Dieses Jahr gibt es zum Oster-Brunch Rosinenbrötchen mal anders: Als saftige, vegane Hot Cross Buns.
Was für uns hierzulande der obligatorische Hefezopf, sind für die Briten die schnieken Hot Cross Buns zu Ostern. Traditionell werden sie in England am Good Friday, also Karfreitag gebacken, mittlerweile sind sie aber dort anscheinend das ganze Jahr über erhältlich. Die britische Supermarktkette Tesco hat dieses Jahr sogar das erste Hot-Cross-Bun-Pop-Up-Cafe in London eröffnet, um den Leuten nach zwei Jahren Pandemie Ostern dieses Jahr sprichwörtlich noch ein bisschen mehr zu versüßen.
Um die Entstehungsgeschichte beziehungsweise die Herkunft der Buns ranken sich so einige Mythen. Auch der englische Food-Historiker Ivan Day meint, dass viele Überlieferungen nicht belegt werden können und auf reiner Spekulation beruhen:
The trouble with any folk food, any traditional food, is that no-one tended to write about them in the very early period. The buns were made in London during the 18th Century. But when you start looking for records or recipes earlier than that, you hit nothing.
Im Endeffekt sind es eben einfach etwas schickere Rosinenbrötchen. Und ja, ich habe es gesagt: Rosinen! Ich stehe mega auf die verschrumpelten Trauben. Aber ich weiß natürlich, dass es mit Rosinen bei vielen so ist wie mit Koriander – entweder man hasst oder liebt sie. Falls es nur am Geschmacksprofil liegt, könntest du es stattdessen ja aber auch mal mit getrockneten Cranberries, Dattel- oder Aprikosenstückchen versuchen. Und falls auch das nicht in Frage kommt, kannst du die Trockenfrüchte auch einfach weglassen und mit Zimt oder ein paar Zitronenzesten vorlieb nehmen. Alles erlaubt.
Einfache vegane Hot Cross Buns – so wird’s gemacht
Vegane Hot Cross Buns werden ganz schlicht aus einem simplen Hefeteig aus Mehl, Zucker, Hefe, Zimt, Rosinen Pflanzenmilch und Öl zubereitet.
Nach ausgedehnter Ruhezeit, was schon die halbe Miete bei Hefteigen bedeutet, teilen wir unseren Teig in acht gleich große Stücke, wirken die Teiglinge rund, damit eine straffe Oberflächenspannung entsteht. So stellen wir sicher, dass unsere Buns später schön nach oben aufgehen und nicht einfach auseinanderlaufen.
Nebeneinander aufs Backblech gesetzt dürfen die süßen Brötchen dann noch abgedeckt an einem warmen Ort ordentlich relaxen und noch mal gehen. Die Gehzeiten sind wie gesagt das A und O.
Zum Schluss verrühren wir noch etwas Mehl mit Wasser zu einer dicken Paste und füllen das Ganze in eine Spritztülle. Damit lässt sich das Kreuzmuster ganz einfach auftragen. Ganz früher wurde das Muster übrigens mit einem Stempel eingedrückt, die Mehlpaste ist eine etwas neuere Erfindung.
Noch etwas Ahornsirup auf die restlichen Flächen auftragen, damit unsere Buns schön bräunen und jetzt gehts ab in den Ofen. Direkt nach dem Backen pinseln wir die Hefeteilchen noch mal mit etwas Sirup ein, damit sie richtig schön glänzen. Das funktioniert natürlich auch mit Agavendicksaft oder – meiner Lieblingsvariante – mit etwas Aprikosenmarmelade!
Die fluffigen Brötchen schmecken pur, bestrichen mit etwas veganer Butter und oder Marmelade, Schokocreme oder veganem Käse phänomenal. Traditionell darf dazu eine schöne Tasse schwarzer Tee wie zum Beispiel unsere Earl Grey Latte nicht fehlen. Aber der Lieblingskaffee passt selbstverständlich genauso gut.
Vegane Hot Cross Buns
- 250 ml Hafermilch lauwarm, oder andere Pflanzenmilch
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 50 g Zucker
- 500 g Weizenmehl Type 550 oder Dinkelmehl Type 630
- 1 TL Zimt
- 100 g Sultaninen
- 70 ml Rapsöl mit Buttergeschmack
- 1 Prise Salz
Außerdem
- 6 EL Weizenmehl Type 550 oder Dinkelmehl Type 630
- 8 EL Wasser
- 2 EL Ahornsirup
- In einer Rührschüssel lauwarme Hafermilch, Hefe und Zucker vermengen. 10 Minuten ruhen lassen.
- Mehl, Zimt, Sultaninen, Öl und Salz hinzufügen und alles 8-10 in der Küchenmaschine oder alternativ auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche mit der Hand zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
- Teig nach dem Kneten zu einer Kugel formen und in der Rührschüssel, mit einem frischen Küchentuch abgedeckt, an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat (z. B. sonnige Fensterbank oder Backofen mit eingeschaltetem Licht).
- Anschließend kurz durchkneten, Teig zu 8 gleich großen Kugeln formen, rundwirken, anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- Mit einem Küchentuch abdecken und erneut mindestens 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Für die „Cross-Verzierung“ 6 EL Mehl und 8 EL Wasser zu einer dicken Paste verrühren und in eine Spritztülle füllen. Teigmasse mit der Tülle auf den Brötchen verteilen.
- Mit einem Pinsel Ahornsirup auf den Buns auftragen – Cross-Verzierung dabei aussparen.
- 20 Minuten auf mittlerer Schiene goldbraun backen.
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33 Kommentare
Lecker! 🙂
So unglaublich lecker!
Könnte mir vorstellen, dass sie mit etwas weniger Zucker und ohne Rosinen auch super als Burger Buns funktionieren. Ich muss da demnächst mal was ausprobieren. 🤤
Daran musste ich auch denken! Als „hefigere“, etwas krümeligere (im besten Sinne) Alternative zu unseren Brioche Burger Buns. 🙂
Uhh interessant, vielleicht prbiere ich auch mal euere neue Version. Die ältere Version auf euerem Blog wurde schon sehr oft nachgebacken und als sehr lecker befunden – Danke für diese nebenbei 🙂
Viel Spaß beim Nachbacken. Arg geändert hat sich das Rezept nicht, wir haben es einfach nur etwas überarbeitet und klarer gemacht. 🙂
Hallo Nadine & Jörg, kann man statt Rosinen auch Schokodrops verwenden? LG Sabine
Klar, das funktioniert sicher. Du solltest nur – allerdings gilt das auch für die Rosinen – darauf achten, dass die Schokodrops gut im Teig eingearbeitet sind, damit die Schokolade beim Backen nicht einfach aus den Buns läuft.
Schaut super aus! Kann man hier auch die Sultaninen weglassen oder verlieren die Buns dadurch ihre Saftigkeit? 🙂
Freue mich schon, das Rezept zu probieren!
Die Sultaninen bringen natürlich etwas Saftigkeit in den Teig. Aber wenn du die Dinger einfach nicht ausstehen kannst, dann lass sie weg. 🙂
Hallo,
ist es auch möglich, das Rapsöl durch geschmolzene Margarine/Alsan zu ersetzen?
Schönen Gruß, Julian
Hi Julian,
das haben wir nicht getestet, sollte jedoch funktionieren. Unter Umständen wird die Teigkonsistenz etwas fester.
Liebe Grüße
Jörg
Ihr Lieben, aus planungstechnischen Gründen, würde mich interessieren, wie lange die Teige höchstens gehen können.
Nach dem Teilen steht dort mindestens 30 Minuten. Wenn ich jetzt in der Zeit noch fix was anderes machen möchte, wäre es schlimm, wenn die geteilten Buns eine Stunde gehen würden? Lieben Dank!
Eine Stunde wird kein Problem sein. 🙂
Hallo Ihr Beiden
Ich habe die „hot cross buns“ kennen- und lieben gelernt als ich vor JAAAAAAHREN eine zeitlang in England gelebt habe. Wir haben sie getoastet und einfach mit gesalzener (damals noch) Butter bestrichen. Mega lecker.
Danke für’s Rezept ……. ich bin gespannt, ob ich sie hinbekomme 😉.
Liebe Grüße und ein schönes langes Osterwochenende,
Jutta 🌿
Hallo,
kann man das Dinkelmehl im Rezept auch mit Weizenmehl, Weizenvollkornmehl oder Dinkelvollkornmehl ersetzen? Ich hab alle drei Zuhause, ’normales‘ Dinkelmehl aber leider nicht.
Oder wird das die Konsistenz des Hefeteigs zu stark verändern?
Du kannst Dinkelmehl mit der Type 630 gegen Weizenmehl mit Type 550 oder auch 405 ersetzen. Von reinem Vollkorn würde ich abraten, da wird der Teig zu schwer 🙂
Gilt das auch umgekehrt? Kann ich in Backrezepten, die Weizenmehl vorsehen, selbiges auch durch Dinkelmehl mit o.g. Type ersetzen? Danke und liebe Grüße
Hi Stephie,
im Normalfall kannst du Dinkelmehl Type 630 mit Weizenmehl austauschen und umgekehrt, genau. Nur mit Vollkornmehlen etc. sieht das natürlich anders aus. 😉
Lieben Gruß,
Nadine
Hi! Kann man den Teig auch soweit vorbereiten, dass man ihn am Morgen nur noch in den Ofen schieben muss? So lange kann ich auf mein Frühstück morgen nicht warten 😉
Danke schonmal!
Anna xx
Hi Anna,
du kannst den Teig zwar vorbereiten und im Kühlschrank lagern, allerdings kannst du ihn erst morgens gehen lassen und das dauert ja auch wieder seine Zeit. Ganz so fix geht’s mit Hefeteig leider nicht ?
LG, Nadine
Danke für die Antwort! Ich habe es so gemacht, dass ich den Teig komplett am Abend vorbereitet habe und dann in der Früh noch die Kugeln geformt habe und die Verzierung gemacht habe. Hat super geklappt und allen sehr gut geschmeckt!
Danke für das leckere Rezept :*
Anna
Ahhh, super! Das freut uns! Vielen lieben Dank ?
Lieber Gruß
Nadine
Hallo Nadine & Jörg,
ich finde bei euch noch kein Rezept für „Butter“, sehe hier auf den Bildern jedoch so etwas wie „Butter“. Habt ihr schon etwas experimentiert mit Butterersatz? Das würde mich sehr interessieren, da man dann gute Öle und gutes Licithin darin „verstecken“ könnte. Bin gespannt auf eure Erfahrungen.
Aber erst einmal: Frohes Weihnachtsfest! Keine Eile!
Marika
Hi Marika,
das auf den Bildern ist einfach eine vegane, rein pflanzliche Margarine. Selbstmachen haben wir uns schon auf die Todo-Liste gepackt, sind aber noch nicht so happy mit den fest werdenden Fetten, die uns dafür zur Verfügung stehen.
Liebe Grüße
Jörg
Die hot cross Buns haben meine Gäste und mich absolut überzeugt, optisch und geschmacklich 🙂 Ebenso die leckere Marmelade. Habt ihr Erfahrungen damit, wie lange sich diese im Kühlschrank hält?
Das freut uns sehr Anna! Vielen Dank 🙂 Bei uns hat sie noch nie lange überlebt, aber ich denke sie sollte sich im Kühlschrank problemlos 5-7 Tage halten. Sie ist ja aber zum Glück auch schnell zubereitet 😉
Liebe Grüße
Nadine