Ernsthaft, muss ich dir unseren Kürbis-Linsen-Salat echt noch schmackhafter machen, als er ohnehin schon aussieht? Ich sehe dir doch quasi an, dass du schon beim Buzzword „Kürbis“ auf Autopilot die Küche ansteuerst. Okay, okay, dein neuer herzhafter, gesunder Meal-Prep-Liebling steht außerdem in 20 Minuten auf dem Tisch, schmeckt warm und kalt, hält Tage im Kühlschrank und lässt sich deshalb perfekt in beinahe schon abstrusen Mengen vorbereiten.
Nein, ich glaube mir quasi selbst nicht, wenn ich schreibe, dass auch uns hin und wieder mal die Unlust am Kochen packt. Und doch steckt ein Fünkchen Wahrheit in diesem eigentlich unaussprechlichen Satz.
Meist passiert das Abends und meist liegt es schlicht und ergreifend daran, dass wir bereits stundenlang in der Küche standen, fotografiert haben, was das Zeug hält und die Aussicht darauf, sämtliche Oberflächen zum gefühlt hundertsten Mal putzen zu müssen, nicht gerade ans Schneidebrett lockt.
Und es klappt eben auch nicht immer, die Reste der Fotoshootings zum schnellen Abendessen zu machen. Ein Stück Maulwurfkuchen auf dem Vesperteller gefällig? Meine Antwort lautet Nein, Nein, Nein mit drölf angeschlossenen Ausrufezeichen!
Aber auch wenn der Tag außerhalb der Küche lang und hektisch war und hauptsächlich daraus bestand, dieses sagenumwobene Ziel der „Inbox Zero“ zu erreichen und Blogposts wie diesen zu schreiben, kennen wir den Wunsch nur zu gut, sich zum Feierabend einfach auf die Couch packen und sich um nichts anderes mehr kümmern zu wollen, als gemütlich die Beine und die müde getippten Finger hochzulegen.
An diesen Abenden kommt auch bei uns das gute alte Buzzword „Meal Prep“ ins Spiel. Denn sind wir mal ehrlich, der Griff zur Karte des liebsten Pizzaservice ist natürlich hin und wieder gut für die Seele, einfach den Kühlschrank öffnen und eine gesunde und vor allem leckere Mahlzeit hervorkramen zu können, ist auf lange Sicht jedoch die richtigere Entscheidung. Für die schlanke Linie, für das andernfalls so unangenehm im Nacken nagende Gewissen und schlussendlich auch für die Haushaltskasse.
Unser herbstlicher Kürbis-Linsen-Salat ist aktuell unser absoluter DIY Good-Fast-Food-Favorit. Er lässt sich mit wenig Aufwand auch in größeren Mengen zubereiten, schmeckt nie langweilig, egal, ob du ihn kalt löffelst oder dir die Zeit nimmst, um ihn ein paar Sekunden in der Mikrowelle oder ein paar Minuten auf dem Herd aufzuwärmen und er hält sich im Kühlschrank tagelang, während er geduldig auf deinen Hunger wartet, eigentlich mit jedem Tag besser wird und sich sozusagen als der essbare Held offenbart, den wir alle hin und wieder mal brauchen.
Außerdem besteht er aus nur fünf Hauptzutaten: logischerweise Kürbis und Linsen – wer hätte es für möglich gehalten? –, Schalotten, Petersilie und der nordafrikanischen Würzmischung Ras el Hanout aus Zimt, Kardamom, Rosenknospen, Ingwer und je nach Gewürzmanufaktur einer schier endlosen Anzahl anderer Aromen. Okay, und aus ein paar Basics, die hast du allerdings sicherlich im Vorratsschrank oder kannst sie easy ersetzen.
Am liebsten verwenden wir leicht gesprenkelte grüne Linsenarten wie beispielsweise die französische Puy-Linse, die übrigens als „Alb-Leisa“ auch bei uns in der Region angebaut werden. Diese zerfallen beim Kochen nicht, schmecken herzhaft-nussig und eignen sich deshalb besonders gut für den Kürbis-Linsen-Salat.
Spanische, braune Pardinalinsen, Berglinsen oder schwarze Belugalinsen sind perfekte Alternativen. Tellerlinsen, gelbe oder rote Linsen hingegen nicht, diese werden breiig.
Auch beim Kürbis setzen wir auf bissfeste Sorten. Hokkaido und Butternuss? Logo, das muss ich doch nicht extra erwähnen, oder? Muskat? Get in my belly! Der Pattison, den du eigentlich aus dekorativen Gründen gekauft hast, der jetzt aber echt endlich mal gegessen werden sollte? Rein damit!
Egal, welche Sorte du wählst, der Kürbis wird gewürfelt, in gutem Olivenöl scharf angebraten, bis er rundherum gebräunt, gar, aber noch schön al dente ist und im Anschluss aus dem Topf genommen, bevor du feine Schalotten und Knoblauch anschwitzt, die Linsen dazugibst, würzt und mit Wasser aufgießt.
Das Ziel ist in Sicht, du kannst beinahe schon die Füße hochlegen, denn jetzt wartest du eigentlich nur noch 15-20 Minuten, bis die Linsen gar sind, hackst währenddessen einen großen Strauß Petersilie klein und vermengst im Anschluss Kürbis, Linsen und Petersilie, bevor du unseren Kürbis-Linsen-Salat mit Rotweinessig, Ahornsirup, Salz und Pfeffer abschmeckst, dir eine große Portion davon direkt schonmal in deine Lieblingsbowl schaufelst, den Rest in den Kühlschrank packst und dich währenddessen schon auf die kommenden, stressfreien Abendessen freust. Und jetzt lass es dir schmecken, du hast dir deine Netflix-Couch-Auszeit redlich verdient!
Herbstlicher Kürbis-Linsen-Salat mit 5 Zutaten
- 200 g Butternut-Kürbis oder ein anderer Kürbis mit festem Fruchtfleisch, geschält
- 5 EL Olivenöl
- 1 ½ TL Salz
- 1 Schalotte
- 2 Zehen Knoblauch
- 175 g grüne Linsen
- 1 ½ TL Ras el Hanout
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- 300 ml Wasser
- 4 EL Rotweinessig
- 1 TL Ahornsirup
- 50 g Petersilie
- Kürbis in etwa 2 cm große Würfel schneiden. Olivenöl in einen heißen Topf geben, Kürbiswürfel dazu geben, mit Salz würzen und bei mittlerer bis hoher Hitze 5-7 Minuten scharf anbraten, bis er rundherum gebräunt, gar, aber noch bissfest ist. Anschließend aus dem Topf nehmen, überschüssiges Öl abtropfen lassen.
- Topf zurück auf den heißen Herd stellen, Schalotten fein würfeln, Knoblauch fein hacken und bei niedriger bis mittlerer Hitze 2 Minuten anschwitzen.
- Linsen dazugeben, mit dem restlichen Salz, Ras el Hanout und Pfeffer würzen, mit Wasser aufgießen und mit leicht aufgelegtem Deckel bei niedriger Hitze 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen gegart sind und die Flüssigkeit nahezu vollständig aufgesogen wurde. Bei Bedarf wenig Wasser hinzufügen, Linsen nehmen unterschiedlich viel Feuchtigkeit auf. Anschließend vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen.
- Petersilie fein hacken, zusammen mit den Kürbiswürfeln zu den Linsen geben und mit Rotweinessig und Ahornsirup vermengen. Bei Bedarf mit Salz, Pfeffer und Ras el Hanout abschmecken.
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22 Kommentare
Der Salat ist bombig, er sieht doch soooo lecker aus und er schmeckt wunderbar
Christke44
Dankeschön liebe Christa, das freut uns riesig!
Liebe Grüße
Nadine
Mit diesem Salat glänzt man auf jeder Party. Ich habe ihn schon ein paar mal gemacht und daher auch für heute Abend vorbereitet und ein wenig abgewandelt. Statt Kürbis habe ich Möhren genommen und ich habe noch Granatapfelkerne hineingeben. Das schmeckt auch wunderbar.
Danke dir für das tolle Feedback, Frauke. Die Karotten-Version kann ich mir auch sehr gut vorstellen! 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Ein wunderbares und so leckeres Rezept. Ich habe den für eine Party gemacht und es war der einzige Salat, der alle wurde. Danke euch!
Oh klasse, vielen lieben Dank für das tolle Feedback!
Liebe Grüße
Jörg
Der Salat ist so unfassbar lecker! Selten haben mir Linsen so gut geschmeckt. Richtig tolles Rezept. Vielen Dank dafür.
Klasse, das freut uns. Danke für das Feedback. 🙂
Tolles und simples Rezept. Habe gleich die doppelte Menge gemacht und mich mehrere Tage von glücklich gegessen. Die Petersilie habe ich pro Portion frisch dran gemacht (jedoch glatte Petersilie). Das Rezept eignet sich auch hervorragend bei Petersilie-Überfluss (hab aus versehen zu viel angepflanzt – any Petersilie-Lovers like me out there?:-)). Und ja, es schmeckt auch bei hochsommerlichen Temperaturen! Habt vielen Dank!
Dankeschön liebe Antje, freut uns riesig! Und hey, frische Petersilie toppt natürlich alles, mega!
Liebst,
Nadine
Echt super super lecker und wie schön erwähnt etwas schwierig aufzubewahren! Habe noch Walnüsse als Topping darüber gestreut und werde nächstes Mal Zitronensaft statt Rotweinessig nehmen (ich denke das schmeckt auch ganz gut).
Also Danke für das Urlaubs- Medina- Feeling mitten im deutschen November 😄
Super, das freut mich. Und klar, der Salat eignet sich natürlich super zum variieren. 🙂
Die wichtigste Zutat wurde vergessen!!!
Ein Schloß am Kühlschrank – sonst war’s das mit tagelanger Haltbarkeit. Einfach zu lecker!
Bitte mehr von diesen Rezepten mit überschaubarer Zutatenliste.
Vielen lieben Dank für das mega Feedback. Aber wir haben doch sehr viele Rezepte mit überschaubarer Zutatenliste. 😉
Wow was ein Geschmackserlebnis. So simpel und so unfassbar lecker!
Freut uns riesig. Lieben Dank fürs Feedback! 🙇♂️
Klingt wirklich mega lecker das Rezept, werde ich auf jeden Fall ausprobieren! Wird der Kürbis denn so schnell gar nur durchs anbraten? LG
Wenn du ihn dementsprechend klein schneidest, wird er al dente gar, wie beschrieben, ja. Je nach Geschmack kannst du aber natürlich auch 1-2 Minuten drauf geben. 🙂
Das Rezept klingt super!
Ist das Ras el Hanout auch ersetzbar durch ein anderes Gewürz?:)
LG!
Hey Lara,
ich würde schon empfehlen, Ras el Hanout zu verwenden (das gibt’s ja auch in jedem halbwegs gut sortierten Gewürzregal), ansonsten habe ich oben im Text ja schon beschrieben, aus was die Mischung so in etwa besteht. 😉
Liebe Grüße
Jörg
Ich habe das Kürbis Spice von euch anstelle von Ras el Hanout genommen. War auch sehr lecker! 🙂
Sehr coole Idee. Pumpkin Spiced Lentils! 👌