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Vegane Jjajangmyeon – koreanische Nudeln mit schwarzer Bohnensauce und viel Gemüse

Vegane Jjajangmyeon
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Diese koreanischen schwarzen Nudeln lassen nicht nur Black-Metal-Fans vor Entzückung kreischen – Jjajangmyeon haben sogar ihren eigenen Tag, den „Black Day“ am 14. April!

Kimchi hat bei uns in Deutschland über die letzten Jährchen eine ziemlich steile Karriere hingelegt. Ganz zu Recht! Den scharf-fermentierten Kohl möchten wir wirklich nicht mehr missen. Auch wenn er bei uns in den ersten Tagen nach der Zubereitung und beim jeweiligen „Lüften“ der Gläser geruchstechnisch manchmal regelrecht die Tränen in die Augen treibt! Der Duft kann was.

Peu à peu haben sich bei uns auch andere koreanische Klassiker wie Bibimbap, Japchae, Dubu Jorim, sommerliche Bibim Guksu und natürlich unser schwäbisch-koreanischer Crossover-Liebling Kimchi-Spätzle (was für eine Kombi!) unter die Lieblingsrezepte gemogelt. Ein Neuzugang sind bei uns die vielleicht erst mal etwas gewöhnungsbedürftig aussehenden Jjajangmyeon. Die typische schwarz-braune, glänzende Sauce kommt durch die fermentierte, salzige und leicht süßliche Schwarze-Bohnen-Paste „Chajang“ oder „Chunjang 춘장“ zustande. Hat doch etwas Edles, oder? Vielleicht kennt ihr die schwarzen fermentierten Bohnen im Ganzen schon aus unserem Rezept für Mapo Tofu?

Vegane Jjajangmyeon

Das Gericht, das sogar als eines der hundert koreanischen Kultursymbole ausgezeichnet wurde, findet man in Korea überall recht günstig. Bei Umzügen ist es dort gewissermaßen das Pendant zum großen Topf Chili, den es bei uns häufig zu gegebenem Anlass gibt und nach der getanen Arbeit gemeinschaftlich gefuttert wird.

Jjajangmyeon haben sogar ihren eigenen Tag. Den 14. April, den „Black Day“, also den Schwarzen Tag. Der Anlass ist tragisch-komisch: Alle, die am Valentinstag (in Korea der „White Day“) leer ausgingen, essen später zum Trost schwarze Nudeln. Diese schmecken zum Glück so sagenhaft gut, dass ich die Nudeln jedem dahergelaufenen Valentinstags-Date immer vorziehen würde!

Vegane Jjajangmyeon

So kochen wir unsere liebsten Jjajangmyeon

Wie oben erwähnt, ist die wichtigste Zuat für Jjajangmyeon die schwarze Sojabohnenpaste „Chajang“, die ihr in eurem gut sortierten Asialaden des Vertrauens oder natürlich online findet. Die Paste, die (aber nur) optisch an Schuhcreme erinnert, hält sich im Kühlschrank offiziell drei Monate, wir sagen … ewig. Also natürlich nur, wenn ihr nicht genauso Jjajangmyeon-süchtig werdet, wie wir.

Neben Chajang als Geschmacksträger besteht unsere Sauce aus richtig viel Gemüse. Vielen Zwiebelstückchen – am liebsten verwenden wir hier gleich die großen, milden Gemüsezwiebeln –, Zucchini, Weißkraut, Champignons und Kartoffeln. Kartoffeln und Nudeln? Dass die beiden eher selten zueinander findenden Basic-Zutaten eine Hammer-Kombi sein können, wissen wir ja spätestens seit den Spaghetti Liguria!

Viel Arbeit machen Jajangmyeon nicht. Vor allem nicht mit unserer Version, bei der wir das übliche Frittieren der Bohnenpaste weglassen. Ihr schnippelt euer Gemüse, bratet die Paste zusammen mit den Pilzen und den Zwiebeln an und lasst das Ganze zusammen gar köcheln. Währenddessen bereiten wir die Nudeln zu. Fürs Original werden meist etwas dickere, chewy Weizennudeln verwendet. Bei uns gabs dazu eine dünnere Variante, die aber auch super passt.

Wichtig ist, die Nudeln nach dem Kochen kurz mit Wasser abzuspülen, damit sie sich im Teller schön locker mit der Sauce vermischen lassen und nicht zusammenkleben. Das kann richtig nerven, wenn man großen Nudelhunger hat und erst ein undurchdringliches Nudeldickicht durchdringen muss.

Zum Schluss julienniert man noch ein Stückchen Gurke, die optisch und geschmacklich einen tollen Frischekick zur dunklen Umami-Sauce gibt. Wir geben auch gerne noch ein, zwei Spritzer Essig on top, dann heißt es nur noch: losgestäbelt.

Wir sind schon megagespannt, ob euch dieses Gericht genauso im Sturm erobert wie uns und freuen uns auf euer Schwarze-Nudel-Feedback!

Vegane Jjajangmyeon

Für2 Portionen

Jjajangmyeon – koreanische Nudeln mit schwarzer Sauce

Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 25 Minuten

Für die Schwarze Sauce

Außerdem

  • 200 g chinesische Nudeln
  • 50 g Gurke
  • Gemüsezwiebel in 2 cm große Würfel schneiden. Champignons vierteln. Zucchini und Kartoffeln in 1 cm große Würfel schneiden, Weißkraut in 2 cm große Stücke hacken.
    1 Gemüsezwiebel, 150 g Champignons, 125 g Zucchini, 125 g Kartoffel, 125 g Weißkraut
  • Erdnussöl in eine heiße Pfanne geben, Zwiebeln und Champignons 3 Minuten anbraten.
    3 EL Erdnussöl
  • Bohnenpaste und geriebenen Ingwer hinzugeben und 2 Minuten weiterbraten.
    3 EL koreanische schwarze Bohnenpaste, 1 TL Ingwer
  • Kaltes Wasser mit Speisestärke verrühren.
    175 ml Wasser, 1 TL Speisestärke
  • Restliches Gemüse, Agavendicksaft, Sojasauce und angerührte Speisestärke hinzufügen und kurz aufkochen. Bei mittlerer Hitze 10 Minuten gar kochen.
    1 TL Agavendicksaft, 1 EL Sojasauce
  • Währenddessen die Nudeln in reichlich Wasser 3–4 Minuten kochen.
    200 g chinesische Nudeln
  • Gurke in Juliennestreifen schneiden.
    50 g Gurke
  • Nudeln mit Sauce toppen und Gurken garniert servieren.

Tipps

Ein paar Spritzer Essig on top sind das i-Tüpfelchen!
Das Rezept eignet sich auch hervorragend zur Gemüseresteverwertung – in der dunklen Sauce erkennt man später ohnehin nicht mehr, ob die Zucchini noch taufrisch war.

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Zu Steady

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.


14 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Anstelle des erwähnten Mapo Tofus ist leider Tofu Kung Pao verlinkt… Just FYI… Den Mapo Tofu habe ich auch so über die Suche gefunden 😉 Das ist mein absolutes Lieblingsgericht aus der chinesischen Küche. Als er mir das erste Mal in China serviert wurde, war ich zunächst ganz enttäuscht, weil ich bei einem Tofugericht kein Fleisch erwartet hatte, aber es hat so toll geschmeckt, dass ich es am nächsten Tag trotzdem noch einmal bestellt habe. Ist leider immer ein bisschen schwierig, in weniger internationalen Gegenden veganes Essen zu bekommen (oder auch nur zu kommunizieren, dass man kein Fleisch möchte…)

    Ich werde später direkt noch dafür einkaufen gehen, dann kann ich mich morgen einmal selbst am Mapo Tofu probieren. Danke schon einmal für das Rezept!

    1. Vielen Dank für den Hinweis. Der Link ist korrigiert und ich hoffe, dir schmeckt unsere Version vom Mapo-Tofu … oder hat es schon geschmeckt? Ich hoffe doch. 😅

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Puh, das war das erste Mal seit sehr sehr langer Zeit, dass ich Essen wegschmeissen musste 🙁 es war wirklich völlig ungenießbar. Vielleicht hätte ich die Bohnenpaste vorher probieren sollen, um rauszufinden dass das so gar nicht meins ist.

      2. Das ist natürlich superschade. Was hat dir denn genau nicht daran geschmeckt und hast du die richtige Paste verwendet?

        Liebe Grüße
        Jörg

  2. Eine Fertig“suppe“, die dieses koreanisches Gericht sein soll, ist vor etwa einem Jahr vom Markt verschwunden (ich will nicht wirklich wissen warum). Jetzt können wir das viel leckerer und sogar ganz schnell selbst machen, danke!! Gestern gemacht, war sehr lecker!! Freuen uns auf noch mehr Gerichte mit der Sojabohnenpaste 🙂

    1. Hi Barbara,

      super, freut mich, dass euch unser Jjajangmyeon-Rezept so gut geschmeckt hat. Wir freuen uns auch schon auf weitere Experimente mit der Paste!

      Liebe Grüße
      Jörg

  3. Hallo!
    vielen, vielen Dank für dieses Rezept!
    Ich koche schon länger immer wieder gerne Rezepte aus eurem Blog, die oft in unsere „Immer-wieder-Kochen“ Liste kommen.
    Auch das Rezept ist so ein Kandidat! Schnell, einfach lecker und am nächsten Tag sogar noch besser! Die Analogie zum Chili ist berechtigt…
    Liebe Grüße

    1. Hi Malin,

      vielen Dank für das tolle Feedback. Freut uns wirklich sehr. Und ich sag’s mal so: Willkommen im Club, Jjajangmyeon sind jetzt auch bei uns auf der „kann man wirklich immer essen“-Liste. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Hi liebes Koch Team,

    Ich koche gerade – euer Rezept, obwohl ich es morgen fertigstellen kann, wenn ich die fehlenden Zutaten gekauft habe.
    Frage: gemüsezwiebeln? Einfach normale? Heißen die jetzt gemüsezwiebeln und Fachjargon?
    Zucchini schälen oder nicht?

    Besten Dank und herzliche Grüße aus der küche

    1. Hi Rudolf,

      als Gemüsezwiebeln werden die großen, etwas milderen, saftigen Zwiebeln. Und nein, Zucchini müssen nicht geschält werden.

      Viel Spaß beim Nachkochen!
      Jörg

      1. hello,
        Ich hoffe ich bin jetzt nicht der Klugscheißer der Nation aber da hat sich glaube ich ein Fehler eingeschlichen. Ihr habt das Rezept von Tofu Kung Pao verlinkt und geschrieben das die schwarzen Bohnen da rein kommen. Meint ihr aber vielleicht eher Mapo Tofu?

        Ich liebe aber eure Rezepte. Wirklich. Das hier wird heute nachgekocht.

        Liebe Grüße

        Vanessa

      2. Hi Vanessa,

        whoops, da hast du absolut recht. Vielen Dank für den Hinweis!

        Liebe Grüße, ich hoffe, die Jjajangmyeon haben dir geschmeckt 🙂