. Hatte in der Vergangenheit schon einmal Kimchi gekauft und naja, war okay, aber so ein bekennender Fan wie viele andere wurde ich dann doch nicht. Heute habe ich das Glas angestarrt und wusste: ich muss mich jetzt mal trauen oder ich machs nie. Also prompt dieses Rezept hier zubereitet und was soll ich sagen; sooo lecker! Bin richtig begeistert und die Portionsgröße war auch super für uns beide. Hätte echt nicht gedacht, dass ich Kimchi mal wirklich lecker finden würde 😅…Den Rest möchte ich natürlich auch irgendwie verwerten, vielleicht mache ich mal eure Kimchi-Schnecken. Wie esst ihr Kimchi eigentlich am liebsten, habt ihr da noch irgendwelche Tipps oder Empfehlungen, die nicht als Rezept hochgeladen wurden? LG und dankeschööön! 😋
Hi Jule,
das freut uns sehr, danke dir! Wir essen Kimchi ehrlicherweise am liebsten als banchan, also als Beilage, wie in Korea auch üblich. Unser Kimchi-Kartoffel-Eintopf kommt aber auch sehr häufig auf den Tisch. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Cool, muss ich probieren!
Ich habe aus der Not heraus das Kimchi mal als „Schupfnudeln mit Kraut auf Koreanisch“ verarbeitet, das war auch mega genial!
Euer Kimchi gehört bei mir ins Standard-Repertoire und ich hab es auch schon oft weiter gegeben – auch das Rezept.
Vielen Dank dafür!! 😍
Tausend Dank, Katja, freut uns wirklich sehr! Und hey, Schupfnudeln mit Kimchi schmecken natürlich genauso gut! 🤘
Liebe Grüße
Nadine
Ich hatte noch Spätzle vom Vortag über, hab diese dann aufgewärmt und wie im Rezept beschrieben mit Gochujang und gehaktem Kimchi kombiniert = mega leckere Kombi 😍 und so gleich noch die Reste vom Vortag richtig lecker aufgepimpt 🙂
Super, freut uns sehr, dass es dir so gut geschmeckt hat. Danke für die tolle Rückmeldung!
Liebe Grüße
Jörg