Vegane Karotten-Brokkoli-Quiche

Vegane Karotten-Brokkoli-Quiche
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Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass Kuchen häufiger herzhaft sein sollten. Und wenn ein Haufen Gemüse als Füllung fungiert, nehme sogar ich mir zwei, drei Stücke mehr davon. Und du auch, da bin ich mir sicher, wenn am Wochenende unsere vegane Karotten-Brokkoli-Quiche auf dem (Oster-)Brunch-Tisch steht.

Ja, ist gut, okay. Bevor aufgebrachte Franzosen La Révolution ausrufen: Nein, streng genommen dürfte sich unsere Karotten-Brokkoli-Quiche, die wir heute auftischen, nicht so nennen. Für Puristen ist nur Quiche, was sich zumindest sehr nahe am Originalrezept des ursprünglich lothringischen Speckkuchens, der „Quiche Lorraine“ anlehnt. Selbst regionale Varianten gehen nur gerade so durch. Das heißt, eine echte Quiche ist immer herzhaft (check) und rein muss eine Liaison und damit ist nicht das doch irgendwie goldige Tischtennis-Techtelmechtel von Oma Ilse und ihrem Nachbarn im Seniorenheim gemeint, sondern ein Mix aus Eiern und Sahne (kein check).

Obwohl sich der Begriff Quiche mittlerweile auf beiden Rheinseiten in alle möglichen Gebäcke gemogelt hat, die irgendwie ähnlich aussehen, wird alles andere eigentlich traditionell unter dem Oberbegriff für alle, also auch süß „gefüllte“ flache Kuchen aller Art als Tartes bezeichnet.

Vegane Karotten-Brokkoli-Quiche

Eigentlich. Denn obwohl vor allem ich ja im Normalfall schon ziemlich penibel bin mit der korrekten Verwendung des die Küche betreffenden Vokabulars, läuft eine vegan zubereitete Quiche aus erwähnten Gründen ohnehin schon außer Konkurrenz. Also was solls, jetzt können wir uns auch gleich sämtliche Freiheiten herausnehmen, hier kommt also unsere vegane Karotten-Brokkoli-Quiche. Je ne regrette rien und so.

Aus dem Grund, beziehungsweise eher Nadines Abneigung gegenüber Mürbeteig als Tarte-, äh, Quicheboden (die Info hast du nicht von mir, okay?) kommt bei uns auch ein einfacher, etwas leichter zubereiteter Quark-Öl-Teig in die Form. Und bevor sich die Stirnfalten sämtlicher Quiche-Liebhaber noch weiter in den Schädelknochen graben: So weit lehnen wir uns damit gar nicht aus dem Fenster. Selbst die speckige „Lorraine“ wird erst seit dem 19. Jahrhundert mit Mürbteig zubereitet, zuvor kam Brotteig zum Einsatz, der teils mit Crème fraîche angereichert wurde, das Ur-Rezept ähnelte also eher einem Deep-Dish-Flammkuchen. Zum Glück hat das Pizza Hut noch nicht mitbekommen.

Und ja, irgendwie gebe ich Nadine recht. Keine Sorge, auch unsere Füllung ist im Vergleich zum Original um einiges leichter, aber auch bei einer gemüselastigen Quiche-die-eigentlich-keine-ist bevorzugen wir beide einen luftigeren, weniger fettigen und auch weniger krümeligen Boden. Zurück zu den Wurzeln könnte man also sagen.

Vegane Karotten-Brokkoli-Quiche

Für den Teig verrühren wir grob feines Weizen- und Dinkelvollkornmehl, etwas Backpulver und Salz mit ungesüßtem veganem Quark, Pflanzenmilch, etwas Bio-Olivenöl und Bio-Apfelessig von unseren Freunden von EDEKA und kneten ihn dann nur so lange durch, bis sich die Zutaten gleichmäßig verbunden haben. Während die Füllung zubereitet wird, darf er dann für etwa 20 Minuten im Kühlschrank ruhen.

Für die Füllung pürieren wir EDEKA-Bio-Tofu zusammen mit mehr veganem Quark, Knoblauch, Misopaste, Zitronensaft und Olivenöl fein, heben geraspelte Bio-Karotten und in kleinste Röschen geteilten Brokkoli – beides hast du dir in der Gemüseabteilung deines Stamm-Marktes in den Einkaufswagen geworfen, äh, gelegt, mit Essen geht man zärtlich um – und etwas veganen Reibekäse unter und schmecken mit Salz und Muskat ab.

Zutaten vegane Quiche

Etwa zwei Drittel des tiefenentspannten Teiges rollen wir nun gleichmäßig dünn rund aus, sodass er möglichst genau dem Bodendurchmesser unserer gut eingeölten Tarteform entspricht, wir benutzen eine in 28 cm Größe. Den übrigen Teig rollen wir auf der Arbeitsfläche zu einer langen Wurst, die anschließend in den Rand der Form gelegt und dann mit den Fingern gleichmäßig und nicht zu kräftig in die typischen Rillen gedrückt wird. Achte auch hier darauf, dass die Form gut eingefettet ist und, dass auch Kante, an der sich Rand und Boden treffen, gleichmäßig dick wird.

Der Boden wird nun mehrfach mit den Zinken einer Gabel eingestochen. Das verhindert, dass der Teig ungleichmäßig aufgeht und damit stellenweise speckig aus dem Ofen kommt.

Veganer Quark-Öl-Teig

Vor allem Mürbeteigböden sollten an dieser Stelle vorgebacken werden. Den Schritt können wir uns mit unserem Quark-Öl-Teig sparen, erfahrungsgemäß nimmt er durch den Ölgehalt und die dichtere Teigstruktur ohnehin weniger Feuchtigkeit auf.

Jetzt gehen Teig und Füllung eine Liaison ein, die beinahe so romantisch ist wie die nächste Tischtenniseinladung, die Oma Ilse gerade ihrem Nachbarn unter der Tür hindurchgeschoben hat. Heißt, du kippst die Gemüse-Tofu-Masse einfach in die Form und streichst sie glatt – aber mit etwas Liebe, ja? Jetzt lässt du es zusätzlich etwas zusätzlichen veganen Käse regnen und schiebst unsere Brokkoli-Karotten-Quiche für etwa 25-30 Minuten bei 180 °C Ober-/Unterhitze in den Ofen. Genügend Zeit, um den Tisch für den Oster-Brunch zu decken und die Care Packages vorzubereiten, mit denen du der Oma, dem Onkel, einfach denjenigen, die in anderen, „normaleren“ Jahren um den Tisch versammelt wären mindestens eine Portion der Karotten-Brokkoli-Quiche, vielleicht ein paar Würstchen im Schlafrock und dem besten veganen Osterzopf zukommen lassen kannst. Denn ja, auch 2021 bleiben wir noch mal daheim, okay? Okay, Hand drauf!

Vegane Karotten-Brokkoli-Quiche

Portionen 8 Stücke

Vegane Karotten-Brokkoli-Quiche

Zubereitungszeit 20 Minuten
Ruhe- und Backzeit 1 Stunde
Arbeitszeit 1 Stunde 20 Minuten

Für den Teig

  • 200 g Weizenmehl Type 550 z. B. EDEKA Bio Weizenmehl
  • 100 g Dinkelvollkornmehl z. B. EDEKA Bio Dinkelvollkornmehl
  • 4 g Backpulver
  • ¼ TL Salz
  • 125 g veganer Quark ungesüßt
  • 100 ml Sojamilch oder eine andere Pflanzenmilch, ungesüßt
  • 4 EL Olivenöl z. B. EDEKA Bio Natives Olivenöl extra
  • 1 TL Apfelessig z. B. EDEKA Bio Apfelessig

Für die Füllung

  • 150 g Brokkoli nur Röschen
  • 150 g Karotten
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 200 g Tofu z. B. EDEKA Bio + Vegan Tofu Classic
  • 125 g veganer Quark
  • 20 g helle Misopaste
  • 20 g Senf
  • 1 ½ TL Salz
  • ¼ TL Muskat
  • ½ Zitrone Saft ausgespresst
  • ½ EL Olivenöl z. B. EDEKA Bio Natives Olivenöl extra
  • 50 g veganer Reibekäse

Für den Teig

  • Trockene Zutaten locker miteinander vermengen. Sojaquark, -milch, Öl und Apfelessig dazugeben, grob vermengen und anschließend mit den Händen kurz kneten, bis ein gleichmäßiger Teig entstanden ist. Nicht überkneten! In einem luftdicht verschlossenen Behälter 20 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Für die Füllung

  • Brokkoliröschen in 1-1 1/2 cm große Stücke schneiden und 2 Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Anschließend in Eiswasser abschrecken und gut abtropfen lassen. Karotten grob raspeln.
  • Tofu, Quark, Knoblauch, Miso, Senf, Salz, Muskat, Zitronensaft und Olivenöl im Food Processor oder im Mixer fein pürieren. Das Gemüse und die Hälfte des veganen Reibekäses unterheben und bei Bedarf mit Salz abschmecken.

Quiche backen

  • Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Gekühlten Teig auf einen Durchmesser von etwa 32 cm rund ausrollen. Anschließend in eine gleichmäßig eingeölte Quicheform mit 28 cm Durchmesser legen. Dabei den Rand vorsichtig nach oben klappen und in die Form drücken. Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen.
  • Füllung direkt auf den Teig geben, mit dem restlichen veganen Reibekäse bestreuen und 30-35 Minuten backen. Vor dem Anschneiden 10 Minuten ruhen lassen.

Unsere Tipps

Anstelle von Sojaquark können auch vegane Skyr-Alternativen oder notfalls auch vegane Joghurtalternativen verwendet werden.
Der Teig kann auch ausschließlich aus Vollkornmehl gebacken werden, er wird dann jedoch etwas krümeliger – Aufpassen beim Anschneiden!

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, EDEKA und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Vegan seit zwanzig-null-sechs. Liebt es, zu kochen, guten Kaffee, Chilis in allen Formen und Farben, Kameras und Objektive – hofft dabei, dass er das ganze Zeug auch zumindest einigermaßen angemessen bedienen kann –, hat nie genügend Messer, sitzt gerne auf dem Mountainbike und hört dabei Metal.


Gib deinen Senf dazu!

  1. Gerade die Quiche verputzt. Sie schmeckt wirklich sehr lecker. Für den Teig musste ich leider eine andere Variante machen, da ich kein Gluten vertrage, aber die Füllung habe ich genau nach Rezept gemacht und bin schwer begeistert, wie wunderbar würzig sie schmeckt. Danke für das tolle Rezept!

  2. Hallo, das klingt super lecker, aber habt ihr einen Tipp, wie man evtl. den Tofu ersetzen könnte? Ich würde das Rezept sehr gerne ausprobieren, aber vertrage Soja nur sehr schlecht bis phasenweise auch gar nicht. Lieben Dank und Grüße, Sarah!

    1. Hmm, dann würde ich in die Masse mehr veganen Quark (dann auf Mandelbasis) strecken und versuchen, mit ein paar Nüssen und Guarkernmehl anzudicken. Das könnte auch ganz okay funktionieren.

  3. Oooh, sieht das lecker aus, möchte ich auch mal machen, ABER wie kann ich die Misopaste ersetzen? Der 1 jährige soll mitessen….und meines Wissens ist in Misopaste Alkohol drin. Zumindest die, die wir zu Hause haben.

  4. Hej ihr zwei,

    ich würde die Quiche gerne die Tage mal nachbacken/-kochen (?) und hätte noch Seidentofu da, der weg muss. Glaubt ihr, den kann ich statt des Sojaquarks verwenden?

  5. So gut! Der Teig ist ein Traum. So schnell gemacht und so lecker. Die Quiche wird total saftig, keine Spur trocken. Und die Füllung ist so schmackhaft.
    Schon 2 x gemacht, jedes mal ein Volltreffer. Das gibts mit Sicherheit noch öfter bei uns.

  6. Seit über 2 Jahren bin ich auf der Suche nach dem perfekten Veganer Quiche-Rezept – DAS ist es!!! Unfassbar lecker und endlich mal eine stabile Füllung. 😉
    Wir haben die übrigens komplett mit vollkornmehl gebacken, der Teig war saftig und überhaupt nicht dröge oder bröselig, einfach super!!

  7. Wow, unfassbar lecker!! Super würzig und die Füllung hat eine tolle, leicht cremige Konsistenz. Wirklich ein super Rezept! Danke euch zwei für dieses großartige Abendessen! 🙂

  8. Eure Quiche sieht super aus, die wird hier unbedingt mal nachgebacken! Habt ihr bei der Gelegenheit einen Tipp für eine gute Quiche-/Tarteform? Meine 15 Jahre alte Porzellanform ist schon sehr zerkratzt und ich würde sie gerne durch eine haltbare Form mit abnehmbarem Boden ersetzen. Wäre sehr dankbar für einen Tipp! 😄

    1. Danke dir! Wir haben eine Quicheform von de Buyer mit Dauerbackfolie. Die funktioniert ganz gut, auch wenn die Folie leider die schöne Wellenform an der Seite schwieriger macht.

      Liebe Grüße
      Jörg

  9. Quiche oder Tarte – ist doch egal – Hauptsache es schmeckt und das tut es. Formidable!
    Wird auf jeden Fall wiederholt – beim Belag hat man jede Menge Variationsmöglichkeiten.
    Die Zutaten zu besorgen auch kein Problem – bis auf den EDEKA-Tofu.
    Seit Monaten herrscht in meinem EDEKA-Markt Tofu-Mangel. Habt Ihr die Probleme auch?

      1. Danke fuer daa Rezept!
        Meine Form war doch etwas kleiner. Was koennte ich mit dem uebrigen Teig noch machen? Kekse?

      2. Da kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. Ausstreichen und eine zeitlang mitbacken klingt vernünftig. 🙂

  10. Danke euch zwei! Ich wünsche mir schon lange ein veganes Quiche-Rezept!
    Ich habe nämlich ein seeehr großes Herz für Quiches, die sind auch super für Gemüsereste, die man noch verbrauchen muss <3
    Generell: ihr seid toll, schönes Wochenende euch!