Welcher Typ bist du? A: Du kaufst einen Bund Radieschen, legst ihn so wie er ist in den Kühlschrank und ärgerst dich einen Tag später darüber, dass die Radies schon leicht verschrumpelt im Gemüsefach vom Kühlschrank liegen. Oder bist du Typ B? Frisch gekauft, befreist du die Minirettiche gleich vom Grün und wirfst es auf den Kompost oder machst damit dem Hasen vom Nachbarn eine Freude, der dich dafür ziemlich lieb hat. Zumindest für die paar Sekunden, die er braucht, bis er die Blätter weggemümmelt hat. Oder C? Du bist schon Profi, schneidest das Grünzeug ab und genießt es so frisch wie möglich im Salat oder als Topping?
Ich tippe jetzt mal, du bist wahrscheinlich Radieschentyp B. So ist man es meist von zu Hause aus gewöhnt und ist der Bund schon beim Einkauf nicht mehr so erntefrisch, sieht das Grün zugegebenermaßen vielleicht nicht mehr gerade einladend aus. Haben wir lange Zeit nicht anders gemacht.
Aber diese schlechte Angewohnheit wollen wir heute mit unserem genialen No Food Waste Radieschensalat ändern!
Wenn Radieschen Saison haben – ab Juni ist es wieder soweit, der Countdown läuft also – und du sie bestenfalls ganz frisch geerntet bei deinem liebsten Marktstand abgreifen kannst, bitten wir dich, das Grün nicht mehr wegzuwerfen. Die leicht scharfen Blätter schmecken nämlich bombastisch gut und es stecken genauso viele Nährstoffe drin wie in den Radieschen selbst! Das Zeug ist also in deinem Bauch viel besser aufgehoben als in der Tonne.
Aus einem ganzen Bund lässt sich so außerdem ein richtiger Gourmet-Radieschensalat zaubern. Dafür brauchst du lediglich ein bis zwei frische Bund Radieschen, leckere weiße Riesenbohnen (die du optimalerweise schon auf Vorrat gekocht hast – aus dem Glas geht’s aber natürlich auch), ein paar knackige geröstete Saaten und Walnusskerne und eine schnelle, superleckere Vinaigrette, die ab sofort zu deinem Lieblingssalatdressing wird!
Dazu packst du dir einfach noch ein zwei Scheiben Knobi-Brot oder Brezelstücke in den Ofen und voilà! Der knackige, fixe Deluxe-Salat ist fertig. Und wie hübsch sieht das vermeintliche Hasenfutter denn bitte inmitten der restlichen Zutaten aus?
Dem Nachbarshasen pflückst als Wiedergutmachung einfach einen pompösen Strauß Löwenzahn.

Radieschen-, Möhrengrün & Co.
Neben dem leckeren Radieschengrün gibt es natürlich noch viel anderes feines Gemüsegrün, das leider meist vorschnell im Müll landet. Aus Karottengrün machen wir zum Beispiel ein würziges, im Handumdrehen zubereitetes Pesto für die schnelle After-Work-Pasta oder verwenden es für leckere Sandwiches und Panini.
Ab jetzt machst du also aus deinem frischen Radieschenbund ein leckeres Zero Waste-Rezept und bist happy. Vielleicht werden ja schon bald diejenigen schräg angeschaut, die das gute Zeugs wegwerfen und nicht mehr umgekehrt? Ich bin optimistisch!🥕
Ach ja, leicht schlappe Radieschen lassen sich übrigens in einem Schälchen mit kaltem Wasser gut aufpäppeln und werden wieder schön saftig und prall! Und ich muss ja jetzt nicht explizit erwähnen, dass sich der Radieschensalat gaaanz zufällig perfekt für die nächste Grillsause eignet, oder?
Was du dazu auf den Grillrost packst, findest du natürlich auch in unserem Buch Vegan grillen kann jeder.

No Food Waste Radieschensalat
Für den Salat
- 300 g Radieschen
Für das Topping
- 2 EL Sonnenblumenkerne
- 1 EL Walnüsse
- 150 g gekochte weiße Riesenbohnen
Für die Vinaigrette
- 1/2 Schalotte
- 5 EL Olivenöl
- 2 1/2 EL Rotweinessig
- 1 TL Senf
- 1/2 TL Meersalz
- 1/4 TL schwarzer Pfeffer
- Radieschen vom Grün befreien und beides gut waschen. Radieschen fein hobeln.
- Sonnenblumen- und Walnusskerne in einer heißen Pfanne ohne Öl 2-3 Minuten rösten, ab und zu umrühren.
- Für die Vinaigrette Schalotte fein würfeln und mit den restlichen Zutaten glatt verrühren.
- Radieschengrün, gehobelte Radieschen, Bohnen und Vinaigrette vermengen. Mit gerösteten Kernen toppen und sofort servieren.

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Steady
Das sieht sehr köstlich aus, aber ich habe dennoch Bedenken und zwar aus folgendem Grund: Meines Wissens wird beim Gemüseanbau bzw. v.a. beim Düngen normalerweise nicht bedacht, dass das Grün eventuell mitgegessen werden könnte. D.h. selbst wenn die Früchte “bio” sind, muss das nicht unbedingt für das Grün gelten, das über der Erde wächst und auch mal mehr nicht gerade gesundheitsfördernden Dünger abbekommen haben könnte.
Wenn das Ganze aus dem eigenen Garten stammt, ist das natürlich überhaupt kein Problem, aber bei gekauftem Gemüse bin ich skeptisch. Ich bin allerdings auch weder Landwirtschaftsexpertin noch Ökotrophologin. Habt Ihr hierzu vielleicht mehr Informationen?
Ansonsten ist diese Vinaigrette bestimmt auch toll, aber die beste ist ja wohl immer noch die von Eurem Herbstsalat!
Hi Eva,
also dass das Grün sehr gut gewaschen werden sollte, steht natürlich außer Frage. Ob sich auf dem Radieschengrün nun mehr Düngerrückstände finden, als bei anderem Blattgemüse, wissen wir auch nicht. Der Einsatz von z. B. Wirtschaftsdünger ist aber ja beispielsweise für Gemüse an sich beschränkt, von einem dementsprechenden Unterschied zwischen Pflanzenteilen ist mir nichts bekannt.
Liebe Grüße
Jörg
Habe den Salat heute ausprobiert und er ist ab heute mein Lieblingssalat fürs die Grillsaison. Er hat nur wenige Zutaten, ist unglaublich günstig, es wird das Radieschengrün genutzt, was ich sonst wegwerfe und darüber hinaus ist er auch noch super lecker. Bin begeistert. Vielen lieben Dank für dieses tolle Rezept und die neue Erfahrung Radieschengrün zu verwerten.
Mega, das freut uns! Tausend Dank für das Feedback. 🙂
Wird ausprobiert!! 🙂
Die Vinaigrette ist sehr köstlich! Ich beabsichtige die öfter nützen. Übrigens, wenn ich der Radieschensalat gemacht habe, lerne ich neue deutsche Vokabeln, weil ich aus Polen komme, also danke für das Rezept.😊 (Endschuldige mich für evtl. Fehler.)
Hallo liebe Karolina,
super, das freut uns sehr. Lieben Dank für dein Feedback und hey, wer lernt, muss sich doch für nichts entschuldigen. Alles 1A. 💪🙂
Liebe Grüße
Jörg
Radieschengrün kann man auch wunderbar im Smoothie verwerten! Gerade im Sommer lässt es sich gut mit Pfirsichen oder Himbeeren kombinieren. Ich könnte mir auch Erdbeeren oder Ananas gut vorstellen!
Hi Julia,
das klingt auch megalecker, wird probiert! Vielen lieben Dank ☺️
Lieben Gruß,
Nadine
Hallo, meist verwende ich das Grün, wenn die Radieschen, Kohlrabi, Mairübchen etc. nicht schon zu lange gelegen haben. Leider bin ich bei uns die einzige, die das mag. Deshalb schummel ich gerne einzelne Blätter in den Salat mit rein oder mehr ins Pesto. Das merkt der Rest meist nicht. Für mich auch gerne auf die Stulle dazu oder wenn das entsprechende Gemüse gedünstet wird, gegen Ende kleingeschnibbelt mit rein.
Beste Grüße
Iris
Ich freue mich immer über die charmante, humorvolle, augenschmausige……Präsentation der (sowieso) leckeren Gerichte!
Toll!
Tausend Dank liebe Sonja, freut uns sehr ☺️
Das sieht wieder einmal ki-ka-köstlich aus!
In der Tat habe ich grad Radieschen im Kühlschrank, allerdings waren die Blätter hier schon beim Kaufen welk, da ich sie im Bioladen vor der Tonne gerettet habe – bei uns gibts einen Laden, der angewelktes Obst und Gemüse zum reduzierten Preis verkauft..
Dennoch: Beim nächsten Frisch-Radieschen-Kauf wird das Grün mitgegessen!
Grüßli aus HH
Vielen lieben Dank, Isabell! Na das ist natürlich auch super 😉Gab es bei uns früher auch mal im Bioladen, dass sie vor allem die schon etwas braunen oder angedätschten Bananen als “Backbananen” zu einem super günstigen Preis verkauft haben. Perfekt für’s Banananebrot 😅
Lieben Gruß,
Nadine
Hallo – das sieht alles fantastisch aus!
Darf ich fragen, welche Teller Ihr hier verwendet, die mit dem weissen hochgezogenen Rand?
Vielen Dank für Eure viele uns tolle Arbeit für die Community!
glG Andi
Hi Andi!
Puh, den haben wir mal in irgendeinem Laden mitgenommen. War vermutlich sogar nur etwas ganz simples wie H&M. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Klasse Artikel und Rezept, ich verwende immer das Grün mit und weils bei mir im Garten wächst ganz bedenkenlos. Geht auch mit Kohlrabigrün, am leckersten kurz andünsten, wer nicht immer nur Blattspinat mag. Gerne weitere Zero Foodwaste Rezepte 🙂
Hallo liebe Marianne,
oh ja, Kohlrabigrün ist auch so ein missverstandenes Grünzeug, das bei uns lieber in die Pfanne, als auf den Kompost wandert. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Das sieht wirklich hervorragend aus. Vielen Dank dafür.
Sobald die erste Ernte Radieschen aus dem Garten kommt wird das sofort ausprobiert. 😀
Vielen lieben Dank Marcel! Schmeckt auch wirklich mega gut – und mit Radieschen aus dem Garten bestimmt noch besser! 😉
Lieben Gruß,
Nadine