Sabich – israelisches Frühstücks-Sandwich

Sabich - israelisches Frühstücks-Sandwich
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Die Falafel mag ja im Rampenlicht stehen, der eigentliche Star auf Israels Straßen ist aber das Sabich. Glaubst du nicht? Beweisen wir dir!

Sagen wir nein, wenn wir von Freunden zum Essen eingeladen werden? Natürlich nicht! Selbst dann nicht, wenn wir selbst kochen müssen? Nope! Wir fotografieren das Ganze sogar und stellen es aufs Blog.

So geschehen mit unserem veganen Sabich, welches wir zur Culinary World-Kampagne unserer Freunde von ZWILLING beigesteuert haben, in der es um die Küche des Mittleren Ostens geht, darum, über den Tellerrand zu schauen und andere Kulturen über das Kochen kennenzulernen und zu verstehen. Und da lassen wir uns nicht zweimal bitten.

Die Falafel mag ja im Rampenlicht stehen, der eigentliche Star auf Israels Straßen ist aber das Sabich, die absolute Hoheit unter den Frühstückssandwiches.

Ich bin ja leidenschaftlicher Geschichtenerzähler, wenn es um Essen geht und auch zur Historie des Sabich gibt es mal wieder verschiedene Stories, die sicherlich alle einen gewissen Wahrheitsgehalt haben.

Die, die ich am liebsten mag, ist die von Sabich Tsvi Halabi, einem jüdischen Flüchtling aus dem Irak, der in Tel Aviv quasi das arabisch-israelische Frühstücksbrötchen verkauft und damit – hoppla – nach der Falafel versehentlich das mittlerweile vermutlich beliebteste Street Food der Region erfunden hat. Happy accident, wie Bob Ross sagen würde.

Dass „Sabich“ auch dem arabischen Wort für Morgen, „Sabah“ verdammt ähnlich klingt, deutet darauf hin, dass dem Kerl mit seinem Vornamen direkt seine spätere Bestimmung auferlegt wurde, oder dass er sicherlich kein Morgenmuffel war und so einen Spitznamen abbekommen hat, der fortan die „Auf-die-Hand“-Kultur Israels und der Welt prägen sollte.

Sabich - israelisches Frühstücks-Sandwich

Beim Sabich handelt es sich um ein von Grund auf vegetarisches Gericht. In das am besten frisch gebackene Fladenbrot kommen frittierte Auberginen, der typisch israelische Tomaten- und Gurkensalat, Kräuter, Eier, Amba, eine säuerliche Sauce aus Mango und ein Dressing aus Tahin, Zitronensaft und Knoblauch.

Das Ei lassen wir logischerweise direkt mal weg und biegen somit schon vor der Zubereitung vom traditionellen Weg auf die kulinarische Buckelpiste ab, auf der uns links und rechts puristische Koch-Kritiker für unsere Eigenkreationen die Löffel langziehen wollen werden. Dafür packen wir mit etwas Kala Namak gewürzte, geröstete Kichererbsen und schnell eingelegte rote Zwiebeln in unsere Pitas. Warum? Weil wir können. Und, weil Konsistenz und Geschmack der Erbsen wohl dem Original mit Ei am nächsten kommen dürfte.

Sabich - israelisches Frühstücks-Sandwich

Und auch die eher exotische Amba, eine säuerliche Sauce aus Mango tauschen wir aus – auch wenn du sie unbedingt probieren solltest, wenn du in ein Spezialitätengeschäft stolperst. Aber gegen was? Eine selbst gemachte Zhug, eine ursprünglich aus dem Jemen stammende Sauce aus grünen Chilis, Koriander und Petersilie, die einfach super auf unser Sabich passt. Du kennst uns – wir lassen keine Gelegenheit aus, scharfe Saucen auf unser Essen zu packen. Außerdem machen wir dir so den Einkauf um einiges einfacher.

Alright, hast du alles verdaut, was ich dir gerade um die Ohren gehauen habe? Super, dann kann’s losgehen.

Die Auberginen schneiden wir in etwa 1 cm dicke Scheiben, salzen diese und stellen sie beiseite, während wir die übrigen Füllungen für unser Sandwich zubereiten. Das Salz entzieht dem Gemüse Wasser, die Scheiben werden später so auch mit weniger Öl in der Pfanne gar. Frittieren? Kommt uns nicht in die Tüte den Topf.

Die rote Zwiebel wird in feine Ringe geschnitten, mit dem Essig vermischt und darf sich dann zur Aubergine auf die Seitenlinie gesellen, wo sich beide auf ihren großen Auftritt vorbereiten. (Ich habe keine Ahnung, wo die Fußball-Metapher herkommt. Ich bin absolut kein Fan.)

Tomaten und Gurken befreist du fix vom Kerngehäuse – bei der Gurke geht das übrigens am einfachsten mithilfe eines Löffels – und schneidest beides in Würfel. Zusammen mit der vorher in feine Ringe geschnittenen Frühlingszwiebel und einer Prise Salz vermengt kommt der Salat ebenfalls an die Seite.

Für die Sauce wirfst du einfach alles in den Mixer oder lässt die Zutaten rund um die Jalapeño Bekanntschaft mit deinem Pürierstab machen – das klingt jetzt irgendwie morbide – und ich gratuliere: Den Großteil der Arbeit hast du hinter dir, jetzt geht es nur noch an den Herd.

Sabich - israelisches Frühstücks-Sandwich

Die Kichererbsen rösten wir in fixen fünf Minuten in unserer liebsten Gusseisenpfanne, im Anschluss kommen die Auberginen-Scheiben an die Reihe. Die werden goldbraun gebraten, während du die Pita-Brote aufwärmst und schon mal mit Salat, Kichererbsen und der fix angerührten Tahinsauce füllst. Das heiße Gemüse drauf, alles mit der säuerlich-scharfen Zhug toppen und – na ja – so schnell reinbeißen, wie möglich, denn heiß schmeckt das Sabich einfach am besten.

Was sagst du? Schnippelst und kochst du dich zusammen mit uns und ZWILLING auf Tel Avivs Straßen?

Sabich - israelisches Frühstücks-Sandwich

Portionen 4 Sandwiches

Sabich – israelisches Frühstücks-Sandwich

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 35 Minuten

Für die Füllung

Für die Zhoug-Sauce (reicht für mehr als vier Sandwiches)

Außerdem

Für die Füllung

  • Aubergine in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Mit 1 TL Salz würzen und beiseitestellen. So kann überschüssiges Wasser austreten und die Auberginen werden beim Braten auch mit weniger Öl schneller gar.
  • Zwiebel in dünne Ringe schneiden, mit Apfelessig vermischen und ebenfalls beiseitestellen.
  • Tomaten und Gurken vom Kerngehäuse befreien und jeweils in 1 ½ cm große Würfel, Frühlingszwiebel in dünne Ringe schneiden. Vermengen und mit einer Prise Salz würzen. Ebenfalls beiseitestellen.
  • 1 EL Olivenöl in eine heiße Pfanne geben, Kichererbsen bei mittlerer bis hoher Hitze 5 Minuten rösten. Ab und zu umrühren. Anschließend aus der Pfanne nehmen und mit Kala Namak würzen.
  • Auberginen abwaschen, trockentupfen, das restliche Olivenöl in die Pfanne geben und die Scheiben 10 Minuten goldbraun braten. Dabei mit dem Pfannenwender flach drücken, sodass das überschüssige Wasser austritt. Nach der Hälfte der Zeit wenden. Mit ½ TL Salz würzen.

Für die Zhoug-Sauce

  • Alle Zutaten grob pürieren.

Zum Anrichten

  • Pita-Brote kurz toasten, jeweils mit 1 EL Tahin bestreichen, mit Tomaten-Gurken-Salat, Auberginenscheiben und Kichererbsen füllen und mit Zhoug, Sojajoghurt und den eingelegten Zwiebeln toppen.

Sabich - israelisches Frühstücks-Sandwich

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von ZWILLING J.A. Henckels Deutschland GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, ZWILLING und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


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  1. Wollte das schon immer mal ausprobieren und heute war es endlich soweit. MEGA!
    Da mein Freund keinen Eigeschmack mag, haben wir die Kichererbsen nur mit Salz gewürzt. Die Fladenbrote haben wir schnell aus einem einfach Mehl-Wasser-Salz-Öl-Teig hergestellt. Es war ultraköstlich und die Zhugsoße ist keinesfalls zu scharf, wenn die Chili frisch ist (ich kann selbst nicht gut scharf essen, aber die Soße war äußerst aromatisch!) Danke! 🙂

  2. Hab euer Sabich heute für uns gekocht und es war einfach zum reinlegen! Alle Zutaten haben zauberhaft zusammen gepasst! Dieses Rezept wird definitiv wieder gemacht!! Danke ihr zwei!!! 💚🧡🖤💜💛❤💙

  3. Hat sehr sehr sehr gut geschmeckt 😍. Vor allem die Zhoug-Sauce. Habe sie ohne grüne Chili gemacht. Und anstatt dem Pitabrot habe ich einfach Couscous dazu gemacht. Das hat super gepasst. Und so aufwendig ist das Rezept gar nicht 😉. Vielen Dank für die tollen Rezepte. Ich habe schon viele ausprobiert und freue mich auf jedes weitere 🤩

    1. Falls du die Sauce wegen einer fehlenden Schärfe-Toleranz ohne Chilis gemacht hast, probier’s mit grüner Paprika (und eventuell einem kleinen Stück Jalapeño), du wirst sie lieben, versprochen!

      Danke für das Feedback!

    1. Also freut uns ja mega, dass es dir so gut geschmeckt hat und klar, das Sabich ist aufwändiger, aber seit wann ist es typisch für unsere Rezepte, dass sie “mega viel Arbeit” in Anspruch nehmen würden? 🤔😅

      1. Hallo Jörg,

        das würde ich tatsächlich schon auch sagen.
        Im Vergleich zu anderen zu anderen Blogs sind eure Rezepte schon immer ziemlich aufwändig.
        Soll aber nichts schlechtes sein & lohnt sich jedes Mal 😉

      2. Hey Sophie,

        lieben Dank für das positive Feedback. Dennoch habe ich eben ein kleines “Problem” mit dem Wort “immer”, denn auch wenn wir völlig offensichtlich auch gerne mal aufwändiger kochen, versuchen wir schon, eine gute Mischung und eben auch einfache Rezepte aufs Blog zu packen. Für uns ganz normale, aber eben bei dir fehlende Vorräte oder auch die Rezepte, auf die du klickst, mögen kurzfristig einen anderen Eindruck hinterlassen, deshalb stöbere doch einfach mal durch die bisher zusammengekommene Sammlung – gerade unser neuestes Rezept, der Reisnudelsalat ist beispielsweise in 15 Minuten fertig. 😉

        Liebe Grüße
        Jörg

  4. Hi, Sabich wird mit Amba Mango Sauce genacht, zhug benutzt man als schärfe. Beste Sabich bekommt man in Tel Aviv auf Frischmann / Ecke Dizengof. Bon Appetit und LG aus TLV.

  5. Hey,
    fügt ihr den Zwiebeln noch etwas anderes hinzu außer dem Apfelessig? Ich hab gestern Abend auch rote Zwiebeln fein geschnitten in Apfelessig eingelegt und nach ca 30 Minuten waren sie, anders als ich erwartet hatte, immer noch echt knackig und zwiebelig. Auf eurem Bild oben sehen die schön weich und mild aus.
    Liebgruß,
    Isabell

    1. Hallo liebe Isabell,

      hier eigentlich nicht, da die knackigen Zwiebeln eine tolle Frische ans Sabich bringen. Wir kochen die Zwiebeln für andere Gerichte aber auch gerne im Essig kurz auf und lassen sie wieder abkühlen, dann zieht die Farbe noch besser durch. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  6. Was für eine unfassbar leckere Kreation! Ich habe mich gestern daran ausprobiert. Mir schmeckte es auch ohne Kichererbsen; das Zhug allerdings ist auf keinen Fall wegzudenken. Mein Pürrierstag hatte damit zwar ordentlich zu kämpfen, doch es lohnt sich 😉

  7. ich wäre zu gerne mit euch befreundet und würde mich dann ständig zum essen einladen 😉 an dieser stelle mal vielen dank für eure tollen rezepte, die echt eine kulinarische bereicherung sind. habe schon einiges ausprobiert, aber noch vieles auf der to-do-liste…

  8. Das sieht super lecker aus! Würde es am liebsten sofort nachkochen – aber hätte da noch eine Frage. 😉 Woher habt ihr die Pita-Brote? Selbst gemacht? Wenn ja, habt ihr ein Rezept? Wenn nein, wo kriegt man so tolle Brote her?
    Danke!

    1. Hi!

      Die Pitas sind selbstgemacht und landen früher oder später auch hier in den Rezepten. Bis dahin kannst du dir auch unser Naan anschauen. Flach und rund ausrollen und dann in eine heiße, vorgewärmte Pfanne oder auf den Pizzastein in den Ofen packen. 👍

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hoffentlich wird das Rezept bald kommen – die Pitas sehen zum Anbeißen aus!

      2. Aaaaalso ich warte auch noch auf das Pita Brot Rezept O:-) Das sieht sooo toll aus!

        Aber noch eine andere Frage: Bei uns ist grad weit und breit kein Koriander zu finden, habe alle Läden abgeklappert in der Umgebung und hab sogar im Gartencenter nachgefragt. Keine Chance. 🙁 Gibt es eine Alternative für den Koriander? 🙂 Würde das gern die Woche mal ausprobieren. Ich koche mich diese Woche durch eure Rezepteseiten. :’D

      3. Gut, dass du mich dran erinnerst. Dieses Jahr wird’s zwar nix mehr mit den Pitas, aber ich habe sie jetzt wieder auf dem Schirm (hoffentlich bleiben sie da auch 😅).

        Eine geschmackliche Alternative zu Koriander gibt’s nicht wirklich. Wenn du partout keinen findest, nimm einfach Petersilie – nicht das gleiche, trotzdem lecker. 😉