Unser liebster veganer Hefezopf

Unser liebster veganer Hefezopf
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Ein fluffiger, saftiger und butterweicher Hefezopf ist zu jeder Kaffee- oder Tee-Session ein echtes Highlight. Unser liebster veganer Hefezopf ist mit unseren Tipps und Tricks gelingsicher und passt natürlich perfekt zum kommenden Osterbrunch!

Hefezopf, Hefekranz, Osterbrot, Striezel oder Babka. Ganz egal, welches fluffige Hefegebäck dein Liebling ist, die Klassiker sind sich sehr ähnlich und gehören zu verschiedenen Anlässen wie Ostern, Neujahrsfesten & Co. traditionell in vielen Regionen einfach dazu. Dass die kleinen Kunstwerke häufig noch aufwendig geflochten werden, mag dich, zusätzlich zur eh schon aufregenden Hefeteigzubereitung abschrecken. Mal ehrlich, so ein nicht aufgegangener Teig kann einem schon mal ganz schön die Laune verhageln.

Wenn deine Trockenhefe aber nicht gerade schon seit zwei Jahren abgelaufen ist, stehen die Chancen mit etwas Knowhow und Übung enorm gut, dass du den Hefezopf in Zukunft mit links meisterst. Wär’ doch schön, oder?

Osterbrunch vegan

Veganer Hefezopf – So backst du den besten

Die Frage, die wir mit am häufigsten zu Hefegebäck gestellt bekommen (neben „Hilfe, warum geht mein Hefeteig nicht auf?“) ist sicherlich, ob denn nun Trocken- oder Frischhefe die bessere Variante ist. Wir verwenden der Einfachheit halber am liebsten die Instant-Variante, weil sie sich am besten lagern lässt und man keinen Food Waste riskiert wie bei Frischhefe, die innerhalb von 14 Tagen aufgebraucht werden möchte.

Hefeteig an sich ist wirklich keine Raketenwissenschaft. Trotzdem gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten, damit die Hefen richtig ungestört arbeiten können und du freudestrahlend einen 1 A-Zopf aus dem Ofen holst. Vor allem, wenn, wie beim Hefezopf üblich, zusätzlich noch eine Ladung vegane Butter im Spiel ist, die den Teig etwas anspruchsvoller macht als den klassischen Pizzateig, der traditionell nur aus Mehl, Wasser und Hefe besteht.

Unser liebster veganer Hefezopf

Poolish – der Vorteig

Wir starten unseren Hefezopf mit einem Vorteig, den wir am Abend zuvor in wenigen Sekunden aus gleichen Teilen Dinkelmehl und Wasser und einer Miniprise Trockenhefe zusammenrühren.

Man nennt diesen Teig auch „Poolish“ und der wirklich geringe Aufwand sorgt nur für Gutes: Durch die gemütliche, lange Gärung über Nacht trägt der Vorteig zur Aromenvielfalt im Hauptteig bei, fördert dessen Dehnbarkeit und außerdem eine bessere Krustenbildung und Frischhaltung des Gebäcks. Und zu all diesen Dingen sagen wir schließlich nicht nein, richtig? Pro-Tipp: Ein hohes Gefäß, in dem der Teig nach oben aufgehen kann, ist für die Teigstruktur besser als ein weites Gefäß. Der Vorteig muss abgedeckt werden, damit er nicht austrocknet. Wir legen gern lose einen Deckel auf das Einmachglas, sodass noch genügend Luft an den Teig kommt.

Veganer Osterbrunch

Auf das richtige Mehl kommt es an

Kommen wir zur Hauptzutat: Unser Weizenmehl Type 550 spielt nämlich eine besonders große Rolle. Außerhalb von Backprofi-Kreisen wissen die wenigsten, dass mit Weizenmehl Type 550 viele Backwaren viel besser gelingen als mit anderen Sorten. Das Mehl verfügt über eine sogenannt höhere „Griffigkeit“, was bedeutet, dass es beim Aufgehen die Flüssigkeit langsamer aufnimmt und der Teig somit stabiler bleibt. Ist dir schon mal ein Gebäck eher „zerlaufen“ also eher in die Breite gegangen als in die Höhe? Das liegt unter anderem genau daran. Check’ hier auch zusätzlich die Angabe des Eiweißgehaltes des Mehls: Je höher dieser ist, desto besser. Alles ab 10 g pro 100 g Mehl ist hier besonders gut.

Der Ruf von Weizenmehl ist übrigens viel schlechter als verdient. Hier ist viel eher die Verarbeitung zu eher weniger gesunden Lebensmitteln schuld, die häufig viel zu viel Zucker enthalten. Also einfach selber backen!

Hefezopf

Veganer Hefezopf – In der Ruhe liegt die Kraft

Bei beispielsweise der Reihenfolge der Zutaten und der Länge des Knetens scheiden sich die Geister. Hier kann man sich akribisch in Teigwissenschaften, Temperaturen etc. verlieren. Und das hat alles absolut seine Berechtigung! Je mehr man hier weiß und beachtet, desto perfekter das Ergebnis. Ich möchte heute trotzdem eine etwas bequemere Variante zeigen, die schmeckt und verlässlich funktioniert.

Die allerwichtigste Komponente fürs Gelingen unseres leckeren Hefezopfes ist eindeutig der Faktor Zeit. Der Teig benötigt genügend Ruhe zum Reifen, Gehen und Kneten. Wird hier an irgendeiner Stelle geknausert, ist das Ergebnis dementsprechend mau. Ein Hefeteig lässt sich nicht Hetzen und zahlt einem die Drängelei beim Ergebnis schonungslos heim.

Wenn du, wie wir, mit einer Küchenmaschine arbeitest, ergeben sich auch hier gravierende Unterschiede in der Knetdauer. In unserer KitchenAid braucht der Teig in dieser Menge satte 25-30 Minuten! Ob deiner soweit ist, kannst du ganz einfach mit dem sogenannten Fenstertest überprüfen. Dazu nimmst du ein Stück Teig und spannst ihn zwischen den Fingern auf. Lässt sich der Teig gut und elastisch dehnen, bis du fast hindurchsehen kannst ohne das der Teig reißt, ist er fertig. Andernfalls heißt es weiterkneten.

Achte beim Kneten trotzdem darauf, dass der Teig nicht zu warm wird. Bei einer zu hohen Temperatur werden die Hefen zu schnell „alt“ und können schlimmstenfalls absterben, wodurch der Teig nicht mehr richtig aufgeht. Da wir in unserer Küchenmaschine relativ lange kneten müssen und dadurch viel Energie und Wärme entsteht, geben wir deshalb auch unsere Pflanzenmilch und die vegane Butter kalt dazu, um dem Temperaturanstieg entgegenzuwirken.

Nach dem Gehenlassen ist es wichtig, die Luft “herauszulassen” und den Teig noch mal kurz durchzukneten. Nur ohne Luftblasen lässt sich der Teig gut vorformen und zu Strängen rollen.

Gezöpfel: Easy Vier-Strang-Zopf step by step

Etwas fancier wird unser veganer Hefezopf mit vier Strängen und einmal selbst gemacht, braucht es danach auch keine Anleitung mehr. Achte darauf, dass die Enden schön eingeschlagen sind, damit der Zopf eine hübsche, kompakte Form hat und sich kein Strang beim Gehen und backen löst – ist mir an einem Ende passiert.

Zum Schluss streichen wir unseren Zopf noch mit einer gut verrührten Mischung aus Hafersahne, Ahornsirup und Kurkuma ein. Die Kombi sorgt dafür, dass die Oberfläche des Zopfes auch beim Gehen nicht austrocknet und unser Hefezopf beim Backen eine phänomenale Urlaubsbräune bekommt. Der alte Trick mit dem Kurkuma sorgt wie immer für das schöne gelb, ähnlich wie beim Einstreichen mit Ei!

Unser veganer Hefezopf möchte am liebsten frisch und am gleichen Teig verspeist werden, am nächsten Tag schmeckt er aber auch noch. Sollte er dann noch nicht aufgefuttert sein, was ich nicht glaube, kannst du ihn auch gut einfrieren.

Jetzt wünsch ich dir aber erst mal viel Spaß beim Backen und ich hoffe, dass du ab jetzt auch ein Standard-Hefezopf-Rezept im Repertoire hast. Ach ja, wir backen den Zopf mit weniger Zucker, sodass ihn die “Nicht-Süßen” auch mögen. Schmeckt sowieso viel besser und wem es nicht reicht, der schmiert noch ein bisschen Marmelade oder Schokocreme on top. Deliziös!

 


Portionen 1 Zopf (CA. 860 g)

Unser liebster veganer Hefezopf

Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gehzeit 12 Stunden
Gesamtzeit 13 Stunden 30 Minuten

Für den Vorteig

Für den Hauptteig

Für die Glasur

  • Zutaten für den Vorteig verrühren und locker abgedeckt über Nacht bei Zimmertemperatur reifen lassen.
  • Alle Zutaten für den Hauptteig zuerst 3 Minuten auf niedrigster, dann 20 Minuten auf Stufe 3 zu einem glatten, nicht klebenden Teig verarbeiten, der sich vollständig vom Schüsselboden löst (Fenstertest durchführen).
  • Schüssel abgedeckt in einer warmen Umgebung (optimal sind etwa 24 °C) 90 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Teig aus der Schüssel nehmen und erneut kurz durchkneten, damit die Luft entweichen kann.
  • 4 Teiglinge zu je ca. 215 g abstechen und lang vorformen (siehe Animation 1).
  • Circa 30 cm lange Stränge formen und flechten (siehe Animation 2). Vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und großzügig mit der Hafersahne-Mischung bestreichen.
  • Den Zopf erneut (unabgedeckt) 90 Minuten an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen.
  • Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Zopf nochmal mit Glasur bestreichen und auf mittlerer Schiene 10 Minuten bei 220 °C backen. Anschließend Temperatur auf 180 °C reduzieren und 15-20 Minuten fertig backen.
  • Vor dem Anschneiden auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen.

Unser liebster veganer Hefezopf

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Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.


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  1. Ein wirklich super saftiger und fluffiger Osterzopf, der von allen gelobt wurde!

    Habe ein kichererbsengroßes Stück Frischhefe im Vorteig verwendet und dann keine mehr in den Hauptteig getan. Außerdem kamen noch Rosinen dazu. Der Zopf durfte draußen über Nacht gehen und wurde morgens für den Osterbrunch gebacken.

    Nächstes Jahr dann wieder (spätestens)!

  2. Gestern vorbereitet, heute gebacken, heute schon fast leer (zu viert). Und jetzt habe ich (nicht planmäßig) den nächsten Vorteig angesetzt 🤣
    dieser Zopf ist echt mega

  3. Oh. Mein. Gott! Der Hefezopf ist der beste, den ich in meinem ganzen Leben bisher gegessen habe! Das haben auch unsere Brunchgäste gesagt (vor allem, dass er um Welten besser war, als der ihrer Mutter!). Sooooo unfassbar saftig und luftig!
    Ich habe – wie andere in den Kommentaren schon – am Freitagabend den Vorteig vorbereitet, dann am Samstagabend den Hauptteig, welchen ich dann über Nacht im Kühlschrank habe gehen lassen. Dabei ist der Teig tatsächlich nicht so sehr aufgegangen, als ich dann aber den Teig geflochten habe und den dann schön warm habe gehen lassen, ist der wirklich enorm aufgegangen. Ich hatte nach dem Flechten schon Angst, dass es sehr wenig wird, weil ich nur die Hälfte der Rezeptmenge gemacht habe, aber das Volumen hat sich beim Gehen und dann Backen ja so unglaublich vervielfacht!
    Mein Hefezopf war dann schon nach 10 min backen richtig schön braun (wahrscheinlich war die Temperatur etwas zu hoch), aber er war trotzdem sooo unfassbar lecker!
    Den werde ich definitiv noch sehr oft backen, da lohnt sich auch der Aufwand! Danke, danke, danke für das Rezept!!!

  4. Also das Rezept ist wunderbar. Ich habe es zum zweiten Mal gebacken und aus einem wunderschönen Zopf ist leider ein… wie soll ich sagen… einheitsfladen geworden?😂 ich habe wohl etwas zu viel Hefe genommen. Es liegt aber definitiv nicht am Rezept, sondern an irgendeinem Fehler meinerseits, da es mir schon einmal sehr gut gelungen ist. Vielen Dank fürs Rezept. Und an alle denen ähnliche backfails passieren: Don‘t give up😅