Hier isser! Der Hauptgang unseres Weihnachtsmenüs 2018. Und was für eine überraschend zarte Geschmacksbombe unsere Rotkohl-Steaks mit Misobutter und Knoblauchchips sind. Das Geheimnis, wie wir aus einem simplen Krautkopf etwas machen, dass sich auch wirklich Steak nennen darf? Die Zubereitung!
Gerösteter Rosenkohl ist – zumindest für mich – eine der besten Erfindungen (oder sollte ich sagen Neuentdeckungen?) der letzten Jahre? Wenn man die Dinger so lange im Ofen lässt, bis sie knusprig, kross und dunkelbraun sind (ich habe nicht schwarz gesagt, könnte sie aber vermutlich auch als Briketts essen, ohne mit der Wimper zu zucken!), verwandeln sie sich vom bitteren, beinahe schon moderig schmeckenden „okay ich esse bei Oma die Hälfte meiner Portion vom Koch-Rosenkohl, der Rest landet im nächstgelegenen Blumentopf“-Gemüse in süßlich-karamellisierte Geschmacks-Bömbchen.
Tatsächlich schmecken die Kohlröschen so lecker, dass man sich unweigerlich die Frage stellt, warum man bei Kohl im Miniformat aufhören sollte?
Und die Frage wird zu Recht gestellt, denn seien wir mal ehrlich: All cabbage is beautiful! Deshalb haben wir uns für unsere Hauptspeise einfach ein wenig größere Köpfe vorgenommen und in einen saisonalen und quasi-regionalen Traum verwandelt.
Dazu gibt ein aus Knoblauch, Öl und ein paar Minuten Zeit gezaubertes 5-Sterne-Topping, welches sich mit einem zarten Gemüsesteak und dem cremigsten aller Pürees zur Texturenpyramide „erst crunchy, dann zart, dann smooth“ in ungeahnte Höhen stapelt. Ich sage nur Texturen!
Denn genau diese Buzzwords ziehen sich auch durch den Rest unseres Weihnachtsmenüs. Angefangen bei unseren Blinis mit Gin-Karottenlachs, über unsere schon erwähnte Beilage, die den ollen Knollensellerie als cremigstes Püree ins Rampenlicht rückt, bis hin zum Dessert: Es landet (fast) nur Gemüse auf dem Tisch, das geradewegs aus dem Saisonkalender des „Unsere Heimat“-Labels von EDEKA gefallen sein könnte. Alles andere? Lagerware.
Für unsere Rotkohl-Steaks mit Misobutter und Knoblauchchips schneiden wir die Kohlköpfe in etwa 3 cm dicke Scheiben und marinieren diese in dem ohnehin schon super-aromatischen Öl, welches noch von den Knoblauchchips übrig ist. Anschließend werden die Steaks bei hoher Hitze in einer möglichst gusseisernen Pfanne von beiden Seiten stark angebraten und dürfen dann in einer fix angerührten Miso-„Butter“ (Ja, sorry. Margarine klingt halt eher nicht so.) im Ofen schmoren, bis sie so zart sind, dass auch Omas Gebiss das Weihnachtsmenü dieses Jahr unbeschadet übersteht. Wahrscheinlich behauptet sie ab sofort mit leicht geröteten Wangen, dass sie den Rosenkohl nur so verkocht, um acht auf ihre Zähne zu geben. Die waren schließlich teuer. Nein, Oma, die Zeiten sind jetzt vorbei!
Die Butter schmilzt in jeden noch so kleinen Raum zwischen den einzelnen Blättern des Kohls und nimmt dabei den Geschmack der Misopaste mit. Die Steaks sind also durch und durch mit Umami „getränkt“ – was doch nach ziemlich guten Aussichten auf ein Gemüsesteak, welches sich auch so nennen darf, klingt, oder?
Die leicht gesalzenen, nussigen und knusprigen Knoblauchchips und ein paar schicke, frische Sprossen als Topping sorgen für das perfekte Mundgefühl. Vor allem, wenn die Rotkohl-Steaks auf unserem Selleriepüree serviert werden, um noch mal so richtig mit dem Zaunpfahl in Richtung unserer Beilage zu winken. Du hast mittlerweile bemerkt, dass wir das Püree ziemlich abfeiern, oder?
Und ich muss ja nicht erst extra erwähnen, dass unsere allerbeste vegane Bratensauce zu allem gut schmeckt, oder?
Das war’s natürlich noch nicht mit unserem Weihnachtsmenü 2018. Zur Vorspeise gibt es schickste Buchweizenblinis mit Gin-Karottenlachs und einer selbstgemachten Rote-Bete-Meerrettich-Creme, der Hauptgang wird auf das cremigste aller veganen Selleriepürees gebettet und zum Dessert gibt es in Cider geschmorte Äpfel mit Früchtebrot-Crumble. Wie du das ganze Menü stressfrei wuppst, erfährst du in unserem Dinner-Special.
Rotkohl-Steaks mit Misobutter und Knoblauchchips
Für die Rotkohl-Steaks
- 2 Köpfe Rotkohl groß
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL dunkle Misopaste
- 1 EL vegane Butter Zimmertemperatur
- 150 ml Weißwein
Außerdem
- 1 Handvoll Sprossen
- Meersalz grob
Für die Knoblauch-Chips
- Knoblauch in feine Scheiben schneiden. Zusammen mit dem Öl in einen kleinen Topf geben und über mittlerer bis hoher Hitze 5 Minuten frittieren, bis die Scheiben goldbraun sind.
- Aus dem Öl nehmen und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen. Anschließend mit Salz würzen. Öl beiseitestellen und aufbewahren.
Für die Rotkohl-Steaks
- Aus der Mitte der Rotkohl-Köpfe 2,5 – 3 cm dicke Scheiben schneiden. Die äußeren Blätter mit Hilfe von Zahnstochern oder Kochgarn fixieren. Mit dem übrigen Knoblauch-Olivenöl einreiben und mindestens 30 Minuten und bis zu 2 Tage marinieren lassen.
- Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Misopaste und vegane Butter glatt rühren.
- Öl in eine heiße Gusseisenpfanne (oder eine andere feuerfeste Pfanne) geben und die Rotkohl-Steaks bei hoher Hitze 4 Minuten pro Seite scharf anbraten.
- Mit Weißwein ablöschen, Steaks mit Misobutter bestreichen und anschließend in der Pfanne im Backofen 15-20 Minuten schmoren lassen.
- Mit Sprossen und Knoblauchchips toppen und auf Selleriepüree servieren.
Tipps
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56 Kommentare
Mit welcher Zutat würdet ihr Miso ersetzen, wenn ihr keins habt? Was könnte ein Geschmack sein, der dazu auch Freude macht?
Hallo liebe Sally,
dass wir kein Miso da haben, passiert nicht, deshalb müssten wir sie nie ersetzen. 😉
Es ist auch ziemlich schwierig, Miso 1 zu 1 zu ersetzen und denselben oder auch nur einen ähnlichen Geschmack hinzubekommen. Du kannst bis zu einem gewissen Grad mit Sojasauce würzen, aber natürlich fehlt dann die pastöse Konsistenz.
Liebe Grüße
Jörg
Seid ihr noch online? Kann ich das ganze auch irgenwie nur in Öl marinieren. Ich vetrag Knoblauch nicht so gut und es ist ja schon im Sellerie-Püree so viel.
Ich freu mich so sehr. Das Püree ist Spitze geworden, dazu gibt es noch den Rest Bratensosse, Feldsalat und zur Vorspeise einen Smokey Eggplant Dip. Und der mallorquinische Mandelkuchen kommt gerade aus dem Ofen. Den gibt es mit Matcha Eis.
Hallo liebe Judith,
wenn du auf den Knoblauch verzichten möchtest, kannst du auch mit Salz und etwas Öl marinieren 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Danke Danke! Rutscht gut jmd. Danke für die tollen Rezepte. Ihr seid die Besten:)
Vielen lieben Dank dir und hab‘ einen super Abend! 🙂
Huhu… was ist denn das Minimum an Marinierzeit?
Dankeschön
Hallo liebe Stephanie,
ganz ehrlich: So lange du kannst. Mindestens 30 Minuten sollten es aber sein, damit das Öl auch wirklich in die Zwischenräume des Krauts einziehen und auch etwas Geschmack abgeben kann. Da wir das Ganze ja aber noch mit der Misobutter finishen, schmecken die Steaks auch nach kurzer Marinierzeit. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Wirklich absolut sternerestaurantverdächtig! Optisch und geschmacklich. Tipp: noch ein paar Granatapfelkerne drüber streuen – sehen toll aus und passen super gut zum Rotkohl!
Danke für dieses unglaublich eindrucksvolle Rezept!
Hallo liebe Anette,
oh wow, das freut mich jetzt riesig. Vielen lieben Dank für die Blumen, äh, Sterne 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Knoblauch wird bei zu grosser Hitze, erst recht wenn man in versucht zu frittieren bitter. Bitte verratet mir den Trick, damit das nicht passiert. Ich hab jetzt nämlich alles schön nach Rezept gemacht, in der Hoffnung, ich täusche mich, wenn ich alles genauso mache. Nix da, bäck, bitter! Und am Knoblauch lags nicht :-D. Ich confiere ihn immer, dann wird er im Geschmack unwiderstehlich. So oder so, der Rotkohl ist mariniert im Kühlschrank, hoffe das Öl ist nicht zu bitter geworden.
Neugierige Grüsse ;)!
Hallo liebe Merula,
das stimmt so nicht. Verbrannter Knoblauch ist bitter, weshalb wir ihn ja bei mittlerer bis hoher Hitze frittieren und nicht mit „Vollgas“. Der Knoblauch sollte leicht bräunlich sein, nicht dunkelbraun oder gar schwarz, wie du auch auf den Bildern siehst, so wird er knusprig, bekommt ein nussiges Aroma mit nur einer leichten Bitternote, die aber super zum Gericht passt 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Ihr Beiden,
also, wie gesagt, gestern nachgekocht – zum Niederknien!
Allerdings, trotz allem, zu viel des Guten 🙂 Werde das nächste Mal einen kleineren Kohlkopf nehmen und dann hoffentlich nicht platzen!
Nochmals schöne Feiertage und bis zum nächsten Jahr,
Silka
Tausend Dank, freut uns riesig (trotz dem „zuviel“ 😜).
Liebe Grüße
Jörg
Mit diesem Rezept ist Euch wirklich ein Knaller gelungen! Gestern nachgekocht und spontan in die Top 10 der absoluten Lieblingsessen aufgenommen! So unglaublich lecker! Vielen Dank für das Rezept!
Hallo liebe Christine,
tausend Dank dir. Freut uns wirklich riesig!
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Ihr Beiden,
ich kann mich nur dem Lob meiner Vorredner anschließen. Ich liebe Eure Rezepte und die tollen Fotos der Speißen. Inzwischen hängen Eure Bilder sogar in unserer Küche und im Esszimmer 🤩
Vielen Dank, für dieses wundervolle Weihnachtsmenü und die tollen Tipps, wie man das ganze stressfrei organisiert. Ich beginne gerade mit der Planung des Menüs. Mir stellt sich noch eine Frage für die ich Eure Hilfe brauche:
Ich möchte das Menü für 7 Personen zubereiten. Also brauche ich 7 Rotkohlsteaks. In Pfanne und Auflaufform passen maximal 3 Rotkohlsteaks nebeneinander. Wie bekomme ich es hin, dass alle 7 gleichzeitig serviert werden können? Kann man die Steaks nach dem Anbraten in der Auflaufform übereinanderlegen und in den Ofen packen? Oder lieber am Vormittag portionsweise zubereiten und vor dem Servieren alle zusammen im Ofen in einer Form aufwärmen ( wie lange und bei welcher Temperatur?), oder als Stapel in die Mikrowelle packen? Ich habe Sorge, dass die tolle Textur leidet…
Vielleicht habt Ihr noch eine gute Idee.
Viele liebe Grüße
Sarah
Hallo liebe Sarah,
oh boy, das freut uns wirklich riesig. Tausend Dank für das Feedback und die lieben Worte 🙇♂️
Ich würde die Steaks nacheinander anbraten, warm halten und dann auf Backbleche oder Auflaufformen verteilt in den Ofen schieben, wenn die Gäste da sind. Übereinanderlegen würde ich sie dabei nicht, nimm lieber den zusätzlichen Abwasch in Kauf, dann klappt das 👍
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Ihr Beiden,
also ich muss jetzt dringend mal was los werden:
Eure Rezepte sind durch die Bank eine Wucht!!!!! Wir kochen schon seit einiger Zeit immer wieder nach Euren Rezepten und waren immer höchst erfreut! Endlich auch mal Rezepte, in denen die Mengen- und Zeitangaben stimmen! Also, macht weiter, BITTE!
Die Rotkohl-Steaks gibt es am Freitag, da wir Weihnachten auf Reisen sind. Ich freu mich schon darauf und der Gedanke daran lässt mir buchstäblich das Wasser im Mund zusammenlaufen.
In diesem Sinne Euch ein frohes Weihnachtsfest und viel Glück im Neuen Jahr!
Silka
Hallo liebe Silka,
vielen lieben Dank, das Feedback freut uns wirklich riesig! Und keine Sorge, im Moment haben wir nicht vor, aufzuhören (was aber natürlich auch immer am Interesse unserer Leser liegt 😉).
Lasst euch die Steaks gut schmecken und habt schöne Feiertage
Jörg
Wir haben es gestern nachgekocht. Ein Traum!
Tausend Dank liebe Julita! Freut uns sehr 🤗