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Vegane Brioche Burger Buns

Vegane Brioche Burger Buns
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Fluffige, saftige, „buttrig“-zarte selbst gemachte vegane Burgerbrötchen – wer träumt nicht davon? Huhu, du kannst aufwachen und einfach losbacken: Vegane Brioche Burger Buns to the rescue!

Wenn du wüsstest, wie lang unsere Koch-To-do-Liste ist. Gefühlt kilometerlang! Mit gesammelten Wünschen von LeserInnen und von uns, die wir eigentlich alle mal „ganz dringend“ machen wollten. Und diese Kandidaten hier warten dort schon besonders lange und sehnlichst auf ihren Zug.

Gerade jetzt, wo die Grill- und Burger-Hochsaison begonnen hat, ist der beste Zeitpunkt gekommen, diese geschmeidigen Brötchen ins Rennen zu werfen, oder? Ich verspreche dir, hast du diese Burger Buns einmal selbst gemacht, möchtest du nicht mehr zurück zu den labberigen gekauften aus der Rascheltüte. Unsere Buns lassen sich obendrein ganz prima auf Vorrat backen und bis zur nächsten Burgersession einfrieren. Es gibt also ab jetzt keine Ausrede mehr, nicht zur Mehltüte zu greifen und einfach loszulegen!

So backst du die besten veganen Brioche Burger Buns

Brioche. Was war das noch mal? Brioche ist ein Hefegebäck, welches ursprünglich aus Frankreich stammt und dessen Teig im Regelfall mit Ei und Fett, vor allem Butter, angereichert wird. Dadurch wird der Teig weich, elastisch und saftig. Unsere Burgerbrötchen erhalten durch die Zugabe von veganer Butter zum Hefeteig die typische sehr softe Konsistenz – perfekt zum Zusammendrücken und „Knautschen“ und damit kommt auch erst das authentische Burgerfeeling, richtig?

Je feuchter unser Teig für die Burgerbrötchen also ist, desto lockerer und fluffiger wird das Ergebnis. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch auch, dass unser Teig durch die Kombination mit unserem veganen Butterstück erst mal etwas schwerer wird, als du es bisher von Hefeteigen gewohnt bist. Keine Angst, trotzdem wird alles gut. Wir haben nämlich noch ein Ass im Ärmel, welches uns gelingsicher zu unserer gewünschten Konsistenz führt. Das magische Zauberwort lautet: Tangzhong.

Als Tangzhong wird im Japanischen eine simple, feste Mehlschwitze bezeichnet, die für noch mehr gute Stimmung im Teig sorgt. Durch diese Technik kann die Stärke doppelt so viel Flüssigkeit aufnehmen – der Teig wird somit noch elastischer, lässt sich aber trotz des hohen Flüssigkeitsgehalts sehr gut verarbeiten und wird nicht zu klebrig. Weil dadurch insgesamt mehr Flüssigkeit im Teig ist, bleiben die Brötchen auch länger saftig und frisch! „Das kenn‘ ich doch“, denkst du dir? In hiesigen Gefilden ist die Technik als Mehlkochstück bekannt, welches jedoch vom Tangzhong abstammt.

Außerdem achten wir auf den Eiweißgehalt unseres Mehls. Wir greifen zum Weizenmehl mit der Type 550 und idealerweise zu einem Mehl mit einem Proteingehalt von etwa 12-14 %. Zugegeben, das findet sich seltener, weshalb wir etwas Glutenpulver beziehungsweise Seitan Fix untermischen, um dem Mehl etwas auf die Sprünge zu helfen. Lies‘ dazu auch noch mal unseren Beitrag zum Hefezopf, besonders den Absatz „Auf das richtige Mehl kommt es an“.

Vegane Burger Buns Zubereitung

Wenn die Mehlschwitze abgekühlt ist, verkneten wir sie mit dem eventuell angereicherten Mehl, Hefe, Hafermilch, Salz und der erwähnten veganen Butter zu einem gleichmäßigen, glatten Teig und lassen diesen anschließend mindestens eine Stunde gehen. Wer mehr Zeit hat, kann den Teig auch gerne über Nacht im Kühlschrank entspannen lassen. Wie wir alle liebt er ausgedehnte Ruhephasen.

Hat sich das Teigvolumen in etwa verdoppelt, teilen wir den Mehlklumpen in gleich große, etwa 100 g schwere Teiglinge und rollen diese auf einer sauberen Arbeitsfläche im Kreis, sodass ordentlich Oberflächenspannung entsteht. Diese hält unsere Buns beim zweiten Gehen und später beim Backen in Form und verhindert, dass die Brötchen nicht „zerlaufen“. Niemand mag flunderflache Burger Buns. Ist der Teigling schön rund, drehen wir ihn um und pinchen beziehungsweise zwicken offene Teigstellen am Boden mit Daumen und Zeigefinger zusammen, um alles sauber zu verschließen und noch mal ein bisschen mehr Oberflächenspannung herauszukitzeln. Davon können wir nicht genug haben!

Dann wandern die geschliffenen Buns auf ein bereits mit Backpapier ausgelegtes Backblech und dürfen abgedeckt eine weitere halbe Stunde relaxen, während wir den Ofen anfeuern und eine große Schale Wasser mit hineinstellen, um Dampf zu erzeugen.

Vegane Brioche Burger Buns

Bevor die Brötchen in die Hitze wandern, bestreichen wir sie mit unserer liebsten Einstreich-Mischung, die auch schon unserem liebsten Hefezopf eine knackige Sommerbräune verliehen hat. Dazu verrühren wir Hafersahne, Ahornsirup und eine Prise Kurkuma und pinseln die Buns sehr vorsichtig ein. Gehe dabei zart vor! Und schiebe die Brötchen jetzt bitte nicht mehr auf dem Backblech hin- und her oder hebe sie an, da sie sonst ganz schnell zusammenfallen können. Zum Schluss – und ja, da scheiden sich die Geister aller Burger-Fanatiker – toppen wir sie mit Sesamsaat. Geschälter Sesam leuchtet etwas mehr als der mit Schale, aber natürlich funktioniert auch die Saat.

Ab in den Ofen damit! Nach dem Backen streichen wir die Brioche Buns noch mit etwas flüssiger veganer Butter ein und verleihen so noch ein bisschen Extraglanz und -liebe!

Sag‘, sind unseren veganen Brioche Burger Buns nicht superschön? Und wenn du sie doch schon riechen könntest! Jetzt stehen die Brötchen unseren leckeren Toppings wie unserem Black-Bean-Pattie, der saftigen Seitan-Jackfruit-Kombi oder auch unserem Beyond Possible Burger in nichts mehr nach.

Bitte probier’ die Burgerbrötchen aus und gib uns Bescheid, ob du unsere neue Burger-Bun-Liebe teilst!

Vegane Brioche Burger Buns

Funktionieren die Burger Buns auch…

  • …mit Vollkornmehl? Du kannst bis etwa 20 % der gesamten Mehlmenge durch Vollkornmehl ersetzen, allerdings werden die Brötchen dadurch fester.
  • …mit Dinkelmehl? Ja, aber auch hier ändert sich die Konsistenz. Wir mögen die Weizen-Buns lieber.
  • …mit Öl? In der Theorie ja. Vegane Butteralternativen bestehen aber auch aus anderen, teils bindenden Zutaten, die der Teigstruktur ebenfalls helfen. Außerdem fehlt so natürlich das Butteraroma (es sei denn, du verwendest Rapsöl mit Buttergeschmack).

Für8 Burger Buns

Vegane Brioche Burger Buns

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gehzeit 1 Stunde 30 Minuten

Außerdem

  • Für das Mehlkochstück bzw. den Tangzhong 80 ml der Hafermilch aufkochen und mit 40 g Mehl mit dem Schneebesen zu einem klumpenfreien Brei verrühren. Beiseitestellen und auf etwa 30-40 °C abkühlen lassen.
  • Zusammen mit dem restlichen Mehl, dem Seitan-Fix, der übrigen Hafermilch, Wasser, Hefe, Salz und veganer Butter in der Küchenmaschine oder von Hand 10-15 Minuten zu einem gleichmäßigen, glatten Teig verkneten, bis der Teig sich ohne Rückstände vom Rand der Knetschüssel löst.
  • Mit einem Deckel oder mit einem feuchten Küchentuch abdecken und etwa 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen des Teigs verdoppelt hat.
  • In 8 etwa 100 g schwere Teiglinge teilen, zu Kugeln und auf der Arbeitsfläche rundwirken. Dabei darauf achten, dass die Oberfläche der Brötchen eine Spannung aufweist. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, erneut abdecken und 30 Minuten gehen lassen.
  • Backofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Dabei eine große Schale Wasser auf den Ofenboden stellen. Der entstehende Dampf sorgt dafür, dass die Stärke in der Teigoberfläche verkleistert und schnell fest wird.
  • Für die Einstreich-Mischung Hafersahne, Ahornsirup und Kurkuma verrühren.
  • Burger Buns mit Hafersahne-Mischung bepinseln und mit Sesam bestreuen und etwa 15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Optional für mehr Glanz mit geschmolzener veganer Butter bestreichen.

Tipps

Bis etwa 20 % der gesamten Mehlmenge kann durch Vollkornmehl ersetzt werden, allerdings werden die Brötchen dadurch fester.
Das Teigrezept eignet sich auch für Hot Dog Buns. Dazu die Teigportionen grob rechteckig ausrollen, von einer Seite her aufrollen und mit dem Teigschluss nach unten auf das Backblech geben, bevor du sie zum zweiten mal gehen lässt.

Vegane Brioche Burger Buns

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Zu Steady

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.


38 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hallöchen,
    nachdem ich im Urlaub vegane Burger gegessen habe, die einer großen FastFoodKette ähnlen, also richtig schön schlonzige Buns die man quasi kneten könnte, würde ich gerne versuchen das nachzumachen.
    Welche Teile von eurem wunderbaren Rezept müsste man rüpelhaft entehren, um eben ein solch mi nderwertigeres Ergebnis zu bekommen?
    Liebe Grüße,
    Lisa

    1. Hi Lisa,

      ich glaube, ich weiß ziemlich genau, was du meinst und muss zugeben, dass wir das „so schei*e, dass es schon wieder gut ist“-Ergebnis selbst noch nicht hinbekommen haben. 😅 Vermutlich wird dabei mit zusätzlichen Teigverbesserern wie Amylase gearbeitet. Am wichtigsten ist die Glutenstruktur, also mehr und stärker zu kneten kann schon in die richtige Richtung führen, der Vorteig hilft auch und natürlich könntest du ausprobieren, den Eiweißgehalt vom Mehl mit noch mehr Seitan Fix erhöhen.

      Lass es mich auf jeden Fall wissen, falls du experimentierst, hätte auch großes Interesse an minderwertigen Bun-Alternativen, haha.

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Woah, die machen echt richtig was her! Ich hab den Seitan-Fix weggelassen, 15% Vollkornmehl/85% Typ 405 verwendet (550er ist bei uns momentan nicht zu bekommen), 15 Minuten kneten (lassen) und den Kurkuma auf ein Minimum reduziert. Mega, vielen Dank! Die sehen aus wie gemalt!

  3. ich habe ja schon einige Rezepte von euch getestet, aber nie einen Kommentar geschrieben … ich Faulpelz …

    Teig ist mega geworden und das Brioche ebenso … Vielen Dank für die tollen Rezepte … egal was ich bislang gemacht habe, war immer super

    Lieben Gruß sendet,
    Marita

  4. Die Buns waren sehr lecker.
    Der Vorteig war bei mir auch was fest geworden, habe ihn dann mit der im Rezept angegebenen Hafermilch, Wasser , Butter mit einem Stabmixer bearbeitet. Er löste sich gut auf. Die Buns waren sehr sehr gut geworden.
    Gruß,
    Klaus

  5. Die buns sind super! Ich habe daraus Mini Slider für meinen Geburtstag gemacht – einfach aus der gleichen Menge Teig 16 Stück geformt. Das Problem ist nur, dass die Burger dann so unglaublich süß aussehen, dass man nie wieder normalgroße essen will 😅 tatsächlich hatte ich aber auch Probleme mit dem Vorteig (hab’s schon zweimal gemacht) – mit einem Schneebesen ging das bei mir gar nicht, dafür war die Mischung viel zu dick und ging dann nur im Besen gefangen. Bei mir hat es gut einfach mit einem Silikon Teigschaber geklappt. Auch okay 😊 ich hab außerdem die Menge an Kurkuma beim zweiten Mal auf ne Prise reduziert – die erste Runde war etwas neon, vielleicht würd ich es beim nächsten Mal sogar ganz weglassen, wobei die bei mir auch einfach nicht so braun geworden sind wie bei euch, daher sah man vielleicht mehr vom gelb. Alles in allem aber auf jeden Fall mein neues go to für buns! Dankeschön!

    1. Danke dir, freut uns mega! Kurkuma kann auch mal in die Neonrichtung tendieren, das stimmt. Kommt aber auch etwas auf das Pulver an, habe ich den Eindruck.

  6. Hi, ich bin gerade auf der Suche nach einem Rezept für vegane portugiesische Croissants auf dieses hier gestoßen. Die Croissants sind hier aus einer Art Briocheteig. Ich frage mich daher ob ich eurem Rezept hier Zucker hinzufügen könnte und damit diese portugiesische Leckerei nachbacken. Habt ihr vllt. Erfahrung darin?

  7. Hallo! Das Rezept ist wirklich verlockend. Benötigt man zwingend das Seitan-Fix für das Rezept? Oder habt ihr hierfür Alternativen? Danke im Voraus 🙂

    1. Hey!

      Lies den Beitrag am besten nochmal, da gehe ich darauf ein, wozu das Seitan-Fix benötigt wird und wie du es (theoretisch) austauschen bzw. unter welchen Bedingungen du es unter Umständen weglassen kannst. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg