Wenn dich sonst schon nichts so schnell vom Hocker haut, dann vielleicht diese vegane Blumenkohl-Bolognese mit Champignons – ganz großes Pasta-Kino!
Klaro, wir alle wollen doch im Januar noch ein bisschen gesünder und leichter essen. Doch wie oft kommt es vor, dass man sich unrealistische Ziele gesteckt hat und auf halber Strecke aufgibt. Und der fünf-Tage-die-Woche-Sportplan on top ließ sich irgendwie im Dezember auch noch so lässig in die neue Fitness-App tippen, oder?
Sei nicht zu hart zu dir. Gerade im Januar brauchen wir um bei Laune zu bleiben extra Liebe. Auch oder gerade in Form von gutem Comfort Food. Hat ja niemand gesagt, dass das nicht gleichzeitig auch gesund sein kann. Und wir haben es ja schon angedroht: Im Veganuary 2022 verstecken wir in jedem Rezept so viel Gemüse wie es nur geht. Bolognese aus Blumenkohl? Hell yes!
Vegane Bolos haben natürlich den Vorteil, dass man mit ihnen wirkliche jede Schweinerei machen kann. Eine mega Bolognese aus Linsen? Check! Klassisch aus Sojagranulat? Check! Und hey, jetzt eben mal aus Blumenkohl und Pilzen. Warum nicht?
Dafür brauchen wir lächerlich wenige und einfache Zutaten, bekommen später aber trotzdem richtig viel Geschmack auf den Pasta-Teller. Unsere Blumenkohl-Bolognese macht es dir auch einfach – man muss nicht mal Pflanzenfresser:in sein, um dieses Rezept zu lieben. Durch die in der Küchenmaschine kleingehäckselten Gemüsestückchen erhalten wir beim Schmoren eine tolle „fleischige“ Konsistenz, die später nahezu ein täuschend echtes „Look & (Mouth)Feel“ einer originalen Pasta Bolognese liefert. Natürlich schmecken sie deshalb nicht identisch – hey, das eine ist eben Fleisch und das andere Gemüse, logisch oder?
Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu beachten, damit es ein Nudelerfolgserlebnis auf ganzer Linie wird. Keine Angst, alles bleibt super easy. Bist du bereit?
Tipps & Tricks für die perfekte vegane Blumenkohl-Bolognese
Ganz wichtig für den Geschmack ist, dass die Champignons zu Beginn ordentlich geschmort werden, bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist. Nur so können die Pilze Farbe annehmen und richtig bräunen. Wenn diese Masse dann nach etwa zehn Minuten so langsam wie etwas aussieht, was wir „Hackes“ nennen könnten, sind wir auf dem richtigen Weg.
Nächster wichtiger Schritt: Salzen. Und zwar moderat bei jedem einzelnen Schritt. So verteilt sich die Würze nach und nach in der Sauce und wird von den einzelnen Zutaten richtig aufgenommen. Würzt man nur einmal am Schluss, kann das Essen fad schmecken und letztendlich dazu führen, dass am Schluss sogar mehr Salz auf dem Teller landet, als eigentlich nötig.
Gehe mit dem Olivenöl nicht zu geizig um. Der Rest unserer Zutaten enthält nämlich beinahe überhaupt kein Fett. Und doch ist es in der Sauce ein wichtiger Geschmacksträger, der darüber entscheidet, ob wir diese Kreation am Ende auch als Bolognese wahrnehmen oder eben nicht.
Dass wir etwas Pasta-Kochwasser aufheben und zur Sauce geben, ist ein alter Hut, kann aber nicht oft genug erwähnt werden. Das stärkehaltige Wasser sorgt für eine bessere Haftung der Sauce an den Nudeln und letztendlich auch für mehr Geschmack.
Den letzten Schliff verleihen wir unserer Bolo mit etwas Kapernsud. Ein Trick, den wir gerne bei Pastasaucen anwenden und der sich immer bewährt. Das säuerlich-salzige Umamiwasser sorgt für das gewisse Etwas, das man nicht separat herausschmecken kann. An dieser Stelle darf vielleicht auch noch erwähnt werden, dass diese Sauce im Gegensatz zu anderen Bolognese-Saucen, bei denen ja aus Geschmacksgründen häufig mal auf die Rotweinflasche zurückgegriffen wird, komplett alkoholfrei ist.
Wir servieren unsere Bolognese zusammen mit der Nudelsorte „Galetti“, die uns zumindest etwas an die vom „The Sporkful Podcast“-Macher Dan Pashman neu erfundene coole Pasta-Sorte „Cascatelli“ erinnert, die besonders viel Sauce aufnehmen kann. Leider wird diese in den USA hergestellt und ist bei uns (noch) nicht erhältlich.
Jetzt fehlt nur noch eine ordentliche Ladung unseres Cashew-Parmesans on top und ein paar frische Petersilien- oder Basilikumblätter. Wir freuen uns riesig auf dein Feedback, wie dir die Gemüse-Bolognese schmeckt und wünschen schon mal fröhliches Schlemmen!
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Vegane Blumenkohl-Bolognese mit Champignons
- 250 g Champignons
- 4 EL Olivenöl
- 1 EL vegane Butter
- 575 g Blumenkohl
- 1 Zwiebel
- 4 Zehen Knoblauch
- ½ TL Chiliflocken
- 2 TL Oregano
- 4 EL Tomatenmark
- 200 g gehackte Tomaten
- ½ EL Sud von eingelegten Kapern optional
- 1 ½ TL Salz
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- 400 g Pasta z. B. Galetti
Außerdem
- 4 EL veganer Parmesan
- 10 g Petersilie
- Champignons im Food Processor fein zerkleinern oder mit dem Küchenmesser sehr fein hacken.
- 2 EL Öl und vegane Butter in einen heißen Topf geben, Champignons bei mittlerer Hitze 8–10 Minuten schmoren, bis die ganze Feuchtigkeit verdampft ist und die Pilze dunkel gebräunt sind. Dabei ab und zu umrühren.
- Währenddessen Blumenkohl in Röschen teilen und ebenfalls im Food Processor fein hacken oder mit einer Gemüsereibe raspeln. Zwiebel fein würfeln, Knoblauch in dünne Scheiben schneiden.
- Gebratene Pilze mit ½ TL Salz würzen, gut verrühren, anschließend das restliche Öl, Zwiebel, Knoblauch, Chiliflocken, Oregano und Tomatenmark in den Topf geben und zwei Minuten unter häufigem Rühren rösten.
- Blumenkohl unterrühren, weitere 2 Minuten braten und anschließend mit den gehackten Tomaten und dem Kapernsud ablöschen. Mit dem restlichen Salz abschmecken und bei niedriger bis mittlerer Hitze ohne Deckel etwa 15–20 Minuten einreduzieren lassen.
- Pastawasser zum Kochen bringen, gut salzen und die Nudeln 1 Minute kürzer, als auf der Packung angegeben kochen. Anschließend abgießen, dabei etwa 150 ml Pastawasser auffangen.
- Pasta unter die einreduzierte Bolognese heben und mit Pastawasser verdünnen, bis alle Nudeln gut mit Sauce bedeckt sind. Zwei Minuten köcheln lassen, bis die Nudeln al dente gegart sind.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit veganem Parmesan und etwas gehackter Petersilie getoppt servieren.
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35 Kommentare
Das perfekte Zero-Waste-Essen!!! Merkt niemand, dass die (dicken Außen-)Blätter und der Struck klein gehäckselt wurden und es bleiben mehr Röschen für Essen, dass „schön“ aussehen soll 😉 [Den Kapernsud habe ich einmal durch 1 EL SaureGurken-Sud ersetzt und einmal weggelassen.] Hier lohnt es sich, die doppelte Menge zu kochen und das „zu viel“ an Soße einzufrieren oder an einem der nächsten Tagen Lasagne damit zu machen! 🙌
Tatsächlich futtern wir Blätter und Strunk meist roh als „Snack“ beim Kochen, aber klar, weghäckseln funktioniert natürlich auch super. 😅
Superlecker Euer Rezept ♡ …ich hab ein bissl Rotwein und die ganze Dose gehackte Tomatrn verwendet.
Mache ich bald wieder…so eine tolle Idee!
Super, freut uns, dass es so gut geschmeckt hat. Danke dir!
Hallo,
Ich habs fuer meine family gekocht, weil die kids keine Pilze essen. haha. so haben sie, sie nicht entdeckt. Ich bin begeistert, ist auch eine gute Alternative zum soya granulat in der Bolo. 🙂
Danke vielmals
Sina
Hehe, schön untergemogelt, yay! 😅 Freut uns, dass sie euch schmeckt!
Liebe Grüße
Nadine
Es war sehr lecker. Ich habe halb Blumenkohl und halb Brokkoli genommen, weil mein Blumenkohl doch recht klein war und nicht gereicht hätte. Die Arbeitsschritte sind gut erklärt und haben alle geklappt. Ich könnte mir vorstellen, dieses als Füllung für Ravioli oder Maultaschen zu probieren mit einer leichten Tomatensoße ist es bestimmt lecker.
Euren Parmesan aus Nüssen habe ich auch gleich mit gemacht, sehr lecker.
Vielen Dank fürs Einstellen! Übrigens hacke ich Kreutzblütler zuerst und lasse es dann mind. 45 min liegen damit die gesunden Stoffe Zeit haben sich zu entfalten. Hacken und warten! Ein sehr interessantes Thema.
Danke dir für das super Feedback. Freut uns, dass es so gut geschmeckt hat! 🙂
Noch n Tipp: Der Blumenkohl schmeckt etwas weniger nach Blumenkohl und bringt dafür noch mehr Röstaromen rein, wenn man die Krümel vorweg 30-45 Minuten im Ofen auf einem Blech verteilt bei ca 180° backt. Zwischendurch so 2x wenden.
Kann ich mir auch sehr gut vorstellen, danke für den Tipp. 🙂
Schmecken immer super eure Rezepte! Aber eine Sache lässt mich nicht los:
Warum legt ihr eure Rezepte nicht auf 500 g Nudeln aus? Was macht man denn mit 100 g Nudeln :‘D
Okay, ich geb’s zu, ich glotze auch ganz gerne mal leicht vernichtend auf so einen 100 g-Rest Pasta. Kommt einem so unnütz vor, oder? Aber ernsthaft: Nudelreste kommen bei uns echt schnell weg. Zum Beispiel, wenn mal nur einer von uns Hunger hat oder als Suppeneinlage.
Wir versuchen halt, unsere Rezepte auf die meist gängigen und einfach hoch- oder runterzurechnende Portionsgrößen (also 2 oder 4) anzupassen. Je nach Rezept sind 500 g Nudeln für vier Portionen dann einfach zu viel und dann hat man halt diese Kompromissfrage.
Aber du hast schon recht, vielleicht wären Tipps für solche Reste eine gute Idee für einen Post.
Liebe Grüße
Jörg
Hallo ihr Lieben,
Könnt ihr eine Alternative für Tomaten empfehlen? Wir vertagen leider keine Tomaten…Haben daher immer wieder diese Herausforderung.
Liebe Grüße
Nora
Hi Nora,
theoretisch ginge die Bolo auch in Richtung einer Bolognese bianco, also einer „weißen“ Bolognese mit etwas veganer Creme Fraiche und eventuell Weißwein für etwas Umami. Schau dir doch mal das Rezept für unseren Blumenkohl-Nudelauflauf an, das geht zumindest halbwegs in diese Richtung.
Liebe Grüße
Jörg
Mega lecker!!
Danke dir Hannah!
Das Rezept ist der Hammer – danke!
Vielen lieben Dank, freut uns riesig!
Ich liebe Blumenkohl, meine Tochter eher nicht. Könnt ihr mir verraten wie stark die Bolo nach Blumenkohl schmeckt?
Hi Christiane,
das ist mit Sicherheit persönliches Empfinden – für uns schmeckt sie nicht besonders stark nach Blumenkohl, aber eine Note ist natürlich da. 😅 Einfach ausprobieren!
Liebe Grüße
Nadine
Hallo ihr beiden,
ich bin ganz begeistert über die neuen Blumen- und Rosenkohlrezepte! Könntet ihr irgendwann- oder vielleicht ja im Rahmen der Veganuary-Challenge (sind ja noch 6 Tage ;-))- mal ein ein Rezept mit Romanesco kreieren? Ich finde ihn wunderschön und weiß aber nicht so recht was mit ihm anzufangen… Vielleicht geht es ja anderen LeserInnen ähnlich!?
Ganz liebe Grüße, Regina
Hi Regina,
da Romanesco im Grunde ja eine Blumenkohl-Art ist (und keine Kreuzung aus Blumenkohl und Brokkoli, wie häufig zu lesen ist), kannst du ihn im Regelfall ähnlich verwenden. Klar, wäre schade, den schicken Kohl für eine Bolo zu zerkleinern, aber du kannst ihn auch easy dort verwenden, wo sonst Brokkoli in die Pfanne oder den Topf wandert. Zum Beispiel als geröstetes Topping für unseren Loaded Hummus, als Curry oder als Gemüse-Steak. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Danke für den Input 🙂