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Vegane französische Zwiebelsuppe

Vegane französische Zwiebelsuppe
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Kein Witz, beim ersten Löffel hätten wir vor Freude beinahe geheult. Derbe lecker, unglaublich intensiv und würzig – unsere vegane französische Zwiebelsuppe besteht nur aus wenigen, einfachen Komponenten und verlangt dir nur eines ab: etwas Zeit.

Entschuldigung, hättest du einen Moment Zeit, um über unsere große Erlöserin, die Zwiebel zu sprechen? Mal mehr, mal weniger tränenreich starten gefühlt 95 % aller Rezepte mit einer ebenso mal mehr, mal weniger großen Menge an erneut mal mehr, mal weniger klein geschnittenen Exemplaren aus der Familie Lauch.

Und das ist auch kein Wunder, sowohl roh als auch gegart macht sich die gemeine Zwiebel fantastisch als herzhaft-süße Geschmacksbasis und verkleidet sich, wenn man sie freundlich dazu überredet, sogar als ganz natürliches, veganes „Fleischaroma“, wie ich schon im Rezept für unsere vegane Gulaschsuppe erzählt und wissenschaftlich belegt habe. Kurzum, ohne sie wäre es häufig ganz schön fad auf dem Teller.

Und trotzdem ist sie selten Star der Show, rückt nur in Ausnahmefällen in den Mittelpunkt, bekommt kaum die Chance, sich mal so richtig auf dicke Hose und nah an der Grenze zur Arroganz (und Peinlichkeit, sprechen wir es doch aus) breitbeinig ins Rampenlicht zu stellen. Oder zu setzen. Manspreading und so.

Bei der französischen Zwiebelsuppe ist das anders … was bei dem Namen irgendwie klar ist. Bei Frankreichs wohl bekanntester Suppe überhaupt – deren Geschichte übrigens bis in die Antike reicht, schon die alten Römer und Griechen haben die Vorzüge der günstigen, einfach und schnell zu kultivierenden Allium-Vertretern in ihren Suppentöpfen erkannt – dreht sich alles um die Zwiebel.

Gemüsezwiebeln

Okay, fast alles. Und weitaus geschmackvoller, als der Dulli, der mit seinen dürren Knien (schonmal was von Leg Day gehört, du Lauch?) gleich drei Sitze in der U-Bahn belegt und dabei ebenfalls müffelt, aber eben eher nach billigem Parfum, als nach leckerem Küchenduft. Was bei der modernen Zwiebelsuppe in der Regel als Erstes ins Auge fällt, ist der gratinierte „Deckel“ aus Brot und Käse, dem manche den vermeintlich schlechten kulinarischen Geschmack der 80er unterstellen. Jetzt mal abgesehen davon, dass das nostagliebefeuerte Revival der letzten Jahre – ich sage nur Stranger Things und Synthwave – nicht ohne Grund stattfindet (ich schwöre es, der vegane Luxus-Mettigel kommt noch!), ist der überbackene Croûtondeckel tatsächlich auf die kalten Jahreszeiten in den Pariser Markthallen Anfang des 19. Jahrhunderts und den Wunsch der Gastronomen, dem bis dato gleichzeitig als Katerheilmittel und Arbeiterfrühstück verschrienen Gericht eine Art fancy „Klassensprung“ zu ermöglichen, zurückzuführen. Die deshalb auch als „Gratinée des Halles“ bezeichnete Suppe brachte frühmorgens latent beschickerte Partyheimkehrer und Marktbeschicker und damit eben Menschen unterschiedlichster Schichten zusammen. Quasi wie ein Döner, nur flüssiger.

Vegane französische Zwiebelsuppe

Dieser Aufstieg im Ansehen hat sich allerdings nicht wirklich auf die eigentliche Zubereitung ausgewirkt. Auch unsere vegane französische Zwiebelsuppe ist nach wie vor ein sowohl die Zutaten als auch die Zubereitung betreffendes einfaches Gericht, dauert allerdings zugegebenermaßen ein wenig … wenn man nicht trickst und natürlich tricksen wir.

Als Erstes brauchen wir, oh Wunder, Zwiebeln. Eignen tut sich dabei beinahe jede Sorte. Herkömmliche gelbe Zwiebeln schmecken intensiv „zwiebelig“ und leicht scharf, rote Zwiebeln süßer, Schalotten besonders fein. Meine Lieblingszwiebel für die Suppe ist die gute alte, große Gemüsezwiebel. Nicht nur, weil sie mit ihrem milden Geschmack das ausgewogenste Ergebnis abliefert, sondern weil ich faul bin und mir das Schälen unzähliger kleiner (und auch kostenintensiverer) Schalotten sparen möchte. Eine Mischung funktioniert logischerweise auch, mach doch einfach, was du willst.

Die Zwiebeln würfeln wir einigermaßen fein und karamellisieren sie in Rapsöl mit Buttergeschmack und einem Schuss Olivenöl, bis sie eine gleichmäßige, tiefe goldbraune Farbe haben. Das dauert, da gibt es nichts zu beschönigen. Um die Maillard-Reaktion, also das Bräunen und damit die Aromaentwicklung jedoch etwas zu beschleunigen, geben wir etwas Salz und eine kleine Menge Backpulver dazu. Letzteres erhöht den pH-Wert und sorgt so dafür, dass die Zwiebelwürfel für unsere vegane französische Zwiebelsuppe schneller weich werden und damit auch schneller karamellisieren. Mit diesem Trick können wir die Zeit, die sich die Zwiebeln üblicherweise zum bräunen nehmen, um etwa ein Viertel reduzieren. The more you know!

Karamellisierte Zwiebeln

Jetzt kommt etwas Mehl dazu, um unsere vegane französische Zwiebelsuppe sämig zu machen. Anschließend löschen wir ab. Mit was? Mit einer möglichst leckeren Gemüsebrühe (wie wäre es mal mit selbst gemacht? Interesse an unserem Rezept? Du weißt schon, Kommentar please.) und Alkohol. Klassisch wären Cognac oder Weißwein. Gerne auch von einer Kombination aus allem und auch gerne mit Bier. Wir bleiben in unserem Rezept beim möglichst trockenen, intensiven und selbstverständlich veganen Weißwein und können davon mehr in den Topf kippen, als vom scheinbar teuren Cognac, der seit Jahren geöffnet im Schnappesschrank steht, weil niemand so recht eine Ahnung davon hat, wie man Cognac eigentlich trinkt. Aber ganz ehrlich, haste noch einen eigentlich peinlich kleinen Schuss Bourbon oder Kirschwasser von unserer Schwarzwälder Kirschtorte in der Flasche? Rein damit!

Gewürzt wird mit fein gemahlenem Kümmel, selbstverständlich Salz und Pfeffer und jetzt lassen wir alles etwa 20-30 Minuten kochen, um der Zwiebel Gelegenheit zu geben, ihr Aroma voll in der Suppe zu entfalten und dabei den Backofen vorzuheizen, in dem wir gleichzeitig trockene Baguettescheiben vom Vortag oder der Vorwoche – völlig wurscht eigentlich – antoasten und anschließend mit Knoblauch einreiben.

Jetzt füllen wir das eigentlich schon unverschämt leckere Suppenwunder in kleine Schalen oder Suppentassen, legen das geröstete Knobi-Brot obenauf, toppen alles mit veganem Reibekäse und gratinieren die Einzelportionen für einige Minuten im Backofen. Wie zur Hölle könnte das denn auch bitte nicht schmecken?

Ob als Lunch, Dinner, Vorspeise, Katerheilmittel oder als das Frühstück, nach dem jeder deiner Kollegen froh sein wird – und das sicherlich nicht mal mehr, mal weniger –, dass du gerade alleine im Homeoffice sitzt. Von wegen, die Zwiebelsuppe bringt alle Gesellschaftsschichten zusammen, um ganz ehrlich zu sein, finden wir es doch ganz cool so in unserer kleinen, vor Glück heulenden Allium-Clique, oder? Oder?

Vegane französische Zwiebelsuppe

Für4 Portionen

Vegane französische Zwiebelsuppe

Zubereitungszeit 45 Minuten
Zeit zum Überbacken 10 Minuten
Gesamtzeit 55 Minuten

Für das Topping

  • Zwiebelenden abschneiden, Zwiebeln halbieren, schälen und längs in dünne Streifen schneiden.
  • Öl in einen heißen Topf geben, Zwiebelstreifen hineingeben, mit Salz, Zucker und Backpulver würzen und insgesamt etwa 40-45 Minuten karamellisieren, dabei ab und zu umrühren. Am Anfang für etwa 20 Minuten bei hoher Hitze, bis die Flüssigkeit aus den Zwiebeln ausgetreten und wieder verdampft ist. Fängt es an, leicht nach Röstzwiebeln zu duften, Hitze auf mittlere Stufe stellen und unter häufigerem Rühren schmoren, bis die Zwiebeln sehr weich sind und eine tiefe, goldbraune Farbe angenommen haben.
  • Mehl dazugeben und unter Rühren 2 Minuten braten. Mit Cognac ablöschen, weitere 2 Minuten schmoren, anschließend Weißwein und Brühe aufgießen, Kümmel und Thymianzweig dazugeben, aufkochen und 20 Minuten bei niedriger bis mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Suppe um etwa ein Viertel einreduziert und sämig ist. Mit Weißweinessig und bei Bedarf mit Salz abschmecken.
  • Backofen auf 200 °C Oberhitze vorheizen, Brotscheiben dabei mit toasten.
  • Suppe auf kleine Schüsseln verteilen, Brotscheiben mit der vorher halbierten Knoblauchzehe einreiben, auf der Suppe platzieren, mit Käse toppen und 5-10 Minuten überbacken.

Tipps

Wenn du auf Alkohol verzichten möchtest, kannst du den Weißwein durch einen alkoholfreien Weißwein, ein nicht zu herbes, alkoholfreies Bier oder schlicht mit mehr Gemüsebrühe ersetzen.
Klar, das Crôuton-Topping ist das sprichwörtliche i-Tüpfelchen auf unserer veganen französischen Zwiebelsuppe. Sie schmeckt aber auch mit schlicht getoastetem oder frischem Baguette super.

Vegane französische Zwiebelsuppe

 

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


48 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Jaaa, alsooo. Was nehme ich den statt des Schnappes? Hier sind Kinder, die müssen bekocht werden, und so eine Zwiebelsuppe..! Hui!
    Doch wenn ich das so aufwändig zubereite, und vor allem so zeitintensiv, dann sind ja alle Vitamine tot. Seit ich diesen Gedanken hatte, habe ich keinen Auflauf mehr gemacht *heul*.
    Da habe ich mich derzeit etwas fest gefahren.
    Ist ein gedämpftes und überbackenes Gemüse ein wertfreies Gemüse? Und nach 20 min kochen? Und davor braten?

    1. Zuerst mal zum Thema „wertfreies“ Gemüse: Gemüse hat auch einen hohen Wert, wenn es schmeckt, oder nicht? Abgesehen davon ist es ein sich ziemlich hart haltender Mythos, dass sämtliche guten Inhaltsstoffe verkochen.

      Zum Schnappes: Lies dir die Kommentare mal durch, ich glaube, jemand hat die Suppe schon ohne „Stoff“ gekocht.

  2. Ihr könnt Gedanken lesen. Ich hatte schon seit Wochen Lust auf Zwiebelsuppe, aber kein Rezept, da noch nie selber gemacht. Das Zwiebelschneiden ist eine Qual, aber es hat sich total gelohnt! Love it. Sooooo lecker. Ich hatte nur ein schlechtes Gewisse, weil das elfjährige Kind mitgegessen hat und ich mich gefragt habe, wie viel von dem Alkohol denn wirklich verkocht. Das Rezept wird auf jeden Fall wiederholt. Danke. Und von Brei keine Spur. Das Brot saugt sich halt beim Essen voll, aber das ist sehr lecker.

      1. Danke, Johanna, dann bekommt das Kind beim nächsten Mal lieber etwas anderes 🙈. Und wir haben mehr Zwiebelsuppe für uns 😉

  3. Heyho!

    Mein Mann wünscht sich schon ewig mal französische Zwiebelsuppe, als also das Rezept hier gepostet wurde, wusste ich, das muss ich machen. Zum Glück hab ich das getan! Wow, das war echt eine der allerleckersten Suppen, die ich je gegessen habe, richtig geil, absolut perfekt. Rezept hat auch wie immer top funktioniert. Ich hab noch ein Löffelchen Shiitakepulver reingetan fürs Umami, hat gut gepasst. Ansonsten war’s einfach voll die Geschmacksexplosion, die Suppe muss es jetzt definitiv öfter geben!

    Liebe Grüße
    Elli

  4. Ihr Lieben,
    gerade habe ich die Suppe gekocht und ich bin so so begeistert – diese Aromen! Love it! 🙂
    Danke dafür und für sowieso alle euren tollen Rezepten, die ihr hier mit uns teilt.

    Liebe Grüße
    Rebekka

  5. Die Suppe war keine Suppe sie war Brei! Würde euer Rezept nicht noch mal machen.
    Echt ein deprimierendes Abendessen, haben danach Käsebrote gemacht. Werden morgen versuchen das irgendwie zu retten.

    1. Also es gut uns ja leid, dass ihr ein deprimierendes (wow, so gleich?) Abendessen hattet, aber auf unseren Bildern sieht die Suppe nicht nach Brei aus. Die Rückmeldungen hier auf dem Blog und auf den anderen Plattformen deuten auch nicht darauf hin, dass die Suppe bei anderen Leser*innen breiig wurde.

      Könnte es denn vielleicht sein, dass du zu viel Mehl hinzugefügt hast? Oder die Suppe zu stark einreduzieren lassen hast? Du hättest vor Schritt 4 ja auch etwas Flüssigkeit hinzufügen können – so viel Eigenverantwortung müssen wir schon voraussetzen, wie du hoffentlich verstehst, wir können dir beim Kochen ja schlecht auf die Finger schauen. 🙂

      1. Moin, ich koche die Suppe auch gerade und habe vielleicht das gleiche Problem. #fehlersuche

        Ich hab also diese Riesenmenge Zwiebeln geschnitten. Topf heiß, Öl heiß – rein damit. Nun verlieren die Zwiebeln aber so viel Wasser, dass sie schon in ihrem eigenen Sud köcheln. Braun und extrem süß und geschmackvoll ist es geworden, aber diese Konsistenz ist nicht wie auf eurem Bild. Habt ihr die ganze Menge Zwiebeln in den Topf gegeben oder nur einen Teil? Zu viel Mehl? Zu viel Backpulver? Zu wenig Zucker zum karamellisieren? Zu wenig Hitze? 🙄

        Das reduzieren wollte anscheinend irgendwie nicht sein, auch wenn ich dem Sud viel, viel Zeit gegeben habe. Habs dann ein wenig abgegossen (Sud aufgefangen, versteht sich 🐱‍👤 ) Nunja … seis drum: Der Geschmack ist fantastisch und fast schon zu intensiv. Ich strecke die Suppe jetzt noch ein wenig und füge noch ein paar Zwiebeln dazu, damit ein wenig Textur in der Suppe ist. Ich probiere mal weiter. Wird schon schief gehen – Kochen ist ja auch nichts anderes als Improtheater.

        Falls ihr ahnt, was ich falsch gemacht habe: Gerne Antworten.
        Und mein Tipp noch: Auch ein wenig Käse in die Schüssel unten geben. So hab ich’s in Frankreich kennengelernt.
        Ansonsten: Weiter so, super Content! 👏
        Grüße und bleibt gesund 🦎

      2. Hey Seppl,

        erstmal vielen lieben Dank für das tolle Feedback!

        Dein vermuteter „Fehler“, der vermutlich keiner ist: Die Zwiebeln dürfen auf jeden Fall erstmal im eigenen Sud köcheln, dabei kannst du dann aber auch mehr „Dampf“ geben. Braun und süß klingt aber schon nach quasi perfekt. Fantastisch und „fast schon zu intensiv“ eigentlich auch, ha ha.

        Also eigentlich würde ich sagen, du hast den Jackpot (im wahrsten Sinne des Wortes) und kannst ihn jetzt einfach ein wenig verdünnen, wenn dir der Geschmack zu derb wird. 👍

        Liebe Grüße
        Jörg

  6. Hallo, Ihr Lieben.
    Ich habe am Sonntag die Zwiebelsuppe gemacht, sie ist wirklich göttlich, die beste Zwiebelsuppe die wir je gegessen haben.
    Das Anbraten der Zwiebeln hat sich gelohnt! Als ich den Rest der Suppe meinen Eltern mitgeben wollte, hat mein Mann fast geweint….Vielen Dank für das großartige Rezept. Liebe Grüße, Tina

  7. Musste sofort nachgekocht werden und war absolut genial! Wird in der kalten Zeit sicher noch ganz oft bei uns auf den Tisch kommen. Vielen Dank und liebe Grüße!

  8. Einfach nur Klasse – oder FORMIDABLE wie unsere westlichen Nachbarn sagen würden.
    Und ja: bitte, bitte auch den „veganen Luxus-Mettigel“ zelebrieren.

  9. Hallo ihr Lieben,
    ich habe eine Frage zum Thema “Rapsöl mit Butteraroma”. Und zwar hatte ich mir als riesengroßer Fan eurer fabelhaften Rezepte ein Rapsöl mit Buttergeschmack (Teutoburger Ölmühle) besorgt. Da ich 1. sehr neugierig bin und 2. auch ein bisschen ein Hypochonder (ups), bin ich kurz nach dem Kauf bzw. im Rahmen meiner Recherche, woher eigentlich “veganes Butteraroma” kommt, auf das künstliche Butteraroma names “Diacetyl” gestoßen. Dieser chemische Stoff soll beim Einatmen (was beim Kochen ja unweigerlich passiert) ziemlich schädlich für die Lunge sein. Daher wollte ich gerne wissen, ob man das Rapsöl im Rezept evtl. durch geschmolzene Alsan ersetzen könnte und wie ihr generell zu dem Thema “Diacetyl” steht.
    Vielen Dank vorab für eure hochgeschätzte Meinung! :*
    Liebe Grüße
    Cari

    1. Hi Cari!

      Diacetyl ist ja insbesondere durch die „Popcorn-Lungen“-Thematik bekannt, die auf die Arbeiter in Popcorn-Fabriken in den USA zurückzuführen ist, die über Jahre hinweg täglich eine hohe Konzentration der Dämpfe einatmen.

      Auch bei Liquids für E-Zigaretten stößt man immer wieder über den Stoff und eine empörte Berichterstattung (vor allem auf eher pseudowissenschaftlichen Ernährungsseiten).

      Wenn du dir nun allerdings sogar die Diacetyl-Werte von diesen Liquids anschaust, die ja direkt in die Lunge gehen, sprechen wir von vernachlässigbaren Mengen (da ist vermutlich alles andere in dem Zeug schlimmer).

      Die Mengen der entstehenden Dämpfe, die du beim vergleichsweise kurzen Kochen erzeugst und dann eben auch einatmest, sind um ein vielfaches geringer und übrigens nicht auf die aromatisierten Kochöle beschränkt. Auch „echte“ Butter enthält Diacetyl, negative Auswirkungen beim (professionellen) Kochen dürften also schon lange hinreichend bekannt sein.

      Wir lehnen Öle mit Butterarome deshalb nicht ab, es geht aber natürlich auch immer um die konsumierte Menge eines – nennen wir es in dem Fall einfach Genussmittels. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hi Jörg,

        vielen Dank für dein ausführliches und aufschlussreiches Feedback! Klingt einleuchtend und beruhigt mich doch schon sehr – dann steht dieser köstlichen Zwiebelsuppe nach Originalrezept ja nichts mehr im Weg! Ihr seid wirklich der EINZIGE Koch-Blog, bei dem ich mich genau an Rezepte halte – einfach weil es unter Garantie fabelhaft schmecken wird! 😉

        Liebe Grüße
        Cari