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Türkische Stangenbohnen in Tomatensauce

Türkische Stangenbohnen in Tomatensauce
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Ob als Teil der freitäglichen Mezze-Platte oder zusammen mit Fladenbrot als Hauptgericht: Als türkisch inspirierte Stangenbohnen in Tomatensauce trumpft das grüne Gemüse so richtig auf.

Irgendwie fristen die langen, breiten Stangenbohnen zwischen fast schon elitär-edlen Prinzessbohnen, saumäßig leckeren und genauso teuren Zuckerschoten und dem Star der Massen, der stinknormalen grünen Bohne, auf die sich eigentlich alle einigen können, eine Art von Schattendasein in deutschen Gemüseabteilungen. Saure Bohnen, Bohnen mit Speck, versteckt in irgendwelchen Chaos-Eintöpfen, vielleicht noch die ein oder andere regionale Hausmannskost (ich wäre interessiert an Rezepten!) – mehr hat die deutsche Küche nicht zu bieten mit den „dicken Dingern“.

Mag daran liegen, dass sie im Anbau – im Gegensatz zur Verwendung, dazu gleich mehr – etwas umständlicher ist, als die gemeine Buschbohne. Die Stangenbohne hat ihren Namen nämlich nicht etwa von ihrer Form, sondern von der Anbauweise. Die Pflanzen können an Rankhilfen bis zu drei Metern hoch werden. Das macht die Ernte selbstverständlich latent schwieriger, als die Bohnen einfach auf Hüfthöhe vom Busch zupfen zu müssen. Der hohe Ertrag macht das aber wett und so findet man breite Bohnen in der Saison gerade jetzt im Spätsommer eigentlich in beinahe jedem Super- und Biomarkt.

Türkische Stangenbohnen in Tomatensauce

In der Küche hingegen sind die Dinger superpraktisch. Denn abgesehen davon, dass man sie zum Putzen nur mit dem Stielansatz in eine Richtung sortieren und dort dann einmal mit der Küchen-Guillotine (oder dem Messer, aber wie langweilig kann man sein?) durchschneiden muss, verzeihen sie auch viel. Während eine, ach, was sag‘ ich, ein Bruchteil einer Minute zu viel auf dem Herd aus den verflucht teuren Zuckerschoten verflucht teure verkochte Zuckerschoten macht, hält die robuste Stangenbohne auch durch, wenn du den Eintopf ein paar Minuten länger blubbern lässt.

Zum Beispiel in „Yeşil fasulye“. Das Gericht heißt aus dem türkischen übersetzt einfach nur „grüne Bohnen“. Ich lese daraus ein selbstbewusstes „So macht man Bohnen und nicht anders“ und ja, okay, ich mag saure Bohnen, aber Stangenbohnen in Tomatensauce sind eine Ansage. Vermutlich wird die Stangenbohne auch deshalb hierzulande als „türkische Erbse“ bezeichnet.

Türkische Stangenbohnen in Tomatensauce

So bereiten wir unsere Stangenbohnen in Tomatensauce zu

Wie so vieles fängt alles an mit Zwiebel und Knoblauch, die in reichlich gutem Olivenöl angeschwitzt werden. Währenddessen schneiden wir die Stielansätze der Bohnen ab. Wie oben beschrieben sortiert man sie einfach in eine Richtung, packt das Bündel gut mit einer Hand zusammen und schneidet die Ansätze einfach in einem Schnitt ab. So muss nicht jede einzelne Bohne bearbeitet werden. Anschließend werden sie leicht schräg in etwa drei Zentimeter lange Stücke geschnitten, danach landen sie ebenfalls im Topf.

Während der Tomatensaison bietet es sich natürlich an, frische Tomaten für die Sauce zu verwenden. Einfacher und schneller geht es mit perfekt reif geernteten und verarbeiteten gehackten Tomaten aus der Dose. Wir würzen unsere türkischen Stangenbohnen in Tomatensauce mit logischerweise Salz, untypischem Paprikamark und etwas Pul Biber, den türkischen Chiliflocken. Letztere könnt ihr natürlich weglassen, falls schärfeempfindliche Leute mitessen. Apropos Essen: Yeşil fasulye werden warm, aber auch kalt serviert, das Rezept eignet sich also super, um es als Teil einer Mezze-Platte vorzubereiten. Wir dippen die Bohnen aber auch supergerne – und quasi direkt aus dem Topf – mit frisch (auf-)gebackenem Fladenbrot.


Für2 Portionen

Türkische Stangenbohnen in Tomatensauce

Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 25 Minuten
  • Zwiebel fein würfeln, Knoblauch hacken. Olivenöl in einen heißen Topf geben, Zwiebel und Knoblauch bei niedriger bis mittlerer Hitze 3–4 Minuten anschwitzen. Gelegentlich umrühren.
    1 Zwiebel, 1 Zehe Knoblauch, 3 EL Olivenöl
  • Währenddessen Bohnen putzen. Dazu die Stangen in Bündeln mit dem Stielansatz in eine Richtung sortieren und den Ansatz abschneiden. Anschließend die Bohnen leicht schräg in etwa 3 cm lange Stücke schneiden und mit in den Topf geben.
    500 g Stangenbohnen
  • Tomaten- und Paprikamark und Sirup dazugeben, 2 Minuten unter Rühren anschwitzen, anschließend mit gehackten Tomaten und 200 ml Wasser ablöschen. Mit Salz und Pul Biber würzen und mit Deckel bei niedriger bis mittlerer Hitze 15–20 Minuten schmoren lassen. Gelegentlich umrühren.
    1 EL Tomatenmark, 1 EL Paprikamark, 1 TL Granatapfelsirup, 400 g gehackte Tomaten, ¾ TL Salz, ½ TL Pul Biber
  • Bei Bedarf mit mehr Salz abschmecken und warm mit Brot servieren oder kalt als Teil einer Vorspeisen- oder Mezze-Platte.

Tipps

Wir mögen die Bohnen noch etwas knackig. Wer sie weicher haben möchte, kann sie 5–10 Minuten länger köcheln lassen.

Türkische Stangenbohnen in Tomatensauce

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


11 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

    1. Hi John,

      grundsätzlich ja, auch wenn diese geschmacklich natürlich nicht ganz mit frischen Bohnen vergleichbar sind. Auch die Kochzeit verringert sich dann natürlich stark. Es würde vermutlich reichen, erst die Sauce zu kochen und die vorgekochten Bohnen nur noch darin zu erwärmen. 🙂

      Liebe Grüße
      Nadine

  1. Hi ich würde das Rezept gerne mit Spitzkohl erweitern, hab noch einen zuhause … würde doch gut dazu passen oder?
    Würde den Kohl dann mit den Bohnen in die Pfanne geben?
    Meint ihr das wär eine gute Idee ?
    Liebe Grüße und danke für das Rezept !

    1. Hi Yvonne,

      wenn du den Spitzkohl sehr fein schneidest, würde ich ihn auf jeden Fall erst fünf Minuten vor Ende der Garzeit oder maximal der Hälfte der Kochzeit hinzufügen. Der ist ja superschnell durch. ☺️

      Liebe Grüße
      Nadine

  2. Hallo Nadine und Jörg, vielen Dank für das Rezept. Ich esse diese Bohnen oft mittags beim türkischen Imbiss. Jetzt will ich sie endlich mal selbst machen. Da meine frischen Bohnen einige braune Stellen habe, habe ich sie nochmal gegoogelt um zu sehen, ob sie so verwenden kann. In der Beschreibung steht, dass sie (das ist ja mehr oder weniger bei sämtlichen Bohnen so) roh leicht giftig sind (sprich kaum verdaubar) wegen des enthaltenen Phasins. Man soll sie also vorher kochen und das Kochwasser weg schütten. Im Rezept werden sie ja durch das kochen in der Tomatensauce gar allerdings ist das gelöste Phsin ja dann auch mit drin, oder?
    Lange Rede kurzer Sinn, ihr esst die ohne Probleme immer so ?
    Ich bin noch etwas vorsichtiger seit meine Tochter eine leichte „Vergiftung“ von unzureichend durchgegarten Kidneybohnen hatte.
    Danke und danke für all die vielen tollen Rezepte, wir kochen regelmäßig „mit“ euch und empfehlen euren Blog ständig weiter.
    Liebe Grüße Melanie

    1. Hi Melanie,

      ja, wir essen die immer direkt so. Phasin wird bei Hitzeeinwirkung abgebaut. Klar, im Idealfall schüttet man dann auch das Kochwasser weg, wir essen die Bohnen aber auch nicht in Wagenladungen (obwohl das schon möglich wäre, haha).

      Liebe Grüße
      Jörg

  3. Danke für das tolle Rezept! Ihr seid mein Lieblingsblog, wenn ich mal Inspiration fürs Essen brauche. 🙂
    Aber wenn ihr schon den türkischen Namen verwendet, dann bitte den richtigen mit Akzent: Yeşil fasulye.

    1. Hi Selina,

      vielen lieben Dank für das liebe Feedback und auch die Korrektur. Was Akzente angeht, sind wir auch immer etwas auf die Schriftart angewiesen, die wir verwenden (und klar, manchmal wissen wir es natürlich auch nicht besser). Manche beinhalten schlichtweg nicht alle Typen eines jeden Alphabets. Unsere neue Schriftart ist da aber besser ausgestattet, habe den Namen eben korrigiert. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  4. Sehr lecker und super schnell und einfach zubereitet, danke euch! Ich vermute, dass der Ahornsirup im Text bei 3. eigentlich der Granatapfelsirup sein soll?