Ein Rezept, so erfrischend, wie eine ordentliche Arschbombe in den eiskalten Pool. Mach’ unseren Reisnudelsalat mit Limetten-Erdnuss-Dressing und der Hochsommer wird dein bester Freund.
Ich gebe es gerne und so offen wie Portugal für Eigentore in Zeiten der EM 2021 zu: Wenn die Temperaturen gefährlich nahe an oder über die Dreißiger-Marke steigen und man sich spätestens ab zehn Uhr Vormittags fühlt, als wäre man eine von Dalis Uhren, kommt beinahe schon ekelhafter Neid in uns auf. Neid auf die Möglichkeit, sich im Garten unter einen Baum zu setzen, Neid auf das schattige Plätzchen für den Grill, Neid sogar auf den kleinsten Balkon mit Markise, denn unser vormals oft erwähnter, wirklich kleinster Balkon wurde uns bereits vorletztes Jahr im Zuge einer Renovierung auch noch genommen. Dieser hatte zwar keine Markise, aber trotzdem … jedes Fleckchen Wohnfläche außerhalb einer Dachwohnung ist Gold wert!
Denn irgendwann bekommt man auch im Hochsommer Hunger und lecker essen möchten wir alle doch schließlich auch, wobei die allgemeine Lust darauf, länger als irgendwie notwendig in der Küche im erwähnten Dachgeschoss vor mehr als einer angeschalteten Herdplatte zu stehen exakt gegenläufig zum Thermometer gegen null tendieren dürfte. So eine Outdoor-Küche wäre jetzt was.
Also laben wir uns an Rezepten, die mit wenig Aufwand zuzubereiten, dabei aber trotzdem sättigend und voller Geschmack sind, ohne dabei auch nur einen Hauch von Völlegefühl zurückzulassen. Letzteres macht im Hochsommer nur Laune, wenn eine Hängematte vorhanden ist (und schon wieder wächst der Neid) und im Terminkalender gähnende Leere herrscht.
Ich verspreche es, heute köcheln wir quasi ein physikalisches Mysterium. Von unserem regelrecht erfrischenden Reisnudelsalat mit Limetten-Erdnuss-Dressing, der in null Komma nix zu einem absoluten Standard auf unserem sommerlichen Kochplan geworden ist, könntest du nämlich die größte auffindbare Salatschüssel allein verdrücken und fühlst dich trotzdem wie eine Feder. Und keine Sorge, dafür müssen lediglich die Nudeln kurz in heißem Wasser baden, der Rest bleibt kalt.
Die Reisnudeln sind übrigens so hip, sie haben so viel über Resilienz gelesen, dass sie im Erdnussdressing nicht schlapp machen und es dir so sogar ermöglichen, dein Mittagessen sogar schon in den etwas kühleren Morgenstunden vorzubereiten.
Wie wir unseren liebsten Reisnudelsalat zubereiten
Abgesehen vom Nudel-Bad, für das du übrigens ausreichend Wasser verwenden solltest, da auch dünne Reisnudeln, die wir hier bevorzugen beim Kochen gerne aneinanderkleben, werden für unseren Reisnudelsalat Karotte, Rotkraut, Gurke und Paprika in feine Stifte geschnitten mit einer Prise Salz vermengt und kurz und vorsichtig massiert. Das sorgt für den perfekten, immer noch knackigen, aber nudelkompatibleren Biss und ordentlich Würze.
Erdnussmus, Limettensaft, Essig, Sojasauce, Ingwer, so viel Knoblauch, wie nötig, um dir auf dem übervölkerten Picknickplatz Maskenverweigerer vom Hals zu halten, Sesamöl und etwas Sriracha werden so kurz glatt miteinander verrührt, dass deine Schweißdrüsen erst gar nicht auf die Idee kommen könnten, ihrer Arbeit nachzugehen. Außer, du übertreibst es mit der Chilisauce oder den frischen Schoten, aber dann wird es ja auch erst beim Essen schweißtreibend und das finde ich irgendwie okay.
Ach ja, das Dressing mag dir anfangs beim Verrühren ein bisschen klumpig und störrisch vorkommen. Erdnussbutter dazu zu überreden, sich mit anderen flüssigen Zutaten anzufreunden, funktioniert aber mit einem Schneebesen ganz einfach!
Jetzt wird das Gemüse und die abgegossenen, aber noch heißen Reisnudeln mit dem Dressing vermischt. Frühlingszwiebeln und fein geschnittene frische Chili dazu, falls du magst, das war es eigentlich auch schon. Nur die Kräuter – im Idealfall verwendest du Koriander – und geröstete Erdnüsse kommen erst kurz vor dem Servieren dazu, egal, ob im lauwarmen oder kalten Zustand, aber komm schon, das Rezept geht trotzdem noch als 1A vorbereitbar durch, oder?
Funktioniert das Rezept auch…
- …mit anderem Gemüse? Natürlich. Rohe oder kurz blanchierte Zuckerschoten sind der Knaller, Weißkraut ist vielleicht weniger farbenfroh, passt aber ebenfalls perfekt und knackiger Eissalat macht sich auch super. „Weicheres“ Gemüse wie Tomaten solltest du hingegen nur verwenden, wenn du den Salat direkt servierst.
- …ohne Koriander? Auf gar keinen Fall! Nein, ernsthaft, leidest du an akutem Korianderhass, lass ihn einfach weg oder probiere es mit vietnamesischem Koriander, der ein anderes Geschmacksprofil besitzt.
- …mit einem anderen Dressing? Fo’ shizzle! Allerdings lege ich dir dabei direkt das Rezept für unseren Bun Chay ans Herz.
Reisnudelsalat mit Limetten-Erdnuss-Dressing
- 150 g Rotkohl
- 100 g rote Paprika
- 250 g Salatgurke
- 100 g Karotte
- 200 g dünne Reisnudeln
Für das Dressing
- 1 Zehe Knoblauch gerieben
- 10 g Ingwer
- 1 ½ EL Erdnussmus
- 5 EL Sojasauce
- 1 Limette Saft ausgepresst
- 4 EL Tafelessig
- 2 TL Sriracha
- 1 TL Sesamöl
Außerdem
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Rote Thai-Chili
- 10 g Koriander
- 2 EL Erdnüsse geröstet
- Rotkohl und Paprika in feine Streifen schneiden. Gurke längs halbieren, Kerne mit einem Löffel herauskratzen, anschließend zusammen mit der Karotte in feine Stifte schneiden. Geschnittenes Gemüse mit ¼ TL Salz würzen und leicht einmassieren.
- Für das Dressing Knoblauch und Ingwer reiben und mit Erdnussmus, Sojasauce, Limettensaft, Essig, Sriracha, Sesamöl und 50 ml kaltem Wasser mit dem Schneebesen glatt rühren.
- Reisnudeln in reichlich kochendem Wasser etwa 4-6 Minuten oder nach Packungsanweisung kochen. Anschließend abgießen, kurz abtropfen lassen und sofort mit dem Gemüse und dem Dressing vermengen.
- Frühlingszwiebel und Chili in feine Ringe schneiden und unterheben. Kurz vor dem Servieren mit frisch gezupftem Koriandergrün und Erdnüssen toppen.
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51 Kommentare
Nachgekocht und begeistert. Das nächste Mal werde ich noch mit einer Zuckeralternative etwas abrunden. Sonst sensationell. Aber wir müssen mal über eure Portionsgrößen reden. Nie und nimmer schaffen das 2 Leute.
Hi Synke,
also wir essen den Salat tatsächlich relativ regelmäßig zu zweit. Danach sind wir aber auch ziemlich voll, zugegeben. 🙈 😅
Tausend Dank für das tolle Feedback!
Liebe Grüße
Jörg
Das sieht hervorragend aus! Werde ich auf jeden Fall probieren! Habt ihr eigentlich eine Schnippelmaschiene? Gemüsehobel oder ähnliches? Bzw könnt ihr ihr empfehlen?
🫶🏼
Danke für die tolle Rückmeldung, Merle.
Für kleinere Mengen benutzen wir gerne unsere japanische Mandoline. Die ist zwar nicht ganz günstig, das Messer lässt sich jedoch einfach schärfen, sie hält also auch „ewig“.
Außerdem haben wir einen kleinen KitchenAid Food Processor „fürs grobe“.
Liebe Grüße
Jörg
Liebe Grüße
Jörg
Hallo ihr Lieben,
leider kann man eure Rezepte noch immer nicht auf WhatsApp app teilen.
So vergesse ich immer eure leckeren Beiträge, obwohl viele Rezepte sich cool lesen.
Schöne Grüße Mala
Hallo Mala,
danke dir für den Input, schreibe ich mir mal auf die Entwicklungsliste. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Superlecker! Vielen Dank für das tolle Rezept. Habs mit Weißkohl gemacht, da ich keinen Rotkohl da hatte. Und mit Pistazien, da ich auch keine Erdnüsse vorrätig hatte. Dafür noch eine Mango rein, die fast keine Süße hatte und deshalb nicht pur gegessen wurde. War perfekt für den Salat.
Super, das freut uns. Vielen lieben Dank für das tolle Feedback!
Liebe Grüße
Jörg
Einfach, lecker und gesund. Was will man mehr? Danke für dieses tolle Rezept!
Hello,
Ich liebe dieses Rezept! Das gibt‘s bei uns seit ichs entdeckt hab so gern im Sommer (abwechselnd mit jeglichen Panzanella-Variationen), und jetzt hat es sich mein Freund halt schon im Frühling gewünscht. Große Liebe für diesen Salat!
Nur eine Sache: ich find den irgendwie verdammt schwer zu finden auf dem Blog. Jedesmal such ich ewig, weil ich den genauen Rezept-Namen vergessen hab, und weder über die Suche nach „Salat“, noch nach „Nudelsalat“ wird man schnell fündig (bin jetzt über „Rotkohl“ gegangen). Könntet ihr da vielleicht irgendeine Suchoptimierung vornehmen? 😀 auch, dass mehr Leute wieder diesen geilen Salat bei euch finden, wenn sie auf der Suche nach was salatig-frischem sind 🙂
Hi Christina,
danke dir für das tolle Feedback, freut uns wirklich sehr. Und Danke auch für die konstruktive Kritik. Leider wissen wir, dass die Suche hier und da nicht so ideal funktioniert, können da sozusagen aber auch immer nur händisch „nachkorrigieren“, wenn uns selbst auffällt, dass ein Suchbegriff nicht die zu erwartenden Ergebnisse ausspuckt. Der Reisnudelsalat sollte jetzt auch über den Begriff Nudelsalat gefunden werden. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Wow! Wirklich lecker. Habe den Salat gestern nachgekocht und er kam super an. Da wir zu dritt waren, habe ich die doppelte Menge gemacht. Aber eure Mengen sind echt reichlich. Jeder hat zweimal davon gegessen und es ist noch was für heute Mittag übrig. Super schnell und einfach zu machen. Sehr empfehlenswert. Habe es gleich an die Family weitergeleitet 😉
Danke dir für das super Feedback. Dann hattet ihr womöglich etwas weniger Appetit? Wir verdrücken die Menge locker. 😅
Hallo Ihr Beiden,
das Rezept ist wieder einmal der Hammer! Insbesondere die Sauce – einfach super YUMMY !!
Vielen Dank! 💐💐💐
Vielen lieben Dank, Kirsten! Freut uns riesig. ☺️
Liebe Grüße
Nadine
Nachdem der Salat zum absoluten Sommer-Dauer-Brenner in meiner Mittagspause mutiert ist, muss ich mal wieder ein ganz dickes Lob da lassen 🙂 Ich könnte das Gericht jeden Mittag essen und fände es immer wieder: MEGA! Bei mir ist in letzter Zeit immer noch ein Staudensellerie dazugewandert. Kann ich absolut empfehlen. Und ich hatte Rotkohl als Salat ja gar nicht so auf dem Schirm… aber JETZT.
Danke. Danke. DANKE!!!
Hey Kerstin,
tausend Dank für dieses mega Feedback. Das freut uns natürlich riesigst. Und klar, er ist super wandelbar, fein geschnittener Sellerie landet bei uns auch gerne mal darin. 👍
Liebe Grüße
Jörg
Mmmmh, Sommer und Thai-Feeling 🙂
Die Schnippelei sollte man wirklich ernst nehmen. Je feiner das Gemüse geschnitten wird, desto besser. Was ich an thailändischem Essen auch sehr schätze ist, dass man ohne schlechtes Gewissen Löffel und Gabel benutzen darf und auf die elenden Stäbchen verzichten kann.
Also das mit den „elenden Stäbchen“ sollten wir ausdiskutieren, aber ja, die Schnippelei lohnt sich. 😉