Selleriepfanne mit Kürbis und Kichererbsen

Direkt zum Rezept →

Wir alle haben uns hin und wieder Tage verdient, an denen man nichts weiter macht, als auf der Couch herumzulümmeln. Mit einem guten Buch, vor der Playstation oder mit Netflix auf Dauerfeuer. Das ultimative Tagesziel: Dass sich der Trainingsring der Smartwatch so wenig wie möglich bewegt.

Ich finde, man kann dabei auch von Work-out sprechen. Hey, die strategische Planung der kürzesten Wege von der Couch zum Kühlschrank (oder zur Toilette) darf honoriert werden, oder? Sogar Wettbewerbe sind möglich. Wessen Trainingsring des Fitnesstrackers sich am Ende des Tages am wenigsten bewegt hat, gewinnt und darf die Chipstüte leeren.

Oh ja, das kann schon herrlich sein. Aber eben nur ab und zu, denn das Gegenteil vom „Sloth Day“ ist mindestens genauso entspannend. Und wichtig. Nicht nur für die Ergebnisse, die dir die Waage unverblümt ins Gesicht spuckt, sondern auch fürs Hirn. Das haben Nadine und ich gerade so verinnerlicht, wie selten zuvor.

So springen wir also mindestens fünfmal die Woche Seil. Also so richtig. Nicht nur so ein, zweimal die Minute über eine umfunktionierte Wäscheleine drüberhoppeln. Wir machen Bodyweight-Übungen und schnappen uns auch mal die ein oder andere Hantel. Könnte man Crossfit nennen, aber das mir zu zwanzigsechzehn.

Und die vermeintliche Privatsphäre, was das aktuelle Gewicht angeht, tauschen wir gerne gegen den Komfort einer WLAN-Analysewaage. Ich gebe es zu, ich steh’ einfach auf so ‘nen Kram. Selbstquantifizierung. Ich weiß, wie schrecklich blöd das Wort klingt, aber dem kleinen OCD’ler im Hinterkopf macht es einfach Spaß zu sehen, wie sich die Diagramme in der Health-App füllen.

Keine Sorge, wir werden jetzt nicht zum Fitnessblog und wir fangen auch nicht an, für Low Carb zu werben. Davon gibt’s schon genug und dafür lieben wir Burger und andere vegane Schweinereien einfach zu sehr. Aber so für das ganz besonders leichte, gesunde Mahl an Wochenabenden wird ab sofort auch gesorgt.

Was übrigens nicht heißt, dass unsere anderen Rezepte nicht gesund wären. Sogar unsere Mac & Cheese vom letzten Montag gingen am High Carb Day als Sportnahrung durch. Man muss nur wissen, wie man Rezepte schlau in irgendwie gut klingende Kategorien packen kann. Just sayin’.

Und heute verrate ich dir, was bei uns in den letzten Wochen besonders häufig auf den Tisch kam. Weil’s leicht ist, weil’s schnell geht und weil’s nicht zuletzt verdammt lecker schmeckt. Heute gibt es eine Selleriepfanne mit Kürbis, Jalapeños und Kichererbsen. Fein abgeschmeckt mit Thymian und frischem Zitronensaft und getoppt mit cremiger Avocado und deiner liebsten Chilisauce.

Langes Gesicht? Ja, dachte ich mir, deshalb auch der lange Einleitungstext. Knollensellerie ist halt auch nicht gerade das fancy Gemüse schlechthin. Man muss schon genau hinsehen, um die Schönheit dieses großen, erdigen und verwurzelten Etwas zu sehen. Besonders, wenn die grünen, wunderschönen Stangen schon in unserem (übrigens nicht minder leckeren) Szechuan-Selleriewok mit Champignons gelandet sind.

Die Knolle beherbergt aber Geschmack. Massenweise davon. Und den kann man nicht nur herauskitzeln, indem man die Knolle zusammen mit anderem, – brutal abwertend „Suppengrün“ genanntem – Gemüse zu einer Brühe kocht.

Wir finden, der Teil des Sellerie, der in der Küche normalerweise eher die zweite Geige spielt, darf auch mal Star der Show sein. In unserem Buch Vegan grillen kann jeder packen wir ihn direkt auf den Rost und auch wenn wir gerne zugeben, dass so eine weiße Scheibe auch mit Grillstreifen eher wenig hermacht, hat das Ergebnis bisher noch jeden überzeugt.

Aber auch schon vor der Grillsaison solltest du dir die Knolle in den Einkaufskorb legen, denn unsere Selleriepfanne mit Kürbis und Kichererbsen macht auf der Definitionsliste von „Gutem Essen“ eigentlich überall einen Haken dran. Außer an die Zeile „Klingt einfach geil“, das gebe ich zu.

Gesund und leicht? Check.

Geht’s schnell? 20 Minuten? Check.

Sind denn die Nährwerte ausgeglichen? Check.

Macht’s satt? Und wie.

Schmeckt’s denn auch? Oh ja. Doppelcheck.

Wie jetzt? Immer noch skeptisch? Dann halte dich erst mal an den Gedanken, dass unser aller Lieblingsgemüse, die letzten Kürbisse dieser Saison, mit in die Pfanne wandern – und da auch verdammt gut hineinpassen. Also, ran an die Knolle und danach will ich 20 Liegestütze sehen.


Portionen 2 Portionen

Selleriepfanne mit Kürbis und Kichererbsen

Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 15 Minuten
  • Gemüse in 1,5 cm große Würfel schneiden.
  • Öl in eine heiße Pfanne geben, Sellerie, Kürbis und Kartoffelwürfel bei hoher Hitze 4 Minuten anbraten. Lorbeerblatt und Thymian unterheben und mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Knoblauch und Jalapeño fein hacken. Zusammen mit Paprika, Brokkoliröschen und Kichererbsen zum Gemüse geben, weitere 4 Minuten bei mittlerer bis hoher Hitze schmoren.
  • Mit 125 ml Wasser ablöschen, Deckel auflegen und bei mittlerer bis hoher Hitze 10 Minuten schmoren lassen.
  • Avocado würfeln, Schalotte in feine Ringe, Zitrone in Spalten schneiden.
  • Selleriepfanne mit Avocadowürfeln und Schalotten toppen und mit Zitronenspalten und deiner liebsten Hot Sauce servieren.

Unterstütze uns

Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.

Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


Gib deinen Senf dazu!

  1. Hallo ihr Zwei! 🙋🏼‍♀️
    Soll ich euch was verraten??? Ich mag keinen Knollensellerie. 😬 Nunja, ich hatte ihn in meiner Gemüsekiste vergessen abzubestellen…
    Und das war gut so! Das Rezept war sooo lecker!!! 😋 Knollensellerie wird nicht mehr abbestellt!
    Vielen Dank!

  2. Ich muss ja sagen ich bin kein Sellerie Fan aber in diesem Gericht passt einfach alles so gut zusammen. Eigentlich wollten wir versuchen es im Dutch Oven zuzubereiten aber wir hatten keine Kohle mehr da… Aber auch aus der Pfanne war es richtig gut und ich war nach einem Teller schon voll. Mein Magen war voll aber ich hätte gerne noch einen Teller davon gegessen.

    Es ist immer wieder erstaunlich, wie ihr beide aus den einfachsten Zutaten so leckere Dinge zaubert.

    Lg Julia

  3. Wooow das klingt zu lecker um nicht nachgekocht zu werden😀. Ich geb den Sellerie eine Chance, gleich morgen geht’s auf den Markt und dann an den Herd😋. Daaanke für die tolle Inspiration 💖. Ein tolles Wochenende euch. Liebe Grüsse, Sina

    1. Hallo, ich wollte fragen, ob wirklich getrocknete (= ungekochte?) Kichererbsen gemeint sind? Danke für dieses und viele andere tolle Rezepte.
      Es grüßt Imi

      1. Vielen Dank für den Hinweis. Nein, da sind gekochte Kichererbsen gemeint, die Angabe hat sich wohl verselbständigt. Ist nun aber angepasst. 🙂

        Liebe Grüße
        Jörg